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Erfordert Liebe Monogamie?

AW: Erfordert Liebe Monogamie?

Fluu, du beantwortest das "erfordert Liebe..." aus rein biologischer und vielleicht noch gesellschaftlich-sozialer Sicht, auf jeden Fall aber nur aus Sicht von Faktoren, die man selbst nicht direkt beeinflussen kann.

Was Liebe (er-)fordert oder auch nicht, stellt auf jeden Fall implizit die Frage danach, was Liebe überhaupt ist. Und ich denke die meisten könnten sich mit mir darauf einigen, dass Liebe nicht nur Biologie und äußere Umstände ist.

Bloß weil Gesellschaft / soziale Bedingungen Monogamie nicht (mehr) erfordern, könnte die Liebe es ja trotzdem. Mir fehlt da wirklich stringente Logik hinter deiner Aussage, wenn ich sie nur nicht sehe, lass ich mich gern eines besseren belehren.

Grüße,
Inlias
 
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AW: Erfordert Liebe Monogamie?

Was mich betrifft, so habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass "anders" nicht unbedingt "besser" ist. Andere Menschen, andere Länder usw. Leider kann ich zum Thema Sexualität und Partnerschaften nicht viel Erfahrung beitragen, aber ich vermute, dass es da ähnlich ist.

Ersatzweise mal folgende Erfahrungen aus anderen Gebieten:

Freunde:
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ich war viel unterwegs in dieser Welt und habe viele Menschen kennengelernt. Anfangs dachte ich immer "wow, so jemand cooles habe ich noch nie getroffen". Aber man merkt, dass eben auch der Coolste seine uncoolen Seiten hat, salopp gesagt. Mein Fazit ist, dass ich lieber die Freundschaften pflege, die sich als stabil erwiesen haben und die mir in schweren Zeiten Kraft gegeben haben und denen ich Kraft geben konnte. Lieber eine hand voll Freunde und die richtig als einen Sack voll und für keinen so richtig Zeit.

Dinge:
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Hört sich vielleicht blöd an, Autos, Kameras etc. in den Vergleich mit einzubeziehen. Aber bauen wir nicht auch dazu eine Beziehung auf? Mein Auto z.b. glänzt nicht gerade mit Temperament, es klappert hier und da usw. Aber es hat mich nie im Stich gelassen. Ich bin Autos mit doppelter Leistung und Ausstattung gefahren, aber der Reiz war nicht groß genug um es einzutauschen.

Andere Länder:
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wiegesagt, ich war viel unterwegs. Die Amis z.B. sind zwar super freundlich, herzlich usw. aber auch wirklich ziemlich oberflächlich. Biste die Tür draußen, biste schon vergessen. Die Deutschen sind zwar vergleichsweise etwas kontaktscheu und vergrummelt, aber dafür weniger oberflächlich. Und bevor mich einer anmotzt, ich würde Vorurteile fördern, gleich noch die Statistik dazu: ich schließe von 30 Amis auf alle Amis und von 20 Schweden auf alle Schweden.

Also, die vielen Erfahrungen mit "anderem" haben mich ziemlich konservativ gemacht. Ich halte mich lieber an Bewährtes, zu dem ich bereits eine Beziehung aufgebaut habe.
Speziell für Menschen gibt es für mich aber ein k.o.-Kriterium: wer mich an meiner Entwicklung hindert, muss gehen. Zum Glück habe ich Freunde, die sich mit mir entwickeln, sonst wäre ich ziemlich einsam.

Also was will ich damit sagen: solange man glaubt, ständige Abwechselung der "Umgebung" wäre irgendwie vonnöten, sollte das ausprobieren. Ich habe für mich festgestellt, dass ich den Reiz des Neuen nicht brauche. Zumindest nicht in dem was ich "habe", nur in dem was ich tue.

Wenn ich mich da so umschaue sehe ich ein anderes Bild: ständig neue Autos, Handys, Freunde/Freundinnen. Ich nenne das bewusst in einem Atemzug. Und trotzdem ständige Unzufriedenheit.

Und ganz wichtig: das oben sind meine Erfahrungen und Beobachtungen. Ich bin damit ein zufriedener Mensch geworden. Anspruch auf die Meinungshoheit habe ich aber auf keinen Fall.

Herzliche Grüße
Johannes
 
AW: Erfordert Liebe Monogamie?

Hallo Johannes,
man kann nicht in die Gefühlswelt anderer hineinschauen, ich weiß deshalb nicht, ob man in Bezug auf Liebe allgemeingültige Aussagen machen kann.
"Normalerweise" bindet sich Liebe immer an einen ganz bestimmten Menschen, es sei denn, man spricht von allgemeiner Liebe, aber um die geht es hier ja nicht.
Inwieweit diese ganz besondere Liebe, die, die den Kick gibt, die das Herz weit macht und die einen unwiderstehlich zu einer ganz bestimmten Person hinzieht, sozusagen vervielfältigt parallel erlebt werden kann, ist hier die Frage. Vielleicht können es einige Menschen?

These ist noch sehr jung. Ich denke, sie experimentiert herum, was in diesem Alter auch richtig ist.
Eine allgemeingültige Aussage kann sie aber auf Grund einer zweijährigen Erfahrung in ihrem Alter noch nicht machen. Das ist zu früh.

Ich will dich damit nicht diskreditieren, liebe These!
Es ist toll, so jung zu sein und das ganze Leben noch vor sich zu haben!

Cosima
 
AW: Erfordert Liebe Monogamie?

Hallo Cosima,

was du beschreibst ist Verliebtheit. Bei mir reicht manchmal ein Nachmittag um mich zu verlieben. Dieses Gefühl mit Liebe gleichzusetzen halte ich jedoch für verfehlt denn es ist wohl kaum zu übersehen, dass Beziehungen, die einzig auf diesem Gefühl gründen nicht besonders lange tragen. Unser Körper schenkt es uns quasi, aber wenn es ein Leben lang halten soll, dann muss man selbst aktiv lieben wollen. Naja, es gibt ja genug Diskussionen darüber.

Es ist oben wohl nicht ganz deutlich geworden, aber ich finde auch, dass These es eben ausprobieren sollte. Ich kann es gut verstehen, denn ich habe auch immer alles ausprobiert statt mir von Anfang an sagen zu lassen es wäre schlecht oder unmoralisch oder sonstwas. Ich denke keine Prinzipien vertritt man so überzeugt wie die, die man sich selbst erarbeitet hat.

Viele Grüße
Johannes
 
AW: Erfordert Liebe Monogamie?

Es ist oben wohl nicht ganz deutlich geworden, aber ich finde auch, dass These es eben ausprobieren sollte. Ich kann es gut verstehen, denn ich habe auch immer alles ausprobiert statt mir von Anfang an sagen zu lassen es wäre schlecht oder unmoralisch oder sonstwas. Ich denke keine Prinzipien vertritt man so überzeugt wie die, die man sich selbst erarbeitet hat.

Viele Grüße
Johannes

Da du mich direkt ansprichst...
Du rennst bei mir offene Türen ein. Warum soll sie es nicht ausprobieren! Von mir aus gern!

Cosima
 
AW: Erfordert Liebe Monogamie?

Hallo zusammen.

Seit längerem beschäftigt mich die Frage, ob es in einer Beziehung tatsächlich wichtig ist, dem Partner Sexuell treu zu sein.

Ich selber lebe in einer "Offenen" Beziehung und erlebe dies als sehr angenehm.

Meine Erfahrungen mit Monogamen Beziehungen geben, was Polygamie / Fremdgehen angeht, nicht viel her da sowas damals zu keiner Zeit Thema war - also eigendlich Beispiele für Beziehungen in welchen die Monogamie genz gut funktioniert hat (was allerdings nie länger als ein paar Monate erprobt wurde).
Aus meinem Näheren Umfeld kenne ich jedoch auch eine Beziehung in der Monogamie ein zentrales Thema ist - ein "Seitensprung" wäre das Aus! Hierbei kommt es oft zu Eifersuchts-Dramen vom Allerfeinsten - sicherlich einer der gröbsten Härtefälle aber auch wohl kaum ein Einzelfall.

Wärend ich nun in meiner nicht-monogamen Beziehung, die nun seit bald zwei Jahren hält, sehr glücklich bin kommt es dort so soft zu Streitigkeiten über dieses Thema das man praktisch die Uhr danach stellen kann und das obwohl niemals etwas in der Richtung vorgefallen ist.


Nun stellt sich mir die Frage, welches Beziehungsmodell "besser" ist.

Sollte man sich dem Partner ganz und gar verschreiben? - "You are my one and only"

Oder ist der Anspruch auf Treue des Partners nicht vielmehr das Erheben eines Besitzanspruchs? - Sollte Liebe auf gegenseitigem Besitzanspruch beruhen? Kann sie es denn überhaupt?


Eines ist klar: "Eifersucht ist Leidenschaft die Leiden schafft"!



Was denkt ihr zu dem Thema?

na aber hallo..

jupp meiner erfahrung nach is sowas eindeutig gesünder den eifersucht ist egoismus und das der schlechteren sorte liebe kann nur erdacht werden, das fleisch lockt doch auch jeden monogamen sonst wär er ja impotent oder kricht wer n ständer oder ne f....te m..e von liebesgichten?? viell. hier schon:teufel2: aber gekommen is noch keiner wegen sowas..
mach weiter so, bei mir funktionierts auch und nenne das ganze nich mal noch offene beziehung da wir nichtmal n dach teilen, wir sehen uns wann wir wollen und tun tun was wir wollen, finde aber trotzdem das nicht kälter oder wärmer is als so ne tv-schnulzenbeziehung, im gegenteil es ist herrlich ehrlich mit etwas schroffheit und auch schmerzlich manchmal aber die wahrheit tut halt ab und zu weh..
weiter so!! viel spaß und erfüllung..

peace
 
AW: Erfordert Liebe Monogamie?

Hallo These,

habe deine Antwort heute erst gelesen...
Du fragtest, ob mein Partner weiss, ob und wann ich mich mit anderen treffe.
Ja tut er, zumindest meistens - und auch umgekehrt ist es so (wir haben uns geeinigt nicht alles erzählen zu müssen - wozu auch?) Jedenfalls belügen wir uns nicht gegenseitig.
Mich beschäftigt das sehr...vielleicht magst du mir ja nochmal antworten...
Gibt es kein Gefühl von Traurigkeit/Schmerz/Eifersucht oder Wut, wenn der Partner sich verabschiedet und man genau weiß was bei dem Treffen passieren wird? Und wenn doch, wie geht man dann damit um, so dass es keine Belastung, kein Streitthema wird?

Zum Thema "Mit jemandem in die Kiste steigen für den man nichts empfindet"
Das geht wirklich nicht - aber 'Verlangen' ist ja auch schon eine Empfindung
Ja, das verstehe ich...viel zu gut fürchte ich...
Was ist wenn man mehr empfindet wie rein sexuelles Verlangen?
Nennen wir es mal ganz salopp "Fickbeziehung mit Gefühl"....also wenn man neben dem Sex auch noch andere Dinge gerne tut...zusammen essen, kuscheln, reden einfach Zeit verbringen, wenn man sich Sorgen umeinander macht, den anderen vermisst...all diese Dinge die doch eigentlich schon ins Beziehungskorsett gehören. Ist dir das bereits passiert?

Wichtig sind da jedenfalls eher Themen wie Verhütung etc.
Ja...sehe ich grundsätzlich auch so...


Erfahrungen hatten wir beide in der Beziehung garkeine. Auf das Thema kamen wir als es bei meinem besagten Bekannten mal wieder Stunk gegeben hatte - also über das Thema Eifersucht zu Treue und dann eben 'Offene Beziehung'
Ich kann es mir so schwer vorstellen...sagt man dann "Ach Schatz, guck mal, bevor wir auch so einen Stressfaktor haben, lass uns das doch einfach ganz offen halten?" Mir fehlt der Zugang...ich würds gerne begreifen können...

Ich bin ja immernoch der Meinung, dass Liebe nicht zwingend Monogamie bedeuten muss...ich kann mich nur nicht damit anfreunden, diese Dinge offen zu legen. Man will ja niemanden verletzen und auch nicht verletzt werden.

Ein schwieriges Thema...

Lieben Gruß
Salem
 
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AW: Erfordert Liebe Monogamie?

Meiner Meinung nach erfordert Liebe Monogamie.
Es wird hier sehr oft Sexualität und "Liebe" (Gefühle und alles Mögliche....!?) ziemlich getrennt gesehen.
Wenn ich einen Menschen liebe, dann nicht wegen - sondern AUCH - der Sexualität. Aber nicht nur, denn purer Sex ist eines, aber Intimität ist etwas völlig anderes, und das kann ich von der Liebe leider nicht trennen.

Speziell die Intimität (auch die tägliche, kleine - den anderen SEHR
intim zu kennen und nicht nur sexuell) bedeutet ein hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen. "Ich kann mich aufeinander verlassen ....", genau das ist es, worauf es bei Liebe ankommt.
Wenn man es schafft jemanden Vertrauen geben zu können, bzw. es auch vorbehaltlos zu bekommen, erst dann klappt es ziemlich gut.

Sexualität, Verlangen, Begierde kann dann nicht verloren gehen, wenn mir der Andere etwas Wert ist (aber nicht im Sinne von Besitzen !!), denn nur dann sehe ich immer noch einen begehrenswerten Menschen - auch im Alter, oder nach vielen Jahren des Zusammenlebens.

Das Vertrauen zueinander kann aber bei Polygamie niemals so ausgeprägt sein, um dann wirklich von Liebe zu sprechen. Hier stehen dann vermutlich andere Gefühle im Vordergrund: Sex, Begierde, Neugier etc.

Gruß
fallweise
 
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