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Ich bin Republikaner, ist das schlimm?

Original geschrieben von mavaho
Leider wird beides heute oft verwechselt und damit die deutschen Romantiker des 19. Jahrhunderts indirekt mit den Nazis gleichgestellt.
Für diese Verwechselung bzw. Gleichstellung haben aber die National-Sozialisten mit ihrer Propaganda selbst gesorgt:
Es wurden alle patriotischen, wertkonservativen und sonstigen positiven Merkmale für die eigene Aufwertung benutzt.

Mir ist eine Breifmarke in Erinnerung (das Motiv soll es auch als Wahlplakat gegeben haben) wo die Köpfe von König Friedrich II, Bismarck und Hitler in einer Reihe gezeigt werden.
Es sollte sich der Eindruck festsetzen, dies sei die historisch logische und konsequente Reihenfolge. Hitler als Krönung einer historischen Entwicklung!

Der Erfolg ist, daß genau soetwas nun von den Antipatrioten als Beweis dafür genomen wird, daß ja schon Friedrich II (der Große) ein Faschist gewesen sei.
Das ist Quatsch, aber er ist verinnerlicht.
 
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ich bin republikaner, ist das schlimm ?

nein - find ich gut ...

ich bin zum beispiel durch und durch grün ...


ich dachte immer in einer demokratie wäre es eben das besondere merkmal, dass jeder (JEDER) sein darf, was er will und auch dementsprechend ab einer gewissen prozentzahl in der öffentlichkeit (partei) vertreten wird.

ich halte es für hohn, dass zb. darüber nachgedacht wird, rechtsradikale parteien zu verbieten oder demonstrationen zu unterbinden ... (gilt auch für linksradikal - bevor ich den thread gelesen habe, wußte ich gar nicht, das es sowas gibt :) )

genauso lächerlich finde ich, dass zb. dann parteien wie die reps oder die grünen ihre grundhaltung verwässern und plötzlich der fdp ähnlich sein wollen oder wie die grünen - kaum an der macht gerochen - plötzlich ihr ganzes konzept über den haufen werfen ...

mir fehlt in der politik zunehmend profil ...

bei diesem ganzen wischiwaschi ist es kaum ein wunder, dass keiner mehr so recht zum wählen gehen mag. den was soll man denn noch wählen ?
es ist ja doch dann wieder alles dasselbe, sobald die politiker da sind, wo sie hinwollten - nämlich an die macht ...

ich vermute mal, diese nicht vertretenden 20% sind im grunde ihres herzens alles extremisten, die sich in diesem ganzen einheitsgemüse nicht wohlfühlen ...

also rep ist okay - aber dann steh auch dazu und erzähl mir nicht, ich soll dich in gesellschaft der fdp suchen. die ist ja bekannt dafür, dass sie der meister im fahneraushängen ist ... - hauptsache an die spitze ...
wobei das bei anderen parteien auch so ist, nur machen die es geschickter ...

lg mara
 
Tag der Befreiung von Auschwitz

Danke, Mara, das hast Du gut gesagt!

Nachdem die GRÜNEN prophylaktisch schon einmal eine Anzeige wegen Verunglimpfung des Andenkens Verstorberer und wegen Volksverhetzung gegen die REPUBLIKANER gestellt hatten, lese ich nun diese Rede auf der Homepage der REPs:

DIE DEUTSCHEN WAREN DIE ERSTEN OPFER SELBST
- Eine Antwort auf linke Opfermythen -

Von den 1200 Jahren seit Kaiser Karl dem Großen, seit der Gründung der Stadt Münster, gibt es wohl keine Epoche, die in der veröffentlichten Meinung so präsent ist, wie die Jahre von 1933 bis 1945.
Der National-Sozialismus, der sich aller gesellschaftlicher und kultureller Kräfte bediente, sie vereinnahmte und manipulierte, machte vor keinem Tabu Halt. Bald gab es keine Institutionen mehr, die Widerstand leisten konnten. Organisationen wie die Gewerkschaften wurden entweder zerschlagen oder in andere NS-Formationen integriert. Andere, wie die Kirchen, wurden mit Geld oder Macht gekauft oder zumindest ruhig gestellt.

Mit dem Verschwinden der Institutionen blieben nur noch einzelne Menschen übrig, Individuen, die sich der Vermassung und Gleichschaltung entgegenstemmten: sie traf die ganze Härte des national-sozialistischen Terrorsystems. Journalisten wie Carl von Ossietzky, Männer der bekennenden Kirche wie Niemöller und Bonhoeffer, Juden wie Hannah Arendt und einfache Leute wie Johann Georg Elser.
Die ersten Opfer des National-Sozialismus waren die Deutschen selbst: es waren Deutsche, die im ersten KZ auf deutschem Boden, in Dachau am 30. März 1933 inhaftiert wurden. Es waren deutsche Sozialdemokraten, Gewerkschafter, Christen der bekennenden Kirche, Zeugen Jehovas, Schwule, Sinti, Roma und wahrhaftig nicht zuletzt deutsche Juden, die gegen jedes Recht, gegen jede Menschlichkeit und gegen jedes Ideal des deutschen Humanismus hinter Stacheldraht verschwanden.

Widerstand, ob mit der Feder des Geistes oder mit der Waffe in der Hand, ist besonders dann ein schwieriges Unterfangen, wenn der bekämpfte totalitäre Staat Erfolge aufzuweisen hat.
Die Anfangserfolge der Wehrmacht im zweiten Weltkrieg zermürbten viele Kritiker.
Erst später fand sich der Widerstand zu Gruppen zusammen: die Geschwister Scholl, die als deutsche Patrioten ebenso wie die Männer und Frauen des 20. Juli1944 das Wohl des anderen, wahren Deutschlands im Sinn hatten. Ebenso wie linke Widerständler hatten viele der "Rechten gegen Hitler" wenig mit dem im Sinn, was wir heute unter Demokratie verstehen.
Aber es war eine höhere Ethik, die sie gegen den national-sozialistischen Staat mobilisierte.

Seit 1968 ist es immer üblicher geworden, die Opfer des National-Sozialismus auf der politically correten Seite zu beleuchten. Wenn es denn "Deutsche als Opfer" geben darf, dann, bitteschön, sollen es Juden, Linke, sexuell anders Orientierte, Mitglieder einer mobilen ethnischen Mindereheit und so weiter sein. Der stolze Bürger, der eben wegen seiner patriotischen Ethik mit dem National-Sozialismus in Konflikt geriet, er kommt im heutigen Bild vom antifaschistischen Widerstand nicht mehr vor.

Am Sonnabend vor dem Volkstrauertag, am 15.11.2003, zog eine Demonstration der linksextremen Antifa durch die Innenstadt von Münster. Vorweg trugen sie ein Transparent, das einen Vermummten mit Bauarbeiterhelm zeigte, der mit einem Vorschlaghammer auf das Vertriebenen-Denkmal am Servatiiplatz in Münster losgeht. Der Text verdeutlichte die Absicht:"Deutsche Opfermythen zerschlagen!" Ein weiteres Transparent zeigte den Kopf des Oberkommandierenden des Britischen Bomberkommandos und lautete "No Tears for Krauts".
Der Mob skandierte: "Deutsche Täter sind keine Opfer!"
In beispiellosem Zynismus werden von diesen Linksextremisten alle Deutschen, die ihnen nicht in den Kram passen, zu Tätern gestempelt, die zu recht Schaden nahmen: die Opfer des Widerstands vom 20. Juli: Täter ; die Opfer des Bombenkrieges: Täter ; die Opfer von Flucht und Vertreibung: Täter ; die Opfer der Not und Verzweiflung nach Kriegsende: Täter!

Diesem linken Opfermythos, der am 15.11.2003 von öffentlicher Seite unwidersprochen blieb, stellen wir uns entgegen!

Sicherlich ist es schwer zu trennen zwischen denen, die Schuld auf sich geladen haben, die aktiv das national-sozialistische System stützten und den Mitläufern, die Schuld durch mangelnden Widerspruch auf sich luden und denen, die mit aller Skepsis und Unbehagen sich von dem alles vereinnahmenden NS-Staat fern zu halten suchten. Im Zusammenbruch des NS-Staates waren sie alle letztendlich Verlierer, die allermeisten aber sicherlich Opfer.

Und wenn heutzutage jemand mit dem Wort "Tätervolk" über Schuld oder Unschuld schwadroniert, dann halten wir REPUBLIKANER ihm entgegen:
Schuld ist immer individuell und verlangt individuelle Sühne.
Ebenso verlangt die Frage, ob jemand Opfer ist, stets eine individuelle Wertung.
Wenn aber die Urteile über die Schuldigen gefällt sind, die Sühne und die Wiedergutmachung erfolgt ist, dann ist es im Sinne des christlichen Geistes an der Zeit zu vergeben.
Nicht nur, daß spätestens zu diesem Zeitpunkt die Selektierung nach Opfern erster oder zweiter Klasse oder gar die Wertung von Opfern als Täter keinen Sinn macht.
Nein, vielmehr: wer hier überhaupt sortieren will, dem fehlt ein gewaltiges Stück Menschlichkeit.

Wenn wir heute hier ALLER Opfer des National-Sozialismus gedenken, so tun wir das, um einseitigen Wertungen entgegen zu treten.
Wir verneigen uns vor den Opfern.
Vor allen.
DAS ist es, was wir ihnen schuldig sind.

Reinhard Rupsch
DIE REPUBLIKANER
 
wißt ihr, was ich gerade so denken mußte, als ich das las?

es ist wie mit der religion. es gibt keine einzig wahre religion ... es gibt keine einzig wahre politik ...
ich ziehe mir aus allen religionen das, was für mich passt, das heißt aber nicht, dass ich dann "mitglied" der jeweiligen religion werde, solange ich mich mit dieser thematik auseinandersetze ...

also ziehe ich mir aus allen parteien etwas, was aber nicht heißt, dass ich mich da wiederfinde.
also ist "wählen gehen" für mich auch nicht mehr möglich.

denn: wähle ich die grünen, wähle ich in wirklichkeit ja nicht mehr die idee, das unsere umwelt wichtiger ist als staatsschutz (nur ein beispiel), sondern ich wähle menschen, die nach macht streben um dann denselben unsinn zu produzieren, den andere schon seit jahrhunderten produzieren ...

wenn ich ehrlich "wählen" will, dann lasse ich es bleiben ...

lg mara
 
Demokratie existiert nur, wenn sie gelebt wird

Liebe Mara,
im Glauben wie in der Politik gilt zunächst: jeder hat das Recht auf seinen eigenen Irrtum. Weil ich mich irren kann, deshalb unterlasse ich doch keine Entscheidungen,oder? Wenn ich das bei der Planung meines Mittagsessens so angehen würde, wie Du Deine politische Meinungsfindung, dann wäre Abnehmen kein Problem mehr...

Ich denke: in einer Demokratie ist jeder Bürger irgendwie auch Politiker.
Es ist halt nur die Frage ob er ein schlechter oder ein guter Politiker ist.
Wer sich der Entscheidungsfindung verweigert, der ist bestimmt kein guter.

Aber der Beitrag, den ich hier ins Netz gestellt hatte, ist mir deshalb so wichtig, weil er den linksextremen Part nicht mit rechtsextremen Parolen kontert, sondern mit einem versöhnlichem Wort beschließt.
Das ist ja nicht selbstverständlich. ;)
 
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friede sei mit euch !


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ps: es hat nix mit nicht entscheiden wollen zu tun, sondern mit konsequenz ...
und wenn es alle tun würden, die im grunde das kleinere übel wählen, dann MÜSSTE sich vielleicht mal was ändern ...
aber ich will dir deinen effekt nicht verwässern ...
war halt so mein gedanke ...
 
"Nach Frieden schrie ich in die großen Kriege! Und was hab ich erreicht? Bald bin ich tot. Oh Gott, lass du den Kommunismus siegen!" So lässt Wolf Biermann seine Oma Meume (gesungen) sprechen. Ich bin kein Kommunist. Will sagen: Ich hänge nicht dem real existierend gewesenen Kommunismus an. Aber mit dem INTERnationalismus hat der Kommunismus ein gutes Erbe. Nationalistisches Denken hat die (von "Oma Meume" so erlittenen) "großen Kriege" gemacht. Nicht nur der deutsche Nationalismus. Alle Nationalismen in Europa. Auch Hitlers Nationalismus war éine Antwort auf die so schädlich gegeneinander arbeitenden Nationalismen: Seine Antwort war ein deutscher Hypernationalismus. Aber die richtige Antwort ist der INTERnationalismus. Mit Europa haben wir nicht alles richtig gemacht. Aber das meiste. Der WEG ist nicht falsch...

Gysi
 
Hallo Gysi,
wenn ich die Republikaner-Rede richtig verstanden habe, dann geht es darum, nicht in negativen Nationalismus, in nationalen Selbsthaß zu verfallen.
Deshalb wird die Tendenz, einseitig die Täter bei den Deutschen und die opfer bei den politically correcten deutschen Opfern (Juden, Schwule, Kommunisten etc.) und den Nicht-Deutschen (steht da so) zu suchen, durch das Gedenken an ALLE Opfer gekontert.

Ich halte das für einen Fortschritt gegenüber der linksextremen VVN/BdA, die recht zynisch selektiert nach Opfern erster und zweiter Klasse.

Das kann´s doch wohl nicht sein!
 
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