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Hat unser Denken Grenzen?

Dein Verständnis von Intuition...

Nein, ich halte mich da schon an die offizielle Bedeutung:
In·tu·i·ti·o̱n
Substantiv [die]
  1. 1.
    unmittelbares, nicht auf reflektierendes Denken gegründetes Erkennen.
    "Ich kann mich auf meine Intuition verlassen."
    Antonyme: Diskursivität
  2. 2.
    Eingebung, Ahnung.
    "Sie folgte einer plötzlichen Intuition."
Dabei grenze ich mich nur von der verbreiteten Annahme ab, intuitive Inhalte seien angeboren, ich halte sie für erlernt und durch rationale Reflexionen auch für wandlungsfähig, hier am Beispiel praktischer Anwendung mMn sehr schlüssig dargestellt: (ab min 1:55)

 
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Nein, ich halte mich da schon an die offizielle Bedeutung:
In·tu·i·ti·o̱n
Substantiv [die]
  1. 1.
    unmittelbares, nicht auf reflektierendes Denken gegründetes Erkennen.
    "Ich kann mich auf meine Intuition verlassen."
    Antonyme: Diskursivität
  2. 2.
    Eingebung, Ahnung.
    "Sie folgte einer plötzlichen Intuition."
Dabei grenze ich mich nur von der verbreiteten Annahme ab, intuitive Inhalte seien angeboren, ich halte sie für erlernt und durch rationale Reflexionen auch für wandlungsfähig, ...
Ok, da kann ich schon mitgehen. Gibt es dann gar keinen Unterschied zwischen deinem und meinem Verständnis?
Vielleicht liegt der Unterschied darin, dass du Intuition als alternativem Prozess verstehst? Alternativ zu Bennung bzw Denken? Das tue ich nämlich nicht. Ich kann zwar der Definition zustimmen, auch dass sie erlernt ist, verstehe aber Intuition als Grundlage/Voraussetzung, die reflektierendes Denken erst ermöglicht. Keine Benennung ohne vorhergehende Intuition. Kein Denken ohne Benennung, wobei die Benennung beim nur-Denken nicht so abläuft wie beim Denken, das Sprechen begleitet.
 

Baron Münchhausen,
der sich am eigenen Schopf selbst aus dem Sumpf zieht !

Uffzach schrieb:
Neugier schrieb:
Kannst du eine nachvollziehbare Begründung dafür angeben,
dass Wahrnehmungen die Fähigkeit zur Benennung voraussetzen?

Das ist unmöglich, weil das Denken bereits Benennung beinhaltet.
Eine nachvollziehbare Begründung auf der Grundlage
von Worten für Andere ist demzufolge nicht möglich.

Die Schlussfolgerung für einen selbst, dass Wahrnehmung
von der Fähigkeit zur Benennung abhängt, ergibt sich aus
rationaler Analyse im Kontext einer "meditativen" Übung.

Das Aufstellen unbegründeter Behauptungen, gefolgt von
selbstreferentiellen Begründungen, ist geradezu typisch
für fanatisierte Anhänger einer bestimmten Ideologie.


> Das musste auch einmal in aller meditativen Klarheit gesagt werden. <

 
@ Kaawi

Vielleicht versuche ich mal den Prozess zu skizzieren:
1. nichts
2. Einsheit
3. Dualität ich - (Anderes als Einsheit)
4. Diversifizierung des Anderen
5. Herauskristallisieren von Objekten aus dem Anderen
6. Diversifizierung der Merkmale eines Objektes
7. Abschluss der Begriffsbildung
8. optionale sprach-begriffliche Benennung

Pkt 1-7 würde ich unter den Begriff der "intuitiven Intentionalität" fassen, ist in diesem Kontext also Intuition also "unmittelbares, nicht auf reflektierendes Denken gegründetes Erkennen" (Definition). Lediglich Pkt 8 ist bewußtes begriffliches Denken.
 

Baron Münchhausen,
der sich am eigenen Schopf selbst aus dem Sumpf zieht !



Das Aufstellen unbegründeter Behauptungen, gefolgt von
selbstreferentiellen Begründungen, ist geradezu typisch
für fanatisierte Anhänger einer bestimmten Ideologie.


> Das musste auch einmal in aller meditativen Klarheit gesagt werden. <

Versteh's einfach so: Ich verwende sprachliche Ausdrücke die mir angemessen erscheinen. Was mir sprachlich angemessen erscheint, ist bedingt durch meine Biographie. Ein Wahrheitsanspruch ist mit meinen sprachlichen Ausdrücken nicht verbunden. Das heißt aber nicht, dass ich nicht sprachliche Ausdrücke zurückweise, die mir unangemessen erscheinen. Ich hänge aber keiner Ideologie an, ich lebe nur meine sprachliche Konditionierung aus. Diese Konditionierung ermöglichte mir jedoch ein Sprachsystem zu entwickeln, welches Ausdruck eines Gedankensystems ist und in Relation zu anderen Systemen mit Wahrheitsanspruch ein Meta-System ist. Meine Parteilichkeit ist also letztendlich eine Unparteilichkeit ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Uffzach schrieb:
Versteh's einfach so:
Ich verwende sprachliche Ausdrücke die mir angemessen erscheinen.

Was mir sprachlich angemessen erscheint,
ist bedingt durch meine Biographie.

Ein Wahrheitsanspruch ist mit meinen sprachlichen Ausdrücken
nicht verbunden.
Ich zweifle ja nicht daran,
dass dein sprachlicher Ausdruck dir angemessen erscheint;
aber logisch und widerspruchsfrei ist er halt nicht.

Nimm beispielsweise das hier:
Uffzach schrieb:
[...]
Das tue ich nämlich nicht.

Ich kann zwar der Definition zustimmen,
auch dass sie erlernt ist,
verstehe aber Intuition als Grundlage/Voraussetzung,
die reflektierendes Denken erst ermöglicht.

[...]
Hier erwähnst du selbst, dass ein intuitives Erfassen
vor einer Benennung
(= Einordnung in ein Wortesystem) kommt,

und trotzdem vertrittst du die Auffassung,
dass Sprache die Voraussetzung für Erkennen und Denken ist.

Ein 6 Monate altes Baby,
das sich beim Anblick des Gesichtes seiner Mutter freut,
kennt weder das Wort "Gesicht", noch das Wort "Mutter",
noch das Wort "Freude".

Aber dennoch findet ein Denkprozess statt,
eine folgerichtige Verarbeitung der Wahrnehmungen.

Daraus muss wohl geschlossen werden,
dass die Denkfähigkeit vor der Sprachfähigkeit entwickelt wird.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
Ich zweifle ja nicht daran,
dass dein sprachlicher Ausdruck dir angemessen erscheint;
aber logisch und widerspruchsfrei ist er halt nicht.
Das behauptest du.

Nimm beispielsweise das hier:

Hier erwähnst du selbst, dass ein intuitives Erfassen
vor einer Benennung (= Einordnung in ein Wortesystem) kommt,

und trotzdem vertrittst du die Auffassung,
dass Sprache die Voraussetzung für Erkennen und Denken ist.
Das ist kein Widerspruch, weil Sprache ja erlernt werden muss, bevor es zu einer Benennung kommen kann. Zu einer Bennung aber führt ein Prozess der intuitiven Erfassung, der ebenso erst durch die erlernte Sprache möglich wurde.

Ein 6 Monate altes Baby,
das sich beim Anblick des Gesichtes seiner Mutter freut,
kennt weder das Wort "Gesicht", noch das Wort "Mutter",
noch das Wort "Freude".
Aber das ist bloß deine Interpretation, dass sich das Baby beim Anblick des Gesichtes seiner Mutter freut.

Aber dennoch findet ein Denkprozess statt,
eine folgerichtige Verarbeitung der Wahrnehmungen.
Bei gesunden Sinnesorganen kann davon ausgegangen werden, dass es zu wie auch immer gearteten Sinneseindrücken kommt. Was aber wahrgenommen wird, kann daraus nicht abgeleitet werden. Vielmehr ist davon auszugehen, dass zu jedem Zeitpunkt die Wahrnehmung vom Entwicklungsstadium der neuronalen Netze im Gehirn abhängt.

Daraus muss wohl geschlossen werden,
dass die Denkfähigkeit vor der Sprachfähigkeit entwickelt wird.
Da du deine Projektionen für wahr hältst, glaubst du das schlussfolgern zu müssen.
 
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Nicht richtig, denn alles was begriffliches Denken ist, ist notwendigerweise auch das Denken, obgleich nicht alles, was das Denken ist, notwendigerweise auch begriffliches Denken ist.

Wenn das kein exzellentes Beispiel dafür war, was passieren kann, wenn die Sprache dem Denken vorauseilt…:)

Gemeint waren natürlich einschränkende oder teilende Adjektive, wie sie in deiner Aussage enthalten waren. Wir diskutieren hier – d.h. ich eigentlich nicht mehr, aber ich kann es eben nicht lassen:) - nicht darüber, ob das bewusste begriffliche Denken Grenzen hat, sondern das Denken an sich, aber du hast es ja inzwischen verdeutlicht.
 
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