AW: Faust, der Tragödie Erster Teil, was blieb ?
Hallo allerseits !
Sonst ist offensichtlich alles klar.
Also gehts weiter !
Der letzte Originaltext befindet sich auf Beitrag Nr. 143.
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Schüler:Zur Rechtsgelehrsamkeit kann ich mich nicht bequemen.
Mephistopheles:Ich kann es Euch so sehr nicht übel nehmen,
Ich weiß wie es um diese Lehre steht.
Es erben sich Gesetz' und Rechte
Wie eine ew'ge Krankheit fort;
Sie schleppen von Geschlecht sich zum Geschlechte,
Und rücken sacht von Ort zu Ort.
Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage;
Weh dir, dass du ein Enkel bist !
Vom Rechte, das mit uns geboren ist,
Von dem ist leider ! nie die Frage.
Schüler:Mein Abscheu wird durch Euch vermehrt.
O glücklich der ! den Ihr belehrt.
Fast möcht ich nun Theologie studieren.
Mephistopheles:Ich wünschte nicht Euch irrezuführen.
Was diese Wissenschaft betrifft.
Es ist so schwer den falschen Weg zu meiden,
Es liegt in ihr so viel verborgnes Gift,
Und von der Arznenei ist's kaum zu unterscheiden.
Am besten ist's auch hier, wenn Ihr nur Einen hört,
Und auf des Meisters Worte schwört.
Im Ganzen - haltet Euch an Worte !
Dann geht Ihr durch die sichre Pforte
Zum Tempel der Gewissheit ein.
Schüler:Doch ein Begriff muß bei dem Worte sein.
Mephistopheles:Schon gut ! Nur muss man sich nicht allzu ängstlich quälen;
Denn eben wo Begriffe fehlen,
Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein.
Mit Worten lässt sich trefflich streiten,
Mit Worten ein System bereiten,
An Worte lässt sich trefflich glauben,
Von einem Wort lässt sich kein Jota rauben.
Schüler:Verzeiht, ich halt Euch auf mit vielen Fragen,
Allein ich muss Euch noch bemühn.
Wollt Ihr mir von der Medizin
Nicht auch ein kräftig Wörtchen sagen ?
Drei Jahr ist eine kurze Zeit,
Und, Gott ! das Feld ist gar zu weit.
Wenn man einen Fingerzeig nur hat,
Lässt sich's schon eher weiter fühlen.
Mephistopheles: (für sich)Ich bin des trocknen Tons nun satt,
Muss wieder recht den Teufel spielen.
(Laut) Der Geist der Medizin ist leicht zu fassen;
Ihr durchstudiert die groß' und kleine Welt
Um es am Ende gehn zu lassen,
Wie's Gott gefällt.
Vergebens dass Ihr ringsum wissenschaftlich schweift,
Ein jeder lernt nur was er lernen kann;
Doch der den Augenblick ergreift,
Das ist der rechte Mann.
Ihr seid noch ziemlich wohlgebaut,
An Kühnheit wird's Euch auch nicht fehlen.
Und wenn Ihr Euch nur selbst vertraut,
Vertrauen Euch die andern Seelen.
Besonders lernt die Weiber führen;
es ist ihr ewig Weh und Ach
So tausendfach
Aus einem Punkte zu kurieren,
Und wenn Ihr halbwegs ehrbar tut,
Ein Titel muss sie erst vertraulich machen,
Dass Eure Kunst viel Künste übersteigt;
Zum Willkomm' tappt Ihr dann nach allen Siebensachen,
Um die ein andrer viele Jahre streicht,
Versteht das Pülslein wohl zu drücken,
Und fasset sie, mit feurig schlauen Blicken,
Wohl um die schlanke Hüfte frei,
Zu sehn, wie fest geschnürt sie sei.
Schüler:Das sieht schon besser aus ! Man sieht doch wo und wie ?
Mephistopheles:Grau, teurer Freund, ist alle Theorie,
Und grün des Lebens goldner Baum.
Schüler:Ich schwör Euch zu, mir ist's als wie ein Traum.
Dürft ich Euch wohl ein andermal beschweren,
Von Eurer Weisheit auf den Grund zu hören ?
Mephistopheles:Was ich vermag, soll gern geschehn.
Schüler:Ich kann unmöglich wieder gehn,
Ich muss Euch noch mein Stammbuch überreichen.
Gönn' Eure Gunst mir dieses Zeichen !
Mephistopheles:Sehr wohl. (Er schreibt und gibt's)
Schüler: (liest) Eritis sicut Deus, scientes bonum et malum. (Machts ehrerbietig zu und empfiehlt sich.)
Mephistopheles:Folg nur dem alten Spruch und meiner Muhme der Schlange,
Dir wird gewiss einmal bei deiner Gottähnlichkeit bange !
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Verteufelt sympathisch, was Mephisto so von sich gibt. Man sehnt sich nach Dr. Faust.
Bitte um Eure Stellungnahmen.
Liebe Grüße
Zeili