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Heidegger und die Rhetorik

heidegger war eben seins-/ sprachanalytiker und philosoph - kein dichter wie nietzsche. emotionen in seiner arbeit lebte er nicht dyonisisch wie nietzsche aus sondern rational. er sprach über emotionen aber nicht mit emotionen. emotionen waren für ihn eigene wesenheiten mit bestimmten aufgaben... http://www.animal-emotionale.de/ani...tem/files/Slaby_Heideggers_Strukturschema.pdf die behandlung nicht rationaler themen , wobei er da eher mystisches wie emotionales verstand verarbeitete er mehr in seinen spätwerken und weniger im sein sondern im seyn - weiterhin sieh auch seine abhandlung über sinetik..
 
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Was meinst du, wo man Nietzsche überall versucht hat einzuordnen? Heidegger sagt ja deutlich, dass er über die Metaphysik von Nietzsche steigen will, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Das Heidegger also das Sein auf seine Art erklären will, war und ist für mich schon interessant. Denn er nimmt ja auch dazu einen Hammer. ;)

ja - und hier wird sein ansatz des verhältnis von mensch und dinge im sein klarg gestellt: ein hammer ist eben kein materielles ding aus holz und stahl sondern ein hammer ist eine vorrichtung um nägel in die wand zu bekommen ... - holz und stahl - was man als werkzeug benutzen könnte ist primär erstmal kein werkzeug oder resource sondern subjekt mit eigenwert. die normale besetzung verdinglicht die welt in ihren nutzen - sie macht keinen unterschied zwischen dinge und nutzbarkeit - heidegger will hier eindeutig unterscheiden.
 
heidegger war eben seins-/ sprachanalytiker und philosoph - kein dichter wie nietzsche. emotionen in seiner arbeit lebte er nicht dyonisisch wie nietzsche aus sondern rational. er sprach über emotionen aber nicht mit emotionen. emotionen waren für ihn eigene wesenheiten mit bestimmten aufgaben... http://www.animal-emotionale.de/ani...tem/files/Slaby_Heideggers_Strukturschema.pdf die behandlung nicht rationaler themen , wobei er da eher mystisches wie emotionales verstand verarbeitete er mehr in seinen spätwerken und weniger im sein sondern im seyn - weiterhin sieh auch seine abhandlung über sinetik..

Langsam, langsam! Nietzsche war nicht nur Dichter, sondern auch ein scharfer Analytiker!

Und Heidegger meint ja:

"Ungeachtet bleibt, daß die grundsätzliche ontologische Interpretation des Affektiven überhaupt seit Aristoteles kaum einen nennenswerten Schritt vorwärts hat tun können."

"Es ist ein Verdienst der phänomenologischen Forschung, wieder eine freiere Sicht auf diese Phänomene geschaffen zu haben."

Weshalb verlangt aber Nietzsche eine neue Sicht, anstatt immer nur durch graue Fensterscheiben zu blicken?

(Nietzsche hat ja auch wie Heidegger Hegel gelesen und vieles mehr.)

Aber ich bin gespannt auf seinen nennenswerten Schritt nach vorne.
 
ja - und hier wird sein ansatz des verhältnis von mensch und dinge im sein klarg gestellt: ein hammer ist eben kein materielles ding aus holz und stahl sondern ein hammer ist eine vorrichtung um nägel in die wand zu bekommen ... - holz und stahl - was man als werkzeug benutzen könnte ist primär erstmal kein werkzeug oder resource sondern subjekt mit eigenwert. die normale besetzung verdinglicht die welt in ihren nutzen - sie macht keinen unterschied zwischen dinge und nutzbarkeit - heidegger will hier eindeutig unterscheiden.

Und wer hats erfunden?
 
Was meinst du, wo man Nietzsche überall versucht hat einzuordnen? Heidegger sagt ja deutlich, dass er über die Metaphysik von Nietzsche steigen will, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Das Heidegger also das Sein auf seine Art erklären will, war und ist für mich schon interessant. Denn er nimmt ja auch dazu einen Hammer. ;)


Naja Nietzsche hat man eben in verschiedene philosophische Bereiche einordnen wollen: z.B. Existenzphilosophie/Existenzialismus oder auch Lebensphilosophie usw. (was man von diesen Einordnungen halten kann, lass ich mal dahingestellt). Heidegger sieht in Nietzsche ja den letzten Metaphysiker, er betrachtet ihn jedenfall als einen. Während Nietzsche eher kritisch gegen die Metaphysik angegangen ist. Anderseits kann man natürlich auch Heidegger wiederum für einen Metaphysiker halten und bei ihm eine Metaphysik ausmachen , und so kann man das im Grunde unendlich weiterspinnen (denke ich mal, hinsichtlich des Metaphysik Vorwurfs)....

Was Nietzsche und Heidegger eint, ist ihr Interesse für die Griechen, aber Nietzsche ist wie mir scheint mehr an der Literatur orientiert, während Heidegger sich vor allem um Wissenschaftlichkeit bemüht hat am Anfang, und dort eher von Aristoteles geprägt ist (während Nietzsche sich mit Platon beschäftige, und Platon gilt ja als der Dichter unter den Philosophen; während Aristoteles eher der erste richtig wissenschaftliche Philosoph gewesen ist). Sein und Zeit ist eine strenge systematische wissenschaftlich-philosophische Abhandlung und sowas gibt es in der Art nicht bei Nietzsche. Auf den ersten Blick ist daher Nietzsche auch einfacher zu verstehen, weil er keine strenge wissenschaftlich/philosophische Terminologie wie Heidegger hat.

Heidegger Begriff für Affekte ist der der Stimmung und er kommt in §29 von Sein und Zeit auch auf die Rolle der Stimmung hinsichtlich der Rhetorik (des Aristoteles) zu sprechen. Denn der Redner spricht aus der eigenen Stimmung in die Stimmung der anderen hinein ( er bezieht sich dabei auf die Affektenlehre der aristotelischen Rhetorik). Ich verweise hier auf S. 138 von SuZ (unten), dort spricht Heidegger ein einzigesmal von der Rhetorik des Aristoteles usw.

Übrigens stimme ich damit vollkommen überein , dass Nietzsche nicht nur Dichter war, sondern eben auch "Analytiker" bzw. "Denker" eben :)
 
Heidegger Begriff für Affekte ist der der Stimmung und er kommt in §29 von Sein und Zeit auch auf die Rolle der Stimmung hinsichtlich der Rhetorik (des Aristoteles) zu sprechen. Denn der Redner spricht aus der eigenen Stimmung in die Stimmung der anderen hinein ( er bezieht sich dabei auf die Affektenlehre der aristotelischen Rhetorik). Ich verweise hier auf S. 138 von SuZ (unten), dort spricht Heidegger ein einzigesmal von der Rhetorik des Aristoteles usw.

Ehrlich gesagt bin ich schon damals mit Heidegger nicht richtig klar gekommen. Ich sehe keine Tiefe, sondern eher ein drumherum Gerede, in einer sonderbaren Sprachform, die mir nicht besonders gefällt, weil sie mehr verwirrt, als zum Punkt zu kommen.
Diese Seite ist mir damals nicht so negativ aufgefallen wie jetzt. Sicherlich lohnt sich immer ein zweiter Blick auf solche Werke.

In § 28 warnte man mich damals mit der Begründung, es wäre ein seltsames Kapitel.

"An anderer Stelle schrieb Heidegger mal, daß man Vorreden zu einem Buch erst nach der Lektüre des Buches lesen sollte, Nachwörter dagegen vorher. Nun ist § 28 gewissermaßen die Vorrede zum 5. Kapitel: Man kann diesen Paragraphen eigentlich nicht verstehen, ohne das ganze 5. Kapitel zu kennen - ja, ohne "SuZ" als Ganzes zu kennen. So setzt das, was auf Seite 133 oben zur Erschlossenheit steht, unbedingt die Kenntniss von § 44 voraus... Dies ist mal wieder ein typischer hermeneutischer Zirkel: Es wird vorausgesetzt, dass man "SUZ" mehrmals liest, wobei sich der volle Sinn dieses Paragraphens erst bei der wiederholten Lektüre erschließt."

Nun lese ich zum zweiten Mal und stelle eher fest, dass mir persönlich diese Art Denken eher Ekel hervorruft!
Denn mir persönlich ist und bleibt die Affektlogik immer ehrlicher und vernünftiger.
Werde euch aber weiter lesen um zu sehen, ob sich noch etwas ändert in meinem Denken über Heidegger.

§29 "Befindlichkeit" ist für heidegger die ontologische Bezeichnung für Stimmung bzw. Gestimmtsein. Sie ist ein fundamentales Existenzial.

Mein Gestimmtsein ist bei Heidegger jetzt noch im Moment im Keller!
 
Zuletzt bearbeitet:
@Ellemaus: Nun Heidegger hat sich ähnlich wie Husserl um strenge Wissenschaftlichkeit bemüht und Sein und Zeit sollte eine strenge wissenschaftliche Abhandlung sein wie dies bei seinem philosophischem Vorbild Aristoteles der Fall. Aristoteles wird mehrfach in SuZ genannt, nicht nur in §29 dieses Werkes. Aber was in §29 besonders von Interesse ist, dass Heidegger hier auch mal die aristotelische Rhetorik nennt und auf diese kurz Bezug nimmt. Ich gebe hier das für mich entscheidende Zitat wieder Heideggers (S.138):

"Es ist kein Zufall, daß die erste überlieferte systematische ausgeführte Interpretation der Affekte nicht im Rahmen der >Psychologie> abgehandelt ist. Aristoteles untersucht die pathé im zweiten Buch seiner Rhetorik. Diese muß- entgegen der traditionellen Orientierung des Begriffes der Rhetorik an so etwas wie einem >Lehrfach> - als die erste systematische Hermeneutik der Alltäglichkeit des Miteinanderseins aufgefaßt werden. Die Öffentlichkeit als die Seinsart des Man hat nicht nur ihre Gestimmtheit , sie braucht Stimmung und>macht> sie für sich. In sie hinein und aus ihr heraus spricht der Redner. Er bedarf des Verständnisses der Möglichkeiten der Stimmung , um sie in der rechten Weise zu wecken und zu lecken. "

Hier gibt er eben Überlegungen wieder bezüglich der Rolle der Affekte für den sprechenden Menschen, dem sprechenden "Dasein" , um mit Heidegger zu sprechen (Heidegger spricht weniger vom Menschen, sondern mehr vom "Dasein" in SuZ, das Dasein ist aber im Grunde der Mensch). Der Redner ist dasjenige "Dasein", welche aus seiner "Stimmung", seiner "Befindlichkeit " spricht. D.h. der sprechende Mensch als Redner spricht nie ohne Emotionen , sondern ist emotional "gestimmt" und spricht so in das Publikum, was auch emotional gestimmt ist, hinein. Es ist quasi eine Wechselwirkung zwischen den Affekten des Redners und dem des Publikums. Wenn z.B. der Redner wütend ist über etwas, kann er seinen ganzen Wut-Affekt auf das Publikum übertragen und dieses ebenfalls in Wut bringen . Es gibt unzählige Beispiele in der Geschichte der Rhetorik, wo es einem Redner gelungen ist das Publikum/die Menge durch seine Affekte emotional aufzustacheln, es also in "Stimmung" zu bringen, um mit Heidegger zu reden. Aristoteles behandelt dies in seiner Rhetorik und Heidegger drückt diesen Sachverhalt in einem neuerem philosophischen Vokabular aus.

"SuZ" ist keine leichte Lesekost, sondern muss immer wieder gelesen werden, um es nach und nach besser zu verstehen. Die strenge wissenschaftliche Terminologie die hier am Werke ist, erschwert es , dass Werk gleich auf anhieb zu verstehen. Es ist ähnlich wie Die Phänomenologie des Geistes von Hegel, auch sehr schwere Kost und auch nicht gleich beim ersten Mal zu verstehen. Ich selbe habe auch Zeit gebraucht, um ein Verständnis dieser beiden philosophischen Werke zu entwickeln, die durch ihre eigentümliche Begrifflichkeit auffallen. Mittlerweile verstehe ich SuZ aber besser als am Anfang, wo ich eben auch Verständnisschwierigkeiten hatte und wo ich auch von Heideggers Sprache nicht gerade begeistert war. Während Nietzsche beispielweise in der Hinsicht viel einfacher zu lesen war als Heidegger, und keine so strenge Terminologie besaß wie Heidegger (oder Hegel). Ich kann verstehen , dass deine "Stimmung" bei der Lektüre dieses Werkes nicht unbedingt die Beste ist. Diese Terminologie kann nämlich sehr abschreckend sein, für den oder diejenigen, die damit erstmals in Berührung kommen und strenge Wissenschaftlichkeit nicht gewohnt. Aber ich würde dem gern hinzufügen, dass auch Husserl der Philosophie als "strenge Wissenschaft" betreiben wollte und der Kollege/Lehrer von Heidegger war , auch nicht gerade eine einfache Sprache hat.

Es gibt also Philosophen, die leichter zu lesen und es gibt eben Philosophen die eine schwierigere Sprache habe, welche manche Leser gleich abschrecken kann wie bei Hegel oder Heidegger. Man braucht eben Zeit um sich in diese Terminologie eingearbeitet zu haben und diese zu verstehen. Wenn man diese besser versteht (nach mehrmaligen Lesen und mit Hilfe von Sekundärliteratur), kann man aber Heidegger oder Hegel besser inhaltlich folgen wie ich finde. Das ist jedenfalls meine persönliche Erfahrung mit Heidegger (oder Hegel usw.). Ich weiß nicht, ob ich dir damit bei deinem Verstehen/Lesen von Heidegger weiterhelfen konnte, aber ich habe dir meine Erfahrung mal geschildert. Mittlerweile ist meine "Stimmung" eher neutral bis sachlich bei der Heigegger-Lektüre und nicht (mehr) affektgeladen. Ich selbst sehe mich aber nicht als Heideggerianer und bin eher kritisch in einigen Punkten ihm gegenüber. Dennoch ist seine Interpretation der antiken Philosophie für mich fruchtbar und nach wie vor lesenswert. Konnte ich dir damit vielleicht etwas weiterhelfen? Ich kann nur sagen, dass ich deine Reaktion bezüglich Heidegger teilweise nachvollziehen kann . Für mich ist er aber ein bedeutender (deutscher) Philosoph des 20. Jahrhunderts.
 
@Ellemaus:

PS: Tatsächlich ist §28 eine Art Einleitung in das fünfte Kapitel von "Sein und Zeit", wo es um das "In-Sein" als solches geht und ja die Befindlichkeit ist meines Wissens nach ein Existenzial bei Heidegger. Es heißt ja bei ihm dazu (S.134): "Was wir ontologisch mit dem Titel Befindlichkeit anzeigen, ist ontisch das Bekannteste und Alltäglichste: die Stimmung , das Gestimmtsein." Bei Heidegger spielt ja die ontologisch-ontische Differenz eine entscheidende Rolle.

Es wäre schön, wenn ich durch entsprechende Erläuterungen die "Stimmung" hier etwas aufmuntern konnte....und Heidegger vielleicht in eine verständlichere Sprache rückübersetzen konnte.
 
heidegger war eben seins-/ sprachanalytiker und philosoph - kein dichter wie nietzsche. emotionen in seiner arbeit lebte er nicht dyonisisch wie nietzsche aus sondern rational. er sprach über emotionen aber nicht mit emotionen. emotionen waren für ihn eigene wesenheiten mit bestimmten aufgaben... http://www.animal-emotionale.de/ani...tem/files/Slaby_Heideggers_Strukturschema.pdf die behandlung nicht rationaler themen , wobei er da eher mystisches wie emotionales verstand verarbeitete er mehr in seinen spätwerken und weniger im sein sondern im seyn - weiterhin sieh auch seine abhandlung über sinetik..

@EarlGrey: Nun im Grunde würde ich da sagen , dass du da recht hast, Heidegger ist mehr der wissenschaftlichere Philosoph als Nietzsche. Aber es gibt auch von Heidegger kleinere Gedichte und er hat sich ja später mit der "Dichtung" von Hölderlin z.B. philosophisch auseinandergesetzt. Heidegger Wort für Literatur ist "Dichtung" in seinem Vokabular und er hatte da schon ein gewisses Faible dafür. In der Gesamtausgabe gibt es auch, soweit ich sehe einige Stellen, wo auch ein paar kleinere Gedichte Heideggers zu finden sind. Aber er hat eben keine Dichtung wie den Zarathustra geschrieben , wie dies bei Nietzsche der Fall war, sondern eher "Feldweg-Gespräche" usw und hat da glaube ich an Platon anknüpfen wollen, als er "Gespräche" schrieb. Heidegger kommt gern auf das Verhältnis von "Dichten" und "Denken" zu sprechen, und sagt auch, dass es ein "dichtendes Denken" gibt....

Die Auslebung von Affekten wie man das in den Texten Nietzsches findet (und nicht nur im Zarathutra) ist beim rationalen Heidegger eher wenig zu finden. Heidegger ist meist bemüht um "Sachlichkeit" und "Wissenschaftlichkeit", und lässt sich weniger dionysisch aus als Nietzsche. Ich glaube man kann sogar , dass Heidegger mehr apollinisch (rational) als dionysisch (emotional) ist in seinen Texten. Vielleicht ist das auch eine Stärke von ihm...

Allerdings würde ich gern noch betonen, dass es neben dem Dichter Nietzsche auch den Denker (Philosophen) Nietzsche gibt, der philosophische Bücher wie "Die Genealogie der Moral" oder "Die Fröhliche Wissenschaft" schrieb und dort auch ziemlich wissenschaftlich und analytisch sein kann. Nietzsche hatte mehrere Seiten , und zwar auch eine apollinische (rationale) , und nicht nur eine dionysische. Während Heidegger im Grunde das dionysische Element fast fehlt. Im Spätwerk wird Heidegger in der Tat auch etwas weniger mystischer , weniger rationaler im Vergleich zu seinem Frühwerk (so sehe ich das auch). In der Hinsicht gibt es schon gewaltige Unterschiede zwischen Heidegger und Nietzsche im philosophischen Bereich, darüber könnte man hier einen eigenen Thread aufmachen, wenn man das möchte.....

Ich danke dir übrigens für den Link dazu, den ich sehr aufschlussreich fand.
 
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@Ellemaus:

PS: Tatsächlich ist §28 eine Art Einleitung in das fünfte Kapitel von "Sein und Zeit", wo es um das "In-Sein" als solches geht und ja die Befindlichkeit ist meines Wissens nach ein Existenzial bei Heidegger. Es heißt ja bei ihm dazu (S.134): "Was wir ontologisch mit dem Titel Befindlichkeit anzeigen, ist ontisch das Bekannteste und Alltäglichste: die Stimmung , das Gestimmtsein." Bei Heidegger spielt ja die ontologisch-ontische Differenz eine entscheidende Rolle.

Es wäre schön, wenn ich durch entsprechende Erläuterungen die "Stimmung" hier etwas aufmuntern konnte....und Heidegger vielleicht in eine verständlichere Sprache rückübersetzen konnte.

Danke für deine Erklärung, aber wärmer wird es mir bei Heidegger trotzdem nicht im Herz! Strenge hin oder her, er möchte seine Denkweise mir aufzwingen, so jedenfalls habe ich das Gefühl. Und unter selbstständig Denken verstehe ich etwas anderes. Seine neuen Worterfindungen kommen nicht drumherum, wenn es zum Kernproblem geht.
Und ja, große Philosophen sollte man langsam verdauen, denn sie haben etwas zu sagen. Ich las ja auch Teile von Immanuel Kant, Schopenhauer, Hegel und wie von dir angegeben Husserl. Da ich eine eigene Erfahrung mit Tiefe gemacht habe, weiß ich zumindest, um was sich alles Denken dreht. Und da Nietzsche meine erste große Beschäftigung war, stelle ich auch hohe Ansprüche an Philosophen, die Tiefe angeben zu besitzen. Zumindest die Philosophen die glauben etwas Großartiges vollbracht zu haben, verlange ich aber Klarheit und wahre Liebe zum Denken!

Heidegger spricht aber versteckt über die Stoa § 29 sie wäre ihm bekannt. Ja weshalb betont er dies so? Wäre ja traurig gewesen, wenn er sie nicht kennen würde. Nun möchte aber Heidegger dieses Denken links liegen lassen und etwas Neues hervorbringen. Sozusagen Geschichte nicht berücksichtigen. Dies nenne ich Geschichte leugnen und sehe ich mir die Entwicklung in Kroatien und Polen an, dann weiß man auch als einfach denkender Mensch, wie gefährlich solch eine Denkart werden kann.

Das Wort: "Man" finde ich auch interessant, werde mich damit nochmal beschäftigen. Denn jeder Gedankenkreis muss sich einmal schließen und dann werde ich ja sehen, was von Heidegger so großartig sein soll.
 
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