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fleischlos, weizenlos, milchlos

AW: fleischlos, weizenlos, milchlos

Hallo Eule.

Wir müssen uns davon trennen, miteinander zu wetteifern. Wir sollten dem anderen sein Plesierchen lassen und Wege suchen, wie die Verhältnisse verbessert werden können. Derzeit fehlt es schlicht am politischen Willen, Kleinbauern statt Großbetriebe zu fördern oder Gifte zu verbieten. Und dann sollten Lösungen gesucht werden, wie man für Mensch und Tier lebenswerte "Produktionsprozesse" findet. Im Grunde gibts die schon, sie sind aber nicht erwünscht.

Wenn du dir anschaust, wie ein Möhrenernteautomat funktioniert, das ist ne wahre Freude da zuzuschaun. In wenigen Minuten ist da ein Anhänger voll...und das gänge mit etwas Aufwand und etwas uneinheitlicheren Ergebnissen (Dreck, Würmer, Spreizmöhrchen) auch ohne Chemie. Der Möhrenbauer kann mit 2 Maschinen mehrere tausend Möhrenesser versorgen.

Solche Entwicklungen sind bei der Tierhaltung durchaus möglich. Aber ohne grundlegende Dinge wie den Regelungsmechanismus "Geld" zu hinterfragen...wird sich da nichts ändern. Der Konkurrenzgedanke ist nicht mehr notwendig, er ist Gift. Der Tierschutz ist aus meiner Sicht ein emotional "liebevolleres" Argument. Es triggert einfach bestimmte Menschen besser als "über Geld nachdenken". Vegetarier sein, ist einfach sexyer als "über Geld nachdenker" zu sein. Tierschutz sollte jedoch m.E. gleichwertig mit Menschenschutz sein und einhergehen mit beispielsweise anderen Steuerungsmechanismen als Geld.

Wenn du z.B. "Anerkennung im Dorf" nimmst und dem Möhrenbauern mit einem anderen Geldsystem seine Grundbedürfnisse schon ohne Arbeit abdeckst...wenn er mit immer mehr Output also garnicht soo viel mehr Geld bekommen kann...würde sich etwas ändern. Wenn seine Existenzangst wegfiele, würde sich etwas ändern. Der Bauer würde stolz auf seine Produkte sein, wäre daran interessiert, dass keiner im Dorf daran zugrunde geht und wär´an Nachhaltigkeit, auch für seine Böden und seinen Ruf interessiert.

Die Produktivität, das wissen die meisten garnicht, würde ausreichen, dass der Bauer die meiste Zeit des Tages "seine Eier krault". Er würde arbeiten, weil ihm das Freude macht und er noch einen kleinen Teil mehr Einkommen dadurch hat, "Möhrenalfred des Dorfes" zu sein, wäre seine Rolle, seine Identität, die andere schätzen...er hätte keine Existenzangst und wäre angehalten, saubere Sachen zu machen, weil man ihn sonst aus dem Dorf jagt. Es gäbe Kooperation, um alle knappen Güter zu Überflussgütern zu machen, statt solches Erfinderwissen als Geschäftsgrundlage zum Vorteil gegenüber der Konkurrenz zurückzuhalten. Und solche Möhren und solche Hühnchen möchte ich essen.

Einfach mal mit den Sachen beschäftigen. Es kann sogar Spaß machen, Dinge herzustellen, auf die man selber stolz ist und die anderen zu geben, während man selber schon genug hat.

Bernd
 
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AW: fleischlos, weizenlos, milchlos

Als Arzt solltest Du eigentlich wissen, daß Mangelernährung wesentlich häufiger bei Fleischessern vorkommt als bei Veganern und daß nur - auch nicht bei allen - Vitamin B12 substituirt werden muß.

Wer nur Spaß am Leben hat, der sich ohne nachzudenken kiloweise Fleisch von gequälten Tieren, vollgepumpt mit Wachstumshormonen und Antibiotika, und denaturierte "Genüsse" reinstopft, der kann sich natürlich nicht vorstellen, daß es auch anderes als Essen gibt, das Spaß macht. (Womit ich aber nicht sagen will, daß Du zu diesen Menschen gehörst:)

lg.eule

Ja, Vitamin B 12 ebnet den Weg ins Paradies. Amen !
Perivisor
 
AW: fleischlos, weizenlos, milchlos

Ja, Lesezirkel, in den denen die Verdauungsprobleme als Folge der einseitigen Körndlkost erörtert werden, können wirklich Spaß machen. Da fetzt es die Bude weg. ;)

Ich habe keine Ahnung in welcher Welt Du lebst. In der, in der ich lebe ist weder einseitige Körndlkost ein Thema, noch wird über Verdauungsprobleme diskutiert. Denn beides gibt es nicht.

Was bringt Dich zu der Ansicht, daß Veganer an nichts anderem interessiert sind als an Essen?
 
AW: fleischlos, weizenlos, milchlos

Ich habe keine Ahnung in welcher Welt Du lebst. In der, in der ich lebe ist weder einseitige Körndlkost ein Thema, noch wird über Verdauungsprobleme diskutiert.

Ja, die neuesten Entwicklungen im Alternativhäkeln aus Nordanatolien sind das Thema der Woche ;)

Aber jetzt mal ernster - ja, vielen Veganern merkt man ihre Vorlieben nicht an. Dennoch haben sie nicht gerade den Nimbus von Stimmungskanonen.

Denn beides gibt es nicht.

So wie es Alesia nicht gibt.

Was bringt Dich zu der Ansicht, daß Veganer an nichts anderem interessiert sind als an Essen?

Das Selbe was dich zur Ansicht bringt, daß Fleischesser an nichts anderem interessiert seien als an Fleischessen 'ohne nachzudenken kiloweise von gequälten Tieren, vollgepumpt mit Wachstumshormonen und Antibiotika, und denaturierte "Genüsse" Reinstopfen'.
 
AW: fleischlos, weizenlos, milchlos

Hallo Bernd,

zum "wetteifern" kann ich Dir eine nette, und vor allem bezeichnende Geschichte erzählen.
Vor ein paar Wochen war ich bei einer Geburtstagsfeier mit "gemischten" Essern in einem Lokal eingeladen, in dem beides auf der Speisekarte stand. Veganes, sowie auch Fleischspeisen.
Kein einziger Veganer, obwohl in der Mehrzahl, verlor auch nur ein Wort darüber, was die Fleischesser bestellten. Doch kaum 2 min nachdem das Essen serviert wurde, ging es los. Nicht von den Veganern, sondern von den Schnitzeltigern. Von "was wir unsern Körper antun" bis zu "ihr habt keine Ahnung was euch entgeht" wurde so ziemlich jedes Klischee hervor gekramt.
Mir kam es vor, als ob sie damit ihr möglicherweise vorhandenes schlechtes Gewissen beruhigen wollten, damit ihnen nicht der Appetit aufs Schnitzel vergeht. Obwohl wir nicht darauf eingingen, sondern ihnen klarmachten, daß es für uns kein Problem ist, wenn sie Fleisch essen hatten sie nur ein Thema - vegan - während wir uns über Gott und die Welt unterhielten.

Ich habe mir angeschaut, wie ein Paprikazerhäcksler funktioniert. Da fährt der Bauer mit dem Miststreuwagen, voll mit prallen, gelben Paprika auf das Feld, schaltet den Häcksler ein und hinten fliegen im weiten Bogen, wie gelbe Sterne die zerschnittenen Paprika raus. Das zu sehen hatte mit Freude nichts zu tun. Im Gegenteil. Es tat mir in der Seele weh. Und nicht nur mir. Auch dem Bauern. Er erzählte mir, daß er 50 t anbauen muß, um 30 t verkaufen zu können. Weil die Konsumenten - angeblich - zu große, zu kleine, zu krumme und was weiß ich noch alles, nicht kaufen würden.

Ich kann nur für mich persönlich sprechen - obwohl ich weiß, daß viele Veganer genau so denken - daß ich ein sowohl als auch Denker bin. Denn ich bin bereit dem "Erzeuger" meiner Nahrung soviel dafür zu bezahlen, was sie wert ist und daß er ohne Existenzängste von seiner Arbeit leben kann.

Tierschutz IST Menschenschutz.

lg.eule
 
AW: fleischlos, weizenlos, milchlos

Mir kam es vor, als ob sie damit ihr möglicherweise vorhandenes schlechtes Gewissen beruhigen wollten, damit ihnen nicht der Appetit aufs Schnitzel vergeht.

Oder aber es war das simple Anderssein, das derlei Reaktionen hervorruft.
Witzeleien/Pöbeleien in Richtung Homosexuelle, Übergewichtige, Anderssprachige, etc... entstehen ja auch nicht aus einem schlechten Gewissen heraus, sondern eher aus einer Unsicherheit.
 
AW: fleischlos, weizenlos, milchlos

Ich hätte nie gedacht, daß intelligente Menschen so wenig Denkfähigkeit haben....

Schön, dass Sie die Denkfähigkeit eines hiesigen Foristen aufgrund eines Einzeilers blitzschnell tiefgründig durchschauen können. Sie sollten sich bei einem Zirkus vorstellen.
Mit meinem kurzen, ironischen Sätzchen wollte ich nur darauf hinweisen,
dass der Verweis auf einen einzigen essentiellen Bestandteil unserer Ernährung nur als Witz aufgefasst werden kann, angesichts der Komplexität unseres Organismus und der ihr zugrunde liegenden Biochemie.-
Wenn Sie ernsthaftes Interesse hätten, könnten Sie mich gern dazu befragen.-
Perivisor
 
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AW: fleischlos, weizenlos, milchlos

Liebe Eule.

Ich weiß nicht genau, was deine Beispiele sagen wollen. Dass es Menschen gibt, die auf andere eingackern, stimmt. Es liegt doch an uns, herauszufinden, warum man dem anderen manches nicht zugesteht und man kann das doch einfach mal ändern. Ich rauche beispielsweise nicht mehr, mir fiel das Aufhören leicht..., rieche es aber ganz gern, wenn der Nachbar abends 30m entfernt auf der Treppe sitzt und qualmt. Wenn man jemand anderes etwas nicht gönnt, scheint das damit zutun zu haben, dass man selber sich etwas mit Gewalt aufdrückt und "gut finden muss", dieses "Sosein" aber nicht den inneren Antrieben entspricht.

Du kannst das daran sehen, dass Eltern zwar felsenfest beteuern, ihren Kindern soll es mal besser gehn. Gehts ihnen aber besser, bezeichnen sie sie als faul. "Die solln erstmal soviel leisten wie wir." Ja, wenn wir genauso viel arbeiten sollten, wie unsere Eltern, müssten wir vorher unser Land wieder zerbomben und die Mähdrescher vernichten.

Gerade dass die jüngeren Generationen den älteren aber diese Erfindungen, Erfahrungen und Leistungen verdanken, die ihnen das Leben leichter machen und jeder Generation 30% weniger Muskelarbeit abfordern, würde doch auch den Generationenkonflikt verändern, einfach, weil die jüngeren den Älteren dankbar sind. Rein intelektuell ist also auch der Generationskonflikt und dieses elende "ich bin alt, ich bin wertlos"... lösbar. Viele Zwistigkeiten sind ein reines Kunstprodukt, angefeurt durch das Bildungssystem und die Medien. Dann immer zu sagen "der Mensch ist schlecht"...ist eine Ausrede.


Zum Lebensmittelpreis. Wir müssen halt innergesellschaftliche Mechanismen entwickeln, die eine Mischung zwischen Effizienz und "sauberen Lebensmitteln" schaffen, zwischen Leistung und Entlohnung, die Lebensmittelherstellung, Krankenbehandlung, Gebrauchsgüterherstellung... anders entlohnen. Wenn ich beispielsweise ein Huhn für 20-30 Euro verkaufen würde (was ich nicht tue) oder ein Kilo Paprika für 12 Euro, dann würde das zwar einerseits keiner bezahlen wollen, andererseits würde ich damit nichtmal auf klägliche 5000 Euro im Jahr kommen. Ich würde selber verhungern. Ein Arzt hingegen, der die von der Geld-Steuerungs-Wirtschaft vergifteten Menschen behandeln muss, verdient das zehn- bis zwanzigfache. Hier aber in den Neid u. Mißgunst zu gehen, ist Quatsch, es muss als Beispiel dienen, unser Leben anders zu organisieren. Nicht das Zerstören und Wiederaufbauen, nicht das Herstellen udn Wegwerfen, sollten Wachstum sein, sondern das er-wachsen, aus den vorherigen Stadien. Die Techniken sind da, die Erkenntnisse, es fehlt am Gestaltungswillen, uns neu zu organisieren.

Ich hab übrigens gelbe, rote und braune Paprika. Wenn man sowas in der Hand hält, selbst gemacht...erscheint einem der Vegetarierstreit ziemlich schwachsinnig. Wenn man ein Hühnchen, was man ab und an mal auf dem Arm hatte und mit sich herumgetragen hat, nicht mehr essen kann, dann isses halt so. Ich hab neulich auch eins beerdigt. Vegetariersein, halte ich dennoch für unnötig.

Bernd
 
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AW: fleischlos, weizenlos, milchlos

Schön, dass Sie die Denkfähigkeit eines hiesigen Foristen aufgrund eines Einzeilers blitzschnell tiefgründig durchschauen können. Sie sollten sich bei einem Zirkus vorstellen.
Mit meinem kurzen, ironischen Sätzchen wollte ich nur darauf hinweisen,
dass der Verweis auf einen einzigen essentiellen Bestandteil unserer Ernährung nur als Witz aufgefasst werden kann, angesichts der Komplexität unseres Organismus und der ihr zugrunde liegenden Biochemie.-
Wenn Sie ernsthaftes Interesse hätten, könnten Sie mich gern dazu befragen.-
Perivisor

Sie haben recht. Ich entschuldige mich für meine dämliche Antwort. Man sollte eben nicht zwischen Tür und Angel noch schnell Beiträge beantworten, denn dann kommt wirklich nur Blödsinn raus.

Der Verweis auf diesen einzigen essentiellen Bestandteil kam dadurch zustande, da dieser eben - lt. Aussagen verschiedener Ärzte - der einzige ist, der bei reiner veganer Ernährung möglicherweise zu niedrig ist.

Wie komplex die Biochemie unseres Organismus ist, erfahre ich ständig am eigenen Körper.
Vielleicht können Sie mir eine Erklärung (kein Arzt konnte es bis jetzt) dafür geben, warum ich, als ich noch Fleisch aß Hyperkalämie (meine Nieren sind nicht dafür verantwortlich) hatte, und seit ich mich vegan ernähre - obwohl die Nahrung die ich dabei zu mir nehme viel mehr Kalium als Fleisch enthält - der Kaliumgehalt im Blut im mittleren Normbereich liegt.

lg.eule
 
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