Philosophisticus
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Gut so. Ein materieller Gegenstand wie zum Beispiel ein Tisch existiert also Ihrer geschätzten Meinung gemäß genau dann, wenn ...? Existiert er nämlich nicht in Ihrer Welt, kann er zwar nicht als existierend, aber immer noch als eingebildet gezählt werden. Sie müßten also etwas genauer unterscheiden und erklären, wann ein Stuhl in welcher Weise für Sie existiert. Sie wollen doch philosophieren, nicht wahr?
Ein Tisch existiert so gesehen genau dann, wenn ich sehe /sehen kann. Denn das ich ihn mittels der sinnlichen Wahrnehmung/der Sinne wahrnehmen also kann, also des visuellen Sinns und dass ich fühlen kann (Tastsinn) , "beweist" im Grunde die Existenz dieses Tisches. Denn warum sollte man seinen Sinnen misstrauen? Wenn ich weiß wie ein Tisch sich "anfühlt" und wie er in der Regel "aussieht", und dass dann tätsächlich sehe und fühle, ist für mich die Existenz eines Tisches gegeben und dieser eben "evident". Er ist mir sozusagen "zuhanden" und ich begegne ihm in "meiner" Welt. Warum sollte es "Einbildung" sein, wenn ich den Tisch fühlen (also das Holz und die "Form" des Tisches) und sehen kann? Es spricht mehr für die Existenz des Tisches, dank der Wahrnehmungssinne. Und diese täuschen bekanntlich nicht oder? Ein Tisch oder Stuhl existiert in der Weise, dass ich ihn fühlen/benutzen und sehen kann. Gerade der haptische Sinn ist in der Hinsicht auffschlussreich. Wäre ich "blind", könnte ich darauf schließen, dass es sich um Tisch oder Stuhl handelt, anhand meiner Hände, wo ich eben ertasten und daraus schließen kann, dass da ein Tisch oder Stuhl vor mir ist. Man nehme mal an , man gehe in ein "dunkles Zimmer", wo es kein Licht gibt und man kaum was sehen kann, dann kann man sich eben wenigstens abtasten vorwärst bewegen und die Hände können in der Hinsicht sehr hilfreich sein. Und wenn ich weiß , wie ein Tisch oder Stuhl sich in der Regel "anfühlt" und ich sowas wieder dann fühle in dem dunklen Zimmer, dann ist der Fall für mich dank des "haptisches Sinnes" klar und ich weiß dann das der Tisch/Stuhl tatsächlich auch existiert und vor mir ist (dass es sich also um einen Tisch usw. dann tatsächlich auch handelt) und dies keine Einbildung gerade ist. Ist doch naheliegend, nicht wahr?
Also geradezu exponiert der Denksinn, der die Sinne sinnvoll zu verbinden versteht, was verworrenen Geistern in der Regel nicht recht bewußt.
Zu den Wahrnehmungssinnen , also den fünf Sinnen zähle ich : riechen, schmecken ,sehen , tasten , hören.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sinn_(Wahrnehmung)
Der "Denksinn" gehört eher zur "geistigen Wahrnehmung" statt zur "sinnlichen", wenn man so will. Ist es denn evident, dass der "Denkssinn" die genannten fünf Sinne miteinander verbindet?
Also durch Einbildungen ziemlich fragwürdiger Muster oder wie oder was? Dient die Philosophie der klaren oder der verworrenen Gedankenführung?
Naja, wie man diese "moralische" Erziehung seitens der "Eltern" bewertet, ist ja dann Ansichtsache. Dass man diese Erziehung "fragwürdig" finden kann, ist für mich verständlich.
Was Ihre letzte Frage anbetrifft: Philosophie der "klaren" Gedankenführung.
Das ist es eben nicht, denn Pippin der Jüngeren tötete einst in Aachen einen Untoten per Schwerthieb.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Bahkauv)
Vielleicht wurde der Sohn eben deswegen motiviert, als Sachsenschlächter sich zu bewähren.
Gott zum Gruße!
Nun ich danke Ihnen für diesen Hinweis zu dieser Sage. Ich bin eher vom "Regelfall" ausgegangen.
Aber auch ich würde gern einen Hinweis geben zu der Frage der "sprechenden" Toten, wenn Sie erlauben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Totengespräche
"Das Totengespräch (auch Lukianische Gattung) ist eine Literaturgattung, die aus einer besonderen Form des Prosadialogs im ernstkomischen Stil der menippeischen Satire besteht. Die Totengespräche beinhalten fiktive Gespräche zwischen historischen oder mythologischen Figuren im Totenreich, wodurch Tadel an der Menschheit im Allgemeinen oder auch spezifischere Zeitkritik geübt wird."
"Die ersten Totengespräche der europäischen Literaturgeschichte sind die Nekrikoi dialogoi (griechisch Νεκρικοί διάλογοι) des Lukian von Samosata (ca. 165 n. Chr.). Bedeutendes Interesse wurde den Lukianischen Totengesprächen jedoch erst im Humanismus zuteil, beginnend durch eine Übersetzung eines Totengesprächs Lukians ins Deutsche durch Johannes Reuchlin im Jahr 1495. 1512 veröffentlichte Erasmus von Rotterdam eine Interpretation der Lukianischen Totengespräche, außerdem beeinflussten sie Ulrich von Huttens Dialoge."
Sie sehen , dass es "Totengespräche" geben kann, ist nur im Rahmen der (fiktionalen) Literatur möglich , sowie ja Sagen auch meist "fiktional" sind.
Ich kann Ihnen im Übrigen die "Totengespräche" sehr an Herz legen. Diese sind auch heute noch recht amüsant zu lesen Und es ist ja interessant , wenn man schon immer wissen wollte wie Tote miteinander "kommunizieren" und dies zeigt eben der antike Dichter Lukian von Samosata in eindrucksvoller Weise.
Siehe auch, falls Ihnen dieser (noch) unbekannt sein sollte :
https://de.wikipedia.org/wiki/Lukian_von_Samosata
Salve!