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Ist die EU von Übel?

Majanna du schreibst …Indirekter oder struktureller Gewalt ist ebenfalls jeder von uns unterworfen. Dazu gehören gesamtgesellschaftlich eben ungerechte Wirtschaftsstrukturen. Diese können im Rahmen der EU z.B. teilweise langfristig bereinigt werden, wenn auch auf Kosten anderer Staatsbürger, die eben daurch sogar strukturelle Gewalt erleiden müssen(Arbeitslosigkeit z.B.).

Ungerechte Wirtschaftsstrukturen werden durch die EU verschärft. Wenn ein Staat (Österreich) im Kleinen nicht bereit oder unfähig ist diese Struktur zu ändern, so kann er es in einem Staatengefüge schon gar nicht. Weil die Interessen und so genannte Sachzwänge sich vervielfachen. Es ist vergleichbar nach dem Ruf nach einer Autorität, eines starken Vaters

Wir müssten die Frage klären was sind ungerechte Strukturen. Wie sieht eine gewaltfreie Struktur aus.


Gisbert du schreibst…
Ausbau der Uno bis zur Weltregierung. Politische und wirtschaftliche Interessen verflechten, bis es keine Grenzen mehr gibt. Informationsaustausch betreiben, bis es keine Nationen mehr gibt. PEACE ON EARTH!

Wie würden die Regierungsvertreter innerhalb der Weltregierung gewählt werden? Nach welchen Prinzip?

Die politischen und wirtschaftlichen Interessen sind verflochten
 
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Original geschrieben von -Akelei-
Ausbau der Uno bis zur Weltregierung. Politische und wirtschaftliche Interessen verflechten, bis es keine Grenzen mehr gibt. Informationsaustausch betreiben, bis es keine Nationen mehr gibt. PEACE ON EARTH!

Wie würden die Regierungsvertreter innerhalb der Weltregierung gewählt werden? Nach welchen Prinzip?
One man, one vote! Kennst du doch. Föderalistische Struktur.

Die politischen und wirtschaftlichen Interessen sind verflochten
Eben nicht ganz, wo politische und wirtschaftliche Interessen verflochten sind, gibt es keine Krriege. Kriege richten sich nur nach außen. Deshalb sollten wir EINE Welt werden.

Gysi
 
Original geschrieben von Gisbert Zalich
Ist das so? Dann wandere ich aus, noch heute! Hier will ich nicht leben! ;)
Flick, Kohl, Leuna, VW und tschüß Gisbert.


(wenn Du in ein Land mit Internet auswanderst, kannst Du ja weiter hier posten :p )
 
Majanna:
Ohne Deine in gewohnt eloquenter Weise erfolgte Erwiderung an Walter ...
Danke Majanna, der Beitrag ist mir dieses Mal gut von der Hand gegangen. :)


Majanna:
Ich würde das ganz anders sehen: Wenn ich für eine gerechte Welt, die ja eben auch und vor allem in der wirtschaftlichen Gleichheit zu finden ist, bin, darf es mir nicht viel ausmachen, wenn in den reicheren Ländern zwischenzeitlich wirtschaftliche Depressionen erfolgen (gesenkte Reallöhne) Wenn sich ein Gleichgewicht zwischen den Löhnen innerhalb der EU eingestellt hat (Kapitalismus hin oder her), sind wir ein Stück weiter in der Gerechtigkeit.

Wenn man für eine "gerechte Welt" (=hehres Ziel) ist, dann sollte man mE zuerst vor der eigenen Tür kehren. Die eine Familie lebt von der Sozialhilfe und das Geld reicht gerade für die billigste Schrottnahrung, während die andere Familie nicht weiß, wohin mit den Milliarden.

Durch die Erweiterung übertragen wir unsere Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft auf teilweise noch bäuerliche Strukturen.
Zwar wird ihnen bald billigst ebenfalls Schrottnahrung zugänglich gemacht, dafür schmeckt die Tomate dann nach nix, die Äpfel triefen vor Chemie und im Brot sind neben Fungiziden auch noch Aflatoxine. Ihre Babys bekommen Neurodermitis und ihre Häuserdächer bekommen Sendemasten für den Mobilfunk.
Sie müssen dann auch nicht mehr bei Wind und Wetter stupide Feldarbeit verrichten, sondern dürfen in klimatisierten Räumen bei Daimler, Volvo und VW täglich Lichtmaschinen an Motoren schrauben, oder bei Kaffeeduft und Zigarettenrauch ihre Tage am Computermonitor verbringen.


In Irland zum Beispiel haben sich in kürzester Zeit die Haus- und Grundstückspreise verzehnfacht.
Häuser mit Grundstück, die noch vor wenigen Jahren für 25. 000 € zu haben waren, kosten jetzt 250.000 €. Auch hier wurde die Nahrung billiger und schrottiger, dafür müssen jetzt junge Familien den größten Teil ihres Einkommens für die Miete aufwenden.

"Gerechtigkeit" hat hier mE etwas mit Lebensqualität und weniger mit Lebensstandard zu tun. Ich glaube nicht, daß sich die Lebensqualität durch die EU in Irland entscheidend verbessert hat.


Wenn Du allein an den Konsumsektor denkst, ist der Nachholbedarf in den ehemaligen Ostblockländern enorm.

Wie gesagt, gewachsene bäuerliche Strukturen werden zerstört, dafür hat jeder ein Handy.


Und das gibt dann Chancen für die Wirtschaften in den Alt-EU-Ländern.

Es ist schon wahr, die Unternehmensgewinne der "globalen Spieler" steigen, das ist kalkuliert, und daher haben sie sich auch vehement für die EU eingesetzt. Von diesen steigenden Gewinnen haben die Bürger der Altländer jedoch nichts - sieh Dich doch um, Majanna, die Praxis spricht eine andere Sprache (woher kommen wohl die ständig sinkenden Steuereinnahmen bei gleichzeitig steigender Steuerbelastung der Bürger?).


Ich halte nicht viel von nationalen Egoismen - unser Egoismus hat sich auf Gesamteuropa zu richten; einzeln werden wir noch schneller ein Opfer größerer Wirtschaftsstaaten.

Der USA? - (sonst gibt es ja keine)

Dieser reine Glaubenssatz wird durch ständiges Herbeten nicht um einen Deut glaubwürdiger. Das sind nämlich genau die (mE haltlosen) Argumente der Großunternehmen vor über 20 Jahren.

Die Behauptung, ohne ein wirtschaftlich und politisch vereintes Europa machen uns die USA platt, ist für mich schwer zu widerlegen, weil es sich dabei um ein "was-wäre-wenn Szenario" mit den Großkonzernen auf der Vereinigungsseite handelt.

Es ist gute Diskussionskultur, daß derjenige, der eine Behauptung aufstellt, dafür auch Belege und Sachargumente zu liefern hat, in diesem Fall liegt es an Dir, Majanna, Deine These plausibel zu machen.

Lohnt es sich denn für die Gewinnmaximierung einiger Unternehmen den deutschen Sozialstaat zu ruinieren und die Bürger verarmen zu lassen?
(Wer sagt, das stimme nicht, braucht sich nur umzusehen)

------


Jetzt zum nächsten Teiltext von Dir, der mich ziemlich gereizt hat.

Bei "@Altsozis" habe ich speziell an Dich gedacht, Majanna, nimm es mir bitte nicht krumm, :) aber ich habe Genossen gesehen, die sich mit Leib und Seele für ein vereintes Europa einsetzen, weil der Gedanke daran so "erhebend" und "romantisch" ist, daß sie für dieses Gefühl bereit waren, sämtliche (!) sozialdemokratische Errungenschaften zu opfern
(wie es Herr Schröder momentan gegen die eigene Partei durchsetzt - er hat mE dabei aber andere Motive, als hehre).


Ich halte es für eine Unterstellung von Dir, (uns) EU-befürwortern "hehre Ziele" vorzuhalten.
"hehr" heilig, erhaben
(nach Lexers) her, here : hoch, vornehm, erhaben, herrlich; heilig, stolz, ...

Sind denn Freiheit, Gleichheit, (Brüderlichkeit nur noch in Klammern) nicht Ziele, ...
:D ;)


dafür wäre dann wohl jedes Mittel recht, auch wenn dabei Köpfe in den Sand rollen ...
und diesmal sind es die Bürger die auf den Altären der Europa und des Mammons geopfert werden.




Sind denn Freiheit, Gleichheit, (Brüderlichkeit nur noch in Klammern) nicht Ziele, die auch heute noch in den Menschenrechtserklärungen als letzte Zielsetzungen Gültigkeit haben. Und nennst Du die Erklärung der Menschenrechte auch implizit spöttisch "hehr"?

Ich frage mich nur, was die Erklärung der Menschenrechte mit der EU zu tun hat.
Gibt es in der Tschechei, in der Slowakei, in Polen, Liechtenstein, ... denn keine Menschenrechte?
Gab es in Spanien und Portugal vor der EU auch keine Menschenrechte?
Muß man ein Land in die EU aufnehmen, damit "Menschenrechte" installiert werden können?
Wäre vielleicht bei den USA, bei Ruanda und bei Algerien zu überlegen ...


Die eine Familie muß mit Sozialhilfe auskommen, die immer weiter gekürzt wird, während die andere Familie nicht weiß, wohin mit den Milliarden, die immer weniger besteuert werden - wäre es nicht besser, hier anzufangen, als bäuerlichen Strukturen die Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft aufzudrücken?
 
Alzii, bevor ich mit Dir in Clinch komme, möchte ich lieber unser Gespräch nicht weiterführen.
Ich habe nämlich den Eindruck, dass Du mich grundsätzlich
missverstehen willst.


Es ist unfair, den EU - befürwortern( mir) vorzuwerfen, ich solle lieber vor der eigenen Tür kehren anstatt mich um die Armut in anderen Ländern zu kümmern.
Ich tue das aber, weil ich Angst vor der Zukunft habe, wenn immer weniger Völker immer mehr Reichtum haben. Und das deutsche Volk gehört dazu, das kannst Du nicht wegjammern.

Stell Dir mal vor, die Länder der dritten und vierten Welt schlössen sich zusammen gegen uns "Reiche"?
Das ist kein unmögliches Horroszenario.

Und meine Idee ist es eben, dass es möglich ist, solchen Entwicklungen langfristig entgegenzusetzen: die EU ist ein Mittel dazu.


Und lass doch mal das Gerede von der Schrottnahrung.
Wie stellst Du es Dir denn vor? Sollen Schröder und Genossen eine Campagne für Bionahrung starten? Finanziert von Steuergeldern.
Und wer soll besteuert werden? Die Großindustrie? Ich finde die Globalisierungsgegner machen es sich zu leicht. Schließlich arbeiten gerade in Deutschland viele Menschen in Konzernen. Und ich glaube, es ist zu einfach gerade in Bezug auf Arbeitsmöglichkeiten, alles auf diese schieben. Denke an die Industrielle Revolution: Die Arbeiter zerstörten damals Maschinen, weil sie glaubten, diese nähmen ihnen die Arbeit weg.

Wer heute glaubt, die Konzerne zerstören zu können, muss mir ganz glaubhafte und machbare Gegenentwürfe bringen.
Der Rückzug in bäuerliche Strukturen ist doch geradezu anachronistisch.

Übrigens sage mal einem beispielsweise rumänischen Bauern, er solle ruhig weiter mit Pferd und Wagen wirtschaften! Dafür bleibt er gesund.

Falls Du an den Unwillen polnischer Bauern zur EU appellierst, gebe ich Dir zu bedenken, dass dieser ganz andere Gründe hat. Gerade aus sozialistischen Großagrarformen in kleines Eigentum mutiert, möchten sie, dass die EU ihnen das Kleineigentum stützt, damit sie sich nicht wieder zu größeren Strukturen zusammenschließen müssen.


Du hast Recht, es liegt noch viels im Argen bei uns, auch das Bewusstsein für gesunde Ernährung. Das BEWUSSTSEIN muss sich ändern, nicht die Entscheidung zur EU.

Ich - selbst ein Arbeiterkind und daher vorwiegend "proletarische" Verwandte habend, weiß, dass den meisten der sozial gar nicht schlecht Gestellten nichts "über ihr Schnitzerl" geht; und das möglichst jeden Tag!

Ich gebe zu, dass sich die echte Bionahrung nicht alle leisten können.
Eine kleine boshafte Frage: Regnet es über die Biofelder keinen sauren Regen?

Und hier sehe ich ein weiteres Argument für zunächst europäische, später globale Politik: Es muss eine Politik gemacht werden, die die Verursacher sanktionierbar zwingt, Schadstoffemissionen rückanzuhalten.Stell Dir mal einen heiteren blaueb Himmel über Europa vor?


:D :D :D Freundschaftliche Grüße

Majanna
 
Gisbert du schreibst…
Eben nicht ganz, wo politische und wirtschaftliche Interessen verflochten sind, gibt es keine Kriege. Kriege richten sich nur nach außen. Deshalb sollten wir EINE Welt werden.

Ich denke wenn Politik und Wirtschaft auf das innigste verflochten sind, dann hast du die besten Vorraussetzungen für Krieg. (Kriege müssen finanziert werden) Du legst sozusagen die Entscheidung über Krieg und Frieden in die Hand weniger. (Was es in unserer Zivilisation auch ist) Ich frage mich, ob du dich tatsächlich ernsthaft mit dem Thema auseinander gesetzt hast.

Was sind Bürgerkriege?
 
majanna:
Es ist unfair, den EU - befürwortern( mir) vorzuwerfen, ich solle lieber vor der eigenen Tür kehren anstatt mich um die Armut in anderen Ländern zu kümmern.


Dir ging es um - Zitat: "eine gerechte Welt", Majanna.
Und unser eigenes Land gehört doch irgendwie auch zur Welt - denke ich.
Ich begreife nicht, was die EU der Konzerne mit "Gerechtigkeit" zu tun hat - vor allem mit "Gerechtigkeit" außerhalb der EU?


Stell Dir mal vor, die Länder der dritten und vierten Welt schlössen sich zusammen gegen uns "Reiche"?
Das ist kein unmögliches Horroszenario.

*vorstell* - oh, die Amis kassieren die 3. + 4. Welt TerrorLänder - [Ende der Vorstellung]

Ich begreife immer noch nicht, wie eine EU das Nord/Süd-Gefälle mildern könnte.
Aber vielleicht denkst Du, daß die Bürger durch die EU ärmer werden und die "3.+4.Welt" Länder dann weniger neidisch auf uns sind?


... die EU ist ein Mittel dazu.
ja?
Wie hast Du Dir das denn gedacht?


Und lass doch mal das Gerede von der Schrottnahrung.

Ist wohl wahr, Neurodermitis kommt von sehr hochwertiger Nahrung ...
Aber ich will mich daran nicht festhalten - vergiß es einfach, es gibt bessere und gewichtigere Argumente.


>>>>> Ich finde die Globalisierungsgegner machen es sich zu leicht. <<<<<<<<<

Ich bin kein Globalisierungsgegner, wegen mir können sich alle Konzerne der Welt zu einem Superkonzern zusammenschließen, der kann dann seinen Schrott dort verkaufen, wo er genug Dumme dafür findet ...


>>>>>>>>> Wer heute glaubt, die Konzerne zerstören zu können, muss mir ganz glaubhafte und machbare Gegenentwürfe bringen. <<<<<<<<<

ich will das nicht, wegen mir können sie gar nicht groß genug sein ....



>>>>>>>>> Der Rückzug in bäuerliche Strukturen ist doch geradezu anachronistisch. <<<<<<<

Von einem Rückzug habe ich nie geschrieben.
Man muß aber bestehende bäuerliche Strukturen nicht mit Gewalt zerstören, oder?



>>>>> Übrigens sage mal einem beispielsweise rumänischen Bauern, er solle ruhig weiter mit Pferd und Wagen wirtschaften! <<<<<

Auch das ist eine Unterstellung, habe ich nicht geschrieben - Maschinen können in der Landwirtschaft gerne eingesetzt werden, dafür müssen die Menschen dann nicht mehr so viel und so hart arbeiten.



>>>>>> Falls Du an den Unwillen polnischer Bauern zur EU appellierst, ... <<<<<<<<

davon weiß ich nichts und darauf will ich auch nicht anspielen.



Dieser Beitrag hat übrigens auch etwas mit EU zu tun.

https://www.denkforum.at/forum/showthread.php?s=?&postid=11749#post11749
 
Du hast gewonnen, ich lasse Dir das letzte Wort.

Ich bin nämlich friedfertig - auch im privaten.
Es gibt nämlich überall bei wichtigen Fragen gewichtigr Gründe pro und contra. Lassen wir es dabei!
Ich bin sehr erschöpft wegen privater Überlastung und möchte nicht streiten.
Gute Nacht
Marianne
 
totale Mondfinsternis (Vollmond)

Du bist die Klügere, Majanna, aber Dir ist klar, daß ich Deinen vorhergehenden Beitrag nicht unkommentiert so stehen lassen konnte ...
 
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zum Thema Krieg
haben beide Seiten Recht

wenn ich in einem Verbund lebe,
in dem die Güter ausgetauscht werden,
sinkt die Gefahr,
daß sich die Verbündeten aus Gütermangel bekriegen

wenn Finanzen und Militär zusammenfallen,
bekommen wir eine Aufrüstung
um unsere Wirtschaft zu stärken
(vielleicht führen die USA deshalb so gerne Krieg)

ES GIBT ABER NOCH EINEN DRITTEN PUNKT

und zwar das Konkurrenzdenken in den Köpfen
das Thema ist ne lange Geschichte und findet sich in einem Thread in der Philosophischen Literatur

DAS ZWEITE BUCH DER POETIK

wir werden von Banden regiert,
die durch Männer mit jugendlich-unreifen Denken gebildet werden,
und die allen ihre Meinung aufzwingen
so kommt es zu Krieg
 
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