Würde das nicht bedeuten das Geist und Materie unabhängig von einander existieren?Bei solch einer strikten ontologischen Trennung von Geist und Gehirn wäre ich vorsichtig. Ich möchte nicht behaupten, dass Geist und Gehirn gleichgesetzt werden können, aber ein klassischer Substanzdualismus scheint mir verfahren zu sein. Schließlich wäre dann schwer erklärlich, wie geistige Phänomene die Ursache für physische Phänomene sein können (z.B: Der Wunsch, ein Glas Wasser zu trinken verursacht den Griff zum Wasser). Das ist das berühmte Problem der mentalen Verursachung, das sich ergibt, sobald eine ontologische Trennung von Geist und Gehirn in diesem Sinne vollzogen wird.
Die von dir zitierte Stelle impliziert das nicht unbedingt.
Es wäre auch denkbar, wenn ich das richtig in Erinnerung habe: nichtreduzierender Physikalismus,
das Materie zwar Voraussetzung für den Geist ist (und das ohne solcher kein Geist existiert) aber
das Materie ermöglichen kann was nicht Materie ist.
Einfach ausgedrückt: Ich bin nicht mein Gehirn. Aber was ich bin existiert weil mein Gehirn tut, was es tut.
Das Gehirn ist eine Art Hardware und der Geist eine Art Software, der eine Hardware als Existenzgrundlage braucht.
Es braucht kein Geist von außen herankommen und das Gehirn um Einlass bitten.
Der Geist entsteht im Gehirn, ist aber nicht das materielle Gehirn, sondern etwas was das Gehirn ermöglicht, indem es
tut was es tut.
Aber wie schon mal gesagt: Schwierig wird es dabei dann wenn man sich vorstellt das zwei Gehirne gleichzeitig tun was man Gehirn tut.