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Fragen an Christen

Ofenfisch

New Member
Registriert
25. Juli 2014
Beiträge
13
Hallo,

ich bin nun seit mehreren Jahren Atheist, dennoch interessiere ich mich sehr für Religionen aller Art. Aus diesem Grund wollte ich hier nun ein par Fragen stellen bezüglich dem Christentum, da ich einige Argumente für das Christentum(oder den Glauben an einen Gott im Allgemeinen) und einige Begebenheiten innerhalb der Bibel nicht ganz verstehe oder als unlogisch empfinde.

In der Bibel steht:"Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel." (bitte mich korrigieren insofern ich da falsch liege). Homosexualität ist laut aktuellem Forschungstand genetisch festgelegt. Wieso würde Gott also Homosexualität erschaffen und homosexuelle Menschen dafür bestrafen, obwohl diese keine Wahl haben?

Warum sollte man Moral aus der Bibel beziehen? In der Bibel steht man solle Leute, die am Sonntag arbeiten steinigen. Ich sehe aber keine Christen die am Sonntag durch die Straßen ziehen und arbeitende Leute steinigen. Ist es nicht eher so, dass wir unsere Moral z.B. durch Zeitgeist und Kultur erwerben und dass Christen sich einfach nur die annehmbaren Aussagen über Moral aus der Bibel herauspicken?

Ich glaube die zwei Punkte reichen erstmal. Ansonsten verliert man den Überblick zu leicht. Ich freue mich auf eine lebhafte und respektvolle Diskussion^^
 
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...
In der Bibel steht:"Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel." (bitte mich korrigieren insofern ich da falsch liege). Homosexualität ist laut aktuellem Forschungstand genetisch festgelegt. Wieso würde Gott also Homosexualität erschaffen und homosexuelle Menschen dafür bestrafen, obwohl diese keine Wahl haben?

Die Bibel wurde nicht von einem Gott geschrieben sondern von Menschen. In diesem Fall von Menschen mit Vorurteilen.
 
AW: Fragen an Christen

Ist es nicht so, dass angeblich Gott durch diese Menschen gesprochen haben soll? Aus diesem Grund wird doch die Bibel auch als Gottes Wort bezeichnet. Zu sagen, dass die jeweiligen Schreiber einfach noch selbst etwas hinzugedichtet haben und deswegen neben Gottes Wort noch Unsinn drin steht, ist doch eine schlechte Ausrede. Wieso sollte ein Christ, der diese These vertritt überhaupt die Bibel heranziehen, da für diese Person dann genauso gut alles in der Bibel Unsinn sein könnte. Das wäre doch letztendlich nichts weiter als eben das rauspicken was einem selbst gefällt oder?
 
AW: Fragen an Christen

Hallo,

ich bin nun seit mehreren Jahren Atheist, dennoch interessiere ich mich sehr für Religionen aller Art.
Hallo !

Hast Du auch in Erwägung gezogen, ob Du nicht ein Agnostiker bist - d.h. Du willst schon an ein Wesen glauben, dass Dir alle Wünsche erfüllt bzw. alle Probleme löst, die Du Dir nicht selbst erfüllen bzw. die Du nicht selbst lösen kannst ?

In der Bibel steht:"Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel."
Es ist mMn nicht alles klassisch ( = zeitlos), was in der Bibel steht. Vieles, vielleicht sogar das meiste wurde im 1. Jahrtausend geschrieben von Schriftstellern mit dem damaligen Bildungsstand für Menschen mit dem damaligen Bildungsstand. Niemand wusste damals, was den nun (an Eigenschaften) vererbt ist und was milieubedingt ist; man ächtete einfach alle, die keine Nachkommen hattten.

Warum sollte man Moral aus der Bibel beziehen?
Warum nicht ?

In der Bibel steht man solle Leute, die am Sonntag arbeiten steinigen. Ich sehe aber keine Christen die am Sonntag durch die Straßen ziehen und arbeitende Leute steinigen.
Wie oben, veraltetetes, nicht aktuelles Zeug; Du wirst auch kaum einen Papst oder Bischof der heutigen Zeit wahrnehmen, der solche Dinge einfordert.

Ist es nicht eher so, dass wir unsere Moral z.B. durch Zeitgeist und Kultur erwerben und dass Christen sich einfach nur die annehmbaren Aussagen über Moral aus der Bibel herauspicken?
Ja, aber die Rosinenherauspicker gibt es sicherlich in jeder Religion.

Ich glaube die zwei Punkte reichen erstmal. Ansonsten verliert man den Überblick zu leicht. Ich freue mich auf eine lebhafte und respektvolle Diskussion^^
Bin ich ganz Deiner Meinung.

Liebe Grüße

Zeili
 
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Geschrieben steht: Im Anfang war das falsche Argument !

Ofenfisch schrieb:
Ist es nicht so,
dass angeblich Gott durch diese Menschen gesprochen haben soll?

Aus diesem Grund wird doch die Bibel auch als Gottes Wort bezeichnet.
...
Ofenfisch,
mit dieser Unterstellung liegst du falsch.

Der katholische Kardinal Christoph Schönborn hat beispielsweise die Bibel
als ein Werk bezeichnet, das
"von Menschen geschrieben wurde, die von Gott inspiriert waren".

Bei dieser Sichtweise können im Entstehungsprozess der Bibel
jede Menge menschliche Darstellungs- und Übermittlungsfehler passiert sein,
sodass von einem (implizit als fehlerfrei begriffenen) "Wort Gottes"
bei weitem keine Rede mehr sein kann.

Vielleicht solltest du als Atheist mehr Sorgfalt
bei der Auswahl der gegnerischen Argumente walten lassen.

Sooo blöd sind die Vertreter der christlichen Kirchen heutzutage nicht mehr.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
AW: Fragen an Christen

@Zeilinger


Ich bin ein theoretischer Agnostiker und ein praktischer Atheist(bezogen auf einen Gott in Allgemeinen, keine spezielle Religion). Streng genommen bin ich auch agnostisch Einhörnern gegenüber eingestellt. Praktisch ist das wiederum eine andere Sache. Ich bin nicht der Ansicht, dass es definitiv keinen Gott gibt, ich halte es lediglich für sehr unwahrscheinlich aufgrund dessen, was mir die Umwelt an Indizien nahe legt.

Dann habe ich wohl die Entstehung der Bibel aus christlicher Sicht nicht ganz verstanden. Ich dachte bisher immer, dass die Christen glauben, dass die Bibel von Menschen, die eine Art Offenbarung von Gott erhalten haben, geschrieben wurde. Also sind es letztendlich Berichte von normalen Menschen?

Das "Rosinenherauspicken" gibt es natürlich in jeder Religion. Ich habe auch nicht behauptet, dass es das woanders nicht gäbe. Es ändert doch aber nichts daran, dass jeder Christ, der behauptet er würde seine moralischen Werte aus der Bibel beziehen, dies genau eben nicht tut. Er hat seine moralischen Werte aufgrund der Gesellschaft und zieht sich eben diese aus der Bibel heraus während er die anderen moralischen Aussagen der Bibel unter den Tisch kehrt oder? Andersherum müssten Christen z.B. doch die 10. Gebote für bare Münze nehmen und damit wäre Arbeiten am Sabbat unmoralisch oder?

Danke für die schnelle Antwort :)
 
AW: Fragen an Christen

@Neugier

Das war keineswegs eine Unterstellung. Aus diesem Grund habe ich es auch als Frage formuliert. Ich wollte lediglich wissen, ob ich da richtig liege oder etwas falsch mit bekommen habe. Ich will nur das Christentum besser verstehen^^
 
AW: Fragen an Christen

Die sogenannte Bibel, es gibt sie ja gar nicht, weil es mehr eine Loseblattsammlung ist, enthält viel Weisheit und viel Blödheit. Wie Herr Zeilinger schon ausführte ist sie ziemlich in die Jahre gekommen. Aus ideologischen Gründen wagt sich heute niemand an ein dringend benötigtes Update.

Homosexualität war vielleicht damals verpönt, weil sie nicht im Dienst der Erzeugung von neuen Arbeitern und Soldaten stand. :dontknow: Das ist schlecht für Herrscher und für Kirchenbonzen aber auch schlecht für Kleinbauern, die damals wohl eine Mehrheit darstellten. Heute ist Homosexualität im Sinne einer dringend gebotenen Begrenzung der Kopfzahl von Homo Sapiens auf diesem Planeten vernünftig. Muss aber nicht jeder mögen. Die nachhaltige Kontrolle darüber, wie einzelne Individuen mit ihren Geschlechtsorganen umgehen, dürfte eh (hoffentlich) für alle Zukunft unmöglich sein. Deshalb erübrigt sich m.E. jede Diskussion darüber, wo hinein und unter welchen Bedingungen diese bewegt werden dürften, sollten oder müssten. Die Grenzen dafür setzt das Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen.

Moralvorstellungen wandeln sich im Verlaufe der Zeit, des Ortes und der Umstände. Solche Vorstellungen ein für alle Male festnageln zu wollen, ist ein Verlangen, das einzelne Individuen der o.g. Gattung zwar immer wieder befällt (zwanghafte Persönlichkeitsstörung), ist aber ein m.E. hoffnungsloses Unterfangen. Moralvorstellungen werden immer Gegenstand eines instabilen Konsenses sein, völlig wurscht, welches Schriftstück dazu verfasst wurde oder werden wird.
 
AW: Fragen an Christen

Ist es nicht so, dass angeblich Gott durch diese Menschen gesprochen haben soll? Aus diesem Grund wird doch die Bibel auch als Gottes Wort bezeichnet. Zu sagen, dass die jeweiligen Schreiber einfach noch selbst etwas hinzugedichtet haben und deswegen neben Gottes Wort noch Unsinn drin steht, ist doch eine schlechte Ausrede. Wieso sollte ein Christ, der diese These vertritt überhaupt die Bibel heranziehen, da für diese Person dann genauso gut alles in der Bibel Unsinn sein könnte. Das wäre doch letztendlich nichts weiter als eben das rauspicken was einem selbst gefällt oder?

Das war doch letztlich nur das Reinschreiben was einem selbst gefällt.
Man sollte die Eitelkeit des Menschen nicht unterschätzen. Um im (einseitigen) Zwiegespräch mit Gott festzuhalten, dass Gott auch keine Homosexuellen mag. Diese müssen ihre Andersartigkeit dementsprechend bekämpfen. Dann passt es wieder mit der Schöpfung.

Aufgrund dieser Eitelkeiten die Ganze Bibel in Frage zu stellen halte ich für unangemessen. Schließlich haben hier ein paar gescheite Leute ein paar ganz gescheite Dinge definiert.
 
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Nur damit ich das richtig verstanden habe. Aus christlicher Sicht ist die Bibel eine Zusammenstellung von Schriften, verfasst von Leuten, die durch den Glauben an Gott inspiriert wurden?
 
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