Du tust damit der Sprache Unrecht: sie kann auch Trost spenden; sie kann Bilder im Kopf eines Blinden generieren, die die Schönheit der Welt beschreiben; sie kann edle Gefühle vermitteln; sie kann dem Kind Geborgenheit vermitteln; sie kann sich und anderen Kraft und Mut suggerieren und vieles mehr. Was wären schöne Gedanken wert, wenn sie nicht in schönen Worten formuliert würden, damit auch andere daran teilhaben?
Meine Wut steht nur im Kontext dieses threads, ich habe nicht den Anspruch, allgemeingültig in Recht und Unrecht einzuteilen, sondern mich lediglich von Bernies Gebrauch der Sprache abzugrenzen ohne mich mit Andersdenks Bedeutung der Mathematik zu identifizieren.
Grundsätzlich gilt für mich nach wie vor, dass
nichts absolut gesetzt werden kann, und dass das Ordnen (von mindestens drei Aspekten) dem Ur-teilen, das auf binären Denkmustern beruht, überlegen ist.
Sachlich betrachtet, ist das Trostspendende immer auch mit der Verurteilung dessen, der das Leid (vermeintlich) verursacht hat, verknüpft, also ein Machtmittel, was ja durchaus auch sinnvoll eingesetzt werden kann, solange es situationsbezogen bleibt.
Jede Gemeinschaft braucht Normen, die sich auch sprachlich niederschlagen, aber dass Gedanken jenseits dieser Normen frei sein müssen, um den Sinn oder auch Unsinn der Regeln zu verstehen, halte ich für unabdingbar. Mithilfe der Sprache geht man in die Kontroverse zu den Regeln, sicher unerlässlich, aber mit der bewussten Wahrnehmung seiner Umwelt, seiner Wünsche und seiner Wertvorstellungen eröffnet sich irgendwann ein friedlicher Weg, der Schlammschlachten, wie sie hier veranstaltet werden, nur noch partiell braucht.