Ja. Du schreibst ja selbst "gefühlt".
Wir hatten hier bereits dargelegt, dass das Wort "Sprache" nicht nur die Sprache mit Worten umfasst.
Dies ist aber hier auch wieder irrelevant, weil wir uns ja in den Beiträgen nur mit geschriebenen Worten ausdrücken können.
Deine Frage wäre also mit einer Gegenfrage zu beantworten: Wie willst du dich hier ohne Wortsprache verständlich machen?
Wenn du von deiner Wahrnehmung mit Worten erzählst, dann benennst du diese ja. Gleichzeitig stellt du jedoch in Abrede, dass die Benennung eine zwingende Voraussetzung sein müsse. Damit behauptest du aber, dass das, worüber du schreibst nicht zwingend das ist, was du wahrnimmst und mit Worten ausdrückst. Bloß ... worüber schreibst du dann, wenn es nicht zwingend das ist, was du wahrnimmst und mit Worten ausdrückst?
Es ist schon klar, dass es Erinnerungen an Gefühle sein können, du diese also nicht in dem Augenblick fühlst, in dem du hier über sie schreibst und sie benennst. Aber eine Simultanität von Gefühl und sprachlichem Ausdruck wurde ja auch nicht behauptet. Was behauptet wurde ist, dass Gefühle nur abhängig von ihrer Benennung existieren, in dem Sinne, dass die Benennung eine Kapazität deines Gehirnes ist, die auf Lernen beruht. Wie wolltest du sonst das, was du "Gefühl" nennst als Gefühl erkennen? Als was würdest du es erkennen, wenn du das Wort "Gefühl" vergessen hättest?