Kritik am "Schweigepapst" ist Barbarei. So stand's bzw. steht es in vielen Tageszeitungen. Wie ist das zu bezeichnen, was nicht gerade wenige der pädophilen und teilweise auch noch sadistischen "Hirten" des "großen Schweigers" verbrochen haben? Als (röm.-kath.) Kultur?
Vielleicht wäre wieder einmal ein "mea culpa" des röm.-kath. Oberhirten angebracht, wenn er sich schon sonst zu keiner Stellungnahme durchringen kann. Jetzt ist doch "Fastenzeit", also nach den röm.-kath. Dogmen die Zeit der Beichte, der Reue, der Buße, der Reinigung und der Umkehr, oder nicht?
Ich werd' einfach das Gefühl nicht los, dass schon wieder (besser: noch immer) zwar Wasser gepredigt, aber Wein getrunken wird.
p.s.:
Wenn es im Verantwortungsbereich eines Politikers/einer Politikerin so viele Skandale gäbe, die einen strafrechtlich relevanten Tatbestand darstellen, wäre er/sie wohl reif für einen Rücktritt .....
Harald,
das ist gut, dass Du hier schreibst was der Papst tun sollte. Nur ich gebe Dir eins zu bedenken, wie kommt die Kirche eigentlich dazu überhaupt das mea culpa eingeführt zu haben? Das ist doch auf die Dauer weil übertreiben ein so starkes Gift, welches einfach zu Hochmut und Stolz führt und damit zur Uneinsichtigkeit in die reale Situation.
Fastenzeit schneit mir eine gute Zeit zu sein, einmal darauf zu verzichten zu wissen, was andere Menschen tun sollten sondern einmal dahin zu schauen, warum sie es nicht tun? Wollen sie nicht oder können sie nicht?
Nach meiner Einsicht in diese Verstrickungen mit dem Bösen innerhalb der Kirche ist das sogenannte Friedensgebet in jeder Messe verantwortlich, was direkt nach dem Vater unser von jedem Priester gesprochen wird:
Herr Jesus Christus,
schaue nicht auf meine Sünden,
sondern auf den Glauben Deiner Kirche
und schenke Dir nach Deinem Willen Einheit und Frieden
Ich habe immer wieder die Frage an die Priester gestellt, die ich traf was sie denn da eigentlich beten? Vor allen Dingen, wenn es im Vater unser heißt:
Vergib auch unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.
1. Was ist das für ein Jesus Christus, der nicht hinschauen soll?
2. Wie kann ich jemanden vergeben, wenn ich oder der andere nicht hinschaut?
3. Da hat das Gebot du sollst nicht erkennen, eine immer noch sagenhafte Wirkung.
4. Das Paradies haben wir auch verloren, weil keiner bereit ist Verantwortung zu übernehmen. - Das schreckerregendste Beispiel war in meiner Jugend Eichmann in Jerusalem. Er hatte nur gehorcht.-
5. Ab dem Moment wo Verantwortung übernommen wird, ist das Paradies wieder da.
Das ist zwar das Einfachste aber offensichtlich in dieser Zeit ein scheinbar unmögliches Unterfangen geworden, weil sofort die moralische Verurteilung und Bestrafung erfolgt. Sich von dieser Überforderung zu befreien ist eine notwendige Aufgabe, das eigene Denken in die Richtung zu lenken, was sinnvoll und angemessen ist um das geschehene Unrecht nicht noch zu vergrößern und der Gerechtigkeit mehr Raum in unserem Leben zu geben.
rg
