Ich habe auf die wiederholte Erwähnung der "Klimakleber" bewusst nicht reagiert, weil ich dieses Spiel schon von der Woke-Bewegung kenne: Man reduziert international agierende Bewegungen auf ein paar übermotivierte Aktivisten, um die gesamte Bewegung zu diffamieren.
Die Klimabewegung ist viel größer und ihre Methoden und Ziele sind viel ernstzunehmender als diese paar Aktivisten, die sich auf der Straße festkleben.
Die Woke-Bewegung setzt sich international gegen Rassismus ein, aber ihre Kritiker versuchen sie mithilfe übertriebener Aktionen mancher Aktivisten zu diffamieren.
Woke tut hier nichts zur Sache, und ich könnte diesbezüglich auch nicht viel sagen.
Gerade wenn du sagst, dass die "Klimabewegung" so groß sei (was ich ja nicht bestreite): stärkst du damit denn nicht nur meine Begründung, dass sie auf dem falschen Dampfer ist, angesichts der Fakten ?
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37187/umfrage/der-weltweite-co2-ausstoss-seit-1751/
Wäre die Bewegung nur ein kleiner Haufen und bringt nichts weiter, dann könnte man noch argumentieren, dass sie schon das richtige tut, aber eben zu klein ist um etwas zu bewirken. Aber, das ist nicht der Fall. Die Haltung, dass Umweltschutz gut ist und Klimawandel böse, ist im Mainstream schon lange angekommen. Und dennoch ist die Menschheit nicht willens, das dazu Notwendige zu tun. Die ganzen Informationen und Predigten haben also über einen langen Zeitraum nichts gebracht. Und dennoch, die Bewegung versteift sich weiterhin auf "Wachrütteln". Nur blöd, die Menschheit sieht das Programm nicht, weil sie noch schläft, sondern weil sie auf einen anderen Kanal umgeschaltet hat - obwohl sie weiß, dass das Klimaschutzprogramm läuft.
Und wie es mit Predigten so ist: sie werden nicht interessanter, wenn man sie nur noch öfter wiederholt. Und wenn man die Lautstärke der Predigt erhöht, so wie es die Klimakleber tun, werden die Menschen zwar auf die Lautstärke aufmerksam und reagieren auf diese, aber nicht auf den Inhalt der Predigt.
Die Menschen, und auch die Klimaaktivisten geben sich der Hoffnung hin, dass sich mit ein paar kleinen Änderungen, ein paar punktuelle Anstrengungen der Klimawandel maßgeblich abgeschwächt werden könnte. Beispiele dafür sind Elektroautos statt Benziner/Diesel, alternative Energieformen, Recycling, Wärmedämmung, Öffis, etc....
So auch die Hoffnung nach einer "zündenden Idee", so eine Art Zaubertrick, der das ganze Problem lösen könnte. Aber, so einer ist nicht in Sicht. Zu groß ist das System Weltklima, als dass eine einzelne Idee es maßgeblich verändern könnte. Es hat schließlich etwa 200 Jahre gebraucht, dass die Menschheit mit großer Aktivität das Weltklima so beeinflusst hat, wie es eben der Fall war und noch ist. Und weniger als das wird nicht ausreichen, um das wieder rückgängig zu machen. Nur, was bisher war, hat die Menschheit mit großer Aktivität freiwillig gemacht, weil es ihr unmittelbar großen Nutzen brachte. Nicht nur Profit, sondern Lebensqualität, Sicherheit, und und und.
Worauf beruht die Hoffnung, dass die Menschheit in alle Ewigkeit das Gegenteil macht und mit großer Aktivität etwas macht, was unmittelbar Lebensqualität und Sicherheit kostet, und das für einen fernen, abstrakten Zweck ?
Daher, es wird so kommen, wie es in der Vergangenheit auch funktioniert hat, und wie das Leben generell auf Veränderungen reagiert. Die Reaktion wird tatsächlich eine Reaktion auf eine Veränderung sein und keine vorbeugende Maßnahme zur Vermeidung einer Veränderung.
Wenn man nun meint, Eichhörnchen sammeln im Herbst als vorbeugende Maßnahme gegen den kommenden Nahrungsmangel im Winter, dann ist das für sich betrachtet schon richtig. Aber, der Fehlschluss, dass die Evolution dieses Sammeln als vorbeugende Maßnahme eingebracht hat, beruht auf der falschen Perspektive. Denn, der kommende Winter mag zwar noch nicht da sein, aber das Phänomen der Jahreszeiten ist kein neues - und die Fähigkeit zum herbstlichen Sammeln von Futter ist eine evolutionäre REAKTION auf schon vergangene Winter. Daher neigen auch keine Tierarten in jahreszeitlosen Regionen zum herbstlichen Nahrunghorten als Vorbeugung auf mögliche Ereignisse, die eines Tages so ein Horten sinnvoll machen würden.