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Ist Wahrheit verhandelbar?

AW: Ist Wahrheit verhandelbar?

Interessant wäre zu wissen, ob "Mord" (innerhalb des "Rudels") auch bei den sogenannten Naturvölkern vorkommt, bei denen das verhältnismäßig kleine "Rudel" ja oft auch die eigene Familie ist, oder ob "Mord" eher ein Zivilistionsproblem ist, so wie Burn-Out.

Der Begriff "Mord" beinhaltet eine ethische Wertung. Ist dieser Begriff angemessen, um das Verhalten von Tieren zu beschreiben?

Was können Mordmotive sein? Eifersucht, Stolz, Rache, Neid usw. Warum sollen diese Motive nicht auch unter Naturvölkern auftreten?


Daran habe ich schwer zu knabbern. Das blöde Ich. Ich bin (sehr) geneigt, den freien Willen auszuschließen. Ich bin unentschlossen.

Die Vertreter moderner Neurowissenschaften sprechen davon, dass es keine Freiheit gibt, denn vor jedem Gedanken steht ein elektrischer Impuls.

Ich hingegen vertraue auf meine subjektive Wahrnehmung, in der ich eingeschränkt Freiheit erlebe und auf meinen Schöpfer, dass er sie mir gewährt und damit einhergehend ich die Chance habe, mich für bestimmte Dinge zu entscheiden, die darüber entscheiden, wie mein weiterer Weg verläuft.
 
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AW: Ist Wahrheit verhandelbar?

Der Begriff "Mord" beinhaltet eine ethische Wertung. Ist dieser Begriff angemessen, um das Verhalten von Tieren zu beschreiben?
Was können Mordmotive sein? Eifersucht, Stolz, Rache, Neid usw. Warum sollen diese Motive nicht auch unter Naturvölkern auftreten?

Die Vertreter moderner Neurowissenschaften sprechen davon, dass es keine Freiheit gibt, denn vor jedem Gedanken steht ein elektrischer Impuls.

Ich hingegen vertraue auf meine subjektive Wahrnehmung, in der ich eingeschränkt Freiheit erlebe und auf meinen Schöpfer, dass er sie mir gewährt und damit einhergehend ich die Chance habe, mich für bestimmte Dinge zu entscheiden, die darüber entscheiden, wie mein weiterer Weg verläuft.

Anstelle von Mord, hätte ich von Tötung schreiben sollen. Für mich Ungläubigen ist diese Unterscheidung hier jedoch weniger wichtig, als für dich Gläubigen. Für mich sind Menschen Tiere, und, wenigstens bei den "höher" entwickelten Tieren, möchte ich auch eine Ethik (über die ich aber erst noch viel grübeln muss) jetzt nicht ausschließen. Man soll bei Tierbeobachtungen die Tiere nicht vermenschlichen. Ebenso denke ich, man sollte die Menschen nicht zu enttiert betrachten. Und wieder frage ich mich nach dem freien Willen.

Ich beneide Gläubige, wenn sie für sich Gewissheit haben. Ich jedoch, ich kann nicht entscheiden, was ich glauben möchte. Glaube ich jedenfalls.

Ich schrieb schon irgendwo: Ratten in einem großen Käfig, mit ausreichend Futter und Trinkwasser, zeigen ein "friedliches" Sozialverhalten. Erhöht man die Anzahl der Ratten im Käfig, dann werden die Tiere aggressiver, auch wenn man sie weiterhin mit Futter und Wasser versorgt. Erhöht man die Individuen-Anzahl weiter, dann kommt es zu Beißereien, und schließlich zu "Todesopfern". Dies meinte ich; vielleicht treten "Morde" bei Menschen (innerhalb des "Rudels") nicht zwangsläufig auf, sondern nur, wenn sie, wie in Städten, auf engen Raum leben, sich nicht ausweichen können und ständig mit Artgenossen konfrontiert sind, die nicht zum "Rudel" gehören, die sie nicht einmal kennen. Dass es Morde auch in kleinen Gruppen geben kann, schließe ich nicht aus, doch hier reguliert sich die Aggressivität vielleicht, ähnlich wie im Wolfsrudel.
Auch bin ich generell unschlüssig, wie ich das Leben in Ballungsräumen und bestimmte Einflüsse (beispielsweise gewaltverherrlichende Pornographie, oder ständige Greifbarkeit von Alkohol und anderen Drogen*) werten soll. Sind dies nun "Sonderfälle", die man "Nicht-Artgerecht" nennen kann, oder sind dies mittlerweile arttypische Einflüsse? Wenn die Menschheit sich morgen ausradiert, dann könnte man sagen, Millionen Jahre lebten die Menschen in Kleingruppen inmitten der Natur, die kurze "Zivilisation" war eine evolutionäre Sackgasse.

*Früher, lange vor Radio und TV, gab es eine Zeit, in der die Kinder die Berufe ihrer Eltern nachspielten. Welches Großstadtkind tut dies heute? Die heutigen Kinder haben andere Vorbilder, beispielsweise Sponge-Bob oder Gangsterrapper. Wenn ein Hund (entgegen seiner "Vorbestimmung") durch äußere Einflüsse "scharf" gemacht werden kann, vielleicht kann dann ein falscher Kinofilm auch einen Menschen scharf machen. Wäre das unnatürlich, ist Kino artgerecht? Mag sein, ich bin auf dem Holzweg.
 
AW: Ist Wahrheit verhandelbar?

...
1. Die Vertreter moderner Neurowissenschaften sprechen davon, dass es keine Freiheit gibt, denn vor jedem Gedanken steht ein elektrischer Impuls.

2. Ich hingegen vertraue auf meine subjektive Wahrnehmung, in der ich eingeschränkt Freiheit erlebe und auf meinen Schöpfer, dass er sie mir gewährt und damit einhergehend ich die Chance habe, mich für bestimmte Dinge zu entscheiden, die darüber entscheiden, wie mein weiterer Weg verläuft.

Zu 1.:
Ja, auch heute gibt es Vertreter eines deterministischen Welt-bzw. Menschen-Bildes ...

Zu 2.:
Ich hingegen vertraue auf nichts, wodurch die 3. Antinomie aus der Kritik der reinen Vernunft von I. KANT sozusagen transzendiert wird:
I. KANT's 3. Antinomie:
"Es gibt neben Kausalität noch Freiheit und es geschieht alles nach Naturgesetzen."
 
AW: Ist Wahrheit verhandelbar?

Aha.

Wenn ich dir sage, dass dein Bewußtsein nur eine soziale Benutzeroberfläche deines dominierenden Unbewußten ist fühlst du dich beleidigt.

Wenn Freud das Gleiche sagt fühlst du dich aufgeklärt.

Das zeigt doch schon mal, dass mit deinem Bewußtsein irgendetwas nicht stimmen kann, da du die Gleiche Information unterschiedlich bewertest.

Was du mir geschrieben hast, habe ich zitiert. und wenn es für dich eigentlich in Verbindung mit S. Freud gemeint war, dann solltest du es nicht als zufall betrachten, dass ich mit Freud sozusagen auf Kriegsfuß stehe. Ich erlaube mir mal, moebius' Antwort auf meine Kritik hierherzukopieren:
Das Wort Apparat im Kontext einer Psychologie, die das Zusammenspiel von bewussten und unbewussten Prozessen zum Thema hat, finde ich zwar schon zum :spei1:, aber ich gebe zu bedenken, daß S. FREUD ein naturwissenschaftlich ausgebildeter Arzt seiner Zeit in der 2. Hälfte des 19. bzw. in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts war, der versucht hatte , seine Erforschung unbewußter Prozesse analog der naturwissenschaftlichen Methodik seiner Zeit zu betrieben....äääääähhhhh..... betreiben, weshalb er auch von Psycho-Analyse sprach/schrieb ...
Die Kritik von C.G. JUNG an seinem "Lehrer"/Mentor finde ich auch sehr plausibel, was aber ein eigenes Thema wäre ...

Erst durch C.G. Jung konnte ich S. Freud kritisch betrachten. Vorher habe ich rekapituliert, wie du. Ich finde seine Theorien in vielerlei Hinsicht problematisch. Auch beispielsweise der Ödipuskomplex. Wissenschaftler und Ärzte nehmen ihn nicht ernst, revidiert, nein, falsifiziert wurde er nie.
Das praktischste Problem mit der Imagination eines steuernden Unterbewussten ist die Frage, wie viel Macht wir ihm zusprechen und gleichzeitig unserem sogenannten Gewissen absprechen. Wenn alles, was wir tun, ja eigentlich unterbewusst passiert, gibt es dann überhaupt noch sowas wie Schuld?
Zu dem, was du im von dir erwähnten thread geschrieben hast:
Ein Gehirn opfert nicht, ein Gehirn will nicht. Das sind Dinge, die ein Mensch als Ganzes tut. Ernsthaftes Verstehen setzt in erster Linie Respekt vor sich selbst voraus.
Ich empfehle dir aber ausdrücklich nicht Jung zu lesen. Für dich hielte ich es für am sinnvollsten, wenn du dich mit den wissenschaftlichen Untersuchungen der Träume beschäftigst. das könnte für dich das fehlende glied zwischen Freud und deinem Interesse an Neurologie sein. Halte dich dabei aber von Traumdeutungen fern - die sind redundant.
 
AW: Ist Wahrheit verhandelbar?

...rekapituliert...Ödipuskomplex...revidiert, ...falsifiziert...
...Imagination...unterbewusst...Schuld?

Ein Gehirn opfert nicht...Respekt vor sich selbst...
...Jung...das fehlende glied...Freud...Neurologie ...redundant.

nur eine Zusammenfassung meinerseits...
 
AW: Ist Wahrheit verhandelbar?

Ernsthaftes Verstehen setzt in erster Linie Respekt vor sich selbst voraus.

Das heißt: Es kann nicht wahr sein, was nicht wahr sein darf.
Ernsthaftes Verstehen setzt in erster Linie Respektlosigkeit voraus.

Du wirst von Autoritäten gesteuert wie deinem allmächtigen Gott und läufst deshalb mit einer aktiven Zombieschaltung herum, die dich bewußtlos hält.
 
AW: Ist Wahrheit verhandelbar?

dasinci, nicht abspeisen; ich wollte den Brocken hier nur einwerfen. Ich muss darüber nachdenken.
Ich sehe eigentlich "Wahrheit" wie "Fakt". Fakten sind unsicher, vielleicht gibt es sie nicht. Unschärferelation. Das Gegenteil der Lüge ist die Wahrheit. Hierbei ist aber Persönliches gemeint. Ist dieses von Belang? Gibt es vielleicht zwei Wahrheiten, oder 3, die sachliche, die körperliche und die, für die es keinen Ausdruck gibt?

Werten? Werten ist doch messen? Vielleicht gibt es nichts zu messen; vielleicht können wir irgendwann alles messen, und beseitigen die Unschärfe.

Ich kann meine Gedanken nicht ordnen. Immer lande ich beim Ich und dem freien Willen.

Vorerst sage ich: Wahrheit ist wie Schönheit, sie liegt im Auge des Betrachters.


Verzeih meine komische, rhetorische Frage, ob du dich damit abspeisen lässt - ist mir erst im Nachhinein aufgefallen.
Ich finde den Vergleich mit einem Fakt interessant und überraschend gut. Er scheint nicht zu hinken. Der einzige Unterschied, den ich finden kann, ist halt, dass Wahrheit ein Überbegriff ist.
Und weil es ein Überbegriff ist, ist Wahrheit nicht aufspaltbar in die eine unabhängig von der anderen Wahrheit.
Meiner Meinung nach ist dabei Persönliches von Belang.
Ich verstehe dein Problem mit dem von mir eingeworfenen Begriff "Wert" nicht. Ich meinte das Abstrakte, einen Wert, wie z.B. Pünktlichkeit.
Das Ich als Nomen mag ich nicht so gerne. Lieber das (von Jung geprägte) Selbst (ist auch anders beschrieben und abgegrenzt). Das Ich ist nach seiner Definition fast schon in unserer Realität vernachlässigbar, denke ich.
 
AW: Ist Wahrheit verhandelbar?

Das heißt: Es kann nicht wahr sein, was nicht wahr sein darf.
Ernsthaftes Verstehen setzt in erster Linie Respektlosigkeit voraus.

Du wirst von Autoritäten gesteuert wie deinem allmächtigen Gott und läufst deshalb mit einer aktiven Zombieschaltung herum, die dich bewußtlos hält.

Definiere Respekt.
 
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