Genau hierbei liegt m.E. der brühmte Hase im Pfeffer...! Rückbesinnung, einhergehend mit nur ein wenig mehr an Bescheidenheit, würde uns allen gut zu Gesicht stehen... Und was die Auswirkungen angeht, die wir im Ansatz jetzt schon erahnen können, die aber erst in Jahrzehnten wirklich spürbar sein werden, habe ich mir mal meine Gedanken dahingehend gemacht - inwieweit sich unser derzeitiges Umwelt-Verhalten ändern würde, wenn unser Durchschnittsalter nicht wie aktuell bei etwa 80 Jahren liegt, sondern wir Menschen bis zu 400 Jahre alt werden könnten... und all das was wir jetzt verzapfen (welches Folgeschäden hat), selbst zu spüren bekämen und noch während unserem Dasein ausbaden müssten!
Es ist weniger das eigene Lebensalter, sondern vielmehr die Begrenztheit der Vorhersagbarkeit der Zukunft. Je weiter man in die Zukunft blickt, desto unsicherer werden Vorhersagen und desto schwieriger und risikoreicher wird es, sich darauf vorzubereiten. So mag es Sinn machen, heute zu entscheiden, welche Kleidung ich für die nächsten 2 Tage vorbereiten werde, aber wenn es darum geht, was man in 9 Tagen denn zum Wandern anziehen solle, dann ist das Risiko, dass die Vorbereitungen und die damit verbundenen Aufwände umsonst waren, schon relativ groß.
Und so läuft es in der Natur nun einmal. Wer sich auf die Zukunft vorbereitet muss in der Gegenwart investieren. Und diese Kosten in der Gegenwart können sich auch in der Gegenwart und in der nahen Zukunft rächen. Fastet man im Herbst, um gut durch den Winter zu kommen, während der Nachbar sich den Bauch vollschlägt, läuft man Gefahr, dass einen der besser genährte Nachbar im Spätherbst überfällt, und die Vorbereitung haben einen nicht über den Winter gebracht, sondern einen die Vorräte gekostet.
So ist es auch beim Klimaschutz. Wenn beispielsweise wir in Europa uns mäßigen, in Umweltschutz investieren und die Kosten und Aufwände gegenwärtig Wirtschaftskraft kostet, während China sich nicht um Umweltschutz kümmert und somit am Markt überlegen ist, dann ist am Ende die Erde trotzdem verschmutzt, und man selbst hat sich ins Abseits katapultiert.
Und selbst, wenn die ganze Menschheit Umweltschutz betreibt, wissen wir nicht, ob nicht in 20 Jahren ein Supervulkan ausbricht, eine globale Eiszeit verursacht und wir über jedes Zehntelgrad mehr dankbar wären.
Das alles weiß man nicht, und wenn man glaubt, man könne ein chaotisches System, wie es das Weltklima nun einmal ist, sicher kontrollieren, sitzt einem Irrtum auf.
Aber, es ist opportun und tröstlich zu glauben, man könnte es und daher ist dieser Glaube trotz aller damit einher gehenden Selbstgeißelung der angenehmere.
Hier muss ich Ihnen widerspechen! Alle bisherigen mir bekannten, tiefgreifenden 'Wandlungen' innerhalb der Menschheitsgeschichte sind entweder durch einschneidende Ereignisse unterschiedlicher Art und Sorte, mit flächendeckender Wirkung ausgelöst worden oder aber durch die Iniziative einzelner, bzw. kleiner Gruppen, in der jeweiligen Zeitepoche züntfunkmäßig angeschoben worden...
Ja, nur widespricht das nicht meiner Aussage.
Denn, hier geht es nicht um eine Auslösung, sondern um einen Effekt. Und der ist nun einmal nicht durch einen Einzelnen gegeben, sondern erst bei globaler Konzertierung. Und, die Aktionen Einzelner sind ja nichts Neues mehr, also sind wir über den Zeitpunkt, dass "der Stein losgetreten" worden ist schon längst hinaus.
Und, wenn man schon 20 Jahre lang am selben Schneebrett herumhüpft und es ist keine Lawine draus geworden, muss man sich einmal fragen, ob das Herumhüpfen überhaupt an diesem Ort eine Lawine auslösen kann.
Richtig! Nur jedes heute lebende Individuum muss sich bald klar darüber werden, dass dann, wen 'Land unter' ist, keine, auch nicht eine seiner Interessen mehr auszuleben, möglich ist...
Auch jedem heutigen Rauche müsste klar sein, dass Rauchen schädlich ist. Und selbst das Wissen um das eigene hohe Risiko hält Raucher in der Regel nicht vom Rauchen ab. Und, wenn der Schaden nicht wie beim Rauchen in Krankenhäusern und aus Berichten evident ist, ist das beim Klimawandel nicht so. Die Vorhersagen sind wissenschaftlich fundiert, aber auch die Meteorologie ist das. Und trotzdem sind Niederschlagsvorhersagen für mehr als ein paar Tage reine Spekulation.
Es ist den Wienern auch klar, dass, wenn es Winter wird und Schnee wird angekündigt, es besser wäre, dann schon Winterreifen aufgezogen zu haben. Und doch ist der größte Andrang in den Werkstätten dann, wenn der Schnee schon auf der Straße liegt. Was der Mensch "muss" und was er dann tatsächlich tut, ist nicht dasselbe.
Ich bezweifele hier einmal, dass wir dann, wenn die Auswirkungen unseres heutigen Handeln, uns schmerzend vor die Füße fallen, eine Bewältigung (Im Sinne von operativen Eingriffen) noch realisierbar sein wird...
Die Vergangenheit zeigt das Gegenteil. Die Kraft der lebendigen Natur liegt in ihrer Anpassungsfähigkeit, nicht in der Vorbeugung oder Voraussicht.
So auch beim Menschen. Gerade Herausforderungen haben die Menschheit weiter gebracht. Warum sind es gerade die Kulturen, die unter mäßig günstigen Umständen ihr Dasein fristen jene, die sich am weitesten entwickelt haben ?
Dort, wo es Winter gibt, ist die Kontrolle des Feuers wichtiger als dort, wo es immer warm ist. Auch ist das Anlegen von Vorräten und die dafür notwendige
Entwicklung nur dann ein Thema, wenn einen die Umstände dazu zwingen. Wenn jeden Tag eine reife Kokosnuss vom Baum fällt, brauch es keine Lagerung, Planung, Konservierung, etc....
Dann lebt es sich gut dahin, aber Fortschritt wird nicht benötigt und daher auch nicht getätigt (wie oben schon beschrieben bringen Investitionen ihren
eventuellen Nutzen in der Zukunft, haben aber in der Gegenwart in jedem Fall ihre Kosten!).
Der Mensch kann seine Herkunft und seine Natur nicht ignorieren. Auch nicht für höhere Ziele.