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EU-Parlamentswahl - wer geht hin?

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AW: EU-Parlamentswahl - wer geht hin?


Ich finde das im verlinkten Artikel erwähnte Buch ganz interessant. Es ist mit rund 20 Euro auch nicht zu teuer, der Preis entspricht gerade mal 10 Patronen vom Kaliber neun Millimeter. Als Wirtschaftsminister hätte ich also keine Exportbedenken...
 
AW: EU-Parlamentswahl - wer geht hin?

Hintergründe der “europäischen Integrationsbewegung”
Jean Monnet

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Nach dem Krieg gehen auch von Monnet entscheidende Initiativen zur europäischen Einigung aus. Von ihm stammt der Plan zur Schaffung einer übernationalen Behörde, die die Stahlindustrien Westeuropas, also auch Deutschlands verwalten und kontrollieren sollte. Der Plan wurde 1950 als Schumann-Plan bekannt, stammte aber von Monnet. Das neue Gebilde, die „Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl“, war der entscheidende Keim der heutigen Europäischen Union. Er war von vornherein als voller Staat angelegt: mit eine Exekutivbehörde, einem Parlament und einem Gerichtshof. Von 1953 bis 1955 war Monnet der erste Präsident.

1955 gründet er, teilweise vom CIA finanziert, das „Aktionskommitee für die Vereinigten Staaten von Europa“. Es „blieb der Öffentlichkeit zwar weitgehend verborgen, war aber bis zu seiner Auflösung 1975 das wohl wichtigste Zentrum, von dem aus jenes Unternehmen vorangetrieben wurde, dem sich Monnet verschrieben hatte: der europäische Einheitsstaat.“ (Bracher, S. 84) So wird Monnet von 1950 bis weit in die sechziger Jahre hinein das „eigentliche intellektuelle und politische Zentrum der europäischen Einigungsbemühungen“, wofür er mit dem Titel „Vater eines vereinten Europa“ bedacht wurde (S. 80).


Zwei Bewunderer von Monnet, Merry und Serge Bromberger, legten in ihrem Buch: „Jean Monnet und die Vereinigten Staaten von Europa“ seinen Plan dar:

„Allmählich sollten die supranationalen Behörden, die vom Europäischen Ministerrat in Brüssel und dem Europaparlament in Straßburg überwacht werden, die gesamte Politik des Kontinents bestimmen. Der Tag würde kommen, da die Regierungen gezwungen wären, zuzugeben, dass ein integriertes Europa eine vollendete Tatsache ist, ohne dass sie bei der Festlegung seiner Grundlagen auch nur das Geringste zu sagen hätten. Alles, was ihnen noch bliebe, wäre, ihre sämtlichen autonomen Institutionen zu einer einzigen Bundesverwaltung zu verschmelzen und dann die Vereinigten Staaten von Europa zu verkünden.“


Laut Focus 34/ 2010 sagte Monnet:

„Europas Länder sollten in einen Superstaat überführt werden, ohne dass die Bevölkerung versteht, was geschieht. Dies muss schrittweise geschehen, jeweils unter einem wirtschaftlichen Vorwand.“


Dieses Ziel haben seine Genossen und Nachfolger nie aus dem Auge verloren – bis heute.

Aus den Erinnerungen von Hans-Dietrich Genscher geht hervor, dass die Fortführung der europäischen Integration zu einem Bundesstaat zu den Bedingungen der USA für eine Zustimmung zur deutschen Wiedervereinigung 1989 gehörte.


In genau der Linie Monnets liegt auch, wie Jean-Claude Juncker laut Spiegel 52/1999 seinen EU-Kollegen die richtige demokratische Vorgehensweise erklärte:

„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.”

Das Ziel europäischer Bundesstaat war der europäischen Integrationsbewegung also von Anfang an immanent. Darauf weist auch das Bundesverfassungsgericht in einem historischen Abriss seines „Lissabon-Urteils“ vom 30. Juni 2009 deutlich hin:

„Bestrebungen richteten sich auf die Gründung Vereinigter Staaten von Europa und die Bildung einer europäischen Nation. Man wollte mit einer Verfassung den europäischen Bundesstaat begründen. … Der Idee der Verfassung für die Vereinigten Staaten von Europa standen von vornherein kräftige nationalstaatliche Orientierungen gegenüber… Mit der Ablehnung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft und dem Scheitern der Europäischen Politischen Gemeinschaft wurde deutlich, dass sich der europäische Bundesstaat nicht direkt verwirklichen ließ. … Über eine möglichst weitgehende wirtschaftliche Verflechtung über einen gemeinsamen Markt sollte die praktische Notwendigkeit politischer Vergemeinschaftung herbeigeführt werden, und es sollten Handels- und Wirtschaftsbedingungen entstehen, die eine politische, auch außen- und sicherheitspolitische Einheit dann als allein folgerichtig erscheinen lassen würden….“

Zu diesen Wirtschaftsbedingungen gehört auch die Einführung des Euro und die Euro-Krise, die, wie in einem Artikel dieses Blogs dargelegt wird, offensichtlich planmäßig herbeigeführt worden ist.

Weitere Belege bringt ein Video der „Bürgerrechtsbewegung Solidarität“ vom 4. Juni 2012 mit dem Titel „Die EU ist nicht Europa, sondern seine Zerstörung“. Darin wird Jaques Attali, vormals Berater des französischen Präsidenten Mitterand, zitiert, der „bei den Verhandlungen 1990 dabei (war), als Bundeskanzler Kohl die Aufgabe der D-Mark als Preis für die Wiedervereinigung aufgezwungen wurde. Laut Attali soll damals Mitterand mit einer Wiederbelebung der ´Tripple Entente‘ (Militärbündnis von 1907 zwischen Großbritannien, Frankreich und Russlands gegen Deutschland) gedroht haben. Im Januar letzten Jahres (also 2011) ließ Attali die Katze aus dem Sack. In einer Rede über die Eurokrise sagte er, die Krise sei nicht nur vorhersehbar gewesen, man habe sie sogar bewusst geplant, um eine starke europäische Haushaltsföderation zu schaffen.

´Alle diejenigen, die wie ich das Privileg hatten, bei der Abfassung der ersten Version des Maastrich-Vertrages die Feder zu führen, taten alles, um sicherzustellen, dass ein Austritt unmöglich wäre. Wir haben einen Artikel, der (einem Mitgliedstaat) den Austritt erlaubt, absichtlich ´vergessen`. Das war nicht sehr demokratisch. Doch es war eine große Garantie dafür, die Dinge schwieriger zu machen, damit wir gezwungen waren, weiter voranzuschreiten´“.


Weiter wird in dem Video Guiliano Amato zitiert, ehemaliger Vizepräsident des „Europäischen Konvents“ für eine europäische Verfassung, der in einem Interview mit „La Stampa“ am 12. Juli 2000 erklärte:

„Deshalb ziehe ich es vor, langsam vorzugehen und die Souveränität Stück für Stück zu zerbrechen und dabei plötzliche Übergänge von den nationalen zu den Befugnissen des Bundes zu vermeiden. (…) Ohne Souveränitäten (der Einzelstaaten) werden wir keinen Totalitarismus haben. Demokratie braucht keinen Souverän.“

Er übergeht, dass uns dafür – ohne einen demokratischen Souverän – der viel größere bürokratische Totalitarismus der EU aufgezwungen wird, die mit imperialistischen Weltmacht-Ambitionen den früheren Nationalismus der Einzelstaaten auf einer größeren Ebene als Europa-Nationalismus nur fortsetzt.


Unverblümt in dieser Richtung sind die Worte des Briten Robert Cooper, vormaliger Berater Tony Blairs und jetziger Top-Berater von Lady Catherine Ashton, der „Hohen Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitsfragen“, die er in seinem Buch „The Breaking of Nations“ (2003) geschrieben hat:

„Beim Umgang mit der altmodischen Sorte von Staaten außerhalb der postmodernen Grenzen müssen sich die Europäer auf die rauheren Methoden früherer Zeiten zurückbesinnen: Gewalt, präemtive Angriffe, Täuschung, was immer auch für diejenigen notwendig ist, die noch in der Welt des 19. Jahrhunderts gefangen sind, wo jeder Staat für sich existierte. Im Dschungel muss man sich an die Gesetze des Dschungels halten.“
..........


http://morbusignorantia.wordpress.com/2014/05/21/hintergrunde-der-europaischen-integrationsbewegung/
 
AW: EU-Parlamentswahl - wer geht hin?

vielen Dank, Irana, für diesen recht erhellenden Beitrag. Den ganzen eingelullten Gutgläubigen werden ganz sicher noch die Steine von den Augen kullern, allerdings auch wieder erst wenn es für friedliche Lösungen zu spät ist. Es ist unglaublich, was für eine Riesenverschwörung gerade abläuft, im Zeitalter der Hochgeschwindigkeitskommunikation tatsächlich möglich ist. Sie basiert allein auf der Steuerbarkeit und Behäbigkeit der Leute, die nicht glauben wollen, dass ihre Welt aus Lug und Trug besteht.

Dabei ist es vollkommen absehbar, wohin die Reise geht: ganz klar weg von einer lebenswerten Welt für die Bevölkerung, hin zu einem alternativlosen Leben im Dauerlauf, um seine Basisbedürfnisse befriedigen zu können. Und warum das alles? Weil die Ressourcen nicht für alle reichen? Natürlich nicht. Sie würden es locker hergeben. Es geht nur darum, neben den stofflichen auch die menschliche Ressource den Reichsten voll zu erschließen. Ihr Leben in unermesslichem Luxus und zügelloser Gier soll abgesichert und mit allen Mitteln verteidigt werden. Wer das bestreitet, der ist entweder sehr dumm oder beriets gekauft und wirkt aktiv daran mit - ob es ihm bewusst ist, oder nicht. Dabei müssten sogar geistig minder bemittelte Strategen wissen, wohin dies führt - sie vertrauen aber darauf, dass es für ihre Ärsche Fluchtpunkte geben wird, wo sie sicher die Früchte der Arbeit Anderer verprassen können.

Es fällt sehr schwer, auf diese Entwicklung anders zu reagieren, als mit Mitteln, die allsamt unter den Oberbegriff Terrorismus fallen. Denn was ist schon Terror, der die letzte Möglichkeit darstellt, gegen den, der von Leuten systematisch betrieben wird, die mit unermesslicher Macht ausgestattet, sich ihren Kampf auch noch von denen finanzieren lassen können, die sie terrorisieren? Gerade hier ist die gefühlte Demokratie, bzw. die Akzeptanz des Systems von allergrößter Bedeutung, auch, wenn einige hier immer wieder betonen, gewählt sei gewählt: das ist Quatsch! Es findet gerade die Übergabe der Macht von den Völkern an die Reichen statt. Und es läuft alles generalstabsmäßig geplant ab. Das Hirn schweigt dazu, während der Arsch alles zuscheißt. Ich schäme mich für diesen oft Elite genannten Abschaum.
 
AW: EU-Parlamentswahl - wer geht hin?


Die Abgabe einer gültigen Stimme ist de fakto alternativlos !



Mit der Senkung des Stimmenanteiles wird zumindest offenkundig,
wie klein die Zustimmung zu ihren Programmen, bzw. ihren Verhaltensweisen ist.

Natürlich bleibt zu befürchten, dass die etablierten Manipulateure
dann trotzdem Wege finden werden, wie sie ihre schäbigen Spielchen
fortsetzen können.
Nur können sie sich dann nicht mehr auf den Wählerwillen berufen.

In einem demokratischen Rechtsstaat können die Wähler ihren Willen
durch Abgabe einer gültigen Stimme für eine Partei ausdrücken.

Solange wir an den Prinzipien eines demokratischen Rechtsstaates
festhalten wollen, bleibt nur die Möglichkeit,
die Unzufriedenheit mit den derzeit bestimmenden Parteien
durch eine Zustimmung zu alternativen Parteien auszudrücken.

............[..........]............

Die diversen Revolutionen der Vergangenheit haben uns doch
ganz klar vor Augen geführt, dass eine solche Entwicklung
letztlich nicht wünschenswert ist.

Folglich müssen wir danach trachten, die angestrebten Veränderungen
mit den Möglichkeiten des demokratischen Rechtsstaates zu erreichen.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <


Und die Chancen hierzu,
sich auf die Möglichkeiten des demokratischen Rechtsstaates zu berufen,
stehen gar nicht mal so schlecht,
was nach den beiden 'Hammer-Beiträgen' von Irana und Scriberius
auch mal zur Beruhigung gesagt werden sollte.

Wir müssen nur 'ganz fest daran glauben',
in einem demokratischen Rechtsstaat zu leben! :)

Fakt ist:

Die Staaten Europas befinden sich in einem Prozess der Auflösung nationaler Souveränitäten,
was durch die Europawahl faktisch kaschiert und kompensiert werden soll -
und sich dies meines Erachtens
nur mit Hilfe einer "Täuschung durch Massenhypnose" erklären lässt.

Keine Täuschung liegt vor, wenn ich sage, dass es gilt,
den tatsächlichen Auflösungserscheinungen eines sozialen Staatswesens legal entgegenzuwirken,
nicht nur in ganz Europa sondern weit darüber hinaus!

Das (parallele) Geldwesen wird dabei die Schlüsselrolle übernehmen, -
egal ob Rolle rückwärts oder Rolle vorwärts,
die Rolle seitwärts (= parallel) muss noch verstanden und geübt werden.

Die Rolle des Geldes könnte so zu einer Lehrstunde im Hinblick auf die "E-Ukraine" werden:

Ob der Rubel rollt, wenn der Dollar grollt und der Euro (auftragsgemäß) schmollt?

Dass sich durch die heutigen Wahlen
- zufällig zeitgleich in Europa und in der Ukraine stattfindend -
etwas Entscheidendes ändert, darf wohl erwartet werden,
sobald die Entscheider ihre Stimme
- ("so wie andere den Löffel? " :D) -
abgegeben haben werden.

Ich würde mich wohl sicherer fühlen,
wenn ich meine Stimme behalten darf
als dass ich diese wie ein Kleidungsstück an der Garderobe
- so wie ein Richter oder Anwalt seine Robe -abzugeben bereit wäre......

- oder als dass ich unbegründet die geforderte 'Asche aufs Haupt'
in einer Wahlurne als Hauptsache
- in alle politischen Winde zerstreubar -
abzugeben bereit wäre.

Bernies Sage​
 
AW: EU-Parlamentswahl - wer geht hin?

Bis heute scheint jedes der 28 Länder ganz brav seine 'EU-Mitstreiter' gewählt zu haben, damit in Zukunft "Einigkeit über normierte Dusch-und Wasserköpfe" den Wandel zum Handel fortschrittlich erleichtern helfen, frage ich mich noch etwas unsicher? :D


Ach scriberius, mir scheint, dass Du auch als Satiriker nicht wirklich glücklich darüber sein könntest, was hier verräterisch im Schlussatz des von Dir empfohlenen Artikels zur Sprache kommt:

Das EU-Parlament spricht auch nicht von Diäten und Gehältern, sondern von „Entschädigungen“.

„Entschädigungen“ erhält man eigentlich, wenn man einen Schaden erlitten hat.
Manchmal ist die Sprache verräterisch.
Vom Schaden für die Demokratie spricht keiner.
Selbstverständlich müssen EU-Politiker, die dem Volk auch mit ihren Entscheidungen Schaden zufügen dürfen, dafür auch vertraglich entlohnt werden und so entsprechen Entschädigungen statt Diäten einer Sprache, die für den "Mut zur Wahrheit" entsprechend honoriert werden muss.

Es leuchtet mir ein, dass ein EU-Politiker im Voraus für den Vertrauensverlust entschädigt werden muss, den er seinen Wählern im Nachhinein zufügen wird.

Und jetzt Bühne frei für die Europa-Wahl-Zirkus-Analyse!

Bernies Sage
 
AW: EU-Parlamentswahl - wer geht hin?

ach Bernie, du weißt ganz genau, was hier mit Entschädigung gemeint ist: der Ausgleich des Schadens, (noch) auf lukrativere Pöstchen in der Wirtschaft zu verzichten, um sich aufopfernderweise zeitweise administrativ für die eigene Klasse einzusetzen.

Die Hochrechnungen zeigen, was vorher klar war: es ändert sich nichts im Spitzenfeld, das Ergebnis entspricht dem der letzten Bundestagswahl, nur die FDP ist dank der Hürdenabsenkung auf 3% mit 3,1% drin, nebst der AfD. Alles kann bleiben, wie es war. Und wozu der ganze Aufwand? Für nix. Ob Juncker oder Schulz, das werden wir sehen. Aber auch das wird nichts ändern an der künftigen Politik.
 
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AW: EU-Parlamentswahl - wer geht hin?

ja, das kann man so sehen. Wie ich gerade gehört habe, gibt es jetzt gar keinen Mindestprozentsatz mehr, lediglich der natürliche Mindestanteil muss erreicht werden. Jetzt darf auch die NPD einen Sitz belegen und den Anteil der Rechtsextremisten auf insgesamt 8 Mandate erhöhen. In Frankreich wurde die Front National offenbar zur stärkste Kraft. Na ja, von Deutschland aus wird es keine Veränderung geben. Aber zum Glück sind ja noch andere da.......
 
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