Bernd
Well-Known Member
- Registriert
- 3. Mai 2004
- Beiträge
- 8.631
AW: fleischlos, weizenlos, milchlos
Hallo Eule.
Wir müssen uns davon trennen, miteinander zu wetteifern. Wir sollten dem anderen sein Plesierchen lassen und Wege suchen, wie die Verhältnisse verbessert werden können. Derzeit fehlt es schlicht am politischen Willen, Kleinbauern statt Großbetriebe zu fördern oder Gifte zu verbieten. Und dann sollten Lösungen gesucht werden, wie man für Mensch und Tier lebenswerte "Produktionsprozesse" findet. Im Grunde gibts die schon, sie sind aber nicht erwünscht.
Wenn du dir anschaust, wie ein Möhrenernteautomat funktioniert, das ist ne wahre Freude da zuzuschaun. In wenigen Minuten ist da ein Anhänger voll...und das gänge mit etwas Aufwand und etwas uneinheitlicheren Ergebnissen (Dreck, Würmer, Spreizmöhrchen) auch ohne Chemie. Der Möhrenbauer kann mit 2 Maschinen mehrere tausend Möhrenesser versorgen.
Solche Entwicklungen sind bei der Tierhaltung durchaus möglich. Aber ohne grundlegende Dinge wie den Regelungsmechanismus "Geld" zu hinterfragen...wird sich da nichts ändern. Der Konkurrenzgedanke ist nicht mehr notwendig, er ist Gift. Der Tierschutz ist aus meiner Sicht ein emotional "liebevolleres" Argument. Es triggert einfach bestimmte Menschen besser als "über Geld nachdenken". Vegetarier sein, ist einfach sexyer als "über Geld nachdenker" zu sein. Tierschutz sollte jedoch m.E. gleichwertig mit Menschenschutz sein und einhergehen mit beispielsweise anderen Steuerungsmechanismen als Geld.
Wenn du z.B. "Anerkennung im Dorf" nimmst und dem Möhrenbauern mit einem anderen Geldsystem seine Grundbedürfnisse schon ohne Arbeit abdeckst...wenn er mit immer mehr Output also garnicht soo viel mehr Geld bekommen kann...würde sich etwas ändern. Wenn seine Existenzangst wegfiele, würde sich etwas ändern. Der Bauer würde stolz auf seine Produkte sein, wäre daran interessiert, dass keiner im Dorf daran zugrunde geht und wär´an Nachhaltigkeit, auch für seine Böden und seinen Ruf interessiert.
Die Produktivität, das wissen die meisten garnicht, würde ausreichen, dass der Bauer die meiste Zeit des Tages "seine Eier krault". Er würde arbeiten, weil ihm das Freude macht und er noch einen kleinen Teil mehr Einkommen dadurch hat, "Möhrenalfred des Dorfes" zu sein, wäre seine Rolle, seine Identität, die andere schätzen...er hätte keine Existenzangst und wäre angehalten, saubere Sachen zu machen, weil man ihn sonst aus dem Dorf jagt. Es gäbe Kooperation, um alle knappen Güter zu Überflussgütern zu machen, statt solches Erfinderwissen als Geschäftsgrundlage zum Vorteil gegenüber der Konkurrenz zurückzuhalten. Und solche Möhren und solche Hühnchen möchte ich essen.
Einfach mal mit den Sachen beschäftigen. Es kann sogar Spaß machen, Dinge herzustellen, auf die man selber stolz ist und die anderen zu geben, während man selber schon genug hat.
Bernd
Hallo Eule.
Wir müssen uns davon trennen, miteinander zu wetteifern. Wir sollten dem anderen sein Plesierchen lassen und Wege suchen, wie die Verhältnisse verbessert werden können. Derzeit fehlt es schlicht am politischen Willen, Kleinbauern statt Großbetriebe zu fördern oder Gifte zu verbieten. Und dann sollten Lösungen gesucht werden, wie man für Mensch und Tier lebenswerte "Produktionsprozesse" findet. Im Grunde gibts die schon, sie sind aber nicht erwünscht.
Wenn du dir anschaust, wie ein Möhrenernteautomat funktioniert, das ist ne wahre Freude da zuzuschaun. In wenigen Minuten ist da ein Anhänger voll...und das gänge mit etwas Aufwand und etwas uneinheitlicheren Ergebnissen (Dreck, Würmer, Spreizmöhrchen) auch ohne Chemie. Der Möhrenbauer kann mit 2 Maschinen mehrere tausend Möhrenesser versorgen.
Solche Entwicklungen sind bei der Tierhaltung durchaus möglich. Aber ohne grundlegende Dinge wie den Regelungsmechanismus "Geld" zu hinterfragen...wird sich da nichts ändern. Der Konkurrenzgedanke ist nicht mehr notwendig, er ist Gift. Der Tierschutz ist aus meiner Sicht ein emotional "liebevolleres" Argument. Es triggert einfach bestimmte Menschen besser als "über Geld nachdenken". Vegetarier sein, ist einfach sexyer als "über Geld nachdenker" zu sein. Tierschutz sollte jedoch m.E. gleichwertig mit Menschenschutz sein und einhergehen mit beispielsweise anderen Steuerungsmechanismen als Geld.
Wenn du z.B. "Anerkennung im Dorf" nimmst und dem Möhrenbauern mit einem anderen Geldsystem seine Grundbedürfnisse schon ohne Arbeit abdeckst...wenn er mit immer mehr Output also garnicht soo viel mehr Geld bekommen kann...würde sich etwas ändern. Wenn seine Existenzangst wegfiele, würde sich etwas ändern. Der Bauer würde stolz auf seine Produkte sein, wäre daran interessiert, dass keiner im Dorf daran zugrunde geht und wär´an Nachhaltigkeit, auch für seine Böden und seinen Ruf interessiert.
Die Produktivität, das wissen die meisten garnicht, würde ausreichen, dass der Bauer die meiste Zeit des Tages "seine Eier krault". Er würde arbeiten, weil ihm das Freude macht und er noch einen kleinen Teil mehr Einkommen dadurch hat, "Möhrenalfred des Dorfes" zu sein, wäre seine Rolle, seine Identität, die andere schätzen...er hätte keine Existenzangst und wäre angehalten, saubere Sachen zu machen, weil man ihn sonst aus dem Dorf jagt. Es gäbe Kooperation, um alle knappen Güter zu Überflussgütern zu machen, statt solches Erfinderwissen als Geschäftsgrundlage zum Vorteil gegenüber der Konkurrenz zurückzuhalten. Und solche Möhren und solche Hühnchen möchte ich essen.
Einfach mal mit den Sachen beschäftigen. Es kann sogar Spaß machen, Dinge herzustellen, auf die man selber stolz ist und die anderen zu geben, während man selber schon genug hat.
Bernd