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Ist eine Philosophie des Bösen möglich?

Dann wäre er ja blöde gewesen. War er das und konnte er einen Beitrag zu einer Philosophie des Bösen leisten und so als Knecht einer quasireligiösen Weltanschauung auf sich aufmerksam machen?

Heidegger lehnte jegliche Philosophie der Weltanschauung ab und das war schon schön blöd von ihm.
Sein Herz war nicht wirklich frei, auch wenn es gerne so gesehen wird.
 
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Sein Herz war nicht wirklich frei, auch wenn es gerne so gesehen wird.

Na ja, aber wäre es frei gewesen, wäre er möglicherweise herzlos geworden, was er aber nicht war. Er hatte eben eine gesunde völkische Gesinnung und es damit ein wenig übertrieben.

Heidegger lehnte jegliche Philosophie der Weltanschauung ab

Na, das sagen Sie mal einem philosophischen Luftikus und warum mußte er sich denn den Nazis als Philosoph derart weltanschaulich anbiedern? Hat ein richtiger Philosoph doch überhaupt nicht nötig.
 
Na ja, aber wäre es frei gewesen, wäre er möglicherweise herzlos geworden, was er aber nicht war. Er hatte eben eine gesunde völkische Gesinnung und es damit ein wenig übertrieben.



Na, das sagen Sie mal einem philosophischen Luftikus und warum mußte er sich denn den Nazis als Philosoph derart weltanschaulich anbiedern? Hat ein richtiger Philosoph doch überhaupt nicht nötig.

Der Wille zur Macht war sein Verhängnis und s-ein einschleichen in Dichters Geheimnis.
Anscheinend hatte er es doch nötig.:D
Sein Gestell wie Man sehen kann.:lachen:

Nur eine kluge/reife Frau könnte solche Tarnungen wirklich enttarnen.:kuss5:
Nicht das ewige Weib das lockt, sondern das kluge Weib was auf die Wunde sticht.:fechten:

Hannah Arendt war noch nicht richtig befreit.;)
Kein Wunder das Nietzsche verzweifelte.:cool:
 
Wittgenstein wäre ja schon ein Thema für sich.

Metaphysikkritik ist aus meiner Sicht notwendig, aber total die Metaphysik beseitigen zu wollen betrachte ich als gefährlich (unvernüftig-nicht weise/ klug)
Denn dies würde auch bedeuten, Kant beiseite zu schieben, ohne zu verstehen, was Tiefe wirklich heißt.

Wittgenstein las Nietzsche und war seinem Zauber verfangen, obwohl er dies nie öffentlich schrieb.
Seine Briefe sollte Rusell 1919 verbrennen.
Für mich steht fest, dass Wittgenstein eine innere Erfahrung durch Nietzsches Werk erfahren hat.

Wissenschaftlich-systematisch bedeutet: “das, was hinter der Physik im Regal...“
Nun ist dieses Denken aber immer spekulativ und zweifelhaft.

Laut Ficher besteht Wittgenstein sein Buch aus zwei Teilen.
Und gerade der Teil, was Wittgenstein nicht geschrieben hat, verbindet mich, sozusagen unsichtbar.(geistige Tiefe Nietzsche/ Wittgenstein)
Den Anspruch überhaupt, Erkenntnisse außerhalb der Grenzen der sinnlichen Erfahrung zu formulieren ist ein schwieriges Unternehmen.

Heidegger will dies ja alles überspringen und zeigt mir, dass er nichts über wahre Tiefe erfahren hat.
Denn Wittgenstein betonte in einem Brief an Ficher, dass der Sinn seines Tractatus ein ethischer sei.

Ethik verstehe ich als “das Gute“ und bedeutet für mich:
“Wir“ (als Wartende) warten nicht auf Nichts, sondern das Leib -Seele Problem wird gelöst und somit ein weiterer guter/ positiver Schritt in die Zukunft, durch Wissenschaft und Technik.
Das Böse liegt im Menschen und nicht im Geist-Technik.


Ja auf jedenfall ist Wittgenstein ein spezieller Philosoph und ganz anders im Grunde als Heidegger.

Obwohl auch er über Sprache nachgedacht hat, es gibt da gemeinsame Themen, die beide aber je auf ihre Art denken. Die Metaphysikkritik scheint mir auch einleuchtend und sinnvoll zu sein, die Frage ist ob wenn man eine Unüberwindbarkeit von Metaphysik feststellt, dann sowas wie eine modifizierte Metaphysik möglich wäre, was immer das auch ist...denn klar ist, dass bisherige metaphysische Philosophieren , sollte in der Art nicht weitergeführt werden. Darüber waren sich ja die Philosophen im 20. Jahrhundert durchaus einig wie mir scheint, was übrigens auch Wittgenstein betrifft würde ich sagen.

Nun ich glaube die bekannte Philosophen wie kant oder Hegel und deren Metaphysiken /Philosophien lassen sich nicht so ohne weiteres beiseite schieben, halte ich eher für unwahrscheinlich (dass sowas möglich wäre).

Soweit ich sehe hat Wittgenstein aber auch Schopenhauer gelesen. Er kannte also beide Philosophen , Nietzsche und Schopenhauer. Mich würde allerdings interessieren, was er von Heidegger gehalten hat, bzw. ob er Sein und Zeit gelesen hat, falls ja , was er davon hielt.

Wittgenstein hat in der Tat auch über ethische Fragen nachgedacht (es gibt sogar eine Vorlesung über Ethik von ihm, soweit ich sehe). Aber interessant ist deine Unterscheidung zwischen dem was Wittgenstein geschrieben hat und was nicht (und das hier dann -unausgesprochen- eine "unsichtbare Tiefe" /Verbundenheit vorhanden wäre). Das kann ich mir bei ihm vorstellen.

Mich würde speziell die Heidegger/Wittgenstein Beziehung interessieren, was wohl beide übereinander gedacht haben mögen. Und in diese Richtung gibt es schon einige Bücher. Wobei sich dann die Frage stellt, ob auch Wittgenstein über das Böse nachgedacht hat und falls ja wo er dass dann verortet, im Menschen oder wo anders (?). Das finde ich sind durchaus spannende Fragen.

Die Technik ist an sich wertneutral und kann nicht böse sein meiner Meinung nach. Nur in der Verwendungsweise durch den Menschen wird sie "böse" bzw. missbraucht für böse Zwecke.
 
Der betrifft die Richtung, sobald es darum geht, das etwas aus anderem folgt, denn wer 'A' sagt, muß auch 'B' sagen, sobald man sich auf dem Pfade der rechten Rede begibt. Die unrechten Schwätzer dürfen natürlich und selbstverständlich daherschwätzen, was immer sie wollen und sich auch fleißig widersprechen, aber das muß ich Ihnen als Bewunderer der Schriften eines Platon, Aristoteles, Nietzsche, Heidegger und anderer Schwätzer zur Weisheit ja eigentlich nicht sagen, wozu auch?

Ja verstehe Ihren Standpunkt dazu. Aber was sind für Sie die "unrechten Schwätzer"? Gibt es dann auch für Sie "rechte" Schwätzer? Wo kann man die Grenze setzten zwischen "rechter" und "unrechter" Rede bzw. wo sehen Sie diese Grenze ? Übrigens hat auch Nietzsche schon von den Schwätzern in der Philosophie gesprochen, was mich überrascht hat beim ersten Mal, als ich das gelesen habe. Hier nochmal der Link dazu:

http://www.academia.edu/8875401/Nietzsches_philosophischer_Humor_2014_

Ein Zitat aus dem Artikel:

"Bei Kant findet er eine Geschwätzigkeit aus einem zu großen Vorrat von Begriffsformeln“,7) was später in die Rede vom„ verwachsensten Begriffskrüppel, den es je gegeben hat“ mündet."

Die Rede ist hier natürlich von Nietzsche, der dass bei Kant so vorfindet. Damit sind Sie natürlich nicht der erste, der eine gewisse "Geschwätzigkeit" bei Philosophen (wie Kant) vorfindet, auch wenn mir dieser Begriff eigentlich gar nicht lieb ist. Interessanterweise sind Sie auf diese Tatsache gar nicht eingegangen. Insofern bringt Ihre Rede von der Geschwätzigkeit (der Philosophen) eigentlich keinen neuen Kritikpunkt oder?

Ich ziehe den Begriff nicht unbedingt vor, aber selbst Nietzsche nimmt ja dieses Wort in den Mund (in Bezug auf Kant), was mich persönlich etwas überraschte

Anmerkung: Ich bin natürlich nicht nur Bewunderer von Philosophen, sondern sehe auch einige in einem kritischen Licht und würde nicht alles von diesen philosophisch unterschreiben.
 
Jedes eingebildete Geschwätz wird zu einem mehr oder weniger fehlerhaften Argument, sobald man die fehlenden Prämissen ergänzt.

Meine Meinung ist ja dazu bekannt und das ich meinen Beiträge auch durchaus richtig argumentiere. Ich wäre eher zurückhaltendes etwas vorschnell als "eingebildetes Geschwätz" abzustempeln. Wäre das denn fair? Ich denke nicht.



Jedes Geschwätz ist dem Geschwätz in der Sache dienlich, geht es doch um die Mehrung in der Sache, so die Rechtfertigung nicht gelingt. Eine Meinung kann auch durch dumme Bemerkungen begründet sein, ernst nehmen wird man eine begründete Meinung dann, wenn die Begründung vernünftig und nachvollziehbar ist.

Ja natürlich , kann ich auch meine Meinungen rational begründen, denn ich stehe ja auf der Seite der Vernunft und der Sachlichkeit (und rationale Nachvollziehbarkeit ist ja etwas worum sich jeder der argumentiert auch bemüht in der Regel, wie weit das immer gelingt, ist halt unterschiedlich) . Alles andere wäre eher "esoterisch" oder unbegründet.

Aus einem Klappentext zu einem aktuellen Buch dazu:

"Kaffeehäuser, Parlamente, Presse, Post, Telefon, Rundfunkmedien, Internet und Literatur bieten viel Gelegenheit zum Reden - Kritiker würden sagen zum »Geschwätz«.
Solange die Literaturproduktion von Gelehrten monopolisiert wurde, konnte der akademische Diskurs die Unterscheidung zwischen sinnhafter Rede und dem Abfallprodukt Geschwätz noch gewährleisten. Seitdem jedermann Literatur verfassen darf, mutiert das Problem der Gültigkeit von Geschwätz zum Rechtsproblem. Die Literatur hat zwar als Institution ihre Befugnisse weitgehend eingebüßt; die moderne Literatur teilt jedoch mit dem Geschwätz die Besonderheit, ihr Recht ganz aus eigener Kraft generieren zu können.
Autoren wie Blanchot, Beckett, Kafka und Melville ermächtigen sich so radikal des Geschwätzes, dass ihre Texte auch als theoretische Aussage gedeutet werden müssen."

Hier ist die Unterscheidung für mich zwischen sinnhafter Rede und "Geschwätz" wichtig. Wann kann man noch von "sinnhafter Rede" sprechen und wann vom "Geschwätz"? Welche Kriterien gibt es dafür, das eine vom anderen abzugrenzen?

Hier der Link zum Buch:
https://www.amazon.de/Recht-auf-Ges...466268438&sr=1-3&keywords=recht+auf+geschwätz

Der Titel könnte Ihnen vermutlich gefallen (oder auch nicht). Er heißt: "Recht auf Geschwätz"

Ob man jedem dieses Recht zubilligen sollte? Ich würde eigentlich sagen eher nicht..Halte ich nicht für eine gute Idee.
 
Heidegger treibt sein Spiel von Beginn an (Antrieb war sicherlich Nietzsche) und dies konsequent, denn er war besessen über Nietzsche zu stehen.
Stellt sich mir die Frage: War er so wahnhaft getrieben, dass er nichts merkte (Fehler, weil dies nicht Nietzsches Gesamtdenken war!) oder tat er dies mit voller Absicht um Menschen daran zu hindern Nietzsche richtig zu verstehen. (Als Lehrauftrag)
Der Kirche traue ich vieles zu...
Denn Nietzsche griff das Christentum mit voller Absicht an!
Und wenn man so will, führt Heidegger so eine Art Geschwätz als 'Verarschung!', denn sein 'Verborgenes' sagt eigentlich nichts aus.


Soweit ich das sehe, kann man schon sagen, dass Heidegger Nietzsche philosophisch übertrumpfen wollte..aber das Gleiche hat ja auch schon Nietzsche mit Schopenhauer im Grunde gemacht oder?

Nietzsche war "Antichrist" und Heidegger? Ich bin nicht sicher wie er zum Christentum stand...Aber soweit ich sehe , hat er eine "christliche Philosophie" ausgeschlossen, dass es sowas geben kann.

Über die unterschiedliche Beurteilung von Heidegger ist aber schon glaube ich das meiste gesagt...Interessanterweise hat Heidegger aber auch das Schweigen geschätzt (siehe Sein und Zeit). Wie kann jemand der das Schweigen schätzt, ein "Schwätzer" sein? Auch Nietzsche spricht ab und dann vom Schweigen (eine Stelle heißt soweit ich mich erinnere so: meine Philosophie riet mir in dem Fall besser zu schweigen usw.>also so ähnlich).

Naja darüber könnte man hier noch stundenlang seine Meinung austauschen...
 
Na ja, aber wäre es frei gewesen, wäre er möglicherweise herzlos geworden, was er aber nicht war. Er hatte eben eine gesunde völkische Gesinnung und es damit ein wenig übertrieben.



Na, das sagen Sie mal einem philosophischen Luftikus und warum mußte er sich denn den Nazis als Philosoph derart weltanschaulich anbiedern? Hat ein richtiger Philosoph doch überhaupt nicht nötig.


Heidegger hatte sein eigenes Verständnis von Nationalsozialismus, seinen "privaten". Er hat dann aber irgendwann gesehen, dass sein Verständnis und das der Nazis nicht unbedingt vereinbar sind.
 
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Heidegger lehnte jegliche Philosophie der Weltanschauung ab und das war schon schön blöd von ihm.
Sein Herz war nicht wirklich frei, auch wenn es gerne so gesehen wird.

Kann man das so einfach sagen? In der Stelle , die ich zitiert habe, liest sich das etwas anders (wie ich finde) oder? Gibt es vielleicht Stellen, die dir bekannt sind, wo er sich anders äußert dazu ? Und wo seine Ablehnung deutlich wird?
 
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