Das stimmt, jeder hat andere Dinge, die ihm zu wichtig sind, um darauf zu verzichten, aber Menschen die es gewohnt sind, heiß zu duschen und im Winter eine warme Wohnung zu haben, kann man schlecht davon überzeugen, jetzt freiwillig kalt zu duschen und im Winter zu frieren.
So hatte ich das auch nicht gemeint.
Mal zum Vergleich:
Ich wohnte mal in einer Wohnung, da war die Dusche selbst an einen Wasserzähler angeschlossen. Duschte ich (für meine Verhältnisse) ausgiebig, dann verbrauchte ich gerade einmal 30 Liter Wasser. Derzeit ist mein morgendliches Pflichtprogramm, allein schon aus Zeitgründen, reduziert. Daher verbrauche ich, so nehme ich an, gerade einmal 10 Liter Wasser für die Dusche (abbrausen, einseifen, abbrausen).
Eine Badewanne fasst im Übrigen 125 Liter Wasser.
Worin soll jetzt da noch die Ersparnis bestehen, kalt zu duschen? In ca. max. 5 Liter Warmwasser (65° C), die beim Duschen mit 10 Liter Wasser verbraucht werden? Ich verstehe nichts von Heizkostenberechnung, aber worin soll die Ersparnis bestehen, die Raumtemperatur von 21°C auf 19°C zu reduzieren? In <10%, die die Differenz beträgt (vereinfacht kalkuliert)?
Ich stelle nicht in Frage, dass es im Haushalt sicher noch einiges Potential gibt, Energie einzusparen.
Allerdings nicht durch unsinnige Demo-Maßnahmen, sondern durch moderne Technik:
- Viele von uns haben noch teils uralte Elektroherde daheim. Ein Induktionsherd spart beim Ankochen bis zu 30% Energie ein, da keine Kochplatte mehr erwärmt werden muss. Und schneller und parktischer ist das Ding auch (oder als Koch sage ich: Einfach
geiler). Und mittlerweile sind Induktionsherde auch nicht mehr so teuer.
- Dein alter Kühlschrank springt dauernd an, die alte Kiste? Schmeiß sie raus, die Energieschleuder! Ein neuer Kühlschrank der effizientesten Energieklasse ist schon für 300-400 € zu haben und hat sich nach spätestens 2 Jahren allein durch die Energieersparnis finanziert.
Ähnliches gilt für: Die Waschmaschine, die Kaffeemaschine.
- Wasser zum Kochen bringen: Ein junger Mann hat im Rahmen eines Jugend Forscht - Projektes einmal den Energieverbrauch ermittelt, der benötigt wird, um Wasser zum Kochen zu bringen. Die Reihenfolge ist (besser ==> schlechter): Wasserkocher - Tauchsieder - Topf auf dem Herd (mit Deckel). Für den Topf auf dem Herd brauchst du etwa doppelt soviel Energie wie im Wasserkocher. Daher lohnt es tatsächlich, Kochwasser (z.B. zum Gemüse kochen) zunächst im Wasserkocher zum Kochen zu bringen, um es anschließend auf dem Herd weiter zu verwenden.
- Ziemlich genial: Erfinder haben für Duschen so eine Art Vorwärmer aus Kupfer entwickelt. Der Clou besteht darin, dass das warme Abwasser im Ablauf das Kaltwasser vorwärmt, sodass weniger Warmwasser zugemischt werden muss. Es funktioniert rein mechanisch und kommt ohne Stromversorgung aus. Der Verbrauch an Warmwasser wird dadurch um ca. ein Drittel reduziert. Bei einer 4köpfigen Familie hat sich das Bauteil nach 2 Jahren selbst finanziert, danach spart es Ernergie und Geld.