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Ist eine Philosophie des Bösen möglich?

die antiken Griechen sind ortstechnisch gesehen dem Budda nicht begegnet bzw. konnten diesem nicht begegnen oder?

Fremdes Gedankengut wurde immer schon durch Reisende, in der Regel Kaufleute oder deren Erfüllungsgehilfen, weit verbreitet. Die internationalen Handelskontakte in der Antike waren eine Domäne der Phönizier mit guten Handelsbeziehungen nach Indien.

Aber ich kann jetzt nicht Heideggers gesamte Argumentation hier aufzeigen, da dies zu lang sonst wird.

Die kennen Sie doch überhaupt nicht!
 
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Ich nicht, aber Heidegger und daher weiß ich, dass er halt nur heideggert, anstatt sein Selbst mal zu untersuchen.
Aber Dogmatiker sind in sich so verliebt, dass sie nicht viel begreifen.
was bezweckst du eigentlich damit heidegger ständig unbegründet abzuwerten, beschimpfen bzw welche ursachew hat das ? - ein sprung in der schüssel, demenz oder manischer missionszwang. Wir haben es nun alle mitbekommen dass du ihn nicht magst , langweile uns bitte nicht und lass dir mal was originelleres einfallen ...
 
den ich nur ansatzweise hier zitiert habe und der auch eine Argumentation enthält diesbezüglich, die mit seinem philosophischen Ansatz verbunden ist..


Eine Skizze des Arguments wäre schon sehr hilfreich, eine Ausrede motiviert doch eher zum Spott.

Aber ich kann jetzt nicht Heideggers gesamte Argumentation hier aufzeigen, da dies zu lang sonst wird.

Aber Sie können versichern, daß Heidegger dafür argumentiert, daß Philosophie notwendig und hinreichend für Weltanschauung ist?

Wäre die Philosophie des Bösen eine weltanschauliche Boshaftigkeit?
 
Nun es ging in dem bisherigen Disput ja darum, die Frage zu klären ob Philosophie und Weltanschauung zwei verschiedene Sachen sind, oder ob man beide auch einander annähern kann (also auch in bestimmten Fällen identisch sein können). Normalerweise ist es so, dass zwischen Philosophie und Weltanschauung unterschieden wird und beides nichts als das selbe gesehen werden. Du hattest aber hier mal einen Link gepostet , wo auch der Begriff "Weltanschauungsphilosophie" gefallen ist und dabei Denker wie Kierkegaard, Schopenhauer oder Nietzsche genannt werden. Die Rede von einer "Weltanschauungsphilosophie" finde ich insofern bemerkenswert, dass gewisse Philosophien von den Weltanschauungen ihrer Urheber nicht zu trennen sind. Gutes Beispiel dafür ist Schopenhauer. Der pessimistische Blick auf die Welt, also seine pessimistische Weltanschauung, hat zugleich auch zu einer pessimistischen Philosophie geführt (also pessimistische Weltanschauungsphilosophie; pessimistische Philosophie= pessimistische Weltanschauung, hier also die Wechselwirkung zwischen beiden).

Andersdenk hat sich ja dagegen ausgeprochen, dass Philosophie (notwendig und hinreichend ) Weltanschauung ist und dagegen habe ich halt Heideggers Position mal aufgezeigt mit Bezug auf diese Stelle, da man bei diesem in dem Fall eine tendentielle Gleichsetzung der beiden sehen kann.

Neben der Rede von der Weltanschauung fällt dann auch der Begriff des Weltbildes.

Ich verstehe Heidegger so an der zitierten Stelle, dass in der Haltung des Philosophierens auch die Weltanschauung zum Ausdruck kommt (und beides vermutlich nicht zu trennen ist)

(Heidegger : "Philosophie ist Weltanschauung als Haltung"> im Sinne seines philosophischen Ansatzes)

Kurz: Ich hatte eben Heidegger genannt, um gegen die übliche Auffassung die beides trennt, eine Art Gegenposition aufzuzeigen (und mir scheint das man diese Gegenposition aus den zitierten Stellen durchaus herauslesen kann oder?). Für Heidegger gibt es da ja einen "Zusammenhang" zwischen beiden, ich bin aber nicht ganz sicher wie er dieses Verhältnis genau verortet , sondern habe mich nur auf bestimmte Stellen bezogen.

Die Frage ist ja auch, ob man das Ganze auch für eine Philosophie des Bösen gebrauchen kann bzw. ob z.B. ein Verbrecher einer bestimmten Weltanschauungsphilosophie unterliegt , die man vielleicht "böse" nennen kann und sich das auch in seiner (bösen, menschenverachtenden) "Haltung" bemerkbar macht


So sehe ich den Zusammenhang zum roten Faden dieser Diskussion. Kann man das gedanklich nachvollziehen?
ok - habe deine intention etwas mehr verstanden ...... ich möchte jetzt nicht stundenlang nach heideggerpositionen suchen da mich dieses problem jetzt nicht so besonders bewegt...
aber dafür meine ansichten welche ich bis jetzt noch nicht in widerspruch zu heidegger gesehen habe.
wie ich schon schrieb sind es für mich einfach zwei ebenen - hier die der wahrnehmung(inklusive der gesetzten perspektiven und filter)welche das weltbild schafft und dort die der verarbeitung/verstehens/ergründens womit sich die philosophie beschäftigt. eine philosophie der weltanschaung bedeutet für mich eben das ergründen warum es zu bestimmten weltbildern kommt, welche perspektiven und filter dies bewirkten und aus welchen motiven heraus eben diese perspektiven und filter eingestellt wurden.

wir können hierfür zur veranschaulichung das von dir so genannte pessimistisches Weltbild schopenhauers ergründen
ich lass mal einfach meine phantasie so spielen ohne anspruch auf irgendeine übereinstimmung - eben nur mal als beispiel einer möglichen ergründung...

vom grunde ist schopenhauers philosophie eigentlich nicht pessimistisch - basierend auf einen diesseitigen und lebensbejahenden buddhismus liegt das ehern systemisch fern. wenn man allerdings schopenhauers eigene biographie so liest man bald heraus das er als bürgerlicher und wenig begüteter gelehrter zu frauen nur schwer in kontakt kam - sein äusseres bild verbesserte es nicht besonders so das sein soziale wie sexuelles leben eher frustrations erfüllt war. es werden einige kurze kontakte erwähnt doch diese endeten alle mit enttäuschung ..... er selbst konzentrierte sich in seiner geistigen arbeit wo er einigermassen brillieren konnte und wo er von seiner stärke überzeugt war .... so kam er in den widersruch seiner zwei wesenhaftigkeiten - auf der einen seite der emotional gefrusteter und sexgehemmter gefühlsmensch - auf der anderen seite der erfolgreiche geistiger durchstarter ....... wie konnte er sich schon aus der lage besser herauswinden und trösten wie durch die aufstellung der genialen idee und these das der menschliche geist und die menschliche natur zwei wesen sind die in einem körper hausen und niemals erlösend zueinanderfinden ...... der geist wird immer alleine vor sich hin kummern ...... es war eben seine ureigenste lebenserfahrung und - nun - eben sein weltbild.....
bei nietzsche war es etwas anders gelegen - anfangs in pietätischer umgebung grossgeworden - pfarrhaus und frauenhaushalt traf er auf schopenhauer seine schriften und erkannte sich sofort darin wieder... mit anderen worten - er war von schopenhauer sein weltbild begeistert und erkannte seinen meister ..... so hielt es einige zeit an mit auf und ab. Irgendwann wurde er von einer italinieschen adeligen für eine zeit mit anderen auf ihr gut eingeladen - es ist nirgends dokumentiert was dort geschehen ist aber er kam als verändeter mensch wieder - er meinte nun das diese pessimistische weltsicht völliger blödsinn ist und es darauf ankommt natur und geist nicht als gegner zu betrachten sondern als zwei pqrtner welche gemeinsam und widerspruchsfrei ihre bedürfnisse bewältigen/ausleben sollten ^^

ok - das mal ein kurzes bsp wie eine philosophie der weltanschauungen und ihre enstehungen aussehen könnten ... hatte es neulich mal mit einem befreundeten philosophen aus unseren kreis in weinseeliger stimmung ersonnen :-) wie gesagt ohne akademische begründung und beweisführung .....
aber ich hoffe dadurch wird klar was ich meine ...

.....
 
Fremdes Gedankengut wurde immer schon durch Reisende, in der Regel Kaufleute oder deren Erfüllungsgehilfen, weit verbreitet. Die internationalen Handelskontakte in der Antike waren eine Domäne der Phönizier mit guten Handelsbeziehungen nach Indien.

Das kann durchaus der Fall gewesen sein in der Antike. Ich dachte aber eher an die persönliche Begegnung (zwischen den Griechen/Gorgias und dem Budda usw.). (Fremdes) Gedankengut ist natürlich in der Antike schon zirkuliert.


Die kennen Sie doch überhaupt nicht!

Ich würde sagen doch, dadurch nämlich , dass ich einen Teil seines Textes hier zitiert habe (und man dort auch einen Teil seiner Argumentation herauslesen kann).
 
Eine Skizze des Arguments wäre schon sehr hilfreich, eine Ausrede motiviert doch eher zum Spott.

Diese Meinung kann ich verstehen. Aber das ist nicht als eine "Ausrede" zu sehen, sondern Heideggers gesamte Argumentation ist in dem Punkt nicht ganz einfach so ohne weiters verstehen und setzt im Grunde schon eine gewisse Kenntnis seiner Philosophie/seines Denkens voraus. Die Schwierigkeit ist hier, dass man diese lange Argumentation (die zum Teil mehrere Seiten umfasst und immer wieder thematisiert von ihm) in einer Sprache, die nicht die Heideggers ist, seine Begrifflichkeit /Terminologie entsprechend zu erklären. Aber was Heidegger unter Weltanschauung versteht, hängt auch mit seinem Begriff des In-der-Welt-Seins zusammen (soviel sei hier diesbezüglich gesagt). Man müsste sich hier also noch weiter in den heideggerschen Denkansatz vertiefen (in der Vorlesung ergeht sich Heidegger mehrere Seiten lang über dieses Thema) und das gleich zugleich auf das Wesentliche verkürzen, was schon nicht ganz einfach wäre (selbst wenn es nur eine Gedanken/Argumentations Skizze wäre). Ich überlege noch , ob das wirklich an dieser Stelle sinnvoll ist oder das dann nicht zu umfangreich werden könnte. Ich würde das aber nicht als "Ausrede" sehen, denn ich habe schon ein gewisses Verständnis dieses Denkens.


Aber Sie können versichern, daß Heidegger dafür argumentiert, daß Philosophie notwendig und hinreichend für Weltanschauung ist?

Wäre die Philosophie des Bösen eine weltanschauliche Boshaftigkeit?

Ich kann mit Bezug auf diese Stelle sagen, dass Heidegger tendentiell dafür argumentiert Philosophie und Weltanschauung hier gleichzusetzen bzw. in die Nähe zu setzen.

So interpretiere ich z.B. den Satz "Philosophie ist Weltanschauung als Haltung" (Heidegger)

Auch wenn das von Heidegger differenziert ausgedrückt ist. Ich würde das eher als eine tendentielle Gleichsetzung betrachten ("notwendig und hinreichend" in Ihrem Sinne aber eher noch nicht, da es keine deutlicheren Stellen dazu gibt bisher, leider).

Ich würde die Frage eher so stellen: Könnte eine Philosophie des Bösen bzw. ein (philosophisches) Denken des Bösen auf einer bestimmten (vielleicht auch ideologischen) Weltanschauung basieren , die das Element des Bösen nicht ausschließt bei Ihrer Betrachtung der Welt/bei ihrem Weltbild (bzw. dieses mit beinhaltet)? Diese Frage finde ich persönlich spannend. Das kann z.B. eine Weltanschauung sein , wo das "Recht des Stärkeren" gilt und die sog. "Schwachen" eben Pech haben...das wäre allerdings aus moralischer Sicht eine problematische Weltanschauung , die sich aber auch auf das (philosophische) Denken des Bösen auswirken könnte...
 
ok - habe deine intention etwas mehr verstanden ...... ich möchte jetzt nicht stundenlang nach heideggerpositionen suchen da mich dieses problem jetzt nicht so besonders bewegt...
aber dafür meine ansichten welche ich bis jetzt noch nicht in widerspruch zu heidegger gesehen habe.
wie ich schon schrieb sind es für mich einfach zwei ebenen - hier die der wahrnehmung(inklusive der gesetzten perspektiven und filter)welche das weltbild schafft und dort die der verarbeitung/verstehens/ergründens womit sich die philosophie beschäftigt. eine philosophie der weltanschaung bedeutet für mich eben das ergründen warum es zu bestimmten weltbildern kommt, welche perspektiven und filter dies bewirkten und aus welchen motiven heraus eben diese perspektiven und filter eingestellt wurden.

wir können hierfür zur veranschaulichung das von dir so genannte pessimistisches Weltbild schopenhauers ergründen
ich lass mal einfach meine phantasie so spielen ohne anspruch auf irgendeine übereinstimmung - eben nur mal als beispiel einer möglichen ergründung...

vom grunde ist schopenhauers philosophie eigentlich nicht pessimistisch - basierend auf einen diesseitigen und lebensbejahenden buddhismus liegt das ehern systemisch fern. wenn man allerdings schopenhauers eigene biographie so liest man bald heraus das er als bürgerlicher und wenig begüteter gelehrter zu frauen nur schwer in kontakt kam - sein äusseres bild verbesserte es nicht besonders so das sein soziale wie sexuelles leben eher frustrations erfüllt war. es werden einige kurze kontakte erwähnt doch diese endeten alle mit enttäuschung ..... er selbst konzentrierte sich in seiner geistigen arbeit wo er einigermassen brillieren konnte und wo er von seiner stärke überzeugt war .... so kam er in den widersruch seiner zwei wesenhaftigkeiten - auf der einen seite der emotional gefrusteter und sexgehemmter gefühlsmensch - auf der anderen seite der erfolgreiche geistiger durchstarter ....... wie konnte er sich schon aus der lage besser herauswinden und trösten wie durch die aufstellung der genialen idee und these das der menschliche geist und die menschliche natur zwei wesen sind die in einem körper hausen und niemals erlösend zueinanderfinden ...... der geist wird immer alleine vor sich hin kummern ...... es war eben seine ureigenste lebenserfahrung und - nun - eben sein weltbild.....
bei nietzsche war es etwas anders gelegen - anfangs in pietätischer umgebung grossgeworden - pfarrhaus und frauenhaushalt traf er auf schopenhauer seine schriften und erkannte sich sofort darin wieder... mit anderen worten - er war von schopenhauer sein weltbild begeistert und erkannte seinen meister ..... so hielt es einige zeit an mit auf und ab. Irgendwann wurde er von einer italinieschen adeligen für eine zeit mit anderen auf ihr gut eingeladen - es ist nirgends dokumentiert was dort geschehen ist aber er kam als verändeter mensch wieder - er meinte nun das diese pessimistische weltsicht völliger blödsinn ist und es darauf ankommt natur und geist nicht als gegner zu betrachten sondern als zwei pqrtner welche gemeinsam und widerspruchsfrei ihre bedürfnisse bewältigen/ausleben sollten ^^

ok - das mal ein kurzes bsp wie eine philosophie der weltanschauungen und ihre enstehungen aussehen könnten ... hatte es neulich mal mit einem befreundeten philosophen aus unseren kreis in weinseeliger stimmung ersonnen :) wie gesagt ohne akademische begründung und beweisführung .....
aber ich hoffe dadurch wird klar was ich meine ...

.....


Ja verstehe, ich hoffe nur, dass meine Intention klar geworden, warum ich überhaupt Heidegger diesbezüglich hier nochmal hinein gebracht habe.

"wie ich schon schrieb sind es für mich einfach zwei ebenen - hier die der wahrnehmung(inklusive der gesetzten perspektiven und filter)welche das weltbild schafft und dort die der verarbeitung/verstehens/ergründens womit sich die philosophie beschäftigt. eine philosophie der weltanschaung bedeutet für mich eben das ergründen warum es zu bestimmten weltbildern kommt, welche perspektiven und filter dies bewirkten und aus welchen motiven heraus eben diese perspektiven und filter eingestellt wurden." (Dein Zitat)

Diese Differenzierung zwischen den beiden Ebenen kann ich gut nachvollziehen. Und kann deine Denkweise glaube ich einigermaßen gedanklich nachvollziehen.

Was Schopenhauers Philosophie anbetrifft, kann man das aber auch anders sehen. Ich zeige mal auf , was dazu Schopenhauer im O -Ton sagt bzw. was die Forschung/Wissenschaft dazu (wikipedia):

<Schopenhauer begründete ein System des empirischen und metaphysischen Pessimismus. Der blinde, vernunftlose Weltwille ist für ihn die absolute Urkraft und somit das Wesen der Welt. Die Vernunft ist nur Dienerin dieses irrationalen Weltwillens. Die Welt – als Erzeugnis dieses grundlosen Willens – ist durch und durch schlecht, etwas, das nicht sein sollte, eine Schuld.[16] Eine schlechtere Welt kann es überhaupt nicht geben.

„Nun ist diese Welt so eingerichtet, wie sie sein mußte, um mit genauer Not bestehen zu können. Wäre sie aber noch ein wenig schlechter, so könnte sie schon nicht mehr bestehen.“[17] (Schopenhauer)

Die Welt ist ein „Jammertal“, voller Leiden. Alles Glück ist Illusion, alle Lust nur negativ. Der rastlos strebende Wille wird durch nichts endgültig befriedigt.[18]

„Denn alles Streben entspringt aus Mangel, aus Unzufriedenheit mit seinem Zustande, ist also Leiden, solange es nicht befriedigt ist. Keine Befriedigung aber ist dauernd, vielmehr ist sie stets nur der Anfangspunkt eines neuen Strebens. Das Streben sehen wir überall vielfach gehemmt, überall kämpfend. Solange also immer als Leiden: kein letztes Ziel des Strebens, also kein Maß und Ziel des Leidens.[19]“ (Schopenhauer)

Die Basis allen Wollens ist Bedürftigkeit, Mangel, also Schmerz.[20] Das Leben „schwingt also, gleich einem Pendel, hin und her zwischen dem Schmerz und der Langeweile“.[19] Schon seiner Anlage nach ist das Menschenleben keiner wahren Glückseligkeit fähig.

Jede Lebensgeschichte ist eine Leidensgeschichte, eine fortgesetzte Reihe großer und kleiner Unfälle.[21]

Mächtigster Ausdruck des Willens ist der nicht dauerhaft zu befriedigende Geschlechtstrieb.

Im „Jammertal“ des Diesseits hält Schopenhauer den Tod für besser als das Leben. Es ist jedoch ein weit verbreiteter Irrtum, daraus eine Aufforderung zur Selbsttötung abzuleiten. Der Suizid stellt keine Lösung dar, weil der metaphysische Wille umgehend eine neue Form findet und so das Lebensrad aufs Neue in Gang bringt. Der Mensch ist jedoch als höchstes irdisches Wesen in der Lage, den Willen für sich zu negieren.

„Erkenntnis der Einheit aller Wesen und Askese, Verneinung des Willens zum Leben allein kann uns erlösen, nicht der Selbstmord, der nur die individuelle Erscheinung des Allwillens vernichtet.“[22]

Auch die Kunst, vor allem die Musik und die Moral tragen dazu bei, das frustrierende und schmerzvolle Dasein zu überwinden und ins Nirwana einzugehen.>

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Schopenhauer#Pessimismus_und_Erl.C3.B6sung

Naja ich habe schon den Eindruck, dass Schopenhauers Philosophie doch schon einen pessimistischen Unterton hat, um es gelinde auszudrücken. Das kann natürlich auch mit seiner eigenen Biografie in Zusammenhang stehen, die du ja ausführlich beschrieben hast.

"es war eben seine ureigenste lebenserfahrung und - nun - eben sein weltbild...."

Ja , das kann man wirklich so sehen (und so ähnlich heißt es ja auch in dem zitierten Artikel: "Auch die Kunst, vor allem die Musik und die Moral tragen dazu bei, das frustrierende und schmerzvolle Dasein zu überwinden und ins Nirwana einzugehen"

Und Schopenhauer hat auch gewiss diese Seiten seines Daseins kennengelernt. Mich würde interessieren, was wäre gewesen, wenn er eine andere Biografie in der Hinsicht gehabt hätte...denn dann hätte er vermutlich auch zu einer anderen Philosophie gefunden, die weniger pessimistisch ist...(oder?)

Nietzsche sieht jedenfalls in Schopenhauers Philosophie einen Pessimismus am Werk , den es zu überwinden gilt. Er hat der pessimistischen Philosophie Schopenhauers eine lebensbejahende aus seiner Sicht entgegenstellt und zwischen ihm und seinem geistigen Lehrer einen Gegensatz gesehen (also lebensverneinend auf der einen Seite und lebensbejahend-dionysisch auf der anderen Seite). Nietzsche betont das vor allem in seinen späten Schriften. Wie er dazu kam bzw. ist mir diese Episode nicht bekannt von der du sprichst..das kann aber gut sein...ich kann nur sagen, dass der späte Nietzsche diesen Gegensatz zu Schopenhauers besonders betont.

"und es darauf ankommt natur und geist nicht als gegner zu betrachten sondern als zwei partner welche gemeinsam und widerspruchsfrei ihre bedürfnisse bewältigen/ausleben sollten ^^"

Das sehe ich bei Nietzsche mit dem Konzept des Dionysischen verbunden. Das dionysische Prinzip ist ja die Lebensbejahung , wo Natur und Geist zusammen gehen. Dionysos gilt ja gemeinhin als der Gegensatz zu Apollon, dem rationalen Prinzip und der Vernunft. Dionysisch ist also auch das exzessive und auch das erotische , ich glaube das ist ja bekannt und kann man meist überall nachlesen (was Dinoysos so ausgemacht hat: siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Dionysos). Dieses Konzept des Dionysischen ist ja genau dem Schopenhauerschen Pessimismus entgegengestellt (also was bei Schopenhauer nicht zueinander fand, wird bei Nietzsche produktiv in Verbindung gebracht).

"these das der menschliche geist und die menschliche natur zwei wesen sind die in einem körper hausen und niemals erlösend zueinanderfinden"

Genau das scheint mir jedenfalls bei Nietzsche im Konzept des Dionysischen erfolgreich in Verbindung gebracht zu sein..

Wobei man sagen kann, dass äußerlich gesehen die Biografien von Nietzsche und Schopenhauer eigentlich sich doch sehr ähneln> beide geistige Durchstarter und Gelehrte , aber keinen wirklichen Erfolg bei Frauen (auch nicht bei Lou von Salome). Diese Ähnlichkeit finde ich frappierend, und doch gibt es natürlich auch Unterschiede zwischen den beiden Philosophen (Nietzsche wuchs ja im Gegensatz zu Schopenhauer auch unter Frauen auf)...Ich würde aber sagen, es gibt da aber ein paar Punkte, wo es gewisse Ähnlichkeiten gibt bei beiden, also einmal was die Misserfolge mit Frauen anbetrifft (siehe die Episode mit Lou) und dann ihre Tätigkeit als sog. Gelehrte....; und Nietzsche wie Schopenhauers Philosophie sind ja von der Struktur grundverschieden und hängen auch von unterschiedlichen Biografien wie Weltanschauungen ab usw. ;. das gleiche könnte man vielleicht auch hinsichtlich der Philosophien von Platon und Aristoteles sagen... soweit aber dazu erstmal...

Ich kann schon verstehen, was du im Grunde meist, habe mir aber erlaubt, dass auch aus meiner Sicht etwas weiter zu kommentieren ;) Mir ist das schon etwas klar geworden und ich hoffe auch, dass mein Beitrag dazu relativ klar und gedanklich nachvollziehbar ist...

PS: Leider ist das doch etwas lang geworden, ich hoffe es bleibt aber noch etwas übersichtlich. Dennoch war das Ganze auch erkenntnisreich wie ich finde.
 
Zuletzt bearbeitet:
was bezweckst du eigentlich damit heidegger ständig unbegründet abzuwerten, beschimpfen bzw welche ursachew hat das ? - ein sprung in der schüssel, demenz oder manischer missionszwang. Wir haben es nun alle mitbekommen dass du ihn nicht magst , langweile uns bitte nicht und lass dir mal was originelleres einfallen ...

Das Böse ist nicht der Sprung in einer Schüssel, sondern eher die Menschen, die Sprünge vorverurteilen und somit nicht verstehen, dass sie selbst die Verursacher sind.
Und was soll an einem Riss (Sprung) schlecht sein?:D
Dies ermöglicht ja erst, eine neue Schüssel herzustellen.

Eine Philosophie des Bösen ist möglich, man kann dies an Heidegger deutlich erkennen.

Zur Metaphysik gehört die Rücksicht auf das Gesamtwirkliche.
Da lobe ich mir das Denken eines klugen Vertreter einer theologischen Metaphysik.
Denn es geht immer um die Rolle im Gesamtwirklichen, die Menschen zu spielen haben.
Aber ohne: “Erkenne dich selbst.“ heideggert man nur drumherum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mit Bezug auf diese Stelle sagen, dass Heidegger tendentiell dafür argumentiert Philosophie und Weltanschauung hier gleichzusetzen bzw. in die Nähe zu setzen.

Sie können berechtigt sagen, daß Sie das so meinen, aber leider konnten Sie Ihre Meinung diesbezüglich bislang weder vernünftig, noch nachvollziehbar begründen.
 
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bei nietzsche war es etwas anders gelegen - anfangs in pietätischer umgebung grossgeworden - pfarrhaus und frauenhaushalt traf er auf schopenhauer seine schriften und erkannte sich sofort darin wieder... mit anderen worten - er war von schopenhauer sein weltbild begeistert und erkannte seinen meister ..... so hielt es einige zeit an mit auf und ab. Irgendwann wurde er von einer italinieschen adeligen für eine zeit mit anderen auf ihr gut eingeladen - es ist nirgends dokumentiert was dort geschehen ist aber er kam als verändeter mensch wieder - er meinte nun das diese pessimistische weltsicht völliger blödsinn ist und es darauf ankommt natur und geist nicht als gegner zu betrachten sondern als zwei pqrtner welche gemeinsam und widerspruchsfrei ihre bedürfnisse bewältigen/ausleben sollten ^^
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Wo genau siehst du das mit den zwei Partnern bei Nietzsche heraus?
(Natur/Geist)
 
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