Anideos
Well-Known Member
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Es gibt kein Gewohnheitsrecht im Asylrecht. Wenn jemand kein Bleiberecht hat, muss theoretisch abgeschoben werden, aber es funktioniert in vielen Fällen nicht - aus vielerlei Gründen. Sei es, weil der Asylbewerber keine Papiere hat, ob er sie weggeworfen hat oder bei der Flucht verloren hat, das kann man nicht beweisen und ja, es gibt Länder, die ihre Staatsangehörigen nicht zurücknehmen wollen und der Rechtsstaat muss es ausbaden.Und wenn sein Verfahren dann abschlägig entschieden wurde, dann kann man ihn aus Gewohnheitsrecht nicht mehr abschieben. Es muss möglich sein, bestimmte Länder als sichere Herkunfsländer einzustufen und diese Menschen dann abschieben zu können.
Das kann ich nicht beurteilen. Ich weiß, dass auch in Deutschland die Abschlüsse unterschiedlich bewertet werden. Das häufigste Beispiel auf das man stößt ist der Vergleich zwischen einem bayrischen Abschluss und einem in Bremen. Meine Abschlüsse hatte in Bayern, aber ich möchte mich mit keinem Bremer vergleichen. Es könnte sein, dass ich dumm aus der Röhre gucke.Es geht nicht nur um die Sprache. Die Frage ist auch, was die Ausbildungsabschlüsse mancher Länder tatsächlich auch wert sind.
Der Ausbildungsstand eines syrischen "Ingenieurs" entspricht etwa dem eines deutschen Realschul-Absolventen (lt. Spiegel, kurz vor dem Krieg).
Wenn sie denn diese Abschlüsse auch überhaupt besitzen.
Persönlich sind mir schon Migranten begegnet, die hatten in ihren Herkunftsländern alle möglichen, qualifizierten und hochangesehenen Abschlüsse ("Kinderärztin"), aber stellt man ihnen nur die einfachsten fachlichen Fragen ... die hier zur Allgemeinbildung gehören ... dann kommt da ... nichts.
Na klar: In Usbekistan, da war ich ein Raketenwissenschaftler. Universitätsprofessor. Nobelpreisträger.
Man entwickelt sich beruflich ganz einfach - auch und gerade nach dem Studium - und die Qualität des Abschlusses wird immer bedeutungsloser.
Ich halte solche Vorurteile für übertrieben.
Ich habe mal in Jordanien einen sehr netten Kerl kennengelernt, der in der DDR Maschinenbau studiert hatte, aber in Jordanien keinen passenden Job gefunden hat und anderweitig tätig war. Sein Abschluss war also nichts mehr wert, weil er inzwischen um die 50 war. Hätte er in seinem Fachbereich gearbeitet, dann hätte er vielleicht manchem deutschen Ingenieur einiges vormachen können.
Ich habe gelernt, strukturiert zu lernen, während meines Studiums und genau das hat mir beruflich geholfen. Fachwissen habe ich mir während meiner Berufslaufbahn um ein Vielfaches mehr angeeignet als während des Studiums.
Solche gibt es allerdings nicht nur in Lateinamerika, sondern auch in der Ukraine und überall auf der Welt und sie wollen ihre Chance wahrnehmen und nicht in der Spülküche arbeiten.Ich wollte damit nicht Sprachkurs vs. Hilfsarbeit gegeneinander ausspielen. Die Menschen sollen Sprachkurse machen, und es gibt bekanntlich mehr oder weniger sprachbegabte Menschen. Persönlich habe ich schon erlebt, dass eine junge Frau aus Mittelamerika ihre Deutschkenntnisse von Null ==> fließend innerhalb eines halben Jahres erwarb - sie hat aber auch fleißig daran gearbeitet, auch außerhalb des Sprachunterrichtes.