AW: Faust, der Tragödie Erster Teil, was blieb ?
Hallo allerseits !
Offensichtlich alles klar und aktuell.
2009 haben wir Goethes 260. Geburtsjahr. Deshalb:
Weiter geht's. Letzter Original-Text ist in Beitrag Nr. 123.
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Mephistopheles:Die Frage scheint mir klein.
Für einen der das Wort so sehr verachtet,
Der, weit entfernt von allem Schein,
Nur in der Wesen Tiefe trachtet.
Faust:Bei euch, ihr Herrn, kann man das Wesen
Gewöhnlich aus dem Namen lesen,
Wo es sich allzu deutlich weist,
Wenn man euch Fliegengott, Verderber, Lügner heißt.
Nun gut, wer bist du denn ?
Mephistopheles:Ein Teil von jener Kraft
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.
Faust:Was ist mit diesem Rätselwort gemeint ?
Mephistopheles:Ich bin der Geist, der stets verneint !
Und das mit Recht; denn alles was entsteht
Ist wert dass es zugrunde geht;
Drum besser wär's dass nichts entstünde
So ist denn alles was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.
Faust:Du nennst dich einen Teil, und stehst doch ganz vor mir ?
Mephistopheles:Bescheidne Wahrheit sprech ich dir.
Wenn sich der Mensch, die kleine Narrenwelt,
Gewöhnlich für ein Ganzes hält;
Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war,
Ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebar,
Das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht
Den alten Rang, den Raum ihr streitig macht,
Und doch gelingt's ihm nicht, da es, so viel es strebt,
Verhaftet an den Körpern klebt.
Von Körpern hemmt's auf seinem Gange,
So, hoff' ich, dauert es nicht lange,
Und mit den Körpern wird's zugrunde gehn.
Faust:Nun kenn ich deine würd'gen Pflichten !
Du kannst im Großen nichts vernichten
Und fängst es nun im Kleinen an.
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Wer diesen Text liest und ihm noch immer gleichgültig gegenübersteht, der glaubt, ewig nach dem Naturgesetz leben zu können. Spätestens hier kommt Johann Wolfgang von Goethes Genialität zum Vorschein.
Bitte um weitere Stellungnahmen !
Liebe Grüße
Zeili