Das Leben auf der Erde entfaltet sich am besten in Phasen, in denen ein Gleichgewicht herrscht. Wenn es alle paar Jahrhunderte Kometeneinschläge gäbe, dann würde das Leben auf der Erde anders aussehen oder es wäre gar nicht erst entstanden.
Nein. Das Lebens entfaltet sich am besten in Phasen, in denen lebensförderliche Umstände herrschen.
So wachsen die Pflanzen nicht am besten, wenn man einfach nichts tut, sondern wenn man sie ausreichend gießt, ihnen ausreichend Sonne zu kommen lässt und sie düngt. Das Leben selbst ist ein Ungleichgewichtszustand. Das erkennt man auch daran, dass es universell betrachtet äußerst selten und äußerst fragil ist - und nicht zuletzt auch, dass es sehr endlich ist.
Kometeneinschläge sind in der Regel nicht lebensförderliche Ereignisse. Die Bombardierung der Erde mit gefährlicher Strahlung in der Regel schon, aber siehe da, das Leben hat es geschafft, aus dieser Gefahr ihre Lebensgrundlage gemacht. Die Rede ist hier vom Sonnenlicht.
Ein zweites Beispiel ist die Nutzung eines sehr gefährlichen und aggressiven Gases, das ein Abfallprodukt des Lebens war - der Sauerstoff. Er hat das Leben nicht ausgelöscht, sondern zu einer zusätzlichen Art von Leben, nämlich den ganzen Sauerstoffatmern geführt. Du siehst, das Leben spross nicht in den Zeiten, wo sich nichts änderte, sondern ganz im Gegenteil. Aber natürlich gibt es auch lebensfeindliche Änderungen, wie die meisten einschlagenden Himmelskörper.
Es sind die langen Phasen der globalen Veränderungen, die die Verbreitung des Lebens auf der Erde begünstigt haben und 150 Jahre sind ein Wimpernschlag in seiner Entwicklungsgeschichte.
Der dinosauriervernichtende Einschlag hat die Verbreitung neuer Arten begünstigt. Also derlei pauschale Aussagen sind sehr heikel.
Wenn Millionen Jahre alter Kohlenstoff aus der Tiefe der Erde geholt und innerhalb kürzester Zeit Billionen Tonen davon verbrannt werden, dann hat das negative Folgen für das Leben auf der Erde, aber das ist nicht unser Thema, denn der Mensch mit seiner Lebensweise sorgt auch anderweitig für das massive Artensterben.
Das hat Folgen, aber nicht nur negative. Aber es entspricht dem Zeitgeist, nur sie negativen Folgen zu sehen.
Veränderungen werden generell als Bedrohung gesehen, nicht als Chance. Und ja, Veränderungen führen in der Regel zum Aussterben von Arten. Aber auch zur Entstehung neuer Arten. So ist das Leben, so war es immer schon.
Ich bin Mensch genug, um mir trotzdem Gedanken über den Menschen zu machen, trotz allem, was er auf der Erde anrichtet. Mir geht es um den Fortbestand der menschlichen Zivilisation in der Hoffnung, dass ein Umdenken stattfindet, das sowohl der Natur als auch dem Menschen zuträglich ist.
Dass du dir Gedanken machst ist gut und recht, mache ich mir ja auch. Nur konzentriere ich mich auf lösungsorientierte Gedanken und nicht auf fromme Wünsche der Art "wenn wir uns alle lieb haben, gibt es keine Kriege mehr" oder Vorschläge wie kantigs mantraartiges "Verhandlungen statt Kriegshandlungen" im Falle der Ukraine.
Das wichtigste, was man verlieren kann, ist das eigene Leben und das betrifft die Entwicklungsländer am meisten.
Die Länder werden nicht sterben, jedoch einzelne Menschen. Und die Angst vor dem Verlust hängt nur sehr wenig davon ab, was man verliert.
Und, Menschen riskieren ihr Leben für verschiedene Sachen. Sei es nun der Lebenswandel (gefährliche Berufe), die Freiheit (siehe Menschen in der
Ukraine) oder für den Thrill (Extremsportler, Abenteurer, etc), für andere Menschen oder wen oder was auch immer.
Letzten Endes stirbt jeder einmal, und der Versuch, das zu verhindern, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Aber wie gesagt, "die Entwicklungsländer" kann man hier nicht pauschalieren. Es kann gut sein, dass beispielsweise die Sahara dadurch wieder grüner wird, und jene Länder prosperieren.
Zurück ins Mittelalter wäre schlimm genug.
Ja, aber glaubst du wirklich, dass dies passieren könnte ?
Wie genau stellst du dir das vor ? Dorfpranger ? Eine alles bestimmende Kirche ? Kreuzzüge ?
Das brauchst du nicht. Du warst über längere Zeit nicht mehr da und ich habe sowohl den Querdenkern hier als auch den Klimaleugnern ähnliches geschrieben.
Und dennoch erkennst du die von mir dargelegten grundlegenden Unterschiede zwischen Klimawandel und Pandemie und deren Folgen bezüglich der menschlichen Reaktion darauf nicht ?
So ähnlich war es auch von mir gemeint; du hast es eben ausführlich erläutert, aber einen Punkt will ich trotzdem aufgreifen:
Mit "Wissenschaft" meinte ich natürlich die für den Klimawandel relevanten wissenschaftlichen Disziplinen.
"Für den Klimawandel relevante wissenschaftliche Disziplinen", guter Punkt. Was genau meinst du damit ?
Jene Disziplinen, die sich mit der klimatologischen Beschreibung, deren klimatologische Ursachen, etc beschäftigen ?
Oder jene, die wir für eine zielgerichtete Reaktion auf den Klimawandel bemühen müssen ?
Die Klimatologie schreibt nicht vor, dass man A tun müsste, damit B nicht eintritt, sie entwickelt Klimamodelle, die verdeutlichen, die das Eintreten des B verdeutlichen und das ist trockener Algorithmus und keine Ideologie.
Tja, nur ändert die Verdeutlichung offensichtlich nichts Relevantes am globalen Handeln, oder ?