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Ist Gott ein Sadist?

Britt schrieb:
Um bei meinem Glauben zu bleiben: wenn es überhaupt einen so genannten „Himmel“ gibt, dann gibt es nur einen für alle – egal ob man vorher evangelisch, katholisch, Muslim, Buddhist oder sonst was war. Deshalb denke ich auch, Toleranz ist gefragt und kein fanatisches Gegeneinander. Aber soweit sind „wir“ wohl immer noch nicht, das zeigt uns die Gegenwart leider immer wieder.
Jeder Theismus ist Fanatismus, es ist immer fanatisch eine Vermutung als unangefochtenes Wissen kundzugeben. Wenn Gläubige sich dann selbst im Behaupten zurücknehmen oder auf ein deistisches Weltbild abgleiten, dann bestätigt das nur den Fanatismus, weil für die eigene Ideologie sogar eine Restriktion die Glaubensgültigkeit verstärkt.

Was ist so schwer daran, einfach seine Ahnungslosigkeit zuzugeben?

Alle Gläubigen sind Fanatiker.
 
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spinnwebwald schrieb:
Es geht auch um den Grad des Annehmenkönnens ("Dein Wille geschehe..."), um die Offenheit des Herzens (Liebesfähigkeit). Das ist die religiöse Sicht der Dinge.
Neenee, die Liebesfähigkeit ist eine menschliche Qualität und orientiert sich an Menschen oder geschieht durch Menschen. Aber mit Gott hat diese Geschichte nix zu tun. Es sei denn, du sagst, Religiösität geschieht ohne Gott und durch die und zwischen den Menschen - und anderen Lebewesen. Dann könnte ich möglicherweise zustimmen.
Und solange jede der beiden Parteien aus ihrer Perspektive argumentiert, ohne sich in die jeweils andere "hineinzufühlen", können sie nur aneinander vorbei reden...
Oh ich fühle mich hiein, ich fühle wie bescheuert. Und ich sehe immer wieder diese Irrationalität, die aus Bequemlichkeit und Angst - und einer gewissen Erkenntnis-Gleichgüligkeit - geboren ist.

Gysi
 
Analysen & Synthesen

Hallo Gysi,

Gysi schrieb:
Neenee, die Liebesfähigkeit ist eine menschliche Qualität und orientiert sich an Menschen oder geschieht durch Menschen. Aber mit Gott hat diese Geschichte nix zu tun. Es sei denn, du sagst, Religiösität geschieht ohne Gott und durch die und zwischen den Menschen - und anderen Lebewesen. Dann könnte ich möglicherweise zustimmen.

wir kommen der Sache schon näher... ;-) Nicht nur zwischen den Menschen, sondern auch zwischen Mensch und ALLEM. Der bekannte Religionsphilosoph Martin Buber sieht "Zwiesprache überhaupt" als das Wesen des Religiösen.


Gysi schrieb:
Oh ich fühle mich hiein, ich fühle wie bescheuert. Und ich sehe immer wieder diese Irrationalität, die aus Bequemlichkeit und Angst - und einer gewissen Erkenntnis-Gleichgüligkeit - geboren ist.

Na siehst Du. Und solange Dich diese Irrationalität, Bequemlichkeit, Angst, Erkenntnis-Gleichgültigkeit bei anderen Menschen wurmt, ist Dein Herz eben NICHT offen genug. Du meinst, Dich von ihnen DISTANZIEREN zu müssen, was wiederum das Gegenteil von Annehmenkönnen ist.

Auf einer gaaanz grundlegenden archetypischen Ebene können wir also sagen: Während es der Wissenschaft vom Ansatz her eher um Analysen aller Art geht, geht es der Religion eher um Synthesen.

Schöne Grüße

spinnwebwald
 
spinnwebwald schrieb:
Na siehst Du. Und solange Dich diese Irrationalität, Bequemlichkeit, Angst, Erkenntnis-Gleichgültigkeit bei anderen Menschen wurmt, ist Dein Herz eben NICHT offen genug.
Du meinst, Dich von ihnen DISTANZIEREN zu müssen, was wiederum das Gegenteil von Annehmenkönnen ist.

spinnwebwald
Ich stimme Stimmebwald vollkommen zu (wieder einmal ;)).

Weise jedoch darauf hin, dass bewußtes Annehmen kaum ohne vorherige Distanzierung möglich ist.

Gerade durch die Distanzierung wird der der Blick auf das Wesentliche gelenkt, woraufhin in der Folge eine bewußte Entscheidung möglich gemacht wird.
 
spinnwebwald schrieb:
Na siehst Du. Und solange Dich diese Irrationalität, Bequemlichkeit, Angst, Erkenntnis-Gleichgültigkeit bei anderen Menschen wurmt, ist Dein Herz eben NICHT offen genug. Du meinst, Dich von ihnen DISTANZIEREN zu müssen, was wiederum das Gegenteil von Annehmenkönnen ist.
Ich kann das Irrationale (das nicht das Fühlen ist!) nicht annehmen.

Gysi
 
Hallo Gysi,

Gysi schrieb:
Ich kann das Irrationale (das nicht das Fühlen ist!) nicht annehmen.

keine Sorge, das geht vorbei. Zur Beschleunigung des Heilungsprozesses empfehle ich die exzessive Beschäftigung mit formaler Logik, Kybernetik oder mit guter alter Wissenschaftstheorie... ;-)

Bei mir hat das nach einigen Jahren Wunder gewirkt! :-)

Liebe Grüße

spinnwebwald
 
spinnwebwald schrieb:
Hallo Gysi,



keine Sorge, das geht vorbei. Zur Beschleunigung des Heilungsprozesses empfehle ich die exzessive Beschäftigung mit formaler Logik, Kybernetik oder mit guter alter Wissenschaftstheorie... ;-)

Bei mir hat das nach einigen Jahren Wunder gewirkt! :-)
Ich meine: Ich kann die Gechichten der herrschenden Religionen nicht annehmen. So weise will ich nicht werden, das dann doch zu tun...

Gysi
 
Gysi schrieb:
Ich meine: Ich kann die Gechichten der herrschenden Religionen nicht annehmen. So weise will ich nicht werden, das dann doch zu tun...

Gysi
Musste auch nich!

Ich habe immer (so wie Du) die "blödsinnigen", unlogischen Geschichten der Kirchenvertreter angezweifelt und auch angegriffen. Genutzt hat´s nix, weil diese engstirnigen Herren (jawoll Herren) und auch das Gefolge (darunter wiederum sehr gerne verteidigende Frauen) absolut nicht aufnahmebereit für Kritik waren. Gingen nur immer in Verteidigungsposition resp. Angriff.

Kam mit meinen inhaltlichen Überlegungen nie bis zum Kern durch bei denen. Wollen ja die Äuglein weiterhin bedeckt halten. (Es mag löbliche Ausnahmen unter den gläubigen Christen geben, sind aber mEn selten!)

Hab mich in der Folge anderen spirituellen Überlegungen zugewandt. Namentlich auch der Esoterik - wiewohl ich durch das Eso-Forum erstaunt wurde, was sich im langläufigen Sinn so alles Esoterik nennt bzw. was für Unglaublichkeiten auch darunter verstanden werden.

...und irgendwann (es dauerte schon Jahre) kam ich langsam durch den Wust durch. Auf meinem höchsteigenen, privaten Weg , den ich in diesem Sinn niemandem anempfehlen will, weil er ja nur für mich allein so stimmig war.
Nun aber erkenne ich auch in den religiösen Inhalten des Christentums die "Wahrheit", die ursprünglich damit gemeint war. Sie ist meistens meilenweit entfernt von dem, was die Kirchenvertreter und -anhänger glauben bzw. wie sie ausgelegt wird.

Das ist für mich mittlerweile erheiternd. Denn erklären brauch ich sie denen ja nicht.
Denn wer von ihnen will sie denn wirklich hören? (siehe oben)

Daher rede ich darüber nur mehr mit Menschen, die sich wirklich dafür interessieren. Alle anderen lasse ich damit in Ruhe. (Hoffe ich zumindest ;))

- Denn, wer nicht will, der hat schon.

Gysi, was ich Dir damit sagen will, ist: Du hast Deinen eigenen Weg! Bleib ihm treu. Aber hinterfrag auch immer wieder, ob die Richtung, die Du schon länger eingeschlagen hast, noch stimmt.

lg Kathi
 
Hallo Kathi,

Du meinst also, wenn ich das alles richtig verstanden habe, jedem wird irgendwann von Gott die Gelegenheit gegeben, ihn zu erkennen.

Man muß nur immer aufmerksam in sich hineinhören, damit man den Zeitpunkt nicht verpaßt.

Und gott weiß schon, wenn er die zeit für gekommen hält.

Aber, wird er auch den Ansprüchen des Suchenden gerecht?

Vielen genügt schon ein entsprechender Traum. Ich brauche einen eindeutigen Beweis.
Das müßte Gott doch berücksichtigen, es ist für ihn doch eine Kleinigkeit.

Meinst Du, ich habe da noch Chancen?

Gruß von Claus
 
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claus, gott kannst du nur erkennen wenn du an ihn glaubst, ihn erkennen willst.

so verstehe ich es zumindest.
einem kind die chance zu geben zu wissen was die religionen sind und sagen, das muss man auf jeden fall wenn man ein kind erziehen will mit einer eigene meinung und das eventuell auch noch "gebildet" sein soll und nicht nur eingebildet.
das kind muss aber selbst bestimmen welche religion es will oder ob es keine will.

ciao
 
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