1. Ich liebe diesen Mythos nach wie vor, natürlich nicht, um mit ihm die Entstehung der Welt zu erklären, aber sehr wohl, um mich zum Sinnieren über das Menschsein inspirieren zu lassen.
2. Inzwischen habe ich den "Baum der Erkenntnis" aus dem Mittelpunkt des Paradieses gerückt
3. und an seine Stelle einen See als Symbol eines unzerstörbaren Urvertrauens, in dem Adam und Eva nach Herzenslust baden können, gedichtet.
4. Die "Schlange" lebt in meiner Vorstellung allerdings nach wie vor und verführt die beiden weiterhin, über ihre Möglichkeiten hinauswachsen zu wollen: ein wichtiger Antrieb für die geistige Weiterentwicklung des Menschen.
5. Der von mir schon oft erwähnte E. Drewermann hat in seiner Predigtsammlung "Ich lasse Dich nicht, Du segnest mich denn"(Piper 1997, S.69ff.) eine auf psychologischen und verhaltensbiologischen Kenntnissen der menschlichen Angst gründende Interpretation der "Vertreibung aus dem Paradies" entwickelt, die mir persönlich viel bedeutet.
LG Kaawi