Es muss doch heute möglich sein, mittel Lasertechnik oder sonst was, beliebige Orte wie mit einem Zielfernrohr anzupeilen und Temperaturen, im Schatten, in der Sonne, auf dem Boden, an Wänden, beliebigen Materialien hochgenau zu messen, miteinander verknüpfen und auswerten zu können, ohne diese "Pi mal Daumen-Holzhäuschen-Technologie".
Auch elektronische Sensoren können falsche Ergebnisse liefern.
K.A., wie z.B. amerikanische Meterologen
intern arbeiten,
nach außen publizieren sie ihre Ergebnisse und Prognosen aber noch immer in °Fahrenheit und anderen (veralteten) anglo-amerikansichen Einheiten. Auch da kann es zur Fehlbedienungen und Missverständnissen kommen. (1)
Ich würde mich nicht wundern, wenn in so manchen Teilen der Welt Wetterhäuschen stehen, in den noch Quecksilber-Thermometer hängen, die Temperatur und andere Daten dreimal am Tag manuell notiert und dann der Welt-Klima-Untergangs-Organisation ("WKUO") mitgeteilt werden.
Wahrscheinlich ist das auch so, und für manche Regionen der Welt und die Bediener der Messanlagen bestimmt auch die bessere Lösung.
Ein Quecksilber-Thermometer ist zuverlässig, genau, robust und langlebig - und vor allem funktioniert es auch ohne Strom!
Eine solche, rein mechanische Messanlage arbeitet mit hinreichender Genauigkeit (Temperatur-Nachkommastellen wird man kaum brauchen) und ist mehr oder weniger wartungsfrei. Eine elektronische Lösung bedarf immer einer Stromversorgung, einer Batterie oder Akkus, die geladen oder ausgetauscht werden müssen ... und eines Experten, der sich der Apparatur annimmt, wenn sie falsche Ergebnisse liefert oder kaputt geht.
Es würde mich nicht wundern, wenn so manche dieser Messanlagen noch aus der Kaiserzeit stammen (in Namibia?) - na und?
Ich kann mir gut vorstellen, dass man, gerade in Entwicklungsländern, mit einem solchen Vorgehen sogar eine solidere Datenlage erzielt, als mit irgendeinem modernen, elektronischen Schnickschnack. Denn sie erfüllt nicht nur ihre Messfunktion, sondern auch eine soziale Funktion: Es wird eine Art "Mess-Diener" bezahlt, dessen mehr oder weniger einzige Aufgabe darin besteht, 3x am Tag die Temperatur abzulesen und weiterzuleiten. Dafür bekommt er eine Dienstuniform und geht dieser Arbeit mit großem Ernst nach - und wenn ein Elefant die Messstation umgerempelt hat, wird er der Erste sein, der sich SOFORT darum kümmert, dass sie neu aufgestellt wird (und sein Lohn ist, nach hiesigen Verhältnissen, ein dermaßener Witz ... aber sein Lebensunterhalt hängt davon ab). (2)
Anmerkungen:
(1) Kürzlich ist mir selbst so ein lächerlicher Fauxpas passiert. Ich wog ein Rezept ab, mit einer
Digitalwaage, am Ende hatte ich aber deutlich zuwenig Masse - weniger als die Hälfte! Wie konnte das sein? Ich hatte doch alles vorher genau berechnet, und es mit einer gaaanz genauen Digitalwaage abgewogen!
Ganz einfach, wie ich später feststellte: Irgendein Depp hatte die falsche Taste gedrückt, und die Digitalwaage auf "engl. Pfund" umgestellt. Die Ziffern stellten nunmehr also "1.850 ... engl. Pfund" dar - und nicht etwa Kilogramm. Folgerichtig verfügte ich über weniger als die Hälfte der notwendigen Masse.
Dass da am rechten unteren Rand natürlich ein "Pds." - Symbol stand ... das hatte ich geflissentlich übersehen, auf die Idee war ich gar nicht erst gekommen.
Mit einer mechanischen Waage wäre das mir gar nicht erst passiert, denn es hätte die Option für "engl. Pfund" gar nicht erst gegeben (wozu auch? WER braucht diesen Müll eigentlich noch?).
(2) In meinem eigenen Job benutze ich natürlich auch modernste Technik. Andererseits bin ich - insbesondere bei den mehr kleineren Aufgaben - von diesen ganzen "modernen", "High-Tech" - Lösungen eher abgekommen.
So manches, rein mechanisches Gerät erweist sich für bestimmte Anwendungen einfach als robuster, zuverlässiger, ausreichend in der angestrebten Leistung oder wenn es um das Messen geht, als hinreichend genau.
Eine digitale Küchenwaage mag über eine Genauigkeit von 1 oder 2 Gramm verfügen, aber cmon: Ich bin Koch, kein Apotheker. Eine solche Genauigkeit brauche ich überhaupt nicht, selbst für Back- oder Dessertrezepte nicht. Dafür braucht die (private) Digitalwaage eine Knopfzelle für die Stromversorgung, und wenn ich die Waage dann mal benötige: Dann ist die Knopfzelle gerade leer und es ist Sonntag.
Die mechanische Waage funzt aber immer und sie ist hinreichend genau.
Und mit der Aufgabenstellung einer Gemüse-/Käsereibe haben wir - selbst unter professionellen Bedingungen - mit einer kleinen, mechanischen Maschine (in dieser Sparte allerdings eine Art "High-End-Modell") schon zuverlässigere Ergebnisse als mit einer elektrischen Kennwood-Maschine erzielt (die um ein mehrfaches teurer war). Wir waren sogar schneller ... der einzige Unterschied: Es war anstrengender, aber das ist für mich und andere nicht unbedingt ein Argument.
Stattdessen hat die "High-Tech" elektrische Maschine die Eigenart, kaputt zu gehen: Da riecht es auf einmal "elektrisch" - und durchgebrannt ist er, der Motor. Außerdem: Wenn ich als mobiler Koch (ohne Auto) mal auswärts koche, dann kann ich die kleine Handreibe problemlos umhertragen, den elektrischen Koloss aber nicht.
Fazit: Nicht für jede Aufgabenstellung ist die "moderne", "High-Tech", "elektrisch-elektronische" Methodik auch die Bessere.