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Gibt es Menschenrassen?

Eule58 schrieb:
Wenn Ihr wirklich meint, daß "*****" nur ein Wort ist dann fragt einmal einen Schwarzen wie er sich dabei fühlt.
Mein Schwiegersohn ist ein "*****". Ich bin froh, daß sein Deutsch noch nicht so perfekt ist, daß er alles versteht was hier geschrieben wird.
Ich habe lange so gedacht wie dextra, irgendwie tu ich es heute noch.
Aber ich verwende dieses Wort nicht mehr,
...
Und wenn ich wirklich tolerant und human denke, dann muß ich den Willen dieser Volksgruppen respektieren.

guten morgen eule,

dein einwurf ist absolut nachvollziehabar und wesentlich mehr ein argument gegen die verwendung des begriffs ***** als alle erklärungsversuche diethelms aus sicht der ach so guten, gerechten und über allem stehenden naturwissenschaften.
ein guter bekannter von mir und seine frau sind schwarz. habe mit denen schon bei dem einen oder anderen gläschen über dieses thema diskutiert (wie über die rassismusdiskussion überhaupt). ihm ist es, seit er in deutschland/münchen lebt erst einmal passiert, daß er wegen seiner hautfarbe blöd angesprochen wurde. es war ein streit beim autofahren, da fielen die worte: "he schwarzer ..." - irgendwas von wegen schwarze und autofahren. weiß nicht mehr so genau. nicht der begriff schwarzer hat ihn gestört - er ist es ja. der begriff ***** stört ihn auch nicht - weil es ja auch nichts anderes bedeudet als schwarz. was ihm übel aufgetoßen ist, das war die art und weise und der kontext in dem "schwarzer" verwendet wurde.
allerdings kann er die begriffe mohr (verniedlicht, unreif), farbiger ("bin ich bunt oder was") und afrikaner (er ist ein in der karibik geborener niederländer) gar nicht leiden.
für eine herabwürdigung und beleidigung ist jedes wort, welches eine rasse, ethnische gruppe, bevölkerungsschicht, ... bezeichnet geeignet - auch die bei naturwissenschaftlern monentan in mode befindlichen begriffe -, wenn sie denn in der entsprechenden absicht und im entsprechenden kontex benutzt werden.

könnten wir es schaffen ECHTEN rassisten wieder diese begriffe zu entreißen, dann bräuchte dein schwiegersohn auch nicht verletzt sein.
DAS ist es, was neugier mit der "gemeinsamen breiten front" meinte - ich hoffe, neugier, ich habe dich richtig verstanden (falls nicht korrigier mich bitte)!

diethelms ansicht, daß wenn ein wort mit bann belegt oder verboten wird, der geist der dahinter steckt verschwindet ist naiv und zugleich überheblich. was interessiert die real existierende bevölkerung irgendwelche aussagen von naturwissenschaftlern? - jeder weiß daß rauchen öft tödlich endet, jeder weiß daß alkohol am steuer oft auch andere ins verderben reißt, poppen ohne gummi birgt hiv-, hep-, ...-gefahr, das verbot von drogen hindert nicht deren verbreitung. eine schier endlos fortzusetzende liste!

ich kann rassistische, herabwürdigende, zutiefst verletzende äußerungen von mir geben ohne nur einmal, das wort rasse, *****, türke, jude, zigeuner, ... zu verwenden. im gegenzug aber auch die gleichwertigkeit aller rassen als eine menschheit unter verwendung dieser begriffe, bezeichnungen, namen herausstellen. hier hilft das rein schematische schwarz-weiß-denken der naturwissensachaft nicht weiter.


schönentagwünschenderweise
dex
 
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suche schrieb:
Wen man Zigeuner sagt, weiß jeder, was man meint. Zigeuner haben oder hatten ganz andere moralische Gesetze als wir. Einer, der ein Huhn gestohlen hatte, wurde als besonders geschickt verehrt. Wenn die Zigeuner mit ihren Stellwägen gekommen sind, haben alle aus gutem Grund ihre Tore verriegelt. Sinti und Roma klingt in meinen Ohren auch nicht besser. Die Vorstellung des Stehlens ist mit dieser Rasse oder Art von Menschen stark ausgeprägt. Doch haben sie sich das aus der Geschichte selbst zuzuschreiben.

Liebe Suche!
Bitte kläre mich auf. Ich bin scheinbar wirklich zu dumm um zu verstehen was Du meinst. Dieses Zitat sagt nicht aus, daß die Zigeuner Diebe sind?
Wenn Du das nicht gemeint hast, was dann?
Ich habe Dir nichts unterstellt, sondern mich auf Dextra bezogen. Auch Du solltest gewissenhafter lesen liebe Suche.
Natürlich kann jeder seine eigene Meinung haben, aber wenn diese Meinung "Schaden" anrichtet, egal welcher Art, dann darf man doch wenigstens Zweifel daran haben, daß diese Meinung richtig ist, oder?

Lg. Eule
 
Miriam schrieb:
Also bitte auf die Möglichkeit der PN ausweichen - ich denke nicht, dass diese Art der Diskussion, die keine mehr ist, jemandem noch hier interessiert.

willst du damit von deinem daniel cohn-bendit ablenken? ;-) - oder ist das thema durch?
falls du darüber doch noch diskutieren möchtest können wir gerne eine entsprechenden thread eröffnen. aber es wäre schade dieses thema in den katakomben der pn verschwinden zu lassen.

wieduwillstmachenderweise
dex
 
Lieber Dextra!

Ich stimme in fast allen Deinen Aussagen mit Dir überein. Ich denke auch, nicht das Wort bestimmt den Inhalt, sondern das Denken.
Aber wieso muß man Menschen, die anders aussehen überhaupt ständig sagen daß sie anders aussehen?
Ein Autofahrer der Blödsinn macht, ist ein Tilo. Egal welche Haut- Haar- oder sonstige Farbe er hat.
Du hast recht, wenn Du sagst ein Wort verbieten bringt nichts. ECHTE Rassisten, sofern sie intelligent genug dazu sind, verwenden auch keine diskreminierenden Worte und sind trotzdem Rassisten.
Ich weiß nicht mehr, wer es geschrieben hat, möchte jetzt auch nicht danach suchen, aber die Aussage war in etwa: "Wenn ***** sich selbst so bezeichnen, verliert dieses Wort die diskreminierende Bedeutung".
Hat bei den Schwulen ausgezeichnet funktioniert. Bei den Rappern, die als Beispiel angegeben wurden, aber nicht. In Amerika ist "Nigger" noch immer ein Schimpfwort. Vielleicht braucht es auch noch ein wenig Zeit, bis es greift. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß es verdammt schwer ist Vorurteile abzubauen. Es ist unwahrscheinlich, mit welchen Argumenten man "zugelabbert" wird, wieso es nicht "gesund" ist, wenn Menschen unterschiedlicher "Rassen" sich miteinander vermischen.
Seit ich mit diesem Thema persönlich konfrontiert bin, habe ich erkannt, daß der Mensch sehr wohl ohne Gehirn leben kann.
Rassismus hat viele Gesichter.
Dazu fällt mir eine kleine Geschichte ein, die angeblich in München im Hofbräuhaus passsierte. (Wenn sie nicht wahr ist, ist sie gut erfunden)

Ein echter Bayer war mit seinem Adoptivsohn aus Afrika im Hofbräuhaus, und ein Berliner fragte ihn, warum er ausgerechten einen "Nejerjungen" adoptiert hat, worauf der Bayer sagte:
"Jo mei, do bin i mir sicha daß koa Preiß' ist!"

Rassismus oder wie immer man es nennen will, hat viele Gesichter.

Lg.Eule
 
Eine persönliche Bitte ...

Aus gegebenem Anlass, will ich hier eine Bitte äußern.

1. Wer meine Beiträge absurd oder unverständlich findet, der möge dies bitte hier im Forum öffentlich mit Argumenten darlegen.
2. Von entsprechenden PN’s bitte ich abzusehen, wenn es nicht etwas wirklich Privates ist.
3. Es wäre auch schön, wenn nicht andere Teilnehmer per PN über den eigenen Unmut informiert würden und sich damit eine Front bildet, die nicht zur Diskussion beiträgt.
4. Vor allem aber wäre ich dankbar, wenn man den jeweiligen Beitrag auch ganz lesen würde oder noch besser: überhaupt lesen würde, bevor man meine Haltung „zum Kotzen“ findet.

Das war schon die ganze Bitte.
 
Eule58 schrieb:
suche schrieb:
Wen man Zigeuner sagt, weiß jeder, was man meint. Zigeuner haben oder hatten ganz andere moralische Gesetze als wir. Einer, der ein Huhn gestohlen hatte, wurde als besonders geschickt verehrt. Wenn die Zigeuner mit ihren Stellwägen gekommen sind, haben alle aus gutem Grund ihre Tore verriegelt. Sinti und Roma klingt in meinen Ohren auch nicht besser. Die Vorstellung des Stehlens ist mit dieser Rasse oder Art von Menschen stark ausgeprägt. Doch haben sie sich das aus der Geschichte selbst zuzuschreiben.

Liebe Suche!
Bitte kläre mich auf. Ich bin scheinbar wirklich zu dumm um zu verstehen was Du meinst. Dieses Zitat sagt nicht aus, daß die Zigeuner Diebe sind?
Wenn Du das nicht gemeint hast, was dann?

Dieses Zitat sagt nur aus, dass sie Diebe waren und es für sie nach ihrer eigenen Moralvorstellung ganz natürlich war. Sie waren in diesem Sinn erzogen und aufgewachsen. Und es ist noch nicht allzu lange her als eine Zigeunerin im Fernsehen diese Aussagen gemacht hat. Ich zieh mir doch nichts aus meinem kleinen Finger. Wieweit dieses Gedankengut noch heute in den Köpfen der Zigeuner herumgeistert, ist schwer festzustellen. Doch denke daran, dass die sogenannte "schwarze Erziehung" z.B. heute noch praktiziert wird, und zwar im Glauben, dass sie richtig ist. Diese Dinge verschwinden halt leider von Heute auf Morgen nicht. Soll man deshalb annehmen, dass dies nie geschehen ist? Aus der Vergangenheit wird oft auf die Gegenwart und die Zukunft geschlossen. Das ist etwas, das in den Köpfen ist und man wird das nicht so schnell aus ihnen herausbekommen, auch wenn man das Wort ZIGEUNER auf den Index setzt. So reagieren nun mal die Menschen.

Der Holocaust z.B. erinnert uns ganz offiziell an eine Schuld, die wir persönlich nicht begangen haben. In der ganzen Welt sind wir deswegen verschrien. Eigentlich müsste man auch dieses Wort verbieten, weil es ein Leid des Schämens über uns bringt. Schert sich da jemand darum? Dabei ist diese Schuldzuweisung eine viel ärgere als das Stehlen. Und dieses Wort hat bereits einen Gebetsmühlencharakter. Doch wir haben uns bereits daran gewöhnt und niemand muckt dagegen auf. Oder sind wir nur toleranter? Es geht hier genauso um eine Kollektivschuld, die nicht tolerierbar ist, noch dazu, wenn sie uns tagtäglich in irgendeiner Form an den Kopf geworfen wird.

Wo sind die Gutmenschen, die uns von dieser Kollektivschuld, die es nicht geben darf, befreien?


Und dextra meint ganz richtig, dass es auf die innere Einstellung des Menschen ankommt. Jeder einzelne Mensch muss umdenken lernen. Dies aber geschieht nicht, indem man ein Wort verbietet, wenn die Köpfe von dem Begriff des Wortes voll sind. Wenn man mir z.B. als Kind immer wieder suggeriert hat, dass Ungläubige schlechter als Tiere sind, werde ich das als Erwachsener nicht so einfach ad acta legen können. Religion und Bräuche sind schwer aus den Gehirnen zu eliminieren. Was soll da ein Verbot eines Wortes ausrichten? Und wenn diese Meinung, man müsse ein Wort abschaffen, noch so wissenschaftlich wäre, es geht an der Realität total vorbei.

Ich habe Dir nichts unterstellt, sondern mich auf Dextra bezogen. Auch Du solltest gewissenhafter lesen liebe Suche.

Möglich, doch waren dextra und ich derselben Meinung. Ich lese immerhin so gewissenhaft, dass ich noch nie jemanden etwas, was er nicht gesagt hat, untergeschoben oder diese Person verleumdet hätte. Hier wird das aber häufig praktiziert und das muss endlich aufhören, wenn wir zu einem einigermaßen richtigen und wichtigen Werturteil kommen wollen.

gerechtigkeitsliebenderweise


suche
 
Zuletzt bearbeitet:
Wandelbare Bedeutung von Wörtern



diethelm,
im Beitrag #144 (und auch in vorangegangenen) kommt eine recht naive Vorstellung von
der Sprache zum Vorschein.

Da schimmert der ganz feste Glaube daran durch, dass es eine eindeutig "richtige Bedeutung"
von Wörtern gibt, und dass diese ein für allemal festgelegt wird.

Das wäre zweifellos in vielen Situationen wünschenswert, und mag vielleicht für
künstliche Sprachen mit einem sehr schmalen Anwendungsbereich (etwa Programmiersprachen)
auch tatsächlich zutreffen.

Bei lebenden Sprachen liegen die Dinge jedoch deutlich anders,
da wird die Bedeutung eines Wortes sehr stark durch den üblichen Gebrauch mitbestimmt,
und dieser Gebrauch verschiebt sich im Laufe der Zeit.

Darüberhinaus gibt es auch noch regionale Unterschiede im Gebrauch (z.B. haben "bisherige"
und "seitherige" in Salzburg die gegenteilige Bedeutung von Stuttgart) und der Gebrauch
ist auch abhängig von der sozialen Schicht.

Die Duden-Redaktion könnte darüber mehr als nur ein Lied singen, die könnten einen
ganzen Liederabend bestreiten.

Natürlich bestimmen auch die Domäne und der Kontext die Bedeutung.

An der Problematik der Bedeutungsvielfalt sind bisher alle Versuche einer maschinellen
Übersetzung von Texten mehr oder weniger spektakulär gescheitert.


Das Wort "*****" ist ein typisches Beispiel für eine schleichende Bedeutungsverschiebung.

Noch bis in die 80-er Jahre des 20. Jahrhunderts war "*****" im deutschen Sprachraum
eine völlig wertneutrale Bezeichnung, im Gegensatz zum amerikanischen "nigger",
das von den dortigen Rassisten in geringschätziger Manier gebraucht wird.

Durch die zunehmenden Kontakte mit dem amerikanischen Sprachraum beginnt sich nun
nach und nach auch im deutschen Sprachraum der Bedeutungsinhalt des Wortes "*****"
zu verschieben.

Und wenn die missionarrischen Jünger des Zeitgeistes den Negern nur lange genug einreden,
dass im deutschen Sprachraum das Wort "*****" eine Geringschätzung transportiert,
dann werden diese sich irgendwann auch tatsächlich durch diese Benennung gering geschätzt
fühlen.

Dann haben die Rassisten, den missionarrischen Jüngern des Zeitgeistes sei Dank,
endlich auch im deutschen Sprachraum die gleichen Möglichkeiten
wie ihre amerikanischen Gesinnungsgenossen.



Das musste auch einmal mit aller Klarheit gesagt werden.

 
Neugier schrieb:
Wenn ich die Essenz der bisher geführten Diskussion richtig verstehe, dann sollder jahrhundertelang gebräuchliche Begriff "Rasse" künftig nicht mehr verwendet werden, weil der Zeitgeist nach Political Correctness ruft.
Nein, Du hast es nicht verstanden! Der „Begriff Rasse“ als Begriff ist älter und in der Tierzucht beheimatet und war darauf beschränkt! Der Versuch, diesen Rassenbegriff auch auf den Menschen anzuwenden kam aus dem Zeitgeist des Kolonialismus, wo es wichtig war, dass der „Sieger“ auch der „Bessere“ sei, nicht nur im den Sklavenhandel zu rechtfertigen. Allerdings sehr im Widerspruch zu Linné, der ja die Betroffenen als: „von der Willkür regiert, schwarz, phlegmatisch, schlaff“ charakterisierte, also eine reine rassistische Aussage.

Dein Beispiel „Cohn-Bendit“ ist so eher ein relativ perfides Beispiel. Ich halte ihn zwar auch nicht mein „Spitzenpolitiker“, aber als Argument für oder gegen Menschenrassen völlig unbrauchbar. Das ist ein rein demagogisches Argument, das auf eine Emotionalisierung gegen einen vorgeblich „bösen Kinderschänder“ aus ist und versucht, diese Emotion als Begründung zu benutzen. Aber Du scheinst überhaupt sehr gerne auf der Ebene des Emotionalen zu argumentieren.

Auch Deine plakative Zeitgeisttirade
Für die 38-er Generation lag es im Zeitgeist, Juden zu verunglimpfen und zu verfolgen,
für die 68-er Generation lagen Sexspiele mit fünfjährigen Mädchen im Zeitgeist, und
für die 98-er Generation liegt die Forderung nach Neusprech
zwecks Tabuisierung offensichtlicher Gegebenheiten im Zeitgeist, ....
macht nichts anderes, weil es keine logischen, sondern bestenfalls „analoge“ Neusprech - Argumente sind. Das sollte einem wachen Geist zu denken geben!

Rassismus ist schon ein alter Geist, gewissermaßen eine Religion, welcher als gegeben vorgibt, das sich nicht vorfinden lässt! Die Kritik an den Rassenlehren ist aber ebenso alt! Gerade die Humanisten wandten sich schon zu gegen den Rassebegriff; als die Profiliertesten unter ihnen allein nur für Deutschland seien Lichtenberg und Forster, allen voran aber Herder erwähnt.

Selbst, obwohl diese Lehren sich immer wieder auf Darwin und seine Evolutionstheorie berufen, Darwin sagt ganz eindeutig: für die Natur gibt es so etwas wie „höherwertige Lebensformen“ nicht. Auch er argumentiert schon, dass jede beliebige Untergruppe genetisch unterscheidbar ist (so wie dextra ganz richtig mit den Alpendörfern festgestellt hat, also dass jedes Alpendorf eine eigene Rasse sein könnte). - Gerade wegen dieser phänomenologischen Vielfalt weist er gerade darauf in seiner Abstammungslehre des Menschen hin, dass eine weitere Unterteilung des Menschen aus zoologischer Sicht in irgendwelche Unterarten oder wie man es sonst benennen wolle, nicht möglich ist.

Da Dein Wissen diesbezüglich erst 98 beginnt, so weißt Du auch nicht, was vorher war. Da unterliegst wohl Du dem entsprechenden Zeitgeist und übersiehst den jahrhundertelangen Hintergrund und meinstes auf "political correctness" reduzieren zu können.

Die von der Uno beauftragte Arbeitsgruppe der UNESCO hat schon 1950 nachgewiesen, dass der behauptete Zusammenhang des von den Rassisten erstellten Menschenrassenbegriffs in der Bevölkerung der Welt sich nicht vorfindet, auch dass „Menschenrasse“ als Begriff sich gleich gar nicht widerspruchsfrei definieren lässt, so man ihn auf die realen Menschen anzuwenden versucht. Eine Identität mit den Tierrassen gibt es ohnehin nicht.

Dies wird wohl die modernen Rassenanhänger auch dazu bewogen haben, diesen Begriff nicht mehr eindeutig definieren zu wollen, sondern ihn in einer geistigen Trübheit von wohl immer vorhandenen irgendwelchen offensichtlichen Unterschieden festzumachen aber sich nie genau festlegen.

Und hier muss ich auch ganz deutlich sagen: Es geht in der ganzen Diskussion einzig um Menschenrassen. Und hier sich permanent hinter einem „allgemeinen“ Rassenbegriff verstecken zu wollen, ist nicht einmal mehr fragwürdig!

Dass Unterschiedlichkeiten gleich welcher Art unter den Menschen nicht zu einer Bewertung von Menschen führen dürfen, da stimme ich mit Dir völlig überein, auch damit, dass das Verhalten einiger auf andere keinesfalls verallgemeinert werden darf, auch dass es, nachdem Rassismus oberflächlich tabuisiert wurde, die Rassisten verbal auf einen „Rassismus ohne Menschenrassen ausweichen“. Nun ist aber dennoch die rassistische Menschenrassenidee, die Grundlage rassistischen Denkens. Eine entsprechende Aufklärung der breiten Bevölkerung, vor allem der Jugend über die Unwissenschaftlichkeit des Menschenrassen erschwert sehr wohl das rassistische Schüren der Neuen Rechten.

diethelm
 
Menschenrasse

diethelm schrieb:
Nein, Du hast es nicht verstanden! Der „Begriff Rasse“ als Begriff ist älter und in der Tierzucht beheimatet und war darauf beschränkt! Der Versuch, diesen Rassenbegriff auch auf den Menschen anzuwenden kam aus dem Zeitgeist des Kolonialismus, wo es wichtig war, dass der „Sieger“ auch der „Bessere“ sei, nicht nur im den Sklavenhandel zu rechtfertigen.

Hallo Diethelm,

auch wenn Du in erster Linie auf Neugier eingehst, gestatte ich mir zu Deinen eher fanatisch klingenden Behauptungen Stellung zu nehmen.

Ich finde, dass es in diesem Zusammenhang von keiner essentiellen Bedeutung ist, ob die Henne oder das Ei als erstes auf der Welt war. So ist es im Zusammenhang mit dem Wort RASSE genauso. Nun soll aber nach Deiner Vorstellung das Wort RASSE aus diesen Gründen abgeschafft werden, weil eben das Wort zuerst für Tiere gedacht war, erst darnach auf Menschen bezogen angewandt wurde. Damals haben viele Wörter eine andere Bedeutung gehabt, einige eine schlechtere, andere eine bessere. Deswegen soll das Wort RASSE aus dem Sprachverkehr gezogen werden? Kann man so etwas ernst nehmen? Ist das nicht lächerlich und unlogisch? Da kann doch nur politischer Fanatismus dahinter stecken. Oder irre ich mich?


Allerdings sehr im Widerspruch zu Linné, der ja die Betroffenen als: „von der Willkür regiert, schwarz, phlegmatisch, schlaff“ charakterisierte, also eine reine rassistische Aussage.

Ich kenne den Herrn Linne nicht, muss ich zugeben, doch hat er das Wort RASSE, um das es ja geht, gar nicht angewendet. Wenn ich Dich als "fanatisch und naiv" empfinde durch Deine Art wie Du dieses Thema behandelst, bin ich da auch rassistisch?


Dein Beispiel „Cohn-Bendit“ ist so eher ein relativ perfides Beispiel. Ich halte ihn zwar auch nicht mein „Spitzenpolitiker“, aber als Argument für oder gegen Menschenrassen völlig unbrauchbar. Das ist ein rein demagogisches Argument, das auf eine Emotionalisierung gegen einen vorgeblich „bösen Kinderschänder“ aus ist und versucht, diese Emotion als Begründung zu benutzen. Aber Du scheinst überhaupt sehr gerne auf der Ebene des Emotionalen zu argumentieren.

Also dieser Auffassung bin ich überhaupt nicht. Den Aussagen eines Kinderschänders würde ich auch keine Bedeutung zumessen. Das ist ein ganz normales menschliches Argument und auf keinen Fall ein demagogisches. Und warum sollte man nicht emotional argumentieren in so einem Fall? Sehe hier keine Logik. Aber Du wirst es uns schon noch erklären, hoffe ich.


Auch Deine plakative Zeitgeisttirade macht nichts anderes, weil es keine logischen, sondern bestenfalls „analoge“ Neusprech - Argumente sind. Das sollte einem wachen Geist zu denken geben!

In diesem Zusammenhang hätt mich interessiert, was Dein wacher Geist sich dazu wirklich gedacht hat.

Rassismus ist schon ein alter Geist, gewissermaßen eine Religion, welcher als gegeben vorgibt, das sich nicht vorfinden lässt!

Kannit verstan. Mit dem Satz dürfte irgendetwas nicht in Ordnung sein. Könntest du das bitte genauer ausdrücken? Danke.


Die Kritik an den Rassenlehren ist aber ebenso alt! Gerade die Humanisten wandten sich schon zu gegen den Rassebegriff; als die Profiliertesten unter ihnen allein nur für Deutschland seien Lichtenberg und Forster, allen voran aber Herder erwähnt.

Wäre interessant, wenn Du ein Beispiel hier anführen würdest, was z.B. Herder dezidiert dazu gesagt hat. Im zweiten Satz befindet sich ein Widerspruch.

Selbst, obwohl diese Lehren sich immer wieder auf Darwin und seine Evolutionstheorie berufen, Darwin sagt ganz eindeutig: für die Natur gibt es so etwas wie „höherwertige Lebensformen“ nicht. Auch er argumentiert schon, dass jede beliebige Untergruppe genetisch unterscheidbar ist (so wie dextra ganz richtig mit den Alpendörfern festgestellt hat, also dass jedes Alpendorf eine eigene Rasse sein könnte). - Gerade wegen dieser phänomenologischen Vielfalt weist er gerade darauf in seiner Abstammungslehre des Menschen hin, dass eine weitere Unterteilung des Menschen aus zoologischer Sicht in irgendwelche Unterarten oder wie man es sonst benennen wolle, nicht möglich ist.

Muss man Dir das abnehmen, wenn man die Lehre Darwins nicht gerade bei der Hand hat? Ich habe erfahren, dass wir in bezug auf die Gene uns nicht einmal von einer Maus so sehr unterscheiden. Habe ich mich verhört? Doch Rassenmerkmale sind doch etwas ganz Anderes. Da gibt es eben viele Unterscheidungsmerkmale. Durch Gene unterscheiden wir uns vom Tier nur unwesentlich. Innerhalb der einzelnen Tiergattungen, gibt es auch Rassen mit ihren typischen Rassenmerkmalen: Lange Schnauze, kurzer Schwanz, etc. Auch die Rassenmerkmale unter den Menschen gibt es: Dass sie sich manchmal verwischen, ändert nichts daran, dass es eben negroide Rassenmerkmale wie sehr dunkle Hautfarbe, gekräuseltes Haar, breite Nase, wulstige Lippen, kräftiges Gebiss,....gibt. Was ist da Schlechtes dran? Deswegen weil der Nachbar schlecht darüber denkt oder gedacht hat und womöglich auch jemanden als ***** bezeichnet hat, soll ich dieses doch so charakteristische Wort nicht mehr anwenden dürfen und tue ich es dennoch diskriminiert werden?
.

Die von der Uno beauftragte Arbeitsgruppe der UNESCO hat schon 1950 nachgewiesen, dass der behauptete Zusammenhang des von den Rassisten erstellten Menschenrassenbegriffs in der Bevölkerung der Welt sich nicht vorfindet, auch dass „Menschenrasse“ als Begriff sich gleich gar nicht widerspruchsfrei definieren lässt, so man ihn auf die realen Menschen anzuwenden versucht. Eine Identität mit den Tierrassen gibt es ohnehin nicht.

Ich glaube das ganz einfach nicht, dass es den Menschenrassenbegriff auf der ganzen Welt nicht gibt, klingt wie ein Märchen. Der Menschenrassenbegriff sagt auch nur etwas in bezug auf das Charakteristische einer Menschenrasse aus und nichts über den einzelnen Menschen, der immer aus der Menge fällt.

Die Idendität mit den Tieren gibt es in bezug auf die Gene, die man aber wirklich nicht als Charakteristikum verwenden kann, oder doch?


Dies wird wohl die modernen Rassenanhänger auch dazu bewogen haben, diesen Begriff nicht mehr eindeutig definieren zu wollen, sondern ihn in einer geistigen Trübheit von wohl immer vorhandenen irgendwelchen offensichtlichen Unterschieden festzumachen aber sich nie genau festlegen.

Das ist ein Fehler der Rassenbezeichnungsanhänger. Vielleicht hat man diesen bereits Furcht eingeflößt und sie haben sich deswegen in das Nebulose geflüchtet. Warum sollen sie sich wegen eines Wortes auch mit der halben Welt verfeinden? Die sind ja nicht wie suche.

Und hier muss ich auch ganz deutlich sagen: Es geht in der ganzen Diskussion einzig um Menschenrassen. Und hier sich permanent hinter einem „allgemeinen“ Rassenbegriff verstecken zu wollen, ist nicht einmal mehr fragwürdig!

Eigentlich geht es um das Wort MENSCHENRASSEN, das man eliminieren will, weil man behauptet, dass es Menschenrassen gar nicht gebe.

Der letzte Satz ist nicht gut verständlich. Man weiß nicht, was Du wirklich damit sagen willst.


Nun ist aber dennoch die rassistische Menschenrassenidee, die Grundlage rassistischen Denkens.

Das Wort MENSCHENRASSE ist rassistisch? Was ist eine rassistische Menschenrassenidee? Wissenschaftliche Merkmale einer Menschenrasse können es wohl nicht sein, überhaupt wenn es um äußerliche Merkmale geht.

entsprechende Aufklärung der breiten Bevölkerung, vor allem der Jugend über die Unwissenschaftlichkeit des Menschenrassen erschwert sehr wohl das rassistische Schüren der Neuen Rechten.

Das ist wohl eine Schnapsidee, egal wer sich das hat einfallen lassen, wenn man glaubt, dass sich die Jugend von solchen lächerlichen Kinkerlitzchen beeinflussen lässt. Das wird die Neue Rechte nicht einmal am Ohr kratzen.
Schade um die ganze Mühe, die außer Ärger und Unverständnis nichts bringt.

Nach bestem Wissen und Gewissen

suche
 
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Dieses Zitat sagt nur aus, dass sie Diebe waren und es für sie nach ihrer eigenen Moralvorstellung ganz natürlich war. Sie waren in diesem Sinn erzogen und aufgewachsen. Und es ist noch nicht allzu lange her als eine Zigeunerin im Fernsehen diese Aussagen gemacht hat. Ich zieh mir doch nichts aus meinem kleinen Finger. Wieweit dieses Gedankengut noch heute in den Köpfen der Zigeuner herumgeistert, ist schwer festzustellen. Doch denke daran, dass die sogenannte "schwarze Erziehung" z.B. heute noch praktiziert wird, und zwar im Glauben, dass sie richtig ist. Diese Dinge verschwinden halt leider von Heute auf Morgen nicht. Soll man deshalb annehmen, dass dies nie geschehen ist? Aus der Vergangenheit wird oft auf die Gegenwart und die Zukunft geschlossen. Das ist etwas, das in den Köpfen ist und man wird das nicht so schnell aus ihnen herausbekommen, auch wenn man das Wort ZIGEUNER auf den Index setzt. So reagieren nun mal die Menschen.
Liebe Suche!

Du hast recht. Nur, Du solltest es gleich so klar verständlich schreiben was Du wirklich meinst. Ich seh' es immer wieder an den Reaktionen, wie oft Du mißverstanden wirst. Oder provizierst Du es?
Ich selbst stamme von "Zigeunern" ab, (meine Familie ist aber schon seit 5 Generationen seßhaft) und ich habe mit diesem Wort keine Probleme, solange damit nicht der "Dieb" verbunden wird. Ich habe es als Kind selbst erlebt, daß sogar meine Mutter "Angst" vor dem fahrenden Volk hatte, nicht weil sie wußte wie sie sind, sondern weil sie es gehört hat. Ich hab' mich jedesmal gefreut wenn sie kamen. Für mich verkörperten die Zigeuner den Begriff "Freiheit". Und das ist bis heute so. Obwohl mir auch schon mal was von Zigeunern "gestohlen" wurde. Das ist Materielles. Das ist ersetzbar. Aber was ich bekommen habe, war viel mehr. Ich durfte ich sein.
Und darum ist das Wort "Zigeuner" für mich persönlich eine Liebeserklärung an ein Volk mit dem ich am liebsten durch die Welt gezogen wäre. Aber wer weiß das schon? Niemand, außer ich erzähl's ihm, so wie Dir. Darum sage ich Sinti und Roma. Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen.

Der Holocaust z.B. erinnert uns ganz offiziell an eine Schuld, die wir persönlich nicht begangen haben. In der ganzen Welt sind wir deswegen verschrien. Eigentlich müsste man auch dieses Wort verbieten, weil es ein Leid des Schämens über uns bringt. Schert sich da jemand darum? Dabei ist diese Schuldzuweisung eine viel ärgere als das Stehlen. Und dieses Wort hat bereits einen Gebetsmühlencharakter. Doch wir haben uns bereits daran gewöhnt und niemand muckt dagegen auf. Oder sind wir nur toleranter? Es geht hier genauso um eine Kollektivschuld, die nicht tolerierbar ist, noch dazu, wenn sie uns tagtäglich in irgendeiner Form an den Kopf geworfen wird. [/B]
Wo sind die Gutmenschen, die uns von dieser Kollektivschuld, die es nicht geben darf, befreien?
Wenn es in meiner Macht stünde, würde ich es tun. Nicht weil ich ein "Gutmensch" bin, sondern weil ich es auch nicht möchte, für etwas die Schuld zu übernehmen, wo ich keine habe. Dagegen habe ich mich mein Lebtag lang gewehrt, und ich streite mit Leidenschaft, wenn ich Sätze wie "was uns die Deutschen, die Russen, die.......usw. angetan haben!" höre. Man soll den Holocaust nicht vergessen, aber man soll die Schuld daran dort lassen, wo sie hingehört. Die nachfolgenden Generationen haben damit nichts zu tun. Außer sie leugnen ihn. Da könnte man schon wieder darüber nachdenken, ob sie nicht doch "schuldfähig" sind. Aber das ist ein anderes Thema.
Und dextra meint ganz richtig, dass es auf die innere Einstellung des Menschen ankommt. Jeder einzelne Mensch muss umdenken lernen. Dies aber geschieht nicht, indem man ein Wort verbietet, wenn die Köpfe von dem Begriff des Wortes voll sind. Wenn man mir z.B. als Kind immer wieder suggeriert hat, dass Ungläubige schlechter als Tiere sind, werde ich das als Erwachsener nicht so einfach ad acta legen können. Religion und Bräuche sind schwer aus den Gehirnen zu eliminieren. Was soll da ein Verbot eines Wortes ausrichten? Und wenn diese Meinung, man müsse ein Wort abschaffen, noch so wissenschaftlich wäre, es geht an der Realität total vorbei.
Auch da muß ich Euch recht geben. 100%ig. ABER - s.o. Es weiß nicht jeder wie ich wirklich denke. Und darum verwende ich keine Bezeichnungen die in Mißkredit geraten sind. Man kann es auch so sehen, wenn ich im Gespräch mit einem vielleicht nur latenten "Rassisten" immer wieder "*****" und "Zigeuner" sage, wird er sich in seiner Meinung bestärkt fühlen. Wenn ich ihm aber sage, ich will diese Wörter nicht hören, ihm erkläre warum, dann besteht wenigstens eine kleine Chance, daß er umdenkt. Wenn's von 100 Einer ist, bin ich schon froh.
Nicht verbieten, sondern freiwillig nicht mehr sagen, damit "Denken und Sprechen" im Einklang sind.

Möglich, doch waren dextra und ich derselben Meinung. Ich lese immerhin so gewissenhaft, dass ich noch nie jemanden etwas, was er nicht gesagt hat, untergeschoben oder diese Person verleumdet hätte. Hier wird das aber häufig praktiziert und das muss endlich aufhören, wenn wir zu einem einigermaßen richtigen und wichtigen Werturteil kommen wollen.
Falls ich es getan habe, möchte ich mich entschuldigen. Denn nichts liegt mir ferner, als Dir etwas "unterzuschieben".
Ist auch nicht nötig, Du lieferst doch selbst genügend d:kussmund: diskussionswürdigen Stoff.

schuldzurückweisende eule

PS: Irgendwie schaffe ich das nicht mit dem "Zitieren". Fettgedruckt ist von Suche
 
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