Mittels "KI" komponieren/arrangieren, malen oder dichten zu lassen, reduziert, entmenschlicht, entzaubert Kunst auf eine materielle, von Sinnlichkeit und Gefühlen befreite programmatische Ebene.
Solche Musik eignet sich höchstens für belanglose Pausenfüller vor Radionachrichten oder Kaufstimmung förderndes Hintergrundgedudel in Supermärkten ohne Erinnerungswert.
Bei per KI erstellter Musik fehlen nun mal Musiker, die individueller Schicksale wegen etwas musikalisch zu erzählen haben.
Wenn sie dafür von ihren Fans als Schicksals-/Seelenverwandte gesehen werden, tut ihnen das gut und beflügelt sie zum weitermachen.
Also bildet sich eine fast schon symbiotische "Win-win" Situation zwischen beiden.
Deshalb ist für mich "errechnete" Musik uninteressant, weil nun mal Menschen als fühlende musikalische Urheber, Interpreten und Instrumentalisten fehlen.
KI bzw. deren Programmierer werden nicht annähernd innovative instrumentale Phrasierungen und Spielweisen zustande bringen, wie es etwa die beiden folgend verlinkten außergewöhnlichen Musiker und viele andere auf ihre jeweils eigene Art taten, dies aber entsprechend programmierte KI lediglich "nachahmen" könnte.
SERGE CHALOFF SEXTET - Body And Soul 1955
oder
Hendrix - Machine Gun, Live Fillmore East 1970
Solche "Körperlichkeit" und quasi symbiotische Beziehung zwischen Instrument und Musiker setzt als treibende Kraft vom Schicksal bestimmte "Bauchgefühle" und "Eigenarten" voraus, die bei KI-Musik naturgemäß fehlen und deshalb hinein programmiert werden müssten.
Auch mittels unzähliger eingespeicherter vorhandener noch "von Hand bemachter" Kompositionen, zwecks daraus dann berechneter bzw. synthetisierter "neuer" Musik.
Nun werden in der Musikwelt wohl bald neben den bisherigen Klang-Synthesizern auch noch KI-Kompositions- und Arrangement-Synthesizer genutzt werden.
Feinfühlige Zuhörer werden jedoch synthetisch komponierte/arrangierte Musik bestimmt heraus hören und sich vielleicht davon abwenden.
Bei solcher heutigen Beliebigkeit bezüglich Technik, Funktion, Gefühl, Ambiente und Qualitätsmaßstäben wird dann wohl auch egal sein, wenn eine Geige als Briefbeschwerer zweckentfremdet und ein Symphonieorchester statt im Konzertsaal in dessen Heizungskeller spielen würde.
Wenn dann bald mittels KI auch komplette Spielfilme mit virtuellen aber real wirkenden Schauspielern (auch verstorbene virtuell wieder belebte Schauspieler in neuen Rollen) kostengünstig "gedreht" (eigentlich von KI berechnet) werden, wird das wohl einen anfänglichen Hype oder Gag des Neuen und Erstaunlichen bewirken, sich aber auf Dauer nicht halten können, weil es dort nun mal ähnlich wie bei der Musik keine real existierenden Akteure/Stars gibt.
Individuell einen "Starrummel" ausleben, träumen, dem Idol nacheifern und ähnliche Laufbahn anstreben zu können, werden sich Fans nicht nehmen lassen (wohl viele Weltstars waren zuvor bestimmt auch mal nacheifernde Fans irgendwelcher Stars), also wird sich das alles wieder auf ein Normalmaß zurück zu greif- und erfahrbaren Künstlern einpendeln müssen, um im Kulturbereich hunderttausende, wenn nicht Millionen Hand- und Kopfarbeiter, nicht über Nacht arbeitslos werden zu lassen.
Ein Milliardenmarkt bei Herstellung von Ton-, Film-, Studio- und Bühnen-Equipment, Musikinstrumenten, Studio- und Theater-Gebäuden, Kostümen, bis hin zum dies alles mit Funktion und Leben erfüllenden, hoch qualifizierten Fachpersonal hinter und vor den Kulissen, darunter auch Autodidakten mit außergewöhnlichen Fähigkeiten.