Mit zweierlei Maß messen ????
Um wieder auf das Thema Guttenberg zurückzukommen,
möchte ich eine Frage in die Runde werfen:
Kennt von euch jemand ein konkretes Beispiel von einem Plagiat in Guttenbergs Dissertation,
in dem er seitenweise Überlegungen und Schlussfolgerungen von irgendwoher kopiert hat,
ohne eine Quelle zu anzugeben?
Wohlgemerkt, ich meine nicht einen Halbsatz oder meinetwegen einen ganzen Satz,
der in seinen eigenen Text eingeflochten ist, sondern einen größeren zusammenhängenden
Textblock.
Dass das "Vergessen" einer Quellenangabe bei einem übernommenen Halbsatz oder Satz
in akademischen Kreisen als Kavaliersdelikt gilt, das habe ich ja schon in meinem Disput
mit unserem lieben Dr Amoebius über den hochverehrten Carl Friedrich von Weizsäcker
aufgezeigt, dem man ja ebenfalls einen Plagiatsvorwurf umhängen könnte,
wenn man es denn wirklich so genau nehmen wollte.
Das wollte aber offenbar niemand, weil als wirklich unredlich und verwerflich eben nur
das Kopieren von umfangreichen Textblöcken gilt.
In den Medien wurden bisher aber immer nur Plagiatsbeispiele gezeigt,
bei denen relativ kurze Wortfolgen schon anderswo gefunden wurden.
Gelten für den nicht so sehr geehrten geschniegelten und gestriegelten Karl-Theodor von und
zu Guttenberg ganz andere Maßstäbe als für den hochverehrten Carl Friedrich von Weizsäcker?
Das musste auch einmal in aller Klarheit gefragt werden.