deutscher Sonderweg?
Original geschrieben von Gisbert Zalich
Das ist eben das, was mir an Mavahos und PerryRs Argumentationsstrang auffällt - und worauf ich schon vor ein paar Tagen (leider ohne Antwort zu bekommen) hingewiesen habe: Diese Haltung: Ich bin toll, Fehler machen die anderen!
Komisch - ich kann keine Behauptung von mir finden wo sich diene These von der Formel "Ich bin toll, Fehler machen die anderen." paßt. Deshalb fühlte ich mich auch nicht gemüßigt zu antworten. Ich lasse mich aber bereitwillig eines besseren belehren.
Zu meinem Beispiel mit den britischen Hoheitssymbolen: ich habe mitnichten behauptet, die Briten seien schlimmer als wir.
Meine Verwunderung richtete sich vielmehr gegen die Angst der Deutschen, nationale Symbole zu verwenden. Diese Ängstlichkeit besteht selbst dann, wenn unter ihnen - wie bei der Fahne Schwarz/Rot/Gold -
niemals Angriffskriege oder sonst irgendwelche Verbrechen begangen wurden.
Das Problem ist wohl eher, daß
jeglicher auch noch so aufgeklärter Patriotismus mit Unbehagen beäugt wird. Es scheint wohl dieser deutsche Sonderweg zu sein, gemäß dem Churchill die Deutschen"entweder zu Füßen oder an der Gurgel" verortet hat. Ein international übliches Mittelmaß an nationalem Selbstbewußtsein, gemäß dem man am Nationalfeierteg die Fahne vor dem Haus aufzieht, sich mit Freunden oder der Familie versammelt und dann über Vergangenes sowie Zukünftiges nachdenkt - oder einfach nur feiert, dieses Normalmaß wird mit Ablehnung bedacht. '
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In den vergangenen Jahren habe ich mehrfach am 3. Oktober amerikanische und auch französische Kollegen zu mir nach Hause eingeladen und wir haben gemeinsam diesen Tag begangen.
Über die Fahne, die Nationalhymne und meine kleine Ansprache wurde nie Verwunderung gezeigt. Nur eben darüber, daß unser Haus das einzige war, das die Nationalfarben trug...