K
kathi
Guest
Ironie - so wie hier zum Ausdruck gebracht - zeugt davon, dass vermieden werden soll, die wahren Gefühle zum Ausdruck zu bringen.Bernd schrieb:In meinen Augen trägt das Seelchen seinen großen Hunger damit nach außen. Allerdings streckt es dabei seine kleinen Hände nicht mit den Fingerspitzen voran, um zu greifen, sondern stößt den anderen irrtümlich weg.
V.a. jegliche Art von "Bedürftigkeit" soll tunlichst versteckt werden. Das kann gut dadurch erreicht werden, indem der andere durch diese verletzende Art der Ironie heruntergemacht wird. So gesehen wird die Ironie als Schutzschild für das oben zitierte "arme Seelchen" benutzt.
Die eigene Bedürftigkeit und Verletzlichkeit zu zeigen ist in unserer Gesellschaft ein totales Tabu. Speziell verständlich bei Heranwachsenden zum Beispiel Schulhof und auch in Bereichen, wo viel Konkurrenzdruck herrscht.Ironie ist in meinen Augen ein Sammelbecken geworden, für zivisatorisch bedingte und angestrebte "Triebbeherrschung"...leider ist sie völlig akzeptiert in unserer Gesellschaft. (Hat vermutlich auch mit unserer Verklemmtheit, im Hinblick auf den Konflickt "Echtsein oder Vorteil haben" zutun.
Das Problem sehe ich darin, dass der "Austeilende" sich diese "Technik" leicht als Ventil aneignen kann, geht ja schon auf dem Schulhof los (wenn man mal hinhört)
Der Grund ist der, dass durchIronie eben die "normalen" (=wahren) Gefühle verborgen werden sollen und somit ein Tanz um den heißen Brei entfacht wurde. Durch Ironie macht sich der "Auslösende" eben unangreifbar.Beim "Einsteckenden" jedoch, hinterlässt Ironie mehr als es ein "normaler" Gefühlsausbruch hätte bewirkt. Warum, weiß ich nicht.
Und das ist für den "Einsteckenden" dann umso schwerer, weil er nicht an die Gefühle des Auslösers rankommen kann. Das wird als unfair erlebt, weil eben nicht mit den "gleichen" Waffen "gekämpft" wird (außer es wird mit Ironie gekontert).