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Ist Gott ein Sadist?

Claus schrieb:
Jemanden, der mit seinem Glauben glücklich ist, sollte man nicht durch Logik und Wissenschaft aus seiner Nische hervorreißen.
Und mich macht es fuchsig, wenn der Gläubige angedröhnt auf der Bordsteinkante sitzt und null Bock mit mir zu reden hat! Allenfalls nur für die einseitige Kommunikationsform seiner PREDIGT zugänglich ist. Nach dem Motto: "Rede nicht mit mir, ich rede gerade mit Gott. Und wenn du willst, habe Anteil an dieser unseren Herrlichkeit (neben der dein profanes Weltbild als der Bemerkung unwert verblasst)!"... (Zur Vorbeugung: Die Gläubigen, die sich hier an der Diskussion beteiligen, kann ich mit den Diskussionsunwilligen NICHT meinen...) Der Süchtige sagt, dass er mit seinen Opiaten glücklich ist. Ich interessiere mich für andere Menschen und deren Realitätswahrnehmungen - besonders dann, wenn sie von meiner Realitätswahrnehmung verschieden sind. Nicht, weil ich unbedingt belehrend auftreten, sondern weil ich FÜR MICH nichts übersehen will. Und zudem ist es so, dass ich die von mir verschiedenen Sichtweisen respektiere, auch wenn ich von ihrer Falschheit fast überzeugt bin, aber meine Mitmenschen mir nicht gleichgültig sind. Also habe ich - aus verschiedenen Gründen - ein Bedürfnis, mit meinen Mitmenschen auch über Religion zu diskutieren.

Gysi
 
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Claus schrieb:
Asymptotisch glaubt nicht nur, daß es keinen Gott gibt, er ist (so habe ich das bisher aufgefaßt) davon überzeugt, daß es nie einen Gottesbeweis geben wird.
Lieber Claus,

würde ich das tun, hätte ich nicht nur einen riesigen theistischen Vogel, sondern einen Geier samt dem Gebirge.

Ein Gott hat für mich keine Bedeutung, also keine Schuld, keine Verantwortung gar nichts – ich bin A T H E I S T und kein Gottesleugner.

Gott leugnen kann man nur wenn es Gott als Anschuldigung gibt und Gott ist keine Anschuldigung sondern eine menschliche Konstruktion und diese lehne ich entschieden ab, weil sie die Menschen mit ihren Schlechtigkeiten verdirbt und teilweise auch noch belohnt.


Wenn die Gottesbücher derart schlau sind, Gottes Wissen derart umgreifend, zeit- und raumlos ist, warum hat er in seinem Allmachtsblick nicht die Zukunft berücksichtigt?

Also, zu menschlich sind die "Gottesbücher", weil sich der Denkdreck jedes Menschen in oft verniedlichter Form darin verbirgt. Du kannst mit den Gottesmärchenbüchern ein Kinderdorf, aber auch ein KZ führen….

…WO IST ALSO DAS GÜTIGE ODER SADISTISCHE VERBORGEN?
 
amgervinus schrieb:
Denn wer sich an keinen Gott halten will, darf auch anderen so viel Leid antun wie er will, denn er braucht sich an kein Gesetz Gottes zu halten. Deshalb kommst Du am Endgericht in die Hölle, damit Du deine Schuld zahlst, gegen andere Menschen.

Schön deine Dämonisierung des Offenlassens der Optionen.

Auch hier kann ich mit einem Lebensbeispiel dienen.

Das Kind war schlimm, somit fühlt sich die überforderte Mutter dazu berechtigt den Vater zu dämonisieren indem sie droht.

"Wart nur wenn der Papa heimkommt, da werden wir schon sehen wer Recht hat!"

Ist das nicht der Wahnsinn schlechthin? Der Papa, ist für das Kind voll böse und weiß nicht mal was davon. Das Kind bastelt sich somit ein Verhalten zugunsten einer erfunden Instanz.

Wie grausam und tief misanthorpisch.
 
Zitat von amgervinus:
Es geht nicht darum was Du glaubst, sondern was Du anderen Menschen böses antust und Dir damit eine Schuld auflädst. Denn wer sich an keinen Gott halten will, darf auch anderen so viel Leid antun wie er will, denn er braucht sich an kein Gesetz Gottes zu halten.

Es ist einfach unverschämt zu behaupten,
„wer sich an keinen Gott halten will, darf auch anderen so viel Leid antun wie er will“
nicht an Gott glauben = sadistisch und unmoralisch sein?
Gottesfurcht als Hemmnis niedere Triebe auszuleben?

ich halte mich an keinen Gott sondern an meine innere Moral, die im wesentlichen die göttlichen Gebote für die Christen (nun, das erste selbstverständlich nicht) akzeptiert.

zitat von asymptotisch:
Also, zu menschlich sind die "Gottesbücher", weil sich der Denkdreck jedes Menschen in oft verniedlichter Form darin verbirgt
Wenn man sich über bibeltreue Christen lustig macht, die alles wörtlich nehmen, was in den heiligen Schriften steht, dann bin ichdabei, wenn sie verspottet werden. . . .

claus
 
Hallo gysi,

>>>
Ich interessiere mich für andere Menschen und deren Realitätswahrnehmungen - besonders dann, wenn sie von meiner Realitätswahrnehmung verschieden sind. Nicht, weil ich unbedingt belehrend auftreten, sondern weil ich FÜR MICH nichts übersehen will. Und zudem ist es so, dass ich die von mir verschiedenen Sichtweisen respektiere, auch wenn ich von ihrer Falschheit fast überzeugt bin, aber meine Mitmenschen mir nicht gleichgültig sind. Also habe ich - aus verschiedenen Gründen - ein Bedürfnis, mit meinen Mitmenschen auch über Religion zu diskutieren.

kann ich alles unterschreiben :)

gruß von claus
 
Claus schrieb:
Es ist einfach unverschämt zu behaupten,
„wer sich an keinen Gott halten will, darf auch anderen so viel Leid antun wie er will“
nicht an Gott glauben = sadistisch und unmoralisch sein?
Gottesfurcht als Hemmnis niedere Triebe auszuleben?

ich halte mich an keinen Gott sondern an meine innere Moral, die im wesentlichen die göttlichen Gebote für die Christen (nun, das erste selbstverständlich nicht) akzeptiert.
Ja, die alte Leier: Kein Gott = keine Moral. Wirft doch nur ein Bild auf die, die sowas behaupten. Seid ihr nur gut, weil es euch so befohlen wurde - und ihr für's Gutsein eine hübsche Belohnung erwarten dürft? Je lauter du nach Gott schreist, desto weiter bist du von ihm entfernt...
Ich verhalte mich moralish und größtenteils gesetzestreu, weil das intelligent ist:
1. will ich halbwegs stressfrei durchs Leben gehen - und das tun man, wenn man nicht Polizei und Mitmenschen im Nacken hat, die dir etwas vorzuwerfen haben,
2. will ich von den - von stimmten - Menschen anerkannt sein und von ihnen geliebt werden. Und das stelle ich her, indem ich mit meiner inneren Natur identisch lebe und die meiner Mitmenschen so achte wie ich erwarte, das sie mich achten und annehmen.
3. Wer Gott braucht, um dem Prinzip der Nächstenliebe zu folgen, ist nicht in der Lage, seinen Egoismus zu überwinden, wozu es nur der Einsicht ihrer Vorteilhaftigkeit - auch für fdas Ego! - bedarf!

Gysi
 
Asymptotisch schrieb:
Rhona & Robin, eure "Einigkeit" weist auf die Unvereinbarkeit der Eigenschaften "gläubig" und "logisch"
Du liest nicht sorgfältig. Weder ich noch Rhona sind gläubig, so weit ich weiß. Zumindest nicht an den eventuell sadistischen Gott, um den es geht.
Mit der Logik hapert es aber bei dir. Wenn zwei Begriffe per Definition und Sinngehalt unterschiedlich sind, können sie nicht gleichzeitig vom Sinn her zusammenfallen.
Deine Scheinlogik verengt dir das Denken. Für den Agnostiker geht es um die Logik selbst. Die Unmöglichkeit des Gottesbeweis/Nicht-Beweis ist nicht nur von Kant geführt worden und lässt sich verschieden formulieren. Letztendlich geht es um die zirkuläre Logik jeder absoluten Erkenntnis; Die Erkenntnis muss ihren Erkenntnisweg auch auf sich selbst anwenden. Hierzu fehlt ihr eine Erkennungsmöglichkeit außerhalb ihrer Erkenntnismöglichkeit. Welchen Beobachterstandpunkt sie einnimmt, sie kann sich letztendlich selbst nicht auf eine absolute Wahrheit stützen. Dazu müsste sie a priori voraussetzen, dass ihre eigene Erkenntnismöglichkeiten die Richtige ist.
Atheist und Theist sind zwei Seiten einer Medaille. Ihre verbindende Operation ist Glauben/Nicht-Glauben. Die Operation des Agnostiker ist Beweisen/Nicht-Beweisen.
Mithin wäre der Gegensatz zum Agnostiker entweder einer, der an Objektivität glaubt. Also meint, einen Standpunkt einnehmen zu können, der von jeglicher Unvollkommenheit von Wahrnehmung und Argumentation gefeit ist.
Oder einer, der eben meint, Gott setze die Wahrheit. Auf dieser Ebene fallen Gott/Objektivität zusammen. Das Vertrauen in Vernunft oder Objektivität hat für mich strukturelle Ähnlichkeit mit einem Gottesglauben.
Denn genauso oft, wie Gläubige von Gott enttäuscht wurden, wurde der Rationale von der Vernunft enttäuscht.

Ansonsten stelle ich fest: Ich halte die Extistenz eines Gottes wie die meisten Teilnehmer dieser Diskussion für extrem unwahrscheinlich, aber für letztendlich eine nicht sehr relevante Frage. Um aus dem System der Religion zu entkommen, braucht man andere Mittel, als den Gläubigen ihren Glauben ausreden zu wollen.
 
Asymptotisch schrieb:
Nein, geheime Verunglimpfungen gleichen schon eher den Stasimethoden

Dann müsstes du ja Leuten wie Gysi u.a. Stasimethoden unterstellen; denn Gysi war früher bekennender "Bewerter" anonym oder nicht.
Ich habe nie bewertet und mich auch im Thread "Bewertungen" vehement gegen diese ausgesprochen.
Auf so einen Blödsinn, die Bewertungen mit Stasimethoden gleichzusetzen, wäre ich allerdings nie gekommen....:rolleyes:
 
Robin schrieb:
Dann müsstes du ja Leuten wie Gysi u.a. Stasimethoden unterstellen; denn Gysi war früher bekennender "Bewerter" anonym oder nicht.
Heyhey, der Gysi, den Gregor meine ich, der war doch früher auch mal bei der Stasi beschäfigt, böse Zungen zumindest behaupten das. Und jetzt ist der doch wirklich ein überzeugter Demokrat. Ich beanspruche, eine ähnliche Entwicklung durchgemacht zu haben... :weihnacht

Gysi
 
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Robin schrieb:
Auf so einen Blödsinn, die Bewertungen mit Stasimethoden gleichzusetzen, wäre ich allerdings nie gekommen....:rolleyes:

Jetzt schau mal einer an! Du bist ja richtig einsichtig! Jetzt musst du nur noch an einer besseren Objektivität arbeiten und du wirst erkennen, dass dies...

Robin schrieb:
Du liest nicht sorgfältig. Weder ich noch Rhona sind gläubig, so weit ich weiß. Zumindest nicht an den eventuell sadistischen Gott, um den es geht.
Mit der Logik hapert es aber bei dir. Wenn zwei Begriffe per Definition und Sinngehalt unterschiedlich sind, können sie nicht gleichzeitig vom Sinn her zusammenfallen.
Deine Scheinlogik verengt dir das Denken. Für den Agnostiker geht es um die Logik selbst. Die Unmöglichkeit des Gottesbeweis/Nicht-Beweis ist nicht nur von Kant geführt worden und lässt sich verschieden formulieren. Letztendlich geht es um die zirkuläre Logik jeder absoluten Erkenntnis; Die Erkenntnis muss ihren Erkenntnisweg auch auf sich selbst anwenden. Hierzu fehlt ihr eine Erkennungsmöglichkeit außerhalb ihrer Erkenntnismöglichkeit. Welchen Beobachterstandpunkt sie einnimmt, sie kann sich letztendlich selbst nicht auf eine absolute Wahrheit stützen. Dazu müsste sie a priori voraussetzen, dass ihre eigene Erkenntnismöglichkeiten die Richtige ist.
Atheist und Theist sind zwei Seiten einer Medaille. Ihre verbindende Operation ist Glauben/Nicht-Glauben. Die Operation des Agnostiker ist Beweisen/Nicht-Beweisen.
Mithin wäre der Gegensatz zum Agnostiker entweder einer, der an Objektivität glaubt. Also meint, einen Standpunkt einnehmen zu können, der von jeglicher Unvollkommenheit von Wahrnehmung und Argumentation gefeit ist.
Oder einer, der eben meint, Gott setze die Wahrheit. Auf dieser Ebene fallen Gott/Objektivität zusammen. Das Vertrauen in Vernunft oder Objektivität hat für mich strukturelle Ähnlichkeit mit einem Gottesglauben.
Denn genauso oft, wie Gläubige von Gott enttäuscht wurden, wurde der Rationale von der Vernunft enttäuscht.

...natürlich der total Widerspruch dazu ist. Wobei dies...

Robin schrieb:
Um aus dem System der Religion zu entkommen, braucht man andere Mittel, als den Gläubigen ihren Glauben ausreden zu wollen.

...eher eine Floskel, als ein ernstzunehmendes Auseinandersetzen mit der Spezialität Mensch ist. Gewohnheitsrecht warum?
 
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