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Ist eine Philosophie des Bösen möglich?

was gibt eigentlich die literatur dazu her - ws ist denkbar und nachempfindbar. ich denke da gerade an szenarien wo zb ein zu unrecht verletztr held seinen ganzen überlebenswillen und restleben seinen hass opfert um sich zu einfach nur nch zu rächen .... zb graf monte christo oder dieser letzte western mit leonardo de caprio als starb verwundeter trapper der übermenschlich überlebte um seinen sohn zu rächen .... wie sieht es aus mit hass und rache - ist dies immer böse oder kann es auch etwas gutes entspringen ?


Klar kann auch aus Bösem Gutes entspringen - zumindest, dass man aus seinen Fehlern lernt.
Monte Christo hat zu guter Letzt auf Teile seiner Rache verzichtet, weil ihm klar wurde, dass sie auch Unschuldige vernichtete. Die Entwicklung geht bei ihm also von Hass und Rachebedürfnis - das würde ich von RachSUCHT unterscheiden - zu Loslassen.
Den Film kenn ich nicht, kann also nichts dazu sagen.
 
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Ich würde sagen es gibt eigentlich beides: eine Philosophie des Bösen, wie eine Philosophie des Guten.
Die andere Option würde lauten, es gibt weder eine Philosophie des Guten, noch des Bösen und weil die Bestimmung des Guten bislang noch nicht überzeugend gelungen, die des Bösen jedoch schon, lebt eine Philosophie des Guten stets von der stillschweigend mitgedachten Negation des Bösen als das Gute, was isch als fehlerhaft erweisen könnte. Insofern ist man mit einer soliden Philosophie des Bösen also definitiv klar auf der sicheren Seite.

Wenn jemand auf Schmerzen steht und einwilligt, ist das ein anderer Fall, als wenn jemand Anderen Schmerzen gegen ihren Willen zufügt.

In der Tat und die Schmerzempfindlichkeit des Opfers erhöt natürlich und selbstverständlich den Anreiz für einen sadistischen Täter, ohne Zweifel, aber die Philosophie des Bösen ist ja auch nichts für Weicheier, ebenso der bewährte Sozialdarwinismus.

Aber wohl nur, wenn man nicht mitbekommt, dass man Anderen Schmerzen zufügt.

Das ist einerseits relativ, andererseits völlig unerheblich, denn es gilt ja unausgesprochen das Recht des Stärkeren und bekanntlich ist das Böse stärker als das sogenannte 'Gute', von dem doch kein Mensch so genau und sicher zu sagen weiß, was das eigentlich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Insofern ist man mit einer soliden Philosophie des Bösen also definitiv klar auf der sicheren Seite.


Sicher wovor?

Eine Philosophie des Bösen muss allerdings nicht von einem "bösen" Philosophen entwickelt werden.
Das kann im Prinzip jeder tun, dem "das Böse" in irgendeiner Form begegnet.
Also "Philosophie des Bösen" ist nicht gleich "böse Philosophie".
 
Du meinst, eine Philosophie schützt den Täter vor den Konsequenzen seiner Tat?

Nein, nicht die Philosophie, auch nicht die Philosophie des Bösen, sondern das Böse.

Beispiel:

20 Zwangsarbeiter spuren nicht richtig und müssen zu Zwecken der Disziplinierung entsorgt werden. Am Tage der Kapitulation durch den Großadmiral Karl Dönitz, ein guter Vertrauter des Führers, werden in einer stahlverarbeitenden Firma diese 20 Arbeiter im Takte eines Fallhammers durch eine ideologisch bewährte Fachkraft eliminiert und feinsäuberlich nebeneinander in einer Grube auf dem Firmengelände verscharrt. Kein Mensch sagt etwas, alle halten dicht, auch nach Kriegsende, aus Gründen der inzwischen verborgenen Gesinnung und nicht zuletzt aus Sorge um den privilegierten Arbeitsplatz, nur so ein schusseliger SS-Mann, der auch noch 20 Jahre nach Kriegsende mit blank gewichsten Stiefeln in die Kneipe kommt, macht im Suff Andeutungen, aber wer nimmt dieser traurigen Gestalt das schon ab? Fast ein halbes Jahrhundert später wird das Grab wegen Bauarbeiten geöffnet, der werksseitige Bauleiter versichert dem Bauleiter der ausführenden Firma, daß es sich laut Kataster um einen entweihten Friedhof handelt und die Bauarbeiten werden zügig fortgesetzut. In einem angrenzenden Kellerraum, der lange Zeit verschüttet war, finden Bauarbeiter mehrere Kartons mit belastenden Dokumenten und Ausweispapieren die auf den diversen Märkten reißenden Absatz finden für gutes Geld.

Was soll ich sagen? Ich bin stolz darauf, ein Deutscher zu sein!
 
Nein, nicht die Philosophie, auch nicht die Philosophie des Bösen, sondern das Böse.

Beispiel:

20 Zwangsarbeiter spuren nicht richtig und müssen zu Zwecken der Disziplinierung entsorgt werden. Am Tage der Kapitulation durch den Großadmiral Karl Dönitz, ein guter Vertrauter des Führers, werden in einer stahlverarbeitenden Firma diese 20 Arbeiter im Takte eines Fallhammers durch eine ideologisch bewährte Fachkraft eliminiert und feinsäuberlich nebeneinander in einer Grube auf dem Firmengelände verscharrt. Kein Mensch sagt etwas, alle halten dicht, auch nach Kriegsende, aus Gründen der inzwischen verborgenen Gesinnung und nicht zuletzt aus Sorge um den privilegierten Arbeitsplatz, nur so ein schusseliger SS-Mann, der auch noch 20 Jahre nach Kriegsende mit blank gewichsten Stiefeln in die Kneipe kommt, macht im Suff Andeutungen, aber wer nimmt dieser traurigen Gestalt das schon ab? Fast ein halbes Jahrhundert später wird das Grab wegen Bauarbeiten geöffnet, der werksseitige Bauleiter versichert dem Bauleiter der ausführenden Firma, daß es sich laut Kataster um einen entweihten Friedhof handelt und die Bauarbeiten werden zügig fortgesetzut. In einem angrenzenden Kellerraum, der lange Zeit verschüttet war, finden Bauarbeiter mehrere Kartons mit belastenden Dokumenten und Ausweispapieren die auf den diversen Märkten reißenden Absatz finden für gutes Geld.

Was soll ich sagen? Ich bin stolz darauf, ein Deutscher zu sein!


Verbrechen gibt 's überall, das haben wir Deutschen nun wirklich nicht gepachtet.
Es mag ja sein, dass eine Tat unentdeckt bleibt, aber im Täter selbst ist sie gespeichert und irgendwann wird er mit sich selbst und seinen Taten konfrontiert.
 
Verbrechen gibt 's überall, das haben wir Deutschen nun wirklich nicht gepachtet.

Habe ich auch nicht bestritten, ganz im Gegenteil und mein Beispiel zeigt doch, wie erfolgreich das Böse regiert!

Es mag ja sein, dass eine Tat unentdeckt bleibt, aber im Täter selbst ist sie gespeichert und irgendwann wird er mit sich selbst und seinen Taten konfrontiert.

So wie bei meinem SS-Mann im Suff? Der war immer stolz darauf, es besonders gründlich getan zu haben. Das schlechte Gewissen haben nur die durch die christliche Moral verdorbenen Geister und wie man sich der Last einer christlichen Moral erfolgreich, das findet man in den Hetzschriften des F.Nitzsche beschrieben, der für die Philosophie des Bösen zweifelsohne wichtige literarische Vorarbeiten leistete. Im Gedächtnis des Täters bleibt natürlich und selbstverständlich nur dasjenige, dessen er gedenkt und mit dem Sophismus vom Bösen verfügt er über eine erfolgreiche Verdrängungsstrategie.
 
Habe ich auch nicht bestritten, ganz im Gegenteil und mein Beispiel zeigt doch, wie erfolgreich das Böse regiert!


Kurzfristig ja - aber bisher ist noch jedes System, das auf dem Bösen basierte, zusammengebrochen.
Da ist der Nationalsozialismus ja eins der besten Beispiele.


So wie bei meinem SS-Mann im Suff? Der war immer stolz darauf, es besonders gründlich getan zu haben. Das schlechte Gewissen haben nur die durch die christliche Moral verdorbenen Geister und wie man sich der Last einer christlichen Moral erfolgreich, das findet man in den Hetzschriften des F.Nitzsche beschrieben, der für die Philosophie des Bösen zweifelsohne wichtige literarische Vorarbeiten leistete. Im Gedächtnis des Täters bleibt natürlich und selbstverständlich nur dasjenige, dessen er gedenkt und mit dem Sophismus vom Bösen verfügt er über eine erfolgreiche Verdrängungsstrategie.


Da wäre ich mir nicht so sicher.
Tausende von Nahtod-Erfahrungen legen nahe, dass ALLES gespeichert wird und dass man sich auch alles bei der Rückschau nochmal ansehen darf - samt Auswirkungen auf die Mitmenschen.
 
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Darf man fragen, warum das von dir als ein besonders raffinierter Sophismus betrachtet wird?

Auch ohne meine besondere Erlaubnist gestatte ich, so zu fragen!

Was ist für dich ein Sophismus?

Ein Ismus, was sonst?

»Sophia (Σοφία, Griechisch für „Weisheit“)« ist ein Name, der »die Tugend oder göttliche Weisheit« benennt.

S.a.: https://de.wikipedia.org/wiki/Sophia_(Vorname)

»Das Suffix -(i)smus ist ein Mittel zur Wortbildung durch Ableitung (Derivation). Das entstandene Wort kann ein Abstraktum bezeichnen, oft ein Glaubenssystem, eine Lehre, eine Ideologie oder eine geistige Strömung in Geschichte, Wissenschaft oder Kunst. Es kann sowohl an Substantive (Alkohol-, Putsch-) angefügt werden als auch an Adjektive (sozial-, extrem-), wodurch dann gleichzeitig neue Adjektive auf die Endung -istisch entstehen.[1]«

https://de.wikipedia.org/wiki/-ismus

http://www.duden.de/rechtschreibung/_ismus

Demnach wäre ein Sophismus Kennzeichen einer die Tugenden betreffenden Geisteshaltung, die in Sätzen einer verständlichen Sprache, also nicht in der Zungenrede (!), zum Ausdruck gebracht wird. Die Tugenden sind natürlich und selbstverständlich relativ und so ist jeder verständig vorgetragene Satz immer auch ein Sophismus.

In der Philosophie des Bösen nehmen die Tugenden eine zentrale Stellung bezüglich der Tauglichkeit eines Bösen ein.

Da ist der Nationalsozialismus ja eins der besten Beispiele.

Namen sind wie Schall und Rauch, es zählen Tauglichkeit und nicht offen zur Schau getragene wahre Gesinnung.

Tausende von Nahtod-Erfahrungen legen nahe, dass ALLES gespeichert wird und dass man sich auch alles bei der Rückschau nochmal ansehen darf - samt Auswirkungen auf die Mitmenschen.

Was nahe liegt, könnte sich als Fehlschluß erweisen.
 
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