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Ist eine Philosophie des Bösen möglich?

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Verständlich, aber genau deswegen müssen Sie sich bei der Lese eben auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren und mitdenken, denn Sprache ist ein erlerntes System zur tätigen Zeichenverwendung und ohne die Tätigkeit verständigen Mitdenkens unbrauchbar.

Ja natürlich ist ein Sprache ein "erlerntes System", was man nicht von sich aus hat, sondern lernen muss. Aber wie gesagt, man kann nicht immer an alles denken und es wäre natürlich hilfreich, wenn Sie am besten immer klar formulieren würden.


Doch das würde ich schon sagen. Ich sehe es schon, dass es sowas wie ein Weiterdenken gewisser philosophischer Ansätze bei mir gibt und welches ich zum Teil hier schon skizziert (argumentativ aufgeführt) habe.
 
Ja natürlich ist ein Sprache ein "erlerntes System", was man nicht von sich aus hat, sondern lernen muss. Aber wie gesagt, man kann nicht immer an alles denken und es wäre natürlich hilfreich, wenn Sie am besten immer klar formulieren würden.

Doch das würde ich schon sagen. Ich sehe es schon, dass es sowas wie ein Weiterdenken gewisser philosophischer Ansätze bei mir gibt und welches ich zum Teil hier schon skizziert (argumentativ aufgeführt) habe.

Na wirklich weit eher nicht. Aber das ist so eine Sache mit der Weite, wenn es eigentlich vor der Nase liegt.:D
Ist doch ein gutes Argument?
 
Vermuten Sie da, wo es sinnvoll ist!

Nun in dem Fall scheint mir das gar nicht so abwegig....

Beispiel:

Vermutung, daß Philosophien und Weltanschauungen nicht gleichbedeutend sind.

Nehmen wir nun an, daß Philosophie und Weltanschauung unterscheidbar sind, dann wäre die Antwort auf Beitrag #33 ganz einfach:

Zweifelsfrei ist das Böse unentbehrlich für ein glückliches Verbrecherleben, aber das Leben als Verbrecher ist Ausdruck einer Weltanschauung und nicht Ausdruck einer Philosophie. Philosophisch eine Weltanschaung zu denken ist nicht Aufgabe der Philosophie, philosophisch von Interesse kann jedoch der Bezug auf die verschiedenen Bezugnahmen auf Weltanschauungen sein, zum Beispiel im Rahmen einer Ideologiekritik.

Zu diesem Verhältnis von Weltanschauung und Philosophie hat sich auch Heidegger geäußert (GA 27, S.379):

"Weltanschauung , und zwar als Haltung, ist <Voraussetzung> der Philosophie. Doch was heißt hier <Voraussetzung>? In-der-Welt-sein als Haltung muss geschehen, wenn Philosophieren soll sein können. Mit dem Geschehen der Weltanschauung als Haltung ist auch schon das Philosophieren erwacht. Philosophie ist schon , von Grund aus , Weltanschauung , und zwar notwendig in der Weise der Haltung , was einen bestimmten Bezug zur Bergung einschließt. Philosophie <ist> Weltanschauung. Weil Philosophie wesensnotwendig in dieser noch zu bestimmenden Weise Weltanschauung ist , deshalb kann es nicht Aufgabe und Ziel der Philosophie sein, eine Weltanschauung auszubilden und dieses so befestigte Gebäude als eine Wohnung für jedermann auszugeben und zu beanspruchen. Philosophie ist Weltanschauung als Haltung und das in einem ausgezeichneten Sinne. (...) Philosophie ist eigenen Wesens, was nicht ausschließt zu sagen, sie ist Weltanschauung qua Haltung. (...) Wir sagen nicht: Philosophie ist eine Form von Weltanschauung unter anderen. Dieses <ist> hat hier seine eigene Bedeutung. In welchem Sinn und in welcher Weise ist denn eine Philosophie Weltanschauung , und zwar als Haltung? (...) So wäre jetzt nur die Frage: Wie verhält sich die Philosophie als Frage nach dem Sein dazu, dass sie Weltanschauung ist? Lässt sich am Ende nicht die Art und Weise , wie Philosophie Weltanschauung ist, daraus entnehmen, dass sie und wie sie das Seinsproblem stellt?"

Und S.386:

" Nun kehren wir an den Ausgang unserer Frage zurück. Was heißt: Philosophie ist Weltanschauung als Haltung? Es heißt: Philosophie gründet in ihrer inneren Möglichkeit in solcher Weltanschauung, (...) Mit der Weltanschauung als Haltung geschieht Philosophieren."

Mir scheint, wenn man hier mit Heidegger argumentiert, dass Philosophie und Weltanschauung doch im Grunde gleichzusetzen sind . Heidegger hat hier diesbezüglich auch eine eigene Argumentation, die hier im Zitat zum Teil zu sehen ist, und die sich aus seiner Auffassung von Philosophie ergibt.

Insofern könnte man vermutlich mit Heidegger sagen, dass das Leben eines Verbrechers (auch) Ausdruck einer Philosophie als Weltanschauung ist. Mir scheint hier der heideggersche Ansatz dem entgegenzustehen wie Sie argumentieren. Also im Grunde handelt es wahrscheinlich hier um die Gegenthese zu dem von Ihnen gesagten (oder?). Vielleicht könnte man auch sagen, auch der Verbrecher "philosophiert" in seinem "In-der-Welt-sein" und zwar aufgrund seiner (inneren) "Haltung" . Provokant formuliert: auch der Verbrecher kann aufgrund seines In-der-Welt-seins als Philosoph gelten...auch er scheint zu "philosophieren". Und vielleicht kann man deshalb die Weltanschauung /Philosophie des Verbrechers auch als eine Philosophie des Bösen sehen.
 
Zu diesem Verhältnis von Weltanschauung und Philosophie hat sich auch Heidegger geäußert (GA 27, S.379):

Leider kommen Sie damit zu spät.
Mir scheint, wenn man hier mit Heidegger argumentiert, dass Philosophie und Weltanschauung doch im Grunde gleichzusetzen sind .

Der Schein trügt. Lesen Sie in aller Ruhe und mit Verstand.

Mit der Weltanschauung als Haltung geschieht Philosophieren.

Achten Sie verständig verstärkt auf die Vorgänge und nehmen Sie im Geiste endlich mal Haltung an, wenn Sie mir schon mit Heidegger kommen!
 
Insofern könnte man vermutlich mit Heidegger sagen, dass das Leben eines Verbrechers (auch) Ausdruck einer Philosophie als Weltanschauung ist. Mir scheint hier der heideggersche Ansatz dem entgegenzustehen wie Sie argumentieren. Also im Grunde handelt es wahrscheinlich hier um die Gegenthese zu dem von Ihnen gesagten (oder?). Vielleicht könnte man auch sagen, auch der Verbrecher "philosophiert" in seinem "In-der-Welt-sein" und zwar aufgrund seiner (inneren) "Haltung" . Provokant formuliert: auch der Verbrecher kann aufgrund seines In-der-Welt-seins als Philosoph gelten...auch er scheint zu "philosophieren". Und vielleicht kann man deshalb die Weltanschauung /Philosophie des Verbrechers auch als eine Philosophie des Bösen sehen.

Und was soll da nun ein anderer Gedanke sein?

Nietzsche erkannte ja schon schmerzhaft, jene inneren Abgründe zu erkennen: “Die Freude an der Lüge“ und die “Neigungen zum Bösen.“
 
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“Die Freude an der Lüge“ und die “Neigungen zum Bösen.“

Das sind sehr gute Ansätze für die Herausarbeitung einer Weltanschauung des Bösen. Nun stelle man sich vor, durch eine solche Haltung geschähe Philosophieren. Gäbe es einen einfacheren Beweis der Schwatzhaftigkeit jeglichen Philosophierens? Ein Freund der Sophisterei, der zugleich sich an der Lüge zu erfreuen vermag, wäre das nicht ein wahrer Philo-Sophist oder gar als halbgebildeter Lufticus ein Philo-Sophisticus?
 
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