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Guttenberg

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AW: Guttenberg

Guttenzwergs Imagekampagne geht ja ziemlich nach hinten los. Wie auch in diesem Thread gut dokumentiert ist.:jump2: Finden diese Polit-Honks keine guten PR-Leute mehr? :lachen:
Es wird doch nicht an diesen komischen Menschen liegen, die die große Verarsche zunehmend durchschauen und sich abwenden? Die werden auch noch täglich mehr und mehr und mehr... Keine schönen Aussichten für Honks.


Vorerst rausgeredet

Silvio Duwe 29.11.2011
Mit einer groß angelegten Kampagne bereitet Karl-Theodor zu Guttenberg sein Comeback vor und verspricht, er sei nur "vorerst gescheitert"

Wenn ein Prominenter nach einem Skandal massiv in der öffentlichen Kritik steht, stehen ihm einige Strategien offen, um nach einer Weile als geläuterter Mensch wieder auf die große Bühne zurückzukehren. ...


http://www.heise.de/tp/artikel/35/35965/1.html
 
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AW: Guttenberg

Guttenzwergs Imagekampagne geht ja ziemlich nach hinten los. Wie auch in diesem Thread gut dokumentiert ist.:jump2:

Wir :nudelwalk sind leider nicht eben repräsentativ :teufel2:

Immerhin, so weit ich das übersehe, sind außer die BLÖDzeitung tatsächlich erst mal die meisten Medien gegen ihn, aber laß ihn erst mal bei Günni Jauch aufschlagen. Und von Seehofer ist niemand so begeistert, als daß die Bayern ihren oben offen von und zu nicht eine zweite Chance geben wollen täten. Klar, auf Bundesebene isser erst mal verbrannt. Und um (*schauder*) CSU-Kanzler zu werden, müßte die Merkel erst mal verlieren – Aber gegen wen denn nur?

Mit dieser ich-und-wir-Bayern-wissen-sowieso-alles-besser-Attitüde :guru: könnte der allerdings lange so'n Mini-Strauß machen. :mad:
 
AW: Guttenberg

Sehr schön Lutz Kinkel im Stern:

"Vorerst gescheitert" heißt der Titel des Buchs, und diese Wortwahl ist genial, weil sie den Größenwahn, der die Lektüre bisweilen so unerträglich macht, auf den Punkt bringt. "Vorerst" bedeutet: Es gibt ein Comeback, und das beginnt jetzt, nur rund acht Monate nach dem Fall Guttenbergs, der zu seinen besten Zeiten Verteidigungsminister, Publikumsliebling und Reservekanzler war. "Gescheitert" bedeutet: Es gab keine Absicht, keinen Vorsatz, keine bewusste Schwindelei bei der Doktorarbeit, sondern ein menschliches, allzu menschliches Versagen. Das sind die beiden Leitmotive des Buchs, und wer keine Lust hat, diese Leitmotive in immer neuen Varianten auf 208 Seiten nachzulesen, kann es beim Lesen des Titels bewenden lassen.

Er hat es aber doch gelesen und verreißt zB

Mit am spannendsten, und deswegen an den Anfang gestellt, sind Guttenbergs Ausführungen zu seiner Doktorarbeit. Was sich nach dem Vorabdruck noch als "mea culpa" interpretieren ließ, entpuppt sich in der Langfassung als Akt der Vorwärtsverteidigung. Zwar geißelt sich Guttenberg selbst, nennt die Abfassung seiner Doktorarbeit "die größte Dummheit meines Lebens", einen "ungeheuerlichen Fehler" - aber er streitet, wie gehabt, jeden Vorsatz ab. Es sei vielmehr so gewesen, dass er "schlampig" gearbeitet habe, Exzerpte, Zitate und Abschriften seien auf 80 verschiedenen Datenträgern gespeichert gewesen, zuletzt habe er nicht mehr gewusst, was er selbst geschrieben habe. Die Uni Bayreuth, die diese Erklärung nicht hat gelten lassen und ihm Vorsatz attestiert, wird von Guttenberg scharf attackiert. "Die Universität Bayreuth war in dieser Sache leider nicht unabhängig, wie etwa die Staatsanwaltschaft, sondern immer Partei". Sie habe seine Persönlichkeitsrechte über Bord geworfen, indem sie das Urteil an die Presse durchgestochen habe. "Offensichtlich ging es […] um den drohenden Verlust von Forschungsgeldern, was das Vorgehen rechtfertigen sollte." Im Übrigen sei die Bayreuther Kommission nicht mehrheitlich mit Juristen besetzt gewesen, und deswegen sei er nicht bereit, sich von ihr "eine rechtlich relevante vorsätzliche Täuschung" vorwerfen zu lassen. Die Chuzpe, die Guttenberg hier zeigt, macht sprachlos: Er, der seinen altehrwürdigen Doktorvater und die Uni Bayreuth brutalstmöglich geleimt hat, indem er ihnen ein zusammengestoppeltes Machwerk unterjubelte, unterstellt der Gegenseite unlautere Motive. Und das, obwohl das Bayreuther Urteil ihm eine gewisse Restwürde zubilligt: Es besagt nämlich, dass Guttenberg wusste, was er tat, also allzeit zurechnungsfähig war. Der Delinquent selbst plädiert auf zeitweilige Unzurechnungsfähigkeit.


Bilanz hoffnungsvoll:

Wenn dieses Buch tatsächlich ein Testballon sein soll, ob und wie das Comeback gelingen kann, so fällt die erste Bilanz düster aus. Merkel soll wegen Guttenbergs Ruf nach "Führung" verstimmt sein. CSU-Chef Horst Seehofer schäumte: "Ich erkenne viel von seiner Persönlichkeitsstruktur wieder. Diese Art und Weise, andere herabzusetzen, um sich selbst zu erhöhen, geht so nicht." FDP-Generalsekretär Christian Lindner sprach von "besserwisserischen Bemerkungen". In den Medien - mit Ausnahme der "Bild", Guttenbergs Hausblatt - fällt die Kritik noch verheerender aus. Der Focus spricht von "Mr. Seltsam", die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" warnt "Er ist ein wahrhaft gefährlicher Mann", der "Spiegel" nennt Guttenbergs Vorgehen "infam". Die Wähler sind laut einer Emnid-Umfrage für die "Bild am Sonntag" gespalten. 72 Prozent der Deutschen glauben, Guttenberg habe bei seiner Doktorarbeit bewusst getäuscht, 62 Prozent sagen, sie hätten ihn seit seinem Rücktritt nicht vermisst, aber 45 Prozent befürworten seine Rückkehr in die aktive Politik.
 
AW: Guttenberg

Wie man so auf seine Alma mater kacken kann, nachdem sie so weit irgend möglich bis zum Schluß zu ihm hielt –

Sie hat ihre Schuldigkeit getan und mehr kann sie nicht mehr tun, also scheißdrauf.



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:schmollen:wut2::wut1::nudelwalk:zunge::schmollen
 
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