Die linke Schickeria, die die Welt zu uns einlädt, wohnt selber im Reichenviertel und kriegt von all diesen Zumutungen nichts mit. Du, FreniIshtar und deinesgleichen, müssten verpflichtet werden, mindestens einen Neubürger bei sich zu Hause aufzunehmen. Vielleicht hast du Glück und erwischt einen zivilisierten Menschen, aber die Chancen stehen eher schlecht, nach allem, was ich gehört habe.
Es ist einfach so, dass eine Kanzlerin Merkel zwar sagen kann: "Wir schaffen das.", und damit in meinen Augen nicht einmal Unrecht hat. Wer soll es denn sonst schaffen, wenn nicht dieses, mein Land?
Es geht mir nicht um das "schaffen", sondern um das "wir". Denn das "wir" besteht nicht aus der Ober- oder Mittelschicht, sondern aus der Unterschicht. Denn sie haben sich im Alltag mit diesen Menschen auseinanderzusetzen, auf der Straße, am Arbeitsplatz. Und sie konkurrieren mit ihnen um dieselben, knappen Ressourcen - wie z.B. bezahlbarer Wohnraum.
Wenn man dann den Eindruck gewinnen muss, dass die Einwanderer auch noch bevorzugt werden, dann entsteht da Unmut. Dabei wird eine gewisse soziale Bevorzugung auch vom dumpfesten Deutschen durchaus noch durchgewunken, wenn z.B. Frauen & Kinder im Spiel sind. Ein alleinstehender, junger Mann sollte sich aber genauso durchschlagen müssen, wie ein Deutscher auch, denn anderenfalls ist da kein Gleichheitsgrundsatz mehr. Oder es entsteht der Eindruck, ob richtig oder falsch: Der Flüchtling wird an die Hand genommen, aber nur zu dem Preis, dass der Deutsche einen Tritt in den Hintern bekommt.
In den letzten Jahren habe ich mit allen möglichen Staatsangehörigen zusammengewohnt, kürzer oder länger, und es gibt immer solche und solche. Ein junger Syrer, mit dem ich kurz zusammen logierte, hat in allerlei Jobs geschuftet - und für seine Verhältnisse viel Geld nach Hause geschickt. Und die arme Sau, denn anders kann man's ja nicht nennen, hat mir sogar auch noch mal mit ein wenig Tabak ausgeholfen, weil ich gerade schwach war (allerdings habe ich ihm mit Winterkleidung geholfen, weil ich Kontakte hatte). Das ist dann jemand, der aus seiner Situation das Beste macht, und den ich respektieren kann, weil er trotzdem noch zu einer sozialen Handlung fähig ist - und tatsächlich, was Wunder, kommt es zu einem "eine Hand wäscht die andere" - Austausch, von dem letztlich alle profitieren, er wie ich.
Ein anderer Mitbewohner hier war ein junger Afghane. Er war real ein Analphabet, weil er in Afghanistan nie kontinuierlich zur Schule gehen konnte. Außerdem konnte er etwas nicht, was man hier jedem Kind früh beibringt, nämlich mit Messer & Gabel essen. Okay, kein Problem, das weiß man dann irgendwann ... ich kochte manchmal hier in der Wohnung für alle und bereitete das Essen so zu, dass er es auch essen kann und eben ohne Messer & Gabel. Außerdem half ich ihm hin- und wieder mit seinem Schriftverkehr.
Dafür erwarte ich keine Dankbarkeit, schon gar nicht Demut. Ich unterstütze gern Leute, damit habe ich kein Problem. Allerdings war "Waldi", der Afghane, einfach gut drauf und hatte keine "ich-erwarte-Respekt" - Macho-Allüren. Vor allem hatte er Humor (manchmal sogar einen bitter schwarzen Humor).
Davon kann sich der Somali mal eine dicke Scheibe abschneiden.
Und dann musst du dir auch die Frage stellen: Würdest du dich in einem fremden Land so aufführen? Ich meine, da ist doch offensichtlich null Dankbarkeit bei diesen Leuten, also jedenfalls bei vielen von denen, manche sind vielleicht auch dankbar, aber davon höre ich bisher recht wenig. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass diesen Leuten schon vorab erzählt wird, dass man hier tun und lassen kann, was man will und wenn es hart auf hart kommt, muss man nur die Rassismus-Karte ausspielen, denn die meisten Deutschen stellen sich lieber auf den Kopf, als diese Bezeichnung abzubekommen
Es geht ja nicht einmal um Dankbarkeit. Für Dinge, auf die man einen garantierten Rechtsanspruch hat, bedarf es keiner Dankbarkeit. Sie stehen einem zu, und das ist dann auch richtig so.
Aber man muss sich auch darüber im Klaren sein: Okay, ich nehme das in Anspruch, muss aber auch mal kleine Brötchen backen.
In der Einrichtung, in der ich wohne, gibt es nur wenige Regeln.
Es gehört dazu, sich an diese zu halten, und nicht etwa zu meinen, sie kreativ umgehen zu können - noch dazu dann, wenn es keinen nachvollziehbaren Grund gibt, dies zu tun. Und wenn man dies schon tut, dann gilt wenigstens das 11. Gebot ("Du sollst Dich nicht erwischen lassen."), und nicht in einer Art persönlichen Arroganz der Ansicht zu sein, alle anderen wären noch größere Deppen als man selbst.
Ein ferner Bekannter hat einmal mir gegenüber gesagt: "Afrikaner sind oft sehr stolz."
Muss ich das akzeptieren? Stolz ist in meinen Augen ein Gefühl, das man haben kann, wenn man sich etwas erarbeitet hat, ein Lebenswerk, ein Buch, meinetwegen auch seinen Schrebergarten. Interessanterweise sind gerade aber die Menschen, die wirklich große Dinge geleistet haben, oft ganz bescheidene Menschen.
Mein somalischer Mitbewohner fordert, von Anfang an, "Respekt" ein - aber wofür denn eigentlich? Für seinen Schlendrian, der nichts bewegt? Für sein Land aus dem er kommt, in dem sich alle gegenseitig bescheissen und umbringen? Für seine Religion, die er nicht lebt, und die jeden zum Schaf oder Fanatiker macht? Worauf will er also "stolz" sein, für seine reine Existenz oder seine Hautfarbe?
Das alles bedeutet keineswegs, dass ich ihn als Mensch nicht respektiere. Was ich aber nicht respektiere, das ist sein "Stolz" - für gar nichts.