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Gibt es Menschenrassen?

Diethelm, wenn du “die Christen” schreibst und dabei alle über einen Kamm scherst, meinst du dann alle, also so wie eine Rasse?

Würdest du das gleiche schreiben und dabei den Begriff „die Christen“ mit dem Begriff „die Juden“ oder „die Buddhisten“ oder „die Muslime“ ersetzen?

Und wenn du dies tun würdest, wäre das dann rassistisch, antisemitistisch?

Und wenn es das wäre, warum ist dann „die Christen“ nicht ebenfalls so zu klassifizieren?

Kurze Erklärung würde mir sehr helfen.
 
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Louis30 schrieb:
Diethelm, wenn du “die Christen” schreibst und dabei alle über einen Kamm scherst, meinst du dann alle, also so wie eine Rasse
Louis, es kommt doch wirklich darauf an, was man sagt. Meine Aussage
Na gut, die Christen sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren
schreibt ihnen keine vererblichen Eigenschaften zu, auch keine kulturellen, ja, nicht einmal irgendwelche spezifischen Eigenschaften, weder gute noch schlechte, weder schöne noch hässliche. Ganz gleich, durch welches (grammatikalisches) Subjekt ich in diesem Fall „Christen“ ersetze, könnte es in keinem Fall mit Rassismus, mit Menschenrassen etwas zu tun haben. Wenn ich sage: "Alle Uhren gehen falsch" wären die Uhren dann plötzlich Rassen?

Man kann bestenfalls fragen, ob ich mithilfe dieses Allgemeinbegriffes ungerechtfertigt irgend etwas verallgemeinert hätte. Die Frage ist aber in diesem Fall, was denn? - „Tempora mutantur, et nos mutamur in illis“ – da wäre „nos“ auch eine Rasse oder? Nein Louis, das kannst Du doch nicht meinen, dass jeder Gebrauch eines Allgemeinbegriffes diesen zum Begriff einer „Menschenrasse“ macht.

Nun ja, - et nos mutamur in illis - auf die Christen bezogen: Vor 40 Jahren noch hätten mitlesende Christen, zumindest all die vielen, die ich in Österreich kennen lernen konnte, auf der Stelle suche darauf aufmerksam gemacht, WAS sie da sagte! Und österreichische Katholiken sind bei weitem nicht so bibelfest gewesen wie deutsche Protestanten. Allerdings war damals unter den Christen auch eine Hochblüte der „Rebiblisierung“. Die anderen "Taufscheinchristen" hatten mit Christentum ohnehin nichts am Hut und wollten es eigentlich auch nicht. An diese habe ich nicht im Gerinsten gedacht!

Ich verstehe nur nicht, warum gerade Du Dich von mir derart angegriffen zu fühlen scheinst, dass Du so reagierst, denn Du ziehst jetzt schon an den Haaren von Rapunzel.

Grüße, diethelm

P.S.: Kürzer ging es leider nicht, weil ich ja nicht genau weiß, was Du wissen willst, also versuchte ich nur meine Vermutungen zu "erklären".
 
Nun ja, - et nos mutamur in illis - auf die Christen bezogen: Vor 40 Jahren noch hätten mitlesende Christen, zumindest all die vielen, die ich in Österreich kennen lernen konnte, auf der Stelle suche darauf aufmerksam gemacht, WAS sie da sagte! Und österreichische Katholiken sind bei weitem nicht so bibelfest gewesen wie deutsche Protestanten. Allerdings war damals unter den Christen auch eine Hochblüte der „Rebiblisierung“. Die anderen "Taufscheinchristen" hatten mit Christentum ohnehin nichts am Hut und wollten es eigentlich auch nicht. An diese habe ich nicht im Gerinsten gedacht!

Wenn Du schon, lieber Diethelm, meinen Namen erwähnst, würdest Du Dich bitte genauer ausdrücken, was gemeint ist. Danke.

suche
 
Diethelm, ich sehe schon, dass du meinen Ansatz nicht verstanden hast oder ihn gekonnt umgehst. Im Grunde ist jede pauschale Aburteilung in ihrer Form und Intention das Gleiche. Da macht es keinen Unterschied, ob du eine Rasse meinst oder die Mitglieder einer Religionsgemeinschaft. Juden sind keine Rasse und doch wird der Begriff „Rassismus“ auf die angewandt. Jede pauschale Verurteilung ohne Bezug auf das Individuum ist der Anfang des Übels und du solltest darüber nachdenken.

Vielleicht ist ja was dran.
 
louiz30 schrieb:
Diethelm, ich sehe schon, dass du meinen Ansatz nicht verstanden hast oder ihn gekonnt umgehst. Im Grunde ist jede pauschale Aburteilung in ihrer Form und Intention das Gleiche. Da macht es keinen Unterschied, ob du eine Rasse meinst oder die Mitglieder einer Religionsgemeinschaft. Juden sind keine Rasse und doch wird der Begriff „Rassismus“ auf die angewandt. Jede pauschale Verurteilung ohne Bezug auf das Individuum ist der Anfang des Übels und du solltest darüber nachdenken.

Vielleicht ist ja was dran.

Darf ich ein wenig anschließen?

Diethelm hat gemeint z.B. die Christen waren auch schon besser.

Für mich ist das eine Abwertung einer Religionsgemeinschaft. Eigentlich ist das rassistisch nach Diethelms ureigenster Auffassung.

Sage ich dasselbe von den Juden, also "Die Juden waren auch schon besser"
dann ist es für die Juden nicht nur rassistisch sondern auch antisemitisch.

Somit hinkt auch der Vergleich mit der Uhr, weil diese ja nur eine Sache ist.

Diethelm sollte wirklich nachdenken, bevor er sich in den eigenen Stricken verfängt.
 
Louis30, wenn Dein „Ansatz“
Im Grunde ist jede pauschale Aburteilung in ihrer Form und Intention das Gleiche. Da macht es keinen Unterschied, ob du eine Rasse meinst oder die Mitglieder einer Religionsgemeinschaft.
sich einzig auf das darin Ausgesagte beschränkt, dann sag mir, um zu sehen, „was vielleicht da dran ist“
1.) wo bin ich je für Pauschalverurteilungen eingetreten.
2.) welche pauschalen Aussagen ich gemacht habe, die einer „Beurteilung“ (gleich welcher Art) nahe kämen.

Wohingegen wenn ich an die diversen threads über Muslime, Araber, Türken, Perser und Bemerkungen über Zigeuner, oder jetzt über die 3. Weltbewohner und ihren „Unfähigkeiten“ im Welthunger denke, kommt mir das große Wundern über das, was Du mir unterschieben willst, oder meinst, dass ich nicht sehe!

Nein Louis ich bin immer gegen pauschale Verurteilungen aufgetreten. Und, nachdem Du im vorhergehenden Beitrag Dich auf meine Aussage: „Die Christen sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren“ beriefst, dann sag mir auch, was daran „verurteilend“ sein kann und wirf mir nicht „gekonnte Umgehung“ vor.
Da macht es keinen Unterschied, ob du eine Rasse meinst oder die Mitglieder einer Religionsgemeinschaft.
Enthält aber einen schweren Denkfehler!
1.) Die Mitglieder einer Religionsgemeinschaft sind nicht an äußeren Merkmalen, sondern nur dann erkenntlich, wenn sie sich als solche zu erkennen geben. Das heißt aber, dass von der Pauschalverurteilung ein einzelnes Mitglied zumindest äußerlich der Verurteilung sich entziehen kann. Menschen die nach einer willkürlichen Auswahl von vererbten äußeren Merkmalen in Menschenrassen hineingepfercht werden, können dieses nicht! Bei einer pauschalen Verurteilung dieser derart zusammengepferchten Menschen, gibt es für sie somit nicht einmal mehr den Schutz des sich Verbergens!
2.) Zweitens ist aus den unseligen Zeiten des Versuchens, menschliche Charaktereigenschaften an allen möglichen äußeren Körpermerkmalen „wissenschaftlich“ festzumachen noch immer sehr stark präsent und wird auch noch immer und bei weitem nicht allein von der Neuen Rechten behauptet. Würde einzig die Neue Rechte davon infiziert sein, wäre es relativ harmlos. Ein EU Bericht aus den letzten Jahren stellt fest, dass 40% der EU Bevölkerung diesem Irrglauben anhängen, somit prinzipiell rassistisch denken. Eine wohl traurige Nachricht!
Die vermeintlichen Menschenrassen haben daher für davon Betroffene eine ganz andere Relevanz als eine (zwar ebenso ungerechtfertigte) „Pauschalverurteilung“, die vorerst einmal an keinem konkreten Individuum fest gemacht werden kann!

Pauschalverurteilung und Rassismus sind in der konkreten Betroffenheit der und in der Auswirkung für die einzelnen Personen denn doch sehr unterschiedlich!

Überleg einmal, was da dran ist!

P.S.: Natürlich wäre es wunderschön, wenn jede „Verurteilung“ und jede dazu gehörige „Vorbehandlung“ nur durch demokratische Gerichte auf Grund von Gesetzen geschehen würden, die sämtliche Menschenrechte beachten. Aber diese Welt spielt es nun einmal nicht.
 
Diethelm, die Antwort ist: da ist nichts dran.

Verallgemeinernde Urteile gegenüber einer Gruppe von Menschen, ohne dabei eine spezifische und individuelle Qualifizierung vorzunehmen, sind diskriminierend.

„Die Christen sind ...“ ist diskriminierend, da es „die Christen“ als solches nicht gibt. Jeder ist ein Individuum und es sind nie alle gleich.

Ich denke, dass du weißt was ich meine.
 
Louiz30 schrieb:
„Die Christen sind ...“ ist diskriminierend, da es „die Christen“ als solches nicht gibt. Jeder ist ein Individuum und es sind nie alle gleich.

Louiz, nur ungern weise ich daraufhin, dass diese Diskriminierung nicht zur Kenntnis genommen wurde, oder nicht der Richtigstellung wert erschien, als es um "die Juden" oder "die Zigeuner" ging - und diesen ethnischen Gruppen Ausdrücke in den Mund, besser gesagt ihrer Denkweise, angedichtet wurden.
 
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Diethelm, das Problem dieses Disputes ist gerade, dass du dich persönlich angegriffen fühlst. Dies ist jedoch nicht meine Intention!

Ich will einzig feststellen, wie leicht man eine Gruppe von Menschen undifferenziert mit Attributen belegt und die Mitglieder der Gruppe damit diskriminiert.

Zur Interpretation deiner Aussage meine ich, dass es eine negative Aussage war. Nicht die Worte, sondern der Sinn sind entscheidend. Doch darauf kommt es ja nicht an, denn ich will ja nur aufzeigen, wie schnell man eine Gruppe undifferenziert anspricht.

Deine Verwunderung über mich entsteht durch ein grundsätzliches Missverständnis, was bei solch heiklen Themen nicht ungewöhnlich ist. Abgesehen davon mache ich nicht mit, sondern habe diese Kritik selbst aufgebracht. Ich stehe schon zu dem was ich sage.
 
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