Allan Kardec lässt grüßen, Reinwiel
Nein nicht unbedingt Hippolyte Rivail, alias Allan Kardec, bei dem sich anno dazumal die Hand reichte, was Rang und Namen hatte. Außerdem standen ihm außergewöhnlich befähigte Medien für seine Arbeiten zur Verfügung.
Hoch begabte mediale Menschen gibt es heute kaum mehr, wenn überhaupt. Auch in Brasilien nicht, wo mit Mediumismus riesen Geschäfte gemacht werden und wo das inzwischen auch mit reinem Betrug verbunden zu sein scheint.
Aber eine andere Geschichte über die Erdverbundenheit von Verstorbenen ist mir lebhaft im Gedächtnis.
Einst arbeitete ich in Wien und hatte bei einer alten Dame ein Zimmer zum Wohnen gefunden. Und diese alte Dame war in ihren jungen Jahren Mitglied bei einem spiritischen Kreis, wo sich durch das Medium hauptsächlich solche Geister einfanden, die nicht wussten, dass sie gestorben waren.
Also da meldete sich eines Abends ein Bauer durch das Medium, der sich bitter darüber beklagte, dass seine ihm angetraute Ehefrau plötzlich nichts mehr von ihm wissen wollte, wenn er zu ihr ins Bett kroch, um sie ein wenig zu lieben. Er könne nicht verstehen, wieso sie schon seit längerer Zeit so tat, als wäre er nicht vorhanden - obwohl er sie doch so liebevoll liebkoste und obwohl sie doch immer ihren Ehepflichten sooo gerne nachkam.
Oft und oft kam er, obwohl ihm gesagt wurde, dass er schon im Jenseits sei. Er solle sich umsehen, was anders sei. Nichts sei anders. Alles besitze er: Seinen Bauernhof, seinen Stall, seine Kühe, seine Pferde - seine Ehefrau.
Ob denn die Kühe Milch gäben? Ob er denn die Pferde vor den Leiterwagen einspannen könne? Ja, das wäre alles möglich. Nur ein einziges Mal hätten die Pferde gescheut und wären mit ihm und den Leiterwagen in den Fluss hinunter gefallen.
Nun hätte er, der Bauer,
geträumt, dass er gestorben sei. Und da konnte der armen Seele klar gemacht werden, dass dies kein Traum war.
Der Geist war heil froh, dass er sich endlich auskannte und verabschiedete sich mit tiefer Dankbarkeit.