Keine Auto-Klimaanlage läuft im Dauerbetrieb (ausser vielleicht bei extremen Aussentemperaturen).
Ich denke, 30°C kann man schon als solche sehen. Zusätzlich sind in unseren Breiten 30°C bei Sonnenschein, der den Wagen zusätzlich aufheizt.
Bis das Auto auf eine brauchbare Temperatur herunter gekühlt ist frisst sie einiges an Strom, danach weitaus weniger. Moderne Elektroautos haben alle eine Wärmepumpe die den Stromverbrauch des Autos weiter reduziert.
Die meisten Klimaanlagen, auch die von Verbrennern, funktionieren nach dem Prinzip der Wärmepumpe. Insofern ist dein zweiter Satz obsolet.
Sinn macht dieser Einwurf beim Heizbetrieb, wo moderne E-Autos auf das Wärmepumpenprinzip anstatt auf eine simple Elektroheizung zurückgreifen.
Das steigert die Effizienz beträchtlich (schätze mal wild in den Raum um 500%). Dennoch sind Verbrenner hier im Vorteil, da es bei jenen Wärme "gratis" und
dazu noch im Überfluss gibt.
Wie viel Energie die Klimaanlage beim Kühlen braucht, liegt weniger an der Antriebsart, sondern an der Karosserie, der Lackierung und der Art der Verglasung.
Denn, diese Energie wird benötigt, um die Wärme aus der Fahrgastzelle raus zu kriegen - und diese ist unabhängig von der Antriebsart.
Und, selbst wenn die Klimaanlage nicht voll läuft, das wäre in meinen angenommenen 3 kW schon berücksichtigt.
Aber, selbst wenn wir jetzt von für dich günstigen Phantasiezahlen ausgehen - der Antrieb schluckt im Schnitt über einen Ladezyklus mit eingeschalteter Klimaanlage bei Weitem nicht 100 kW, sondern
eher 10 kW (bei reinen Autobahnfahrten mehr, aber wir sprechen ja von Durchschnittsszenarien). Kann man gut nachvollziehen, wenn man bei einem Ioniq von 40 kWh ausgeht und nach 4 Stunden Fahrt 300 km weit gekommen ist (Durchschnittsgeschwindigkeit 75 km/h). Dann wären 3% satte 300 Watt, und mit diesen 300 Watt hält man keine Fahrgastzelle bei 30°C Außentemperatur akzeptabel kühl.
Meine 3% stammen von einer Fahrt letztes Wochenende über 500 Kilometer, das Auto führt darüber Buch. Es gibt auch eine Prognose ab wieviel mehr es verbraucht, wenn man die Klima anschaltet - das sind natürlich nur Grobwerte und Anhaltspunkte, aber in keinem Fall kommen in der Realität irgendwelche Horrorverbräuche für die Klimaanlage heraus.
Also sind die 3% kein statistisch relevanter Durchschnittswert, sondern ein Wert einer einzelnen (deiner?) Fahrt(en) mit unbekannten Rahmenbedingungen.
Da ist es fraglich, ob es über die gesamten 500 km tatsächlich 30°C draußen hatte und wie sehr der Innenraum gekühlt wurde.
Kann mir gut vorstellen, dass aus Energiespargründen die Kühlung bewusst gedrosselt wurde. Dieser eventuelle in Kauf genommene Komfortverzicht könnte aber keinesfalls
der Technologie als Vorteil gut geschrieben werden. Das wäre schlicht und einfach ein unfairer Vergleich.
Sonst könnte ich ja selbst eine Klimaanlage bastelt, sie nicht einschalten und dann mit meiner Supererfindung - einer Klimaanlage, die keine Energie braucht - prahlen
Und, ich sprach ja nicht von Horrorverbräuchen. Aber so wie Klimaanlagen bei Verbrennern gern mal einen halben Liter/100 km extra bedeuten, was eher in Richtung 10% geht,
wird es bei E-Autos auch eher in diesen Bereich gehen. Nimmt man keinen Komfortverlust in Kauf, prozentuell eher noch mehr, auf Grund der prinzipiell höheren Energieeffizienz des Elektroantriebs.
Steht das Auto im Stau oder an der Kreuzung, genehmigt sich der Verbrenner etwa 1 Liter Sprit pro Stunde, die Klima in dieser Situation 0.2 Liter dazu (--> 20% Mehrverbrauch), beim E-Auto sind es dann deutlich mehr, da der Antrieb in dieser "Fahrsituation" eben keine Leistung zieht.