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Ist eine Philosophie des Bösen möglich?

Bezug nahm ich auf nachstehend zitierte Textpassage und zitierte lediglich den hier mit (iii) gekennzeichneten Satz.



Sie behaupten darin:

(i) «Das Gute ist etwas , was sich vor allem in Handlungen zeigt, die eben als moralisch gut bewertet werden.»

(ii) «Würde es keine Moral geben, dann auch kein "gut" und "böse".»

Ihre Begründung:

(iii) «Da wir aber meist von einer Moral (in einer Gesellschaft) ausgehen, gibt es damit auch meist eben moralische Wertungsweisen und die Annahme der Existenz des Guten und Bösen.»

Letzteres ist ein unverständliches Gemisch, weil weder aus den Moralen der Gesellschaften, noch aus den moralischen Wertungen in irgendeiner erkennbaren Weise die Existenz des Guten und Bösen folgt, ganz im Gegenteil, damit eine Moral einen Regelsatz zum Guten und Bösen bereitstellen kann, muß zuvor die Existenz entweder des Guten oder eben des Bösen postuliert werden nebst eines dazugehörigen Gegensatzes. Erst dann folgt aus moralischen Urteilen ein Bezug auf das Gute oder das Böse. Ist doch klar, oder?



Möge Ihr Schutzengel mit Ihnen sein.



Ist das themenrelevant?



Also relativ. Mit welcher Relativitätstheorie urteilen Sie moralisch?



Was ist daran gut?



Das wenigstens sollten Sie wissen!

Sie haben bislang nicht zu erkennen gegeben, was für Sie eine 'gute Tat' ist, wollen damit aber die Existenz des Guten belegen. Zweifelhafte Beispiele für eine 'gute Tat' erhellen in keinster Weise Ihr Verständnis einer 'guten Tat'. Machen Sie sich das bitte klar.



Beispiel für einen Behelf: http://www.lehrplanplus.bayern.de/fachprofil/grundschule/ethik



Ja schön und die denkt auch für Sie?

Salam!
Melde ich dem Oxymoron;)
 
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Bezug nahm ich auf nachstehend zitierte Textpassage und zitierte lediglich den hier mit (iii) gekennzeichneten Satz.

Ja, diese Vorgehensweise ist für mich nachvollziehbar (hinsichtlich Ihres Beispiels).


Sie behaupten darin:

(i) «Das Gute ist etwas , was sich vor allem in Handlungen zeigt, die eben als moralisch gut bewertet werden.»

(ii) «Würde es keine Moral geben, dann auch kein "gut" und "böse".»

Ihre Begründung:

(iii) «Da wir aber meist von einer Moral (in einer Gesellschaft) ausgehen, gibt es damit auch meist eben moralische Wertungsweisen und die Annahme der Existenz des Guten und Bösen.»

Zu (ii) stehe ich nach wie vor. Denn "gut" und "böse" sind keine neutralen Wörter, sondern meist mit moralischen Konnotationen beladen usw. Auch (i) sehe ich prinzipiell so nach wie vor und natürlich (iii).

Letzteres ist ein unverständliches Gemisch, weil weder aus den Moralen der Gesellschaften, noch aus den moralischen Wertungen in irgendeiner erkennbaren Weise die Existenz des Guten und Bösen folgt, ganz im Gegenteil, damit eine Moral einen Regelsatz zum Guten und Bösen bereitstellen kann, muß zuvor die Existenz entweder des Guten oder eben des Bösen postuliert werden nebst eines dazugehörigen Gegensatzes. Erst dann folgt aus moralischen Urteilen ein Bezug auf das Gute oder das Böse. Ist doch klar, oder?

Nun man kann dazu folgendes These aufstellen: Jede Kultur/Gesellschaft hat eine ihr zugehörige Moral. Folglich: es gibt keine Gesellschaft ohne Moral. Mit der Annahme einer Moral, die zu einer Gesellschaft gehört, geht auch einher , dass damit durch die gesellschaftliche Moral bedingt die Existenz des Guten und des Bösen eben gesellschaftlich auch angenommen. Vor allem in den sog. "westlichen Gesellschaften" wird diese Dichotomie von gut/böse moralisch angenommen..daher gibt es auch Ethik -Unterricht usw. Nun kann man natürlich kritisieren , und so verstehe ich Ihre Position in dieser Frage, dass die Existenz des Guten und des Bösen zu unrecht angenommen wird und man hier naiv der allgemeinen Moral und ihrer Wertungsweise folgt. Aber dies ist moralisch "common sense". Und mir ist momentan keine Gesellschaft in diesen Breitengeraden bekannt, die dies nicht macht. Oder fällt Ihnen da eine Gesellschaft ein, welche nicht die Existenz des Guten und Bösen annimmt und mit moralischen Wertungen arbeitet? Diese moralischen werden also in der Tat "postuliert" , quasi angenommen in der Regel, ohne gesellschaftlich weiter hinterfragt zu werden. Insofern ist mir Ihre Position dazu gar nicht so fremd, was im Übrigen erstaunlich ist, dass erfahrungsgemäß meist divergierende Positionen zwischen Ihnen und mir in der Diskussion meist zu finden ist (oder?). Insofern grenzt das schon an eine Art Wunder, wenn ich in diesem Punkt das ähnlich sehe.

Möge Ihr Schutzengel mit Ihnen sein.

Ich danke Ihnen.

Ist das themenrelevant?

Nicht unbedingt, aber es zeigt ja Ihren Diskussionsstil, der mir eben nicht immer behagt.....

Also relativ. Mit welcher Relativitätstheorie urteilen Sie moralisch?

Nun mir ist eigentlich nur eine "physikalische " Relativitätstheorie bekannt. Aber die sog. Sophisten waren Relativisten und haben dieses Prinzip vielleicht auch auf moralische Wertungsweisen übertragen. Vielleicht könnte man daher von einer "sophistischen " Relativitätstheorie sprechen ,wenn man so will. Kann man damit Ihre Frage in zufriedenstellender Weise beantworten?

Was ist daran gut?

Nun "gut" daran ist, dass dieser Mensch oder dieses Unternehmen oder dieses Land damit weiterhin ökonomisch handlungsfähig bleibt, was ja auch etwas ist. Zudem profitieren auch anderen davon, wenn jemand durch Rettung ökonomisch handlungsfähig bleibt (im Falle Griechendlands eben die EU z.B., kurz Europa).

Das wenigstens sollten Sie wissen!

Nun "allwissend" bin ich nicht, aber vieles ist mir "bewusst" (hört sich nach Mephisto im Übrigen an , wenn ich mich recht erinnere).

Sie haben bislang nicht zu erkennen gegeben, was für Sie eine 'gute Tat' ist, wollen damit aber die Existenz des Guten belegen. Zweifelhafte Beispiele für eine 'gute Tat' erhellen in keinster Weise Ihr Verständnis einer 'guten Tat'. Machen Sie sich das bitte klar.

Naja ich sehe es so (und für mich sind die genannten Beispiele nicht unbedingt zweifelhaft): wenn jemand einen anderen Menschen oder ein Land vor der "Pleite" rettet, dann zeigt das eben auch so etwas wie "Solidarität" und "Mitgefühl" (kennen Sie vielleicht sowas?). "Gut" daran ist, dass jemand damit ökonomisch handlungsfähig bleibt , Menschen ihre Arbeiten behalten und dadurch eben nicht "arbeitslos" sind usw. Und das dies als gesellschaftlich "gut" (nicht nur im Sinne der Nützlichkeit betrachtet wird), sollte doch eigentlich klar sein oder? Wenn ein Mensch /ein Land jemand auf solche Weise finanziell in einer Situation (ohne dabei nur an den Eigennutz für sich dabei zu denken), dann zeigt das, dass diese Person, welche tut, vom moralischen Prinzip des Guten geleitet wird und diesem andere Menschen/Länder nicht "gleichgültig" sind. Und solche Menschen /Länder sind eben das, was man oft als moralisch integer und "solidarisch" bezeichnet. Sie "tun" eben "Gutes" ohne dabei zwingend nur an den "Nutzen" für sich dabei zu denken. Und das dies "moralisch gut" ist bzw. dann so beurteilt wird bezüglich dieser Person oder dieses Landes, ist eigentlich doch nachvollziehbar oder? An solche Taten ist eben "gut" die Rettung von Menschen, Arbeitsplätzen und damit die Sicherung der Grundexistenz eines Menschen/vieler Menschen eben. Wie sollte man sowas noch weiter hinterfragen?

http://www.lehrplanplus.bayern.de/fachprofil/grundschule/ethik

Nun, ich danke Ihnen für diesen Hinweis.

Salve!
 
Jede Kultur hat eine ihr zugehörige Zahl. Folglich gibt es keine Kultur ohne Zahl.

Schlau, nicht wahr?

Grüß Gott!


Nun mir ist keine Kultur bekannt (hier in Europa), die ohne Zahlen auskommt. Ist Ihnen vielleicht eine solche bekannt? Ich denke nicht, oder?

Salve!

PS: Das gleiche gilt natürlich auch für die Moral. Es gibt keine amoralischen Gesellschaften (hier in Europa)> das wäre meine These sozusagen. Können Sie diese wiederlegen?
 
Das Böse ist ein Beelzebub - in Mutter's guter Stub.

Mir ist auch nicht bekannt, daß die Philosophie auf Europa beschränkt ist.
Dann ist Ihnen sicher auch nicht die heilsame Sprachinversion bekannt, die erklären könnte,
warum Europa in einer möglichen Philosophie des Bösen "beschränkt" agieren darf? :D

"Was einfach ist, kann nicht zerlegt werden,
und was logisch einfach ist,
kann nicht eigentlich definiert werden.
" (Gottlob Frege)

Bernies böse Sage - hier in zuversichtlich unböser Absicht ohne Frage
und - Gottlob! - mit dem uneigentlichen Segen von Frege... :)
 
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