AW: Ist die Röm.-Kath. Kirche noch zu retten oder quo vadis Vatikan?
Sg. rote Gräfin,
ad a:
In meinem Bekanntenkreis gibt es überwiegend Angehörige der röm.-kath. Kirche. Vom soziologischen und psychologischen Standpunkt aus betrachtet, ist die röm.-kath. Kirche ein stark prägender Faktor. Als Mitglied einer Gesellschaft, die direkt oder indirekt von der röm.-kath. Kirche mitgeformt wurde und wird, bekomme ich im Umgang mit meinen Mitmenschen praktisch täglich die Auswirkungen dieser Kirche zu spüren. Daher nehme ich für mich das Recht in Anspruch - übrigens ganz im Geiste der Aufklärung - die röm.-kath. Kirche und ihre Angehörigen kritisch zu betrachten.
Was du mit diesem Hirtenbrief zu tun hast, solltest du eigentlich selbst wissen. Gibt's im Christentum keinen Platz für Empathie?
ad b:
Ich könnte einem Opfer nur den Rat geben, sich an Psychotherapeuten und Rechtsanwälte zu wenden, die von der röm.-kath. Kirche unabhängig sind. Ich würde dem Opfer weiter raten, vorher die Übernahme der Kosten für Psychotherapie und Rechtsberatung bei der röm.-kath. Kirche einzufordern. Es gibt inzwischen aber - zumindest in Österreich - einen Verein für Opfer kirchlicher Gewalt, der eben genau diese Ideen bereits umsetzt.
Ein starker Glaube kann bei der Bewältigung von Lebenskrisen durchaus hilfreich sein. Es ist für mich auch plausibel, dass Menschen erlittenes Unrecht leichter verkraften, wenn sie sich den Leidensweg von Jesus Christus vor Augen halten oder sich gar mit ihm identifizieren (Was m. E. aber auch pathologische Züge annehmen kann!)
Ob der Glaube an Jesus Christus allerdings ausreichend sein wird, um die kranken Seelen der Missbrauchsopfer wieder einigermaßen gesund* zu machen, wage ich zu bezweifeln. Darüberhinaus stellt sich mir die Frage, ob die Opfer der röm.-kath. Kirche überhaupt noch zum Glauben fähig sind.
*:
http://www.predigten.de/predigt.php3?predigt=3360
Siehe dazu auch (2. Abs.):
http://www.kirchenweb.at/schoenborn/kardinal/jahresreihe8/katechese808.htm
Harald,
für die Kopie.
a)
Aber kannst Du mir bitte mal sagen was ich und Du mit dieser Verlautbarung zu tun haben?
b)
Mich interessiert, was Du hier einem Opfer sagen möchtest und wie ihm helfen!
Sg. rote Gräfin,
ad a:
In meinem Bekanntenkreis gibt es überwiegend Angehörige der röm.-kath. Kirche. Vom soziologischen und psychologischen Standpunkt aus betrachtet, ist die röm.-kath. Kirche ein stark prägender Faktor. Als Mitglied einer Gesellschaft, die direkt oder indirekt von der röm.-kath. Kirche mitgeformt wurde und wird, bekomme ich im Umgang mit meinen Mitmenschen praktisch täglich die Auswirkungen dieser Kirche zu spüren. Daher nehme ich für mich das Recht in Anspruch - übrigens ganz im Geiste der Aufklärung - die röm.-kath. Kirche und ihre Angehörigen kritisch zu betrachten.
Was du mit diesem Hirtenbrief zu tun hast, solltest du eigentlich selbst wissen. Gibt's im Christentum keinen Platz für Empathie?
ad b:
Ich könnte einem Opfer nur den Rat geben, sich an Psychotherapeuten und Rechtsanwälte zu wenden, die von der röm.-kath. Kirche unabhängig sind. Ich würde dem Opfer weiter raten, vorher die Übernahme der Kosten für Psychotherapie und Rechtsberatung bei der röm.-kath. Kirche einzufordern. Es gibt inzwischen aber - zumindest in Österreich - einen Verein für Opfer kirchlicher Gewalt, der eben genau diese Ideen bereits umsetzt.
Du wirst lachen im persönlichen Gespräch habe ich das dem einen oder anderen auch schon einmal gesagt, wenn ich mit bekam wie sehr jemand litt und mit der Frage nach dem Warum nicht fertig wurde. Es ist zu mindestens eine Befreiung von Schuldgefühlen. Wenn ein Papst so etwas aus sicherer Entfernung sagt, kommt eine verständliche Verbitterung auf , wenn man es nicht gleich als Verhöhnung wahrnimmt.
Allerdings ist es für mich ebenfalls eine große Befreiung gewesen mich eigentlich immer mit dem unschuldig leidenden Jesus identifizieren zu können um das ganze Unrecht auszuhalten und nicht zu verbittern, was ich mein Leben lang erlebt habe.
Wenn ein Mensch ein gebrochenes Bein hat, verlangt keiner von ihm dass er tanzt sondern spricht ihm meist gut zu, dass es schon wieder werden wird.
Bei einer verletzten Seele fragt keiner und man braucht sehr sehr lange um es zu mindestens für sich selber klar zu bekommen und allein dafür verantwortlich ist immer wieder aus der Verzweiflung heraus zu kommen.
Ein starker Glaube kann bei der Bewältigung von Lebenskrisen durchaus hilfreich sein. Es ist für mich auch plausibel, dass Menschen erlittenes Unrecht leichter verkraften, wenn sie sich den Leidensweg von Jesus Christus vor Augen halten oder sich gar mit ihm identifizieren (Was m. E. aber auch pathologische Züge annehmen kann!)
Ob der Glaube an Jesus Christus allerdings ausreichend sein wird, um die kranken Seelen der Missbrauchsopfer wieder einigermaßen gesund* zu machen, wage ich zu bezweifeln. Darüberhinaus stellt sich mir die Frage, ob die Opfer der röm.-kath. Kirche überhaupt noch zum Glauben fähig sind.
*:
Quelle:Ein Soldat steht im Mittelpunkt der Eucharistiefeier und des Glaubens. So ist es jedenfalls erkenntlich in der Feier des katholischen Abendmahls. Denn dorthin ist das Wort des Hauptmanns von Kapernaum gewandert, wenn die Gemeinde in der Liturgie an einer Stelle spricht: "Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach. Sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund." – Erstaunlich, welche Wirkungsgeschichte dass Wort eines Offiziers, noch dazu eines Nicht-Israeliten erzielt hat!
http://www.predigten.de/predigt.php3?predigt=3360
Siehe dazu auch (2. Abs.):
http://www.kirchenweb.at/schoenborn/kardinal/jahresreihe8/katechese808.htm
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