Achilleus
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Miriam schrieb:Nein, der Mensch ist doch auch selbstbestimmt, er hat einen freien Willen, er ist nicht nur ein Produkt seiner biologischen Evolution. Noch anders ausgedrückt: wir sind nicht alleine von unseren Hirnstrukturen und deren Funktionen determiniert.
Physiker sagen: Unser Leben ist vorherbestimmt!
Viele Menschen haben das Gefühl, dass ein verborgenes Schicksal unser Leben regiert. Jetzt bestätigen Physiker und Hirnforscher diese Vermutung. Sie sagen: Die Zukunft steht ebenso fest wie die Vergangenheit! Können wir sie dann auch vorhersehen?
Mehr als 6000 Kilometer reiste die Schweizerin Simonne Pianto, um in ihre eigene Zukunft zu schauen. Im südindischen Städtchen Calicut traf sie im Frühjahr 2001 einen Kundigen, der über eine geheimnisvolle Sammlung von beschrifteten Palmblättern verfügte – alle angeblich 5000 Jahre alt. Auf den Palmblättern, so heißt es, stehen die Schicksale aller Menschen geschrieben; in einer verschnörkelten altindischen Sprache, die heute nur wenigen zugänglich ist.
Stapelweise durchsuchte der Palmblattleser die alten Aufzeichnungen, dann schließlich hatte er dasjenige Blatt gefunden, das Auskunft über die Schweizerin gab: Lebensdaten ihres Vaters las er ihr vor, Name und Alter der Mutter, Pläne des Vaters für die nahe Zukunft, von der die Tochter noch nichts wusste, und ihre eigene Lebensgeschichte mit allen Ausbildungen und genauen Jahreszahlen. Sogar eine aktuelle Erkrankung der Mutter erkannte der Kundige aus den alten Notizen.
Mit Besorgnis vernahm die Reisende, dass ihr lebenslange Geldprobleme bevorstehen; mit gemischten Gefühlen hörte sie ihr eigenes Todesjahr. Beruhigend aber war die Auskunft, dass sie alles im Leben erreichen würde, was ihr wichtig sei. Mit leichtem Schaudern und einem völlig neuen Blick auf die Welt verließ sie den Wahrsager.
Konnte es wirklich sein, dass auf diesen alten Blättern ihr Schicksal beschrieben ist? Steht die Zukunft Jahrtausende im Voraus bereits fest? Ist jeder einzelne Schritt, den wir tun, vorbestimmt – jeder Gedanke, der uns anfliegt, jedes Gefühl, das uns durchweht? Und wenn ja: Über welche geheimnisvollen Kanäle waren die Palmblattschreiber einst an diese Information gelangt? Oder handelte es sich bei der ganzen Veranstaltung nur um ein besonders geschicktes Betrugsmanöver?
Ähnliche Fragen dürften die Menschen schon vor Jahrtausenden bewegt haben – seit sie versuchen, in die Zukunft zu schauen. Die Griechen etwa lasen in den Eingeweiden von frisch geschlachteten Tieren (Hieroskopie) oder deuteten Träume, um Hinweise auf den Willen der Götter und das bevorstehende Schicksal zu bekommen. Alle Naturereignisse galten als Vorzeichen: Regen oder Donner, tierische oder menschliche Fehlbildungen, unerwartete Begegnungen, der Flug der Vögel, das unerwartete Jaulen der Hunde, seltsame Geräusche – alles konnte ein gutes oder ein schlechtes Omen sein.
An heiligen Stätten betätigten sich Priester und Propheten als Sprachrohre des Himmels. Bekannt ist das Orakel von Delphi, das im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. einen beträchtlichen religiösen und politischen Einfluss erlangte. Noch heute kennen wir die Geschichte von Ödipus, dem das Orakel prophezeite, er werde seinen Vater töten und seine Mutter heiraten. Die Mutter versuchte, das Schicksal abzuwenden – und verhalf erst dadurch der Weissagung zur Realität.
An ein unentrinnbares Schicksal glauben viele Menschen auch heutzutage. Auch wenn sie selten darüber reden, sind sie dennoch überzeugt, dass ihnen ein bestimmter Weg vorgezeichnet ist. Schon die Tatsache, mit welcher Intensität Horoskope gelesen werden, zeigt die Verbreitung des Schicksalsglaubens – denn nur wenn unser Schicksal vorherbestimmt ist, können die Sterne es auch anzeigen.
Doch hinter der Frage, welchen Weg uns das Schicksal weist, stecken eigentlich zwei: die Frage nach der Vorherbestimmung und die nach der Vorhersagbarkeit. Steht die Zukunft bereits fest? Und wenn ja, können wir sie dann kennen?
Zumindest auf die erste Frage geben die Physiker eine überraschend eindeutige Antwort: Natürlich steht die Zukunft fest! Nach der klassischen New-ton’schen Physik und nach der Einstein’schen Relativitätstheorie ist das Weltall deterministisch: Aus einem bestimmten Ausgangszustand folgt zwangsläufig ein bestimmter Folgezustand. Ohne Möglichkeit zur Ab-weichung folgt so ein Zu-stand auf den nächsten, die Kette der Folgen kann bis ins Unendliche fortgeschrieben werden. Das bedeutet: Jeder Gedanke, jeder Windhauch und jedes fallende Blatt ist seit dem Augenblick des Urknalls vorherbestimmt.
Autor(in): Nicolai Schirawski
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