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Gibt es Menschenrassen?

Eule58 schrieb:
suche schrieb:
Dieses Zitat sagt nur aus, dass sie Diebe waren und es für sie nach ihrer eigenen Moralvorstellung ganz natürlich war. Sie waren in diesem Sinn erzogen und aufgewachsen. Und es ist noch nicht allzu lange her als eine Zigeunerin im Fernsehen diese Aussagen gemacht hat. Ich zieh mir doch nichts aus meinem kleinen Finger. Wieweit dieses Gedankengut noch heute in den Köpfen der Zigeuner herumgeistert, ist schwer festzustellen. Doch denke daran, dass die sogenannte "schwarze Erziehung" z.B. heute noch praktiziert wird, und zwar im Glauben, dass sie richtig ist. Diese Dinge verschwinden halt leider von Heute auf Morgen nicht. Soll man deshalb annehmen, dass dies nie geschehen ist? Aus der Vergangenheit wird oft auf die Gegenwart und die Zukunft geschlossen. Das ist etwas, das in den Köpfen ist und man wird das nicht so schnell aus ihnen herausbekommen, auch wenn man das Wort ZIGEUNER auf den Index setzt. So reagieren nun mal die Menschen.
Liebe Suche!

Du hast recht. Nur, Du solltest es gleich so klar verständlich schreiben was Du wirklich meinst. Ich seh' es immer wieder an den Reaktionen, wie oft Du mißverstanden wirst. Oder provizierst Du es?
Ich selbst stamme von "Zigeunern" ab, (meine Familie ist aber schon seit 5 Generationen seßhaft) und ich habe mit diesem Wort keine Probleme, solange damit nicht der "Dieb" verbunden wird. Ich habe es als Kind selbst erlebt, daß sogar meine Mutter "Angst" vor dem fahrenden Volk hatte, nicht weil sie wußte wie sie sind, sondern weil sie es gehört hat. Ich hab' mich jedesmal gefreut wenn sie kamen. Für mich verkörperten die Zigeuner den Begriff "Freiheit". Und das ist bis heute so. Obwohl mir auch schon mal was von Zigeunern "gestohlen" wurde. Das ist Materielles. Das ist ersetzbar. Aber was ich bekommen habe, war viel mehr. Ich durfte ich sein.
Und darum ist das Wort "Zigeuner" für mich persönlich eine Liebeserklärung an ein Volk mit dem ich am liebsten durch die Welt gezogen wäre. Aber wer weiß das schon? Niemand, außer ich erzähl's ihm, so wie Dir. Darum sage ich Sinti und Roma. Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen.

Der Holocaust z.B. erinnert uns ganz offiziell an eine Schuld, die wir persönlich nicht begangen haben. In der ganzen Welt sind wir deswegen verschrien. Eigentlich müsste man auch dieses Wort verbieten, weil es ein Leid des Schämens über uns bringt. Schert sich da jemand darum? Dabei ist diese Schuldzuweisung eine viel ärgere als das Stehlen. Und dieses Wort hat bereits einen Gebetsmühlencharakter. Doch wir haben uns bereits daran gewöhnt und niemand muckt dagegen auf. Oder sind wir nur toleranter? Es geht hier genauso um eine Kollektivschuld, die nicht tolerierbar ist, noch dazu, wenn sie uns tagtäglich in irgendeiner Form an den Kopf geworfen wird.
Wo sind die Gutmenschen, die uns von dieser Kollektivschuld, die es nicht geben darf, befreien?

Wenn es in meiner Macht stünde, würde ich es tun. Nicht weil ich ein "Gutmensch" bin, sondern weil ich es auch nicht möchte, für etwas die Schuld zu übernehmen, wo ich keine habe. Dagegen habe ich mich mein Lebtag lang gewehrt, und ich streite mit Leidenschaft, wenn ich Sätze wie "was uns die Deutschen, die Russen, die.......usw. angetan haben!" höre. Man soll den Holocaust nicht vergessen, aber man soll die Schuld daran dort lassen, wo sie hingehört. Die nachfolgenden Generationen haben damit nichts zu tun. Außer sie leugnen ihn. Da könnte man schon wieder darüber nachdenken, ob sie nicht doch "schuldfähig" sind. Aber das ist ein anderes Thema.
Und dextra meint ganz richtig, dass es auf die innere Einstellung des Menschen ankommt. Jeder einzelne Mensch muss umdenken lernen. Dies aber geschieht nicht, indem man ein Wort verbietet, wenn die Köpfe von dem Begriff des Wortes voll sind. Wenn man mir z.B. als Kind immer wieder suggeriert hat, dass Ungläubige schlechter als Tiere sind, werde ich das als Erwachsener nicht so einfach ad acta legen können. Religion und Bräuche sind schwer aus den Gehirnen zu eliminieren. Was soll da ein Verbot eines Wortes ausrichten? Und wenn diese Meinung, man müsse ein Wort abschaffen, noch so wissenschaftlich wäre, es geht an der Realität total vorbei.
Auch da muß ich Euch recht geben. 100%ig. ABER - s.o. Es weiß nicht jeder wie ich wirklich denke. Und darum verwende ich keine Bezeichnungen die in Mißkredit geraten sind. Man kann es auch so sehen, wenn ich im Gespräch mit einem vielleicht nur latenten "Rassisten" immer wieder "*****" und "Zigeuner" sage, wird er sich in seiner Meinung bestärkt fühlen. Wenn ich ihm aber sage, ich will diese Wörter nicht hören, ihm erkläre warum, dann besteht wenigstens eine kleine Chance, daß er umdenkt. Wenn's von 100 Einer ist, bin ich schon froh.
Nicht verbieten, sondern freiwillig nicht mehr sagen, damit "Denken und Sprechen" im Einklang sind.

Möglich, doch waren dextra und ich derselben Meinung. Ich lese immerhin so gewissenhaft, dass ich noch nie jemanden etwas, was er nicht gesagt hat, untergeschoben oder diese Person verleumdet hätte. Hier wird das aber häufig praktiziert und das muss endlich aufhören, wenn wir zu einem einigermaßen richtigen und wichtigen Werturteil kommen wollen.
Falls ich es getan habe, möchte ich mich entschuldigen. Denn nichts liegt mir ferner, als Dir etwas "unterzuschieben".
Ist auch nicht nötig, Du lieferst doch selbst genügend d:kussmund: diskussionswürdigen Stoff.

schuldzurückweisende eule

PS: Irgendwie schaffe ich das nicht mit dem "Zitieren". Fettgedruckt ist von Suche

Herzlichen Dank, liebe Eule, bist ein lieber Kerl!

Es ist halt so, dass ich mich vielleicht, wenn ich in Eile bin aus irgendwelchen Gründen also nicht so viel Zeit verwenden kann oder will, dass das Gesagte nicht genug ausführlich ist. Dadurch kommt es zu Missverständnissen.

Ich habe vorher nie in einem Forum geschrieben. Doch kränkt es mich sehr, wenn mich jemand wegen meiner Ausdrucksweise in die rechte Ecke drängt oder der Lüge bezichtigt. Betrifft Dich natürlich nicht.

Mit allerliebsten Grüßen

suche :blume1:
 
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im Beitrag #144 (und auch in vorangegangenen) kommt eine recht naive Vorstellung von der Sprache zum Vorschein.
Da schimmert der ganz feste Glaube daran durch, dass es eine eindeutig "richtige Bedeutung" von Wörtern gibt, und dass diese ein für allemal festgelegt wird.
Lesen was steht, ist eine Grundvoraussetzung des Dialog, des Diskurses.

Also sage ich es Dir auch und ganz extra: .
„Das ist es: mit Worten lässt sich trefflich streiten, aus Worten ein System bereiten …;
nur, mit Begriffen geht das nicht! .
Nun ist der normale Durchschnittbürger sehr wohl in der Lage den Bergriff „Begriff“ vom Begriff „Wort“ zu unterscheiden. Ich, wie dextra, wie auch Du redeten vom Begriff „Menschenrasse“. Was soll jetzt die Flucht in die „Wandelbarkeit“ einer Wortbedeutung auf der Ebene der Alltagssprache??? So eng ist es geworden?

So Du aber aus der Alltagsebene heraustrittst, dabei nicht gerade auf Stammtischebene bleibst und ein Problem, gleich welcher Ebene Du diskutierst, begibst Du Dich auch sprachlich in eine Metaebene, wo es nicht mehr um Worte, sondern um Begriffe geht. Sprich nur mit Deinem Mechaniker über den Motor Deines Autos, da redet Dein Mechaniker nicht mehr in Worten, sondern in Begriffen und diese Begriffe sind sehr unwandelbar; dabei ist das Auto ein „Alltagsgegenstand“! Und wenn Du da einen Begriff falsch verwendest, versteht er Dich nicht, es sei denn, weil er Dich kennt, weiß er Dich zu übersetzen!

Wie ich bis jetzt erkennen konnte, wollt Ihr einfach, weder Du noch dextra einen Begriff von Menschenrasse bilden! Der Rest von „Wortbedeutungen“ ist nur leeres und halbgebildetes Gewäsch!

Mein Eindruck ist, dass es ja auch gar nicht um eine ‚Wortbedeutung’ sondern um die Wiederinbetriebnahme dieses unseligen Begriffes, und das möglichst ungestört von seiner Geschichte. Es gibt ja das alte Sprichwort: „Wozu Macht, wenn man sie nicht missbrauchen will!“ aber das Prinzip, gilt hier eben genau so: „Wozu den Begriff Menschenrasse“ wenn man ihn nicht missbrauchen will? Er hat keine naturwissenschaftliche, ja nicht einmal eine wissenschaftliche Berechtigung. Einzig in den Rechtswissenschaften existiert er, und gerade hier wieder einzig im Zusammenhang des Missbrauches, nämlich dem des Rassismus.

Und mit Deinem Beispiel „*****“ bist Du schon wieder um einiges hinten nach; denn eine unsere (österreichische) Volksvertretrinnen Frau Dr. Helene Partik-Pablé aus dem entsprechenden politischen Sumpf, äh, Eck und auch Staatsanwältin!!!, wies bereits vor Jahren den „Negern“ (aber nicht nur diesen) ein gesteigertes kriminelles Potential zu (in Anlehnung an die Zigeuner?).

Den missionarischen Jüngern des Antirassismus, Du magst es in Deiner Hoffnung als Zeitgeist abtun, sei Dank, dass solche (und gar nix misso-) narrischen Aussagen nur noch in geschützten Bereichen öffentlich abgegeben werden können.

Wie Widersinnig Deine Argumente sind, erkennt man ja schon daran, dass Du nicht zu wissen scheinst, dass man in Europa entweder von Europäern spricht, oder wenn man es (manchmal auch bösartig) differenzierter haben will von Spaniern, Deutschen, Slowenen, Russen, Ukrainer oder sonst was spricht. „Slawisch“ existiert praktisch nur als Sprachfamilie, wie Romanisch. Denselben sprachlichen Umgang mit Afrikanern gibt es nicht, da muss, Relikt aus der Kolonialzeit schon unterschieden werden, und sehr wohl wieder der ***** her! Dabei ist aber der „Genpool“ der Äthiopier, obwohl noch viel schwärzer als so viele der „*****“ vom Genpool der Europäer überhaupt nicht verschieden!

Aber dieses einfache Abstraktionsvermögen wird von den Anhängern des Menschenrassenbegriffes (obwohl sie ihn nicht definieren können/wollen) einfach verweigert.

Diethelm
 
Na sowas ...



Zitat von Neugier:
Wenn ich die Essenz der bisher geführten Diskussion richtig verstehe, dann soll der
jahrhundertelang gebräuchliche Begriff "Rasse" künftig nicht mehr verwendet werden,
weil der Zeitgeist nach Political Correctness ruft.

Antwort von diethelm:
Nein, Du hast es nicht verstanden!

Na sowas, und ich dachte doch glatt, Kommentare wie ...
>> die Bezeichnung "eine rassige Frau" mangelt schon der Political Correctness. <<
(diethelm)

>> Ein sprachempfindlicher und zeitgeistbewusster Mensch nimmt heute
bestimmte Worte nicht mehr in den Mund, er kann es gar nicht. <<
(Fortuna)

... würden bedeuten,
dass sich diethelm und Fortuna auf Political Correctness und Zeitgeist berufen.

So sehr kann man sich also täuschen !


diethelm schrieb:
Allerdings sehr im Widerspruch zu Linné, der ja die Betroffenen als:
"von der Willkür regiert, schwarz, phlegmatisch, schlaff" charakterisierte,
also eine reine rassistische Aussage.
Gehörte Linné denn nicht auch zu jener Kaste der Wissenschafter, deren Aussagen
und Definitionen für diethelm den Charakter einer unumstößlichen Wahrheit haben ?

Von wem stammt denn nun jene Systematik, auf die diethelm so gerne als Signet
seiner "Wissenschaftlichkeit" verweist ?

Und wer ist denn eigentlich wodurch legitimiert, festzulegen,
ob ein bestimmter Wissenschafter nun wahrheits-schöpfend ist, oder rassistisch ?

*totalverwirrtbin*



Und dass dieser Text hier ....
Das induziert die Frage nach dem Wert des Zeitgeistes.

Dazu liefert uns Daniel Cohn-Bendit ein recht eindrucksvolles Anschauungsmaterial.

Daniel Cohn-Bendit brüstete sich in den Siebzigerjahren des 20. Jahrhunderts öffentlich
(in einem Buch und in Interviews für diverse Magazine) damit, als Kinderbetreuer
in einem Kindergarten eindeutig sexuelle Körperkontakte mit den anvertrauten Kindern
unterhalten zu haben.
Bei späteren Vorhaltungen, diese Handlungen würden den Straftatbestand der Pädophilie
darstellen, rechtfertigte er sich damit, dass seine Handlungen im damaligen Zeitgeist lagen.

Daniel Cohn-Bendit steht also heute als ein Politiker da, der dumm genug ist,
strafbare Handlungen mit dem Zeitgeist zu rechtfertigen.

Das sollte einem wachen Geist zu Denken geben.

Zu Denken, nicht nur über die charakterlichen Qualitäten dieses sauberen Herrn,
sondern auch, und vor allem, über den Wert des Zeitgeistes.


Wie sinnvoll oder klug ist es, jede noch so dämliche Modetorheit mitzumachen,
nur weil diese von den Gesalbten des Zeitgeistes gutgeheißen wird ?

Für die 38-er Generation lag es im Zeitgeist, Juden zu verunglimpfen und zu verfolgen,
für die 68-er Generation lagen Sexspiele mit fünfjährigen Mädchen im Zeitgeist, und
für die 98-er Generation liegt die Forderung nach Neusprech zwecks Tabuisierung
offensichtlicher Gegebenheiten im Zeitgeist, ....

... und die Jünger des jeweiligen Zeitgeistes hecheln immer volle Pulle hinterher.

Na sssuuuperrrr !


Der Begriff "Zeitgeist" ist also mindestens so positiv besetzt,
wie Pest und Cholera (dafür bietet sich die Abkürzung PC an).


Die Political Correctness (dafür bietet sich die Abkürzung PC an)
hat sich inzwischen zu einer ziemlich dämlichen Modetorheit gemausert.

Das macht aber nix, sie liegt ja im Zeitgeist ....

.... nicht als ein direktes Argument für den Begriff "Rasse" gedacht war, sondern als
Argument gegen eine lemminghafte Orientierung am Zeitgeist,
das sollte eigentlich auch nicht gar so schwer zu sehen sein.

Na gut, für diethelm war das dennoch zu schwer.
Ihm nimmt wohl sein Denkerhut zu viel Sicht, damit werde ich nun leben müssen.


Das musste auch einmal mit aller Klarheit gesagt werden.

________________________

Und im übrigen bin ich der Meinung, dass mit einer Eliminierung des Begriffes "Rasse"
überhaupt nichts im Kampf gegen den Rassismus gewonnen wäre. Rassisten würden sich
dann halt anderer Begriffe bedienen. Immunisierend wirken eher vertiefte Überlegungen zu
"Gleichwertigkeit bei Verschiedenartigkeit".

 
:fechten:
Zitat von Neugier:

Und im übrigen bin ich der Meinung, dass mit einer Eliminierung des Begriffes "Rasse"
überhaupt nichts im Kampf gegen den Rassismus gewonnen wäre. Rassisten würden sich
dann halt anderer Begriffe bedienen. Immunisierend wirken eher vertiefte Überlegungen zu
"Gleichwertigkeit bei Verschiedenartigkeit".


Mit dieser Auffassung stimme ich überein.

Nach bestem Wissen und Gewissen

suche

:fechten:
 
Motivation, und so ....



diethelm schrieb:
Wie ich bis jetzt erkennen konnte, wollt Ihr einfach,
weder Du noch dextra einen Begriff von Menschenrasse bilden!

Der Rest von "Wortbedeutungen" ist nur leeres und halbgebildetes Gewäsch!

Mein Eindruck ist, dass es ja auch gar nicht um eine "Wortbedeutung"
sondern um die Wiederinbetriebnahme dieses unseligen Begriffes,
und das möglichst ungestört von seiner Geschichte.

Offen gestanden, so richtig klar sehe ich ja nicht,
welche Absichten und Motivationen mir da untergejubelt werden sollen.

Aber vielleicht liegt das auch gar nicht an mir, sondern an der kreativen Schreibweise.
Ich bin nicht sicher, ob diese Sätze rein sprachlich wirklich voll geglückt sind. Da scheint
etwas nicht so recht zusammenzupassen oder es fehlt etwas, das ich mir dazudenken müsste,
was dann allerdings auch gefährlich wäre, weil ich mir ja das Falsche dazudenken könnte.

Ich sag's ja immer, die Sprache .....

Damit aber die wilden Spekulationen darüber, was ich will oder nicht will,
nicht allzu üppig ins Kraut schiessen,
skizziere ich selbst meine Motivation zur Teilnahme an dieser Diskussion.

Mir liegt weder das Wort "Rasse" noch der Begriff von Rasse,
und auch nicht der "*****" oder der "Zigeuner" besonders am Herzen.

Vielmehr habe ich mich aus grundsätzlichen Überlegungen in das hiesige Getümmel gestürzt.

Mir geht massiv gegen den Strich, wenn sich eine Person oder Gruppierung herausnimmt,
Anderen vorschreiben zu wollen, wie sie zu Denken, zu Sprechen und zu Schreiben haben.

Das erweckt Assoziationen zu Inquisition und Faschismus, das stinkt nach Gedankenkontrolle,
nach Gesinnungs-Schnüffelei und Gesinnungs-Diktatur.

Genau das versuchen aber die missionarrischen Jünger des Zeitgeistes (oder wäre hier
die Bezeichnung "Political Correctness Lemminge" treffender ?) nun schon geraume Zeit.

Erstaunlich ist, dass sich gerade diese Möchtegern-Gesinnungsdiktatoren gerne als Gutmenschen
tarnen, und sich gerne als Verfechter von Meinungsfreiheit und Toleranz gerieren.

Dass sie jedoch nur ihre eigene Meinung tolerieren und abweichende Meinungen notfalls
auch mittels erstunken und erlogener Beschuldigungen (z.B. Beitrag #127 von Miriam)
unterdrücken wollen, das darf nicht so deutlich ausgesprochen werden,
das hören sie gar nicht gern, die Möchtegern-Gesinnungsdiktatoren.
Ist es doch geradezu ein zentrales Element der Political Correctness, dass das Kind nicht
beim Namen genannt und die Wahrheit nicht ausgesprochen werden darf.

Dieser Aspekt
war es also, der mich zur Teilnahme an dieser Diskussion motivierte.

Mein Eindruck ist, dass ohnehin die meisten anderen Mitwirkenden an dieser Diskussion
im Grunde genommen ebenfalls zu diesem Aspekt schreiben,
dass kaum jemand wirklich Interesse am Wort "Rasse" oder "*****" oder "Zigeuner" hat.

Sollte mein diesbezüglicher Eindruck falsch sein, ziehe ich mich gerne aus diesem
Themenstrang zurück.


Das musste auch einmal mit aller Klarheit gesagt werden.

 
Verankerung des Begriffes “Rasse” im deutschen Grundgesetz:

Artikel 3 [Gleichheit vor dem Gesetz; Gleichberechtigung von Männern und Frauen; Diskriminierungsverbote]

(1) ...
(2) ...
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Der Kommentar von Maunz/Dürig/Herzog/Scholz definiert Rasse wie folgt:

"Das Merkmal „Rasse“ ist geburtsbedingt (wie Geschlecht, Abstammung, Herkunft). Das Eigenständige des Merkmals Rasse ist die Vererblichkeit der Merkmale. Die Zugehörigkeit des Menschen zu einer Rasse bedeutet nicht nur wie bei der Geschlechtszugehörigkeit die „lebenslängliche“ Einordnung in eine Gruppe gleicher Kennzeichen, sondern darüber hinaus die Vererblichkeit dieser Merkmale."

Demnach ist jeder hier genannte Mensch durch das Grundgesetz geschützt und eine Änderung dieses Schutzes bedarf einer Änderung des Grundgesetzes. Dies ist in jedem Falle ausreichend.

Wozu man sich hier nun um Begriffe streitet ist mir nicht klar, denn egal ob man von einem Rassebegriff ausgeht oder nicht: das deutsche Grundgesetz schützt jeden Menschen in seinem Geltungsbereich.

Diesen Grundgedanken auch jedem einzelnen Bürger klar zu machen ist Aufgabe des Staates und gleichzeitig die Aufgabe jedes einzelnen Bürgers unserer Gesellschaft.
 
Wie ich schon in einem früheren Beitrag zeigte, wendet tatsächlich das FBI und Scotland Yard den Begriff "Rasse" beim Menschen an. Für mich sind das keine Instanzen die in irgendeiner Weise die Existenz von Rassen beim Menschen, belegen können. Doch liegt die Vermutung nahe, warum sie dies möchten - und der Beweggrund ist natürlich politischer, und nicht wissenschaftlicher Natur.

Ich halte es lieber mit der UNESCO, und zitiere:

»Rassen« des Menschen werden traditionell als genetisch einheitlich, aber untereinander verschieden angesehen. ... Neue auf den Methoden der molekularen Genetik und mathematischen Modellen der Populationsgenetik beruhende Fortschritte zeigen jedoch, dass diese Definition völlig unangemessen ist. Die neuen wissenschaftlichen Befunde stützen nicht die frühere Auffassung, dass menschliche Populationen in getrennte »Rassen« wie »Afrikaner«, »Eurasier« ... oder irgendeine größere Anzahl von Untergruppen klassifiziert werden könnten. ...

Mit diesem Dokument wird nachdrücklich erklärt, dass es keinen wissenschaftlich zuverlässigen Weg gibt, die menschliche Vielfalt mit den starren Begriffen »rassischer« Kategorien oder dem traditionellen »Rassen«-Konzept zu charakterisieren. Es gibt keinen wissenschaftlichen Grund, den Begriff »Rasse« weiterhin zu verwenden.


UNESCO-Workshop: »Stellungnahme zur Rassenfrage« (1996)

Was schreibt dazu die American Association of Physical Anthropologists?

For centuries scholars have sought to comprehend patterns in nature by classifying living things. The only living species in the human family, Homo sapiens , has become a highly diversified global array of populations. The geographic pattern of genetic variation within this array is complex, and presents no major discontinuity. Humanity cannot be classified into discrete geographic categories with absolute boundaries. Furthermore, the complexities of human history make it difficult to determine the position of certain groups in classifications. Multiplying subcategories cannot correct the inadequacies of theses classifications.

American Association of Physical Anthropologists: »Statement on Biological Aspects of Race« (1996)

Anmerkung: es gibt keinen wissenschaftlichen Grund den Begriff weiter zu verwenden - wie es im UNESCO-Dokument heisst, doch anders motivierte Gründe gibt es wohl, wie es sich in dieser Diskussion hier immerwieder zeigt.
Nur ein kleines Zitat dazu:

suche schrieb:
Wen man Zigeuner sagt, weiß jeder, was man meint. Zigeuner haben oder hatten ganz andere moralische Gesetze als wir. Einer, der ein Huhn gestohlen hatte, wurde als besonders geschickt verehrt. Wenn die Zigeuner mit ihren Stellwägen gekommen sind, haben alle aus gutem Grund ihre Tore verriegelt. Sinti und Roma klingt in meinen Ohren auch nicht besser. Die Vorstellung des Stehlens ist mit dieser Rasse oder Art von Menschen stark ausgeprägt. Doch haben sie sich das aus der Geschichte selbst zuzuschreiben.

Das Wort Bosch wird von den Juden und Zigeunern noch häufig verwendet, doch kränkt mich das überhaupt nicht. Was sie sich dabei denken, ist mir nicht bekannt, wahrscheinlich nichts Schmeichelhaftes.
(Fettdruck von mir im Zitat verwendet)

Nun möchte ich doch noch etwas zu diesem ganzen Thread sagen.

Den sehr gut fundierten und wissenschaftlich begründeten Beiträgen einiger die vom Fach sind - Dank gebührt hier in erster Linie Diethelm, setzen sich andere, sehr aufgeladene Texte entgegen, - einen davon habe ich ja zitiert, es gibt eine Menge andere auch noch, die man nur genau lesen sollte. Nun, was bedeutet eigentlich diese aufgeladenen Art? In erster Linie das Vorhandensein einer Ladung. Und eine Ladung will transportiert werden.

Was hier transportiert wird, ist eine sehr tendenziöse Absicht: der Versuch einen Begriff beizubehalten, bzw. die Existenz der Menschenrassen zu betonen - und das ist heute, nach der Widerlegung durch die Naturwissenschaften, eine rein politisch motivierte Tendenz.
 
Was hier transportiert wird, ist eine sehr tendenziöse Absicht: der Versuch einen Begriff beizubehalten, bzw. die Existenz der Menschenrassen zu betonen - und das ist heute, nach der Widerlegung durch die Naturwissenschaften, eine rein politisch motivierte Tendenz.

Es ist mir nachhaltig unbegreiflich, worin der Nutzen dieser Beharrlichkeit liegen soll, den Begriff „Rasse“ aus der Welt zu bekommen, wenn es doch letztlich nicht der Begriff, sondern unsere Assoziationen mit dem Begriff sind, die zu den genannten Problemen führen. Macht es denn einen Unterschied, ob ich „Chinese“ sage oder „Asiate“ der in China lebt. Nicht die Dinge sind schlecht, sondern unsere Meinung darüber.

Ob wir es „Rasse“ nennen oder mit einem anderen Begriff belegen, die Menschen werden immer einen Zusatz finden, um sich genau vorstellen zu können, wie sie diesen Menschen einordnen können. Ein Preuße, ein Bayer, ein Europäer, ein Afrikaner oder auch ein Südamerikaner. Diese Begriffe allein sind neutral und nur die persönliche Intention des Betrachters macht daraus etwas Gutes oder Schlechtes.

In Thailand bin ich ein „Farang“ oder so was wie eine Langnase. Das allein schafft jedoch keine Aversionen, auch wenn manche solche Aversionen in sich tragen. Allein die Änderung des Begriffs würde aber daran nichts ändern, denn all die, die Ausländer nicht mögen, werden mich nicht schon deshalb lieben, weil es den Begriff „Farang“ nicht mehr gibt.

Und deine Aussage, Miriam, dass es hier nur um eine politisch motivierte Tendenz geht, ist kaum haltbar, denn damit hat es nur bei sehr wenigen Menschen etwas zu tun.
 
louiz30 schrieb:
Verankerung des Begriffes “Rasse” im deutschen Grundgesetz:

Artikel 3 [Gleichheit vor dem Gesetz; Gleichberechtigung von Männern und Frauen; Diskriminierungsverbote]

(1) ...
(2) ...
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Der Kommentar von Maunz/Dürig/Herzog/Scholz definiert Rasse wie folgt:

"Das Merkmal „Rasse“ ist geburtsbedingt (wie Geschlecht, Abstammung, Herkunft). Das Eigenständige des Merkmals Rasse ist die Vererblichkeit der Merkmale. Die Zugehörigkeit des Menschen zu einer Rasse bedeutet nicht nur wie bei der Geschlechtszugehörigkeit die „lebenslängliche“ Einordnung in eine Gruppe gleicher Kennzeichen, sondern darüber hinaus die Vererblichkeit dieser Merkmale."

Demnach ist jeder hier genannte Mensch durch das Grundgesetz geschützt und eine Änderung dieses Schutzes bedarf einer Änderung des Grundgesetzes. Dies ist in jedem Falle ausreichend.

Wozu man sich hier nun um Begriffe streitet ist mir nicht klar, denn egal ob man von einem Rassebegriff ausgeht oder nicht: das deutsche Grundgesetz schützt jeden Menschen in seinem Geltungsbereich.

Diesen Grundgedanken auch jedem einzelnen Bürger klar zu machen ist Aufgabe des Staates und gleichzeitig die Aufgabe jedes einzelnen Bürgers unserer Gesellschaft.

Danke Louiz, dass Du Dir die Mühe genommen hast, das deutsche Grundgesetz herauszuschreiben. In Österreich dürften die Gesetze ähnlich sein.

Es geht auch in erster Linie darum, dass der Begriff in Ordnung ist, wenn ich ihn verwende und ich mich dafür nicht schämen muss. Das wäre erst wieder eine Diskriminierung nämlich mir gegenüber, bzw. den Menschen gegenüber, die den Begriff RASSE bei den Unterscheidungsmerkmalen anwenden. Diese Unterschiede gibt es eben, egal wie wir sie benennen. Da ist nichts Abartiges daran. Aber wer einen anders gearteten Menschen beleidigen will, wird es auch ohne das Wort RASSE tun. Die Gesetze zum Schutz der Menschen sind vorhanden. Sie müssen nur angewendet werden.

Voreingenommenheiten und Vorurteile gibt es aus verschiedentlichen Gründen. Diese werden aber nicht durch das Verbot eines Wortes aus der Welt geschafft werden.

Auch die UNESCO hat diesbezüglich KEIN VERBOT ausgesprochen.

Ich kann zwar nicht französich, doch kenne ich dieses Sprichwort aus dem Hosenbandorden, das besagt, dass jener schlecht ist, der schlecht davon denkt (?).

Nicht Worte sollen verbannt oder ausgewechselt werden, sondern die Denkungsart muss geändert werden, die Menschen wegen ihrer Äußerlichkeiten, die nichts mit dem Charakter zu tun haben, von vornherein verurteilt.

Für mich ist dieses Thema abgeschlossen.

Mit besten Grüßen

suche
 
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Warum Miriam die erste und nicht die zweite erklärende Variante gebracht hat?

Hier die zweite Variante:

Zitat von suche
Dieses Zitat sagt nur aus, dass sie Diebe waren und es für sie nach ihrer eigenen Moralvorstellung ganz natürlich war. Sie waren in diesem Sinn erzogen und aufgewachsen. Und es ist noch nicht allzu lange her als eine Zigeunerin im Fernsehen diese Aussagen gemacht hat. Wieweit dieses Gedankengut noch heute in den Köpfen der Zigeuner herumgeistert, ist schwer festzustellen. Doch denke man daran, dass die sogenannte "schwarze Erziehung" z.B. heute noch praktiziert wird, und zwar im Glauben, dass sie richtig ist. Diese Dinge verschwinden halt leider von Heute auf Morgen nicht. Soll man deshalb annehmen, dass diese nie geschehen sind? Aus der Vergangenheit wird oft auf die Gegenwart und die Zukunft geschlossen. Das ist etwas, das in den Köpfen ist, und man wird das nicht so schnell aus ihnen herausbekommen, auch wenn man das Wort ZIGEUNER auf den Index setzt.
 
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