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Ist eine Philosophie des Bösen möglich?

Das würde mich auch interessieren, zumal es sich dabei ja um einen ganz besonders raffinierten Sophismus handelt.

Nun dazu habe ich mich ja jetzt geäußert in meinen Beitrag zu EarlyBird .

Darf man fragen, warum das von dir als ein besonders raffinierter Sophismus betrachtet wird? Was ist für dich ein Sophismus?

Nebenbei nochmals gesagt: Friedrich Nietzsche ist mittlerweile auch als Philosoph anerkannt, ich kann halt nur empfehlen ihn nicht nur als "Literaten" anzusehen..
 
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ich sehe hier zwei verwandte begriffspaare die oft durcheinander geworfen werden obwohl sie eine unterschiedliche bedeutung haben.
gut <> schlecht objektive sachliche bedeutung im sinne von äusserer zweckhaftigkeit "dies ist ein gutes werkzeug - es erfüllt seine funktion voll"

gut <> böse subjektive moralische bedeutung im sinne von innerer absicht und einer leitethik " dies ist ein guter junge - er will immer das beste für dieses system"

die heutige moralische bedeutung ist insbesondere von augustinus eingeführt worden. er setzte gut mit der anwesenheit von gott=das gute gleich und folgerte daraus böse als abwesenheit von gott. damit sind menschen die nicht an den gott glauber wie heiden per def böse. insbesondere sind menschen die gott kennen sich aber trotzdem abwenden wie ketzer ganz besonders böse. augustinus war eben ein hervorragender jurist und rhetoriker.

Ich finde das ist ein guter Hinweis. Man muss schon auf passen in welcher Weise man die Wörter "gut" und "böse" verwendet im Diskurs. Ich benutze meist dieser Wörter hier in ihrer moralischen Bedeutung, das wäre halt mein Sprachgebrauch.

Bezüglich des Hinweises auf Augustinus danke ich an dieser Stelle. Du kannst das auch gern weiterausführen. Da Augustinus ja Christ war, ist seine Verwendung der Wörter "gut" und "böse" für mich nicht überraschend. Mir scheint damit einherzugehen eine problematische Sichtweise auf "Heiden", "andersgläubige", und die Gefahr eines religiösen Fanatismus, der zwischen den guten Gläubigen und den bösen Ungläubigen (Heiden), unterscheidet. Augustinus war in der Tat ein brillanter Rhetoriker.
 
Naja ich wollte es nur nochmal betonen. Der Philosoph wird ja traditionellerweise zu verstanden, dass er ein Liebhaber der Weisheit ist. Und bei Weisheit denkt man ja nicht an einen bösen Menschen, sondern an jemanden der moralisch gut ist und eben Weise. Also im Grunde der gute und edle Mensch. Ein Philosoph , der aber das Böse philosophisch legitimiert oder es argumentativ versucht zu legitimieren usw, kann unter dieser Sichtweise eigentlich nicht als Philosoph betrachtet werden, denn Weisheit (sophia) und Bösartigkeit scheinen sich ja auszuschließen. So könnte man es denken, aber in der Tat findet man ein Denken des Bösen auch bei Philosophen, und auch moralisch problematische Seiten bei Philosophen, wenn man in die Philosophiegeschichte blickt.


Ich persönlich finde, das sich Weisheit und Bösartigkeit ausschließen, denn mit Bösartigkeit handelt man sich maximal kurze Befriedigungen ein, langfristig schafft man sich aber Feinde.


Ich schreib natürlich, dass wie es mir passend erscheint ;)


Find' ich ok! :D ;)


Naja , ich würde gern diskutieren, ob ein Philosoph nicht nur zornig sein darf, sondern ob er auch moralisch böse sein darf/kann und trotzdem weiterhin ein Philosoph sein kann. Und ob diese "böse"/"dunkle" Seite eines Philosophen sich dann auch in seiner Philosophie widerspiegelt..


Hm - ich glaube nicht, dass sich ein Philosoph die Erlaubnis von Anderen einholt, ob er zornig oder böse sein darf.
Das fände ich jedenfalls sehr seltsam.
Wenn er Weisheit liebt, ist er mE nicht böse, wenn er Gedankenkonstrukte liebt, kann er es sein, denn Intelligenz hängt nicht von ethischen Einstellungen ab.
Wenn er eine dunkle Seite hat, wird sich das natürlich auch in seinen Werken widerspiegeln.
Ob man sie als Leser erkennt, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
 
Ich persönlich finde, das sich Weisheit und Bösartigkeit ausschließen, denn mit Bösartigkeit handelt man sich maximal kurze Befriedigungen ein, langfristig schafft man sich aber Feinde.





Find' ich ok! :D ;)





Hm - ich glaube nicht, dass sich ein Philosoph die Erlaubnis von Anderen einholt, ob er zornig oder böse sein darf.
Das fände ich jedenfalls sehr seltsam.
Wenn er Weisheit liebt, ist er mE nicht böse, wenn er Gedankenkonstrukte liebt, kann er es sein, denn Intelligenz hängt nicht von ethischen Einstellungen ab.
Wenn er eine dunkle Seite hat, wird sich das natürlich auch in seinen Werken widerspiegeln.
Ob man sie als Leser erkennt, steht allerdings auf einem anderen Blatt.

Ja in der Regel betrachtet man das ja auch so, dass sich Weisheit und Bösartigkeit in der Regel eher ausschließen sollten und man nicht beides zugleich sein kann. Die Folgen von Bösartigkeit können natürlich recht evident sein.

Danke!



Ich denke, dass sowas Philosophen auch in der Regel nicht machen. Meine Meinung ist die , dass es Denker mit guter Intelligenz geben kann, aber anderseits mit auch moralisch problematischer Seite (böser/dunkler Seite) und das sich das nicht unbedingt ausschließt zwingend.

Und ich glaube diese problematische Seite kann sich bewusst oder auch unbewusst im Werk eines Philosophen spiegeln. Entweder thematisiert er das selbst (das Böse in seinem Werk) oder man kann das bei ihm zwischen den Zeilen lesen...(so dass dem Philosophen das gar nicht bewusst wird, wenn sich ein Teil seines Wesens in seinem Werk sich widerspiegelt)...
 
Ja in der Regel betrachtet man das ja auch so, dass sich Weisheit und Bösartigkeit in der Regel eher ausschließen sollten und man nicht beides zugleich sein kann. Die Folgen von Bösartigkeit können natürlich recht evident sein.

Danke!



Ich denke, dass sowas Philosophen auch in der Regel nicht machen. Meine Meinung ist die , dass es Denker mit guter Intelligenz geben kann, aber anderseits mit auch moralisch problematischer Seite (böser/dunkler Seite) und das sich das nicht unbedingt ausschließt zwingend.

Und ich glaube diese problematische Seite kann sich bewusst oder auch unbewusst im Werk eines Philosophen spiegeln. Entweder thematisiert er das selbst (das Böse in seinem Werk) oder man kann das bei ihm zwischen den Zeilen lesen...(so dass dem Philosophen das gar nicht bewusst wird, wenn sich ein Teil seines Wesens in seinem Werk sich widerspiegelt)...


Ok, dem kann ich nur zustimmen!

Ich danke ebenfalls! :)
 
Ja in der Regel betrachtet man das ja auch so, dass sich Weisheit und Bösartigkeit in der Regel eher ausschließen sollten und man nicht beides zugleich sein kann. Die Folgen von Bösartigkeit können natürlich recht evident sein.

Danke!



Ich denke, dass sowas Philosophen auch in der Regel nicht machen. Meine Meinung ist die , dass es Denker mit guter Intelligenz geben kann, aber anderseits mit auch moralisch problematischer Seite (böser/dunkler Seite) und das sich das nicht unbedingt ausschließt zwingend.

Und ich glaube diese problematische Seite kann sich bewusst oder auch unbewusst im Werk eines Philosophen spiegeln. Entweder thematisiert er das selbst (das Böse in seinem Werk) oder man kann das bei ihm zwischen den Zeilen lesen...(so dass dem Philosophen das gar nicht bewusst wird, wenn sich ein Teil seines Wesens in seinem Werk sich widerspiegelt)...
was haltet ihr den von einer bösartigen weisheit - sophia malus ? ^^ oder etwa malusophie ?
 
Zuletzt bearbeitet:
was gibt eigentlich die literatur dazu her - ws ist denkbar und nachempfindbar. ich denke da gerade an szenarien wo zb ein zu unrecht verletztr held seinen ganzen überlebenswillen und restleben seinen hass opfert um sich zu einfach nur nch zu rächen .... zb graf monte christo oder dieser letzte western mit leonardo de caprio als starb verwundeter trapper der übermenschlich überlebte um seinen sohn zu rächen .... wie sieht es aus mit hass und rache - ist dies immer böse oder kann es auch etwas gutes entspringen ?
 
Ich schreib natürlich, dass wie es mir passend erscheint

.....Ja, und das scheint großer "Unfug" zu sein! "Weininger, Cioran, Machiavelli, d`Holbach u.v.a.m........"alles keine Philosophen, bloß weil sie nicht in Ihr "enggestricktes Universum" passen, in dem sich alles um Ihren "Halbgott" Heidegger dreht?? Sie werden in der "Philosophiehistorie" kaum einen Philosophen finden, der sich nicht mit "dem Bösen" auseinandergesetzt hat und der "dem Bösen" nicht auch einen gewissen Reiz abgewinnen konnte!.....

meint plotin
 
Zuletzt bearbeitet:
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was haltet ihr den von einer bösartigen weisheit - sophia malus ? ^^ oder etwa malusophie ?


Nichts!
Es schließt sich aus.
Ist mir übrigens auch noch nie begegnet, nicht mal als bloße Idee - möglicherweise bist du der Erste, der sie hat!
Oder ich hab 's einfach nicht mitbekommen.
 
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