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Ist eine Philosophie des Bösen möglich?

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'Heiliger... Thermomix'! Ja nicht zu fassen, was 'man' mit sowas an sich Simplem wie "Gut" so alles äh 'anstellen' kann!
Aber klar, dass dann nun wirklich nix Zeit mehr für sowas wie 'Fußball' bleiben kann.
Ob aber darüber bisher weniger Papier 'vollgekrakelt' worden ist - darauf würde ich ja nicht wetten. ;)

Ach, und apropos "Regeln der Interpunktion". Darüber jedenfalls würde ich mir ja zumindest hier jetzt wirklich keine weiteren Denkmühen antun. Er nimmt nämlich einfach alles, was er nur irgendwie kriegen kann, zum 'Lästern', um nicht Trollen zu sagen. :(

Aber... 'Stehvermögen' hast Du ja nun wirklich. Das muss man Dir 'echt' lassen. :)
Ja, ich habe... jedenfalls soweit ich mich noch erinnere, früher 'das Handtuch...'
Ach so, nein, störe nun auch nicht weit... bin schon wieder wech...
;)

Naja meine Meinung ist die, dass sowas durchaus spannender vom Thema her gesehen ist als ein eher langweiliger Fussball... Aber der ist ja nicht immer so. Man kann sich jedenfalls dazu durchaus ausführlich äußern. Was würde dagegen sprechen? Ich glaube man sollte nur darauf achten, dass eine gewisse Übersichtlichkeit erhalten bleibt und das nicht zu sehr ausufert. Komplexe Fragen bedürfen aber oft ein längeren und genaueren Antwort. Das als Erläuterung.

Also ich achte schon etwas auf die Interpunktion, obwohl das hier natürlich nicht immer beachtet wird. Den Eindruck habe ich (manchmal) auch bei "ihm".

Danke dir, aber "Stehvermögen" sollte man in Disputen (mit "ihm" ) schon haben , und da habe ich auch keine Angst davor, wobei man sich natürlich fragen, wie weit das sinnvoll ist , aber ich kommentiere das jetzt mal nicht weiter...(ich denke es ist klar was gemeint ist)

Du störst nicht, dein Kommentar hat mir gefallen ;)

Ich zitiere gern dazu aus Nietzsches Götzendämmerung, wenn mir das erlaubt ist, da ich denke, dass es hier dazu gut passt ;) (Das Problem des Sokrates, Aphorismus 7f.) :

" (...) Man hat, als Dialektiker , ein schonungsloses Werkzeug in der Hand, man kann mit ihm den Tyrannen machen; man stellt bloss, indem man siegt. Der Dialektiker überlässt seinen Gegner den Nachweis, kein Idiot zu sein: er macht wütend, er macht zugleich hilflos. Der Dialektiker depontenziert den Intellekt seines Gegners."

Das Ganze ist hier bezogen bei Nietzsche auf die Dialektik des (platonischen) Sokrates, man kann es aber auch verallgemeinern hinsichtlich (dialektischer) Dispute (mit Usern)... Soweit zum Thema, "Handtuch werfen" und "Stehvermögen" ;)
 
Das beantwortet meine Frage nicht.

"Aber die sokratischen Dialoge seiner Kunstfigur 'Sokrates' führen doch schnurstracks in die Aporie. Trauen Sie sich zu, die sokratischen Dialoge besser führen zu können?" (Ihr Zitat)

"Nein , nicht alle sokratischen Dialoge Platons sind so. Bei den früheren Dialogen ist das oft so am Ende" (Mein Zitat)

Noch ein Nachtrag:

Wenn Sie meinen, dass ich sokratische Dialoge mit Ihnen führe (was ich ja nicht weiß, ob Sie diese Meinung haben oder nicht), kann ich das so ad hoc nicht sagen. Denn ich weiß jetzt nicht wirklich , ob ich einen dialektischen Disput mit Ihnen führe, im Sinne einer sokratisch-platonischen Dialektik, von der Nietzsche nicht viel gehalten hat.

Daher sei er hier nochmal zitiert (Götzendämmerung, Das Problem des Sokrates, Aphorismus 7 und 8):

"Ist die Ironie des Sokrates ein Ausdruck von Revolte? von Pöbel -Ressentiment? geniesst er als Unterdrückter seine eigene Ferocität in den Messerstichen des Syllogismus? rächt er sich an den Vornehmen , die er fasciniert?

Man hat als Dialektiker, ein schonungsloses Werkzeug in der Hand, man kann mit ihm den Tyrannen machen ; man stellt bloss , indem man siegt. Der Dialektiker überlässt seinen Gegner den Nachweis, kein Idiot zu sein; er macht wütend, er macht zugleich hilflos. Der Dialektiker depotenziert den Intellekt seines Gegners. Wie ist Dialektik nur eine Form der Rache bei Sokrates?

Ich habe zu verstehen gegeben, womit Sokrates abstoßen konnte: es bleibt um so mehr zu erklären, dass er faszinierte. Dass er eine neue Art Agon entdeckte, er der erste Fechtmeister davon für die vornehmen Kreise Athens war, ist das Eine. Er faszinierte , indem er an den agonalen Trieb der Hellenen rührte, er brachte einen Variante in den Ringkampf zwischen jungen Männern und Jünglingen. (...) "

Hier bei Nietzsche wird der sokratische Dialog bzw. die platonisch- sokratische Dialektik relativ drastisch beschrieben. Würde ich also sokratische Dialoge betreiben , müsste ich ein Dialektiker sein wie hier drastisch beschrieben (z.B: "Man hat als Dialektiker, ein schonungsloses Werkzeug in der Hand, man kann mit ihm den Tyrannen machen ; man stellt bloss , indem man siegt. Der Dialektiker überlässt seinen Gegner den Nachweis, kein Idiot zu sein")

Ich sehe mich aber nicht unbedingt als Dialektiker im sokratisch -platonischen Stil. Daher kann ich nicht sagen, ob ich die sokratischen Dialoge bzw. die sokratische Dialektik (noch) besser führen kann. Was meinen Sie übrigens mit "besser" führen können in dieser Hinsicht?

Wie gesagt ich lese Platon gern, würde mich aber nicht unbedingt als "schonungsloser" Dialektiker im Sinne eines Sokrates sehen, der seinem (intelektuellen) Gegner den Nachweis überlässt , "kein Idiot zu sein". Ich habe jedenfalls nicht diesen Eindruck bei meiner Gesprächsführung hier mit anderen... (oder?).

PS: Zudem wird der sokratische Dialog z.B. negativ hier von Nietzsche beschrieben und gar als Form von "Rache" bei Sokrates gedeutet...Also nicht unbedingt nachahmenswert oder?

Der sokratische Dialog bzw. die sokratische Dialektik kann sogar aus Nietzsches Sicht als eine Form des Bösen gesehen werden , denn man kann damit zum (dialektischen) "Tyrannen" sogar werden , der sich damit sogar "rächt" mit den "Messerstichen des Syllogismus".. Ein interessanter Aspekt in Hinblick auf die Dialektik, nicht wahr? Man könnte sogar soweit gehen, die (sokratisch-platonische) Dialektik zu einer Philosophie des Bösen hinzuzählen, denn mit dieser könnte man auch wunderbar seinen "Gegner" tyrannisieren als Dialetiker..indem man ihn bloss stellt.. Das wäre sozusagen die Bösartigkeit des Dialektikers bzw. des dialektischen Philosophen (oder mit ihren Worten: des dialektischen "Schwätzers) um mit Nietzsche zu sprechen.

Ein neuer Aspekt, den man gern weiter diskutieren könnte für diesen Thread hier. Denn über Dialektik und eine Philosophie des Bösen wurde bisher hier nicht gesprochen , wie mir scheint.

Also: Die (sokratische) Dialektik zu gehörig zu einer Philosophie des Bösen? Was meinen Sie? Da wäre ich mal gespannt auf Ihre Meinung dazu (und diese neue Fragestellung finde ich natürlich auch spannend). Aber man muss hier natürlich nicht mit Nietzsches Sichtweise auf den sokratischen Dialog bzw. auf die sokratische Dialektik konform gehen.
 
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PS II, an Andersdenk:

Den Dialektiker könnte mann dann als einen Philosoph des Bösen bzw. als einen bösen/boshaftigen Philosophen ("Schwätzer)" sehen oder? Interessanter Aspekt , nicht wahr?

Mit Nietzsche gesprochen , könnte man dann hier von der Boshaftigkeit des Dialektikers (sokratisch-platonischen Stils) sprechen oder?....Denn:

"Man hat als Dialektiker, ein schonungsloses Werkzeug in der Hand, man kann mit ihm den Tyrannen machen ; man stellt bloss , indem man siegt. Der Dialektiker überlässt seinen Gegner den Nachweis, kein Idiot zu sein; er macht wütend, er macht zugleich hilflos."

Also , wenn das keine Boshaftigkeit ist, dann weiß ich auch nicht weiter ...Insofern könnte man folgerichtig sagen: der dialektische Philosoph / "Schwätzer" wäre vielleicht der "böse " Philosoph schlechthin, mit seinen "Messerstichen des Syllogismus". Und die Dialektik wäre dann vielleicht als ein philosophisches Instrument des Bösen zu sehen ?. Für Platon/Sokrates ist aber die Dialektik gleich die Philosophie, also könnte man von einer dialektischen Philosophie des Bösen hier sprechen. Oder?

Für mich jedenfalls interessant, weil man den sokratischen-platonischen Dialog meist ja nicht als "böse" ansieht und Sokrates als Dialektiker nicht gerade ein philosophischer Bösewicht oder boshafter Dialektiker betrachtet wird (meistens)...Sondern eher als ein Philosoph des (moralisch) "Guten".
 
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Das könnte zu einem bösen Ende führen. Darauf kann man Bezug nehmen und fragen, ob die Verharmlosung des Keinmaligen zu einem Einmaligen einer Losung zur Regentschaft des Bösen gleicht und somit ein alternativer Einstieg in der Sophisterei des Bösen gelungen ist..

Kann man, will ich aber nicht.:D

Ich bin beschäftigt mit Euklid...;)
 
Nun , das kann vielleicht sein. Aber er hat sich nicht so intensiv vielleicht mit diesem Griechen beschäftigt wie mit Parmenides, Aristoteles oder Platon. Ist dir vielleicht bekannt , wo er das macht?

Und weißt du wo sich Nietzsche mit Euklid beschäftigt hat?

Bei Witggenstein kann ich mir das gut vorstellen, da er ja aus dem Bereich der Logik/Mathematik kommt.

Gerade daran arbeite ich ja, denn Nietzsche wird oft vernachlässigt, wenn es um Logik und Phänomenologie geht.
Gerade daran erkenne ich den größten Denkfehler von vielen Denkern/Philosophen.
Obwohl ich mich persönlich eigentlich nicht mehr mit meinem Nietzsche beschäftigen wollte. :D
Ich sehe darin, dass man Nietzsche von Innen (Tiefe) nicht versteht, weil die Bildersprache die meisten verwirrt oder dadurch nicht ernst genommen wird.

Heidegger geht davon aus, dass Raum nur aus “Zeit“ heraus verstehbar ist.
Und was er da genau heideggert wurde ja schon zur Genüge hier zelebriert.
Aber stets wird dieser Husserl erwähnt und Hegel.
Allerdings muss ich hier mal langsamer denken um diese Denker gründlicher zu untersuchen. ;)

Man unterschätzt Nietzsches Denkleistung im Blick auf das Ganze!
 
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Gerade daran arbeite ich ja, denn Nietzsche wird oft vernachlässigt, wenn es um Logik und Phänomenologie geht.
Gerade daran erkenne ich den größten Denkfehler von vielen Denkern/Philosophen.


Was verstehst du denn unter einem Denkfehler?
Meinst du etwa, man kann nur denken, wenn man Nietzsche gelesen hat?
Das wäre ja mehr als traurig....
 
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