AW: "Gebt die Drogen frei!"
Du möchtest Drogen diesem Markt anvertrauen... ? Tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen.
Ich stelle fest, dass wir ein Kommunikationsproblem haben.
Ich verstehe nicht, was Du mit "
diesem Markt" meinst und zum Ausdruck bringen möchtest und weshalb "diesem" geschwärzt wurde?
Und warum nimmst Du an, dass ich den Markt etwas anvertrauen möchte?
Ich schrieb von der Mündigkeit der Bürger, welche gestärkt werden sollten. Ihnen soll nichts anvertraut werden, sondern sie sollen die Verantwortlichkeit für ihr Handeln und Tun selbst übernehmen ~ diesen Aspekte einer humanistischen und rationellen Drogenpolitik willst Du unterschlagen oder hast sie nicht bedacht oder gar den Faden nicht gelesen???
Aber in Anbetracht aller mir bekannten und miteinander verwobenen Problematiken habe ich weder eine Lösung noch eine für dich befriedigende Meinung...
Die gesunde Skepsis verlangt, dass man seine eigenen Standpunkte, Meinungen und Argumente stets überprüft, bspw. ob sich die Rahmenbedingungen geändert haben oder neue wichtige Informationen und Tatsachen bekannt sind, welche noch nicht in ausreichender Weise mitberücksichtigt wurden. Zu dieser selbstkritischen Auseinandersetzung brauche ich aber mehr Fakten von Dir.
> Was habe ich übersehen?
> In Anbetracht welcher Dir bekannten Problematiken ergeben sich keine Lösungen?
> Warum solltest Du eine für mich befriedigende Meinung haben wollen?
Im Sinne Poppers gibt es keine Probleme sondern nur Lösungen. Jedes Problem ist vom Menschen selbst verursacht und kann nur durch diese gelöst werden.
Das Lösen der Probleme lockert die Seele auf und befreit Menschen aus ihrer unnatürlichen Erstarrung. Dies gilt für alle fest verankerten, dogmatischen und bornierten Sichtweisen.
Die Seele des Menschen oder sagen wir neudeutsch das Bewusstsein will wandern ~ im Fluss sein ~ ~ ~ "flüssige Natur" bei Hegel und "Alles liest" bei Heraklit. Doch in den Amtsstuben, Parlamenten und Stammtischen will man lieber an dem Festhalten, was uns diese Misere eingebrockt hat.
Erst die Drogenprohibition hat dazu geführt, dass Drogenkartelle immer mächtiger und einflussreicher wurden und heute Menschen- und Waffenhandel aus Drogengelder finanziert werden und so das organisierte Verbrechen dominieren.
Seit der Drogenprohibition und der systematischen Generalverteufelung von wichtigen Substanzen konsumieren die Menschen so viel wie nie zu vor. (Berechnet pro Kopf versteht sich)
Mehr als die Hälfte aller in Deutschland Inhaftierten sitzen wegen Verstöße gegen das BTmG in Gefängnissen. Die von staatlichen Seite bereitgestellten Mittel (Steuergelder) für die juristische Strafverfolgung und deren Vollzug belaufen sich auf ca. 5 Mrd. € pro Jahr mit stetig ansteigender Tendenz.
Tatsache ist, je härter und mächtiger auf allen Seiten des Drogenkriegs weltweit gekämpft wird, um so größer werden die Probleme. In Afganistan wird so viel Opium angebaut wie nie zuvor.
Der Absatz von Kokain weltweit hat die Spitzenumsätze aus dem vergangenen Jahrhundert bei Weitem überholt.
Die billigen Drogenküchen, wo Laien Crystal-Meth herstellen, kamen über die Tschechei erst nach Sachsen und Thüringen, dann Franken und nun ist bundesweit kaum keine Region, wo nicht Umweltgifte zusammen gepanscht werden, um sie später an den Schulhöfen unseren Kindern zu verkaufen.
Seit Monaten geistert Krok (Desomorphin) in den Medien umher und Berichte aus Russland, anderen ehemaligen Sowjetstaaten zeigen klar auf, zu was die Drogenpolitik geführt hat. Nun ist es auch in Deutschland.
Tatsache ist, dass dort wo Legalisierungsmaßnahmen eingeführt wurden, sich die Problem deutlich verringern. Warum diesen Beispielen man nicht folgen möchte, kann ich mir nur so erklären:
> > > Die übermächtigen Pharmakartelle und die staatlich subventionierte Alkohohllobby ist wirklich sehr daran gelegen, ihre Oligipol oder gar Monopolstellung zu wahren ~ sich vor drastischen Umsatzeinbrüchen zu retten. Und dies alles auf Kosten anderer Menschenleben. < < <