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Ist Gott ein Sadist?

>>>und welchen Gott kannst Du mir empfehlen?


Hallo Kathi, entschuldige, die Frage war ungeschickt, ich meine:

welche R e l i g i o n würdest du mir empfehlen?

Gruß Claus
 
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Ich weiß, daß es viele berühmte Naturwissenschaftler gab und gibt, die gottgläubig sind, Max Planck steht da wohl an erster Stelle. Aber er war streng im Glauben erzogen. Wer den Gottglauben mit der Muttermilch bekommt, versucht dann wohl auch später, alle aufkommenden Zweifel mit dem erworbenen Wissen und seinen Erkenntnissen in Einklang zu bringen, ansonsten zerbricht so ein Mensch psychisch.

Hat etwa der Glaube an Gott Max Planck gehindert, durch die Einführung des Wirkungsquantums die Fundamente der klassischen Physik zu erschüttern? Sicher nicht! Zweifel plagten ihn vor allem wegen des Bruchs mit den Vorstellungen der klassischenPhysik, wo es schön kontinuierlich zugeht.

Wenn er bei Einführung seiner Quantenhypothese überhaupt an Gott gedacht hat, dann wohl eher im Sinne: Der Herrgott wird sich schon etwas dabei gedacht haben! :)

Wenn aber Max Planck an Gott gezweifelt haben sollte, dann wohl vor allem wegen der unsäglichen Leiden, die beide Weltkriege verursacht haben und die auch seine Familie betroffen haben. Max Planck ist daran psychisch fast zerbrochen.

Hartmut
 
Claus schrieb:
>>>und welchen Gott kannst Du mir empfehlen?
Deinen eigenen:
das ist ja gerade die Mutprobe!!!

Gott ist überall; durch alles spricht er/sie/ES zu Dir!!! - Das Problem ist nur: hörst Du es?

Es gibt NICHTS, das nicht "göttlich" ist. Das Problem ist nur: glaubst Du es?
- Denn wissenschaftliche Beweise dafür wirste nicht finden.


Gott findet sich am ehesten dann (= kann wahrgenommen werden), wenn es Dir gut geht; wenn Du was machst, das Dir gut tut; wenn Du Dich wohlfühlst.
Das, was Dir flüstert, was das Richtige für Dich ist - Deine "Innere Stimme" ist Dein unmittelbar wahrnehmbares Wort Gottes.
Wenn Deine Intuition sagt, dass etwas nicht für Dich passt , dann hör auf sie und beziehe (im Zweifelsfall - denn das ist anfangs häufig der Fall) Dein Gefühl mit ein; die passende Frage dazu lautet: "Womit fühle ich mich wohl?"

Bei der Antwort dazu gibt´s allerdings keine pauschalierten Vorgaben/sprich Richtlinien!!!
Alles, was Du Dir nur vorstellen kannst, kann dann das Richtige für Dich sein!!! - Das ist es ja, was Deines MUTES bedarf. Mut zu Dir selbst zu stehen!

Wenn Du weiterhin nicht nach Deinen Gefühlen handelst, machst Du Dich weiterhin klein und hältst Dich an Vorgaben, die im jew. Moment nicht zu Dir passen.
Und das tut weh! - Das ist Sadismus! - Dann glaubst Du, dass Gott ein Sadist sein könnte.

Hör auf Deine Stimme, die Dir zu Deinem ureigensten Weg rät, vertrau ihr (was nicht heißt, dass Du unkritisch sein sollst - ganz im Gegenteil!) und gehe ihn -
Deinen Weg
.

Anfangs bist Du vielleicht damit allein - doch nach und nach wirst Du sehen, dass es noch viele andere gibt, die ebenso ihren eigenen Weg zu sich (= zu Gott) gehen.

Lieber Claus, vielleicht klingt das für Dich unglaublich.
Ich kann Deine Entscheidung, ob Du mir glauben kannst oder willst, nicht beeinflussen. Ich kann Dir nur aus reinstem Herzen sagen, dass es so ist; dass ich alles, was ich schrieb, so erlebt habe.
Du musst selbst entscheiden, ob Du mir Glauben schenken willst.

Wenn dir meine Worte gut tun, dann weißt Du es. - Das ist alles.

lg Kathi

@ Gysi: Bitte nimm mir den oftmaligen Ausdruck "Gott" nicht allzu krumm - Du weißt ja mittlerweile, dass ich ihn nicht ausschließlch im Zusammenhang mit dem Christengott - oder einem sonstig etablierten Großreligionengott - verwende.

@ Asymptotisch: hör weg.
 
kathi schrieb:
Gott findet sich am ehesten dann (= kann wahrgenommen werden), wenn es Dir gut geht; wenn Du was machst, das Dir gut tut; wenn Du Dich wohlfühlst.

Irgendwie ist das komisch: Man sollte doch denken, dass Gott am ehesten präsent ist, wenn es einem schlecht geht. Aber die Erfahrung lehrt, dass Gott in solchen Situationen meist keine Hilfe ist. Gott ist, wenn er existieren sollte, sicher kein Sadist, aber er ist zumindest häufig teilnahmslos.

Als Atheist vertrete ich den Standpunkt, dass Gott eine Erfindung des Menschen ist, der sich mit der Endlichkeit seiner Existenz nicht abfinden will.

Hartmut
 
tut mir leid, Kathi aber ich höre nichts.
Ich bestehe ja aber auch nicht auf einem wissenschaftlichen Beweis.

Ich stelle mir vor, daß ein allmächtiger Gott, der ein Interesse daran hat, dem gottsuchenden Claus einen Existenzbeweis zu geben, jetzt, wo er im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte vor dem Computer sitzt, plötzlich auf dem Bildschirm erscheint und sagt:
„Hier bin ich, glaubst du es jetzt?“

Das wäre ein Beweis, nicht wissenschaftlich, er wäre nur für mich persönlich, aber überzeugend.

>>>
dass ich alles, was ich schrieb, so erlebt habe.
Du musst selbst entscheiden, ob Du mir Glauben schenken willst

Wenn dir meine Worte gut tun, dann weißt Du es.
ich glaube Dir, Kathi, und Deine Worte tun mir gut.
Wenn Du das Gefühl hast, Gott ist bei Dir, bist Du zu beneiden.
Von mir will er nichts wissen. :weinen3:

Gruß von Claus
 
kathi schrieb:
[@ Gysi: Bitte nimm mir den oftmaligen Ausdruck "Gott" nicht allzu krumm - Du weißt ja mittlerweile, dass ich ihn nicht ausschließlch im Zusammenhang mit dem Christengott - oder einem sonstig etablierten Großreligionengott - verwende.
Aber Kathi, ich nehme dir nie nichts gar nicht krumm. :) Nur: Wenn sich jeder so seine Privatreligion zusammenstrickt, wird ja jeder die anderen Religionen und Gottinterpretationen als nicht wahr sehen, oder? Wieso diese Toleranz gegenüber den anderen Religionen? Ist es egal, ob wir unseren Kindern einen wahren oder unwahren Kulturboden eingeben? Oder ist der Gottglaube doch nicht mehr als ein Stofftier mit Fetischfunktion: in dem das Kind mehr sieht als es ist? (Die Erwachsenen meinen, das Kind sähe es so.) Irgendwann wird der Mensch aber erwachsen. Ich wünsche es zumindest jedem. :)

Gysi
 
Wie kann man sinnvoll, danach fragen, ob Gott existiert oder gar ein Sadist ist, wenn doch noch nicht einmal geklärt ist, was "Gott" überhaupt bedeutet.

Es tut mir aufrichtig leid, aber ich komme einfach nicht drumherum, um Diskussionen über Gottes Existenz oder Eigenschaften als lächerlich zu bezeichnen, wenn die Diskutierenden ja nicht einmal wissen, was man mit dem Wort "Gott" überhaupt meint.
Ich will damit ehrlich niemanden zu nahe treten, aber entweder haben die meisten für sich selbst noch gar nie definiert, was "Gott" eigentlich sein soll oder ich verstehe die Leute einfach nicht. Ich spreche nur einmal über mich, aber ich für mich muss schon vorher wissen, was "Gott" sein soll, damit ich mir Gedanken darüber mache, ob er nun existiert oder nicht oder ob er ein Sadist ist.

Es scheint mir so, als hätten sich die wenigsten jemals darüber Gedanken gemacht, was Jesus (aufs Christentum bezogen) mit "Gott" eigentlich gemeint hat. Ja ehrlich gesagt kommt es mir so vor, als ob die Meinung stark vertreten wäre, dass man über "Gott" gar nicht nachdenkt, sondern das viele denken, man glaubt an ihn oder man glaubt nicht an ihn - zu fragen gibt's da nichts.

Aber ich bin ganz gegenteiliger Auffassung. Ich denke, man kann nicht ehrlich an Gott glauben, wenn man vorher noch nicht geklärt hat, was Gott überhaupt sein soll. Wenn für jemanden das Wort "Gott" nur so definiert ist, dass Gott allmächtig ist, die Welt geschaffen hat und für sie verantwortlich ist, dann ist es kein Wunder, dass dieser jemand von ihm enttäuscht ist, sobald er großes Leid erfährt. Insofern wird er gar nie ehrlich an Gott glauben können, da er mit Sicherheit irgendwann einmal leiden wird.

Ich stehe vor diesem grundsätzlichen Problem. Ich halte eine Diskussion über ein Wort (Gott) für völlig sinnlos, wenn gar nicht klar ist, für was dieses Wort überhaupt stehen soll. Nun gut, vielleicht habe ich ja einen wesentlichen Aspekt übersehen, aber mir zumindest scheint dieser Thread unsinnig, wenn solche wichtigen Dingen im Vorhinein nicht behandelt werden. An dieser Stelle wende ich mich an dich, Gysi: Wie hast du dir diese Diskussion vorgestellt, wenn womöglich jeder eine völlig andere Vorstellung von "Gott" hat? Ich meine, wie könnte da überhaupt etwas rauskommen?

neugierig auf die Antwort
Ben
 
Benjamin schrieb:
An dieser Stelle wende ich mich an dich, Gysi: Wie hast du dir diese Diskussion vorgestellt, wenn womöglich jeder eine völlig andere Vorstellung von "Gott" hat? Ich meine, wie könnte da überhaupt etwas rauskommen?
Ich bin natürlich von dem Gott ausgegangen, wie er im AT aber auch im NT beschrieben steht. Das Geistwesen, das mit uns kommunizieren kann, uns bestrafen kann bei Ungehorsam - und uns bei Willfährigkeit unendlich belohnt. Dieser Gott erscheint mir als - ääh - etwas unlogisch, neurotisch eitel und sehr ungerecht. Natürlich glaube ich an diesen Gott nicht. Aber die Frage war ja auch an die gestellt, die an ihn glauben.

Gysi
 
Auf die ursprüngliche Frage die hier gestellt wurde, also ob Gott ein Sadist ist, kann ich nicht antworten. Aber ich habe einige schöne Geschichten, die vielleicht dazu passen.

Die erste Geschichte die ich Euch hier erzähle, stammt vom schweizer Kabarettisten Franz Hohler:

Die Konferenz

Gott versammelte sich an einem grossen Tisch und eröffnete die Sitzung.
"Meine Herren" sagte er, "ich werde vom amerikanischen Präsidenten dringend um Beistand im Krieg gebeten. Zudem soll ich sein Land segnen. Hat jemand etwas dagegen?"
Er verschwand unter der Tischplatte und tauchte auf der linken Seite mit einem Palästinensertuch wieder auf.
"Tja", sagte er hüstelnd, "ich werde vom irakischen Präsidenten dringend um Beistand gebeten. Zudem soll ich sein Land segnen und den Krieg heilig sprechen. Ich habe mir gerade überlegt, ob ich das möglicherweise tun könnte."
Er verschwand unter der Tischplatte und erschien auf der rechten Seite wieder, mit einem Käppchen auf dem Kopf.
"Moment", sagte er, "ich werde vom israelischen Präsidenten dringend um Beistand gebeten. Zudem soll ich sein Land segnen. Also was nun?"
In dem Moment kam der Erzengel Gabriel mit der Nachricht, der Fernsehapparat mit dem CNN-Sender sei jetzt installiert, und Gott brach die Konferenz ab, setzte sich vor den Bildschirm und schaute zu, bis der Krieg zu Ende war.
 
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Gerne möchte ich noch einem anderen meiner Lieblingsautoren gerecht sein, und nach der ersten Geschichte von Franz Hohler, auch dessen Geschichte hier wiedergeben:

Leszek Kolakowski

Gott
oder die Güte ist relativ


Diese Geschichte ist sehr kurz und einfach, sie bietet nur einen Ausgangspunkt, eine Frage und die Moral.

Der Ausgangspunkt:
Der Psalmist sagt vom Herrn (Psalm 136, 10 und 15): er habe Ägypten an ihren Erstgeburten geschlagen - denn seine Güte währet ewiglich, er habe Pharao und sein Heer ins Schilfmeer gestoßen - denn seine Güte währet ewiglich.

Die Frage:
Was denken Ägypten und der Pharao über die Barmherzigkeit Gottes?

Die Moral:

Barmherzigkeit und Wohltätigkeit kann es nicht für alle zugleich geben. Wenn wir diese Worte in den Mund nehmen, so laßt uns immer hinzufügen: für wen. Und wenn wir den Völkern Wohltätigkeit erweisen, so laßt sie uns auch fragen, wie sie über dieses Thema denken.
Beispiel: Ägypten.
 
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