AW: Islam ist ...
Zitat von Kultus Maximus:
Merkst Du nicht mit welcher Aggression Du vorgehst, wie intolerant Du gegenüber anderen Teilnehmern und vor allem anderen Religionen bist?
Zitat von Kultus Maximus:
In diesem Thread war nicht Israel-Palästina das Thema, sondern das Judentum in seiner ganzen Scheußlichkeit - also weltweit betrachtet!
Das klingt ein bisschen wie Wasser predigen und Wein trinken.
Das Judentum ist scheußlich, aber Pispezi ist agressiv, wenn er den Islam kritisiert?
Ich möchte auch mal etwas zur Religionskritik im Allgemeinen und dann zur Islamkritik im besonderen sagen.
1) Religionskritik:
Die meisten Religionsgemeinschaften, vor allem die fünf Weltreligion, bestehen aus verschiedensten Strömungen, die auf der ganzen Welt verbreitet sind. Und auch diese Strömungen bestehen letzten Endes aus Individuen.
DER Moslem- wer soll das sein? Der Taliban, der seine Frau unter die Burka zwingt? Oder vielleicht der junge Türke, der in der Disko die heiße Blondine abschleppt?
Oder doch der marokkanische Germanistikstudent, der für die Juso-Hochschulgruppe kandidiert und der sich nur in seinem Aussehen, seinem Namen und seinem Glauben von seinen deutschen Komillitonen unterscheidet?
Und können wir uns auch mal von dem Bild der bösen jüdischen Bonzen, die alle für den Mossad spionieren und die Weltherrschaft anstreben, lösen?
Oder von dem Klischee, dass alle Katholiken intolerante Muttergottesanbeter und alle Protestanten gefühlsduselige Traumtänzer sind?
Wann wird DER EINZELNE MENSCH im Zentrum unserer Betrachtung stehen?
Religionen sind letzten Endes Ideologien, die es nüchtern zu analysieren gilt.
Und ja, in allen Religionen gibt es schwachsinnige Auslegung:
Wenn ich mal ehrlich sein soll:
Mich persönlich erinnern einige jüdische Riten an die Auswirkung psychischer Störungen (und ich war mal in der Klappse und weis, wovon ich spreche):
Das Essen muss getrennt sein, am Samstag darf man den Lichtschalter nicht betätigen und das jüdische Gebet erinnert mich an die Bewegungen meines manisch-depressiven Zimmernachbarns vor dem Einschlafen. (Oder an diese Wackeldackel im Auto.)
Und wir Christen? Wir glauben, das Gott einen Sohn hatte, der auf die Welt gekommen ist, gekreuzigt wurde (was er mit nach Ansicht eines Evangelisten mit einem coolen Satz kommentierte: "Es ist vollbracht.", ja sicher) und dann von mehreren (bekifften?) Augenzeugen als "Wiederauferstandener" gesehen wurde.
Und jetzt sitzen wir jeden Sonntag (mehr oder weniger) in der Kirche und hören uns
tröstende Worte an: "Oh, deine Großmutter ist altersschwach, kann nicht mehr an sich halten und liegt gerade im Altenheim in ihrer eigenen Pisse? Macht nichts, denn der Herr spricht: Selig sind die Inkontinenten."
Was ich damit sagen will: Ich habe schon oft angesichts der Religionen die Augen verdreht. Auch wenn ich oft selbst spirituelle Empfindungen habe.
Manche dieser Eigenarten muss man respektieren.
Sollen die Juden doch beten wie sie wollen, sollen die Christen doch an ihre Lehre glauben- wem schadet es?
Andererseits gibt es Dinge, die nicht hinzunehmen sind:
Das Schächten, dass Juden und Muslime betreiben, steht in der Kritik, dem Tier Qualen zuzufügen, die heute, wo es humanere Methoden gibt nicht mehr notwendig sind. Wenn das stimmt, so gehört das Schächten im Sinne des Tierschutzes verboten. Ohne Ausnahme für Juden oder Muslime. Einem Lebewesen Qualen zu ersparen muss Priorität vor allen religiösen Empfindsamkeiten haben!
Und alle Religionen, in der Menschen (zum Beispiel Frauen, Homosexuelle, Querdenker etc.) unterdrückt werden, müssen sich in diesem Punkt Kritik gefallen lassen. Und müssen lautstark kritisiert werden.
Diese Kritik darf durch keinen Kulturrelativismus, keine Multi-Kulti-Romantik und schon gar nicht durch die political correctness verhindert werden.
Ich bin für eine pluralistische Gesellschaft (pluralistisch in Kultur und Meinungen)- doch dort, wo Menschenrechte beschnitten werden, dort hört alles Verständnis auf. Das sei allen gesagt, die in Beschneidungen afrikanische Folklore sehen.
2) Islamkritik
Was viele Muslime (nicht alle) hier in Europa von den Angehörigen anderer Religionen und Kulturkreise unterscheidet ist, das es im Islam offensichtlich stärker als in anderen Religionen Kreise gibt, die sich beharrlich weigern, die Werte die wir in der Aufklärung gelernt haben (Gleichheit des Menschen, Freiheit zur Selbstbestimmung, eigenständiges Denken) zu lernen.
Sie halten diese Werte für westliche Importprodukte, was sie mitnichten sind- ich halte diese Werte für universell gültig.
Eine türkische Mutter, die ihrem Sohn beibringt, dass europäische Mädchen Huren sind, weil sie selbst über ihren Körper bestimmen wollen und das nicht dem Clan überlassen wollen, ein Vater, der seine Tochter verstößt, weil sie wie eine Europäerin lebt , der Bruder der seine Schwester demütigt, weil sie einen Freund hat oder der Moslem, der fordert, dass zum Sportunterricht der Mädchen die Sporthalle mit Tüchern verhängt wird, damit ja keiner sündige Blicke auf die Mädels werfen kann, all diese Leute müssen sich fragen, ob sie hier in Europa richtig aufgehoben sind. Ich denke nein.
Und was mich noch wütend macht ist das Schweigen der muslimischen Mehrheit, der ich unterstelle, dass sie im Großteil nicht diese Ansichten teilt.
Aber was für uns deutsche gegenüber Neo-Nazis gilt (Arsch hoch, Zähne auseinander, wie der Kölner, nur eben auf Kölsch, sagt) muss auch für den muslimischen Mainstream gelten.
Ich habe in Bonn neulich zum ersten mal demonstrierende Muslime live gesehen- es war die palästinensische Studenten-Gemeinde der Uni Bonn, die gegen die israelischen Angriffe auf den Gaza-Streifen demonstrierte.
Wie wäre es auch mal mit dem selben Engagement in innermuslimischen Angelegenheiten (Ehrenmorde, Frauenrechte, die Liste ist lang)?
Es wird in Deutschland viel über Kopftücher, Großmoscheen und Minarette diskutiert. Das soll man den Muslimen, die das wollen alles geben, bzw. lassen.
Aber ich erwarte von meinen muslimischen Mitbürgern auch, das sie unsere Mehrheitskultur respektieren und, noch wichtiger als das, sich an unsere Gesetze halten. Ob sie das tun, DAS ist die relevante Frage.
Das Grundgesetz kommt vor der Thora, der Bibel oder dem Koran.
MfG,
Sunnyboy