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Fusionstechnologie

Hallo Herb,
danke für den schönen link!
Ich bin auf dem hier diskutierten Fachgebiet auch nur ein interessierter Laie und sammle solche Artikel für die Argumentation.
Enttäuscht bin ich von den Angaben zur Preisgestaltung.
Die Wirtschaftlichkeit eines Fusionskraftwerks zeigt sich in den Stromkosten[8]. Da dieBrennstoffkosten keine Rolle spielen, werden allein die Investitions- und Betriebskosten dieStromkosten bestimmen. Unter der realistischen Annahme, dass die Investitionskosten etwadoppelt so hoch sind wie die eines vergleichbaren Spaltreaktors und die Verfügbarkeiten der
Anlagen ähnlich sein werden (> 80%), können wir Stromkosten von etwa 6 cent/kWherwarten. Dies wäre ein wettbewerbsfähiger Wert, zumal in Zukunft bei Verknappung derbisher verwendeten Rohstoffe mit allgemeiner Preissteigerung zu rechnen ist (zum Vergleichheute: Kernspaltung 2 cent/kWh, Gas 3 cent/kWh oder Wind 9 cent/kWh).
Ich habe es zwar schon anders gelesen, aber wenn der Fusions-Strom wirklich zweidrittel des Windstroms kosten wird, dann muß der kleine Mann ja immer noch Energie sparen und frierend im Dunkeln sitzen. Die Wüste zu bewässern wäre auch unrealistisch.
Ich hoffe doch, daß diese Kalkulation falsch ist , warum auch sollte der Fusionsstrom, (selbst bei doppelten Investitionskosten pro Leistung) dreimal so hoch sein wie bei den Spaltkraftwerken, die hohe Kosten für Rohstoff, Aufbereitung und Nachsorge haben?

gruß von Claus
 
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AW: Fusionstechnologie

Das Thema wurde schon Ende 2005 eröffnet.

Heute nun meldete das ZDF: Wendelstein 7-X startet

Es ist das größte Fusions-Experiment der Welt: Wendelstein 7-X in Greifswald, seit 1996 geplant und gebaut, geht in die Vorbetriebsphase. Die Kernfusion sei eine sichere, saubere Energiequelle der Zukunft, sagt der wissenschaftliche Leiter der Anlage, Thomas Klinger, im heute.de-Interview.

Da wird sich der DF-User herb37 sicher freuen, denn damals schrieb er in seinem Beitrag #10:

"Im Augenblick arbeite ich an W7-X (und zwar Herstellung der nichtplanaren Spulen)."

Freuen werden sich aber kaum "die Grünen".
Die möchten am Liebsten alle Forschung abwürgen, die sich irgendwie mit Atomkernen befasst und dazu noch viel Geld kostet (Die Investitionskosten für Wendelstein 7-X beliefen sich auf 370 Millionen Euro).
Die Grünen, und nicht nur die, werden fragen, wozu man denn noch Kern(-fusions)energie braucht, wenn Deutschland um 2050 ca. 80% (100% ?) des Stroms aus regenerativen Energiequellen bezieht.

Wie ist eure Meinung dazu?
 
AW: Fusionstechnologie

Das Thema wurde schon Ende 2005 eröffnet.

Heute nun meldete das ZDF: Wendelstein 7-X startet



Da wird sich der DF-User herb37 sicher freuen, denn damals schrieb er in seinem Beitrag #10:

"Im Augenblick arbeite ich an W7-X (und zwar Herstellung der nichtplanaren Spulen)."

Freuen werden sich aber kaum "die Grünen".
Die möchten am Liebsten alle Forschung abwürgen, die sich irgendwie mit Atomkernen befasst und dazu noch viel Geld kostet (Die Investitionskosten für Wendelstein 7-X beliefen sich auf 370 Millionen Euro).
Die Grünen, und nicht nur die, werden fragen, wozu man denn noch Kern(-fusions)energie braucht, wenn Deutschland um 2050 ca. 80% (100% ?) des Stroms aus regenerativen Energiequellen bezieht.

Wie ist eure Meinung dazu?

Ohne Öl wird es auch nix mit Kernfusion. Die Menschheit wird zu sehr damit beschäftigt sein, sich gegenseitig die Köppe einzuschlagen...

Der Ölcrash - Ein böses Erwachen
 
AW: Fusionstechnologie

Ein sehr interessantes Thema,
am interessantesten ist dabei für mich, warum "die Menschheit" so wenig Geld in diese wichtigste Zukunftstechnologie steckt.
Denn das Projekt Wendelstein ist zwar lobenswert, aber gegen die sonstigen Ausgaben hierzulande eine lächerliche Summe.

Und (der leider gesperrte Claus... warum eigentlich?) hat in diesem thread bemerkenswerte Fakten zum thema gebracht.
 

Hohe Stabilität der Einschätzungen.

Matzi schrieb:
...
Und (der leider gesperrte Claus... warum eigentlich?)
hat in diesem thread bemerkenswerte Fakten zum thema gebracht.
Da möchte ich als weiterer Laie auch ein hoffentlich bemerkenswertes Faktum
zu diesem Thema bringen.

Die attraktiven Merkmale der Kernfusion wurden ja schon vor 50 Jahren
intensiv diskutiert.

Damals wurden allerdings allzu euphorische Erwartungen mit dem Hinweis gedämpft,
dass es noch rund 40 Jahre dauern kann, bis kontrollierte Kernfusionen
für die Energieversorgung im großindustriellen Maßstab genutzt werden können.

An dieser Einschätzung hat sich in den inzwischen verstrichenen 50 Jahren
nichts geändert.

Noch immer wird von den Experten geschätzt, dass es noch rund 40 Jahre dauern kann.
Zum Beipiel:
Klinger schrieb:
...
In der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts bestehen gute Chancen,
die Fusion als Energiequelle technologisch zu erschließen.
...

Man kann also wirklich nicht sagen, dass es den Prognosen
für eine praktische Nutzung der Kernfusion an Stabilität fehlt. :)


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
AW: Fusionstechnologie

An dieser Einschätzung hat sich in den inzwischen verstrichenen 50 Jahren
nichts geändert.

Noch immer wird von den Experten geschätzt, dass es noch rund 40 Jahre dauern kann.

alles eine Frage des Geldes, das man dafür auszugeben bereit ist... wenn man weiterhin der Kernfusions-forschung nur Almosen zukommen läßt, wird es eben noch hundert Jahre dauern....;)
 

Forschung stiefmütterlich behandelt ?

Matzi schrieb:
alles eine Frage des Geldes, das man dafür auszugeben bereit ist...
wenn man weiterhin der Kernfusions-forschung nur Almosen zukommen läßt,
wird es eben noch hundert Jahre dauern....
Du meinst also, dass die Betreiber von Atomkraftwerken
einen viel zu kleinen Anteil ihres Reingewinnes

in Research & Development investieren.

Ich kenne zwar diesen Anteil nicht, als Vergleichswert kann ich aber
den Anteil der R&D Expenses eines Unternehmens aus einem anderen
Technologiebereich nennen:

Durchschnittswert aus 5 aufeinanderfolgenden Jahren:

44,7 Prozent des Reingewinnes.



Kennst du den Anteil der R&D Expenses von Atomkraftwerksbetreibern ?


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gefragt werden. <

 
AW: Fusionstechnologie

Wir müssen uns hier mal grundsätzlich darüber verständigen, daß eine Fusionsanlage mit einem herkömmlichen Kernkraftwerk ebensowenig zu vergleichen ist wie mit einem Windrad,
ein Fusionsreaktor wäre also nicht ein Kernreaktor der 4. Generation sondern etwas völlig neues.
Demzufolge haben die Stromkonzerne mit diesem Vorhaben auch finanziell nicht die geringste Gemeinsamkeit.

Wenn schon finanzielle vergleiche angestellt werden, dann würde ich die Almosen für die Fusionsforschung den gewaltigen staatichen Subventionen für die "grüne Energie" gegenüberstellen.
 
Matzi schrieb:
Demzufolge habenn die Stromkonzerne mit diesem vorhaben
auch finanziell nicht die geringste gemeinsamkeit.
...
Aha, aber den Gewinn wollen die Kernkraftwerksbetreiber schon einstreifen !

So ist das also.

Komisch nur, dass in der restlichen Wirtschaft die Unternehmen sehr wohl
weitestgehend selbst für die Forschungs- und Entwicklungskosten aufkommen.

Oder meinst du etwa, Apple hätte die Kosten für die Entwicklung des iPhones
(ein völlig neues Gerät, das mit den vorherigen Geräten nichts gemein hatte)
vom Vater Staat ersetzt bekommen?

Du hast ein recht seltsames Verständnis von Privatwirtschaft !



> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
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AW: Fusionstechnologie

Aha, aber den Gewinn wollen die Kernkraftwerksbetreiber schon einstreifen !

Wie du selbst schon erkannt hast, kann man mit einem Gewinn aus Fusionskraftwerken frühestens in 50 bis 100 Jahren rechnen.

Kein privater Investor wird da heute 100 Milliarden reinstecken,
aber für ein modernes Fissionskraftwerk (wie das jetzt in Finnland im Bau befindliche) kann man 10 Milliarden aufbringen, der Gewinn ist nach einer überschaubaren Bauzeit garantiert.
 
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