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Einstein - Welches Erbe?

Einstein privat ...

DAS SEGELN

"Beim Segeln, das er leidenschaftlich gern betrieb, hatte er keinen sportlichen Ehrgeiz", sagte Max von Laue zu Einsteins liebster Freizeitbeschäftigung.

Einstein, der schon in der Schweiz u.a. auf dem Zürichsee segelte, fand in Caputh ideale Voraussetzungen vor. Die Anlegestelle seines Jollenkreuzers lag, nur etwa 10 Minuten Fußweg von seinem Haus entfernt, am Templiner See neben dem Bootshaus Schumann. Wohlhabende Freunde hatten den Jollenkreuzer Einstein zu dessen 50. Geburtstag, geschenkt. Obwohl das Boot den Namen "Tümmler" trug, nannte es Einstein liebevoll sein "dickes Segelschiff".

Einstein hat sein "dickes Segelschiff" geliebt, und er verbrachte sehr viel Zeit mit seinem Boot auf den angrenzenden Havelseen. Er, der ein guter Segler war, segelte am liebsten allein, und obwohl er nicht schwimmen konnte, lehnte er es strikt ab, eine Schwimmweste anzulegen. Das führte dazu, dass sich seine Familie immer große Sorgen machte, wenn er mit seinem Boot unterwegs war. Oft nahm er aber auch Gäste mit zu einem Segelausflug.

Auf seinem Segelboot fand Einstein die Ruhe und Erholung, die er brauchte, um ungestört seinen Gedanken nachgehen zu können. Da er auf dem Boot oft über seine physikalischen Theorien nachdachte, befanden sich an Bord auch immer Papier und Bleistift für seine Notizen.

Quelle: Einstein in Caputh
 
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Robin schrieb:
Relativität bedeutet: Es kommt auf den Standpunkt des Beobachters an.

Genau, und das weiss jeder (erwachsene) Mensch. Dafür gibt es aus dem Alltag zahlreiche Beispiele:

"Steht das Haus links oder rechts der Strasse?"

"Ist es im Augenblick Tag oder Nacht?" (Zürich/Tokio)

"Befinde ich mich in Ruhe oder in Bewegung?"

Deshalb kann ich die folgende Aussage nicht teilen:

Die Paradoxie von Relativität kann nur in Spezialdiskursen verarbeitet werden; nicht aber im Alltag, in der alltäglichen Kommunikation.

Freilich hatten die Menschen mit der Relativität einiger Begriffe lange Zeit Mühe. Beispiel: "oben" und "unten". Erinnern wir uns an den absonderlichen Einwand, der im Mittelalter gegen die Kugelgestalt der Erde vorgebracht wurde: "Können denn die Menschen mit dem Kopf nach unten gehen?" Dieses falsche Argument beruhte darauf, dass die Relativität der Vertikalen, die aus der Kugelgestalt der Erde gefolgert werden musste, nicht anerkannt wurde.

Die erwähnten Beispiele zeigen, dass viele Begriffe relativ sind und ihren Sinn erst dann erhalten, wenn die Bedingungen genannt werden, unter denen die Beobachtungen gemacht werden.

Während sich aber der Mensch mit der Relativität des Raumes schliesslich abfinden konnte, galt dies (bis zu Einstein) für die Relativität der Zeit nicht. Hier beginnen die eigentlichen Verständnisprobleme für den Laien, der wie üblich mit dem "gesunden Menschenverstand" argumentiert. Aber: Dieser gesunde Menschenverstand ist nichts anderes als die Verallgemeinerung der Vorstellungen und Eindrücke, die uns das tägliche Leben vermittelt!

Was ist Gleichzeitigkeit? Bis zu Einstein hatten wir geglaubt, dass zwei "zur gleichen Zeit" stattfindende Ereignisse in jedem beliebigen Bezugssystem als solche erkennbar seien. Seit Einstein wissen wir, dass in zwei zueinander bewegten Bezugssystemen die Ereignisse, welche in dem einen System gleichzeitig wahrnehmbar sind, im anderen System mit einer Zeitdifferenz erscheinen. Freilich ist das erst dann von Belang, wenn sich die beiden Bezugssysteme gegeneinander mit Geschwindigkeiten bewegen, die mit der Lichtgeschwindigkeit vergleichbar sind. Deshalb konnten wir die Relativität des Begriffs "Gleichzeitigkeit" erst erkennen, als wir solche Geschwindigkeiten in Betracht zogen.

Ein ständiges relativierendes Beharren auf Standpunkten und Meinungen ist nicht denkbar; man kann nicht Meinungen äußern und auch noch deren Voraussetzungen ständig mitkommunizieren.

Die Relativität von Standpunkten und Meinungen ist nicht Gegenstand der Relativitätstheorie (RT) als einer physikalischen Theorie, die objektive Gegebenheiten widerspiegelt.

In der Populärliteratur wird die Unwahrnehmbarkeit des vierdimensionalen Raums im Allgemeinen mit einem Heruntertransponieren auf dreidimensionale Modelle umschifft.

Der vierdimensionale Raum der Relativitätstheorie ist ein fiktiver mathematischer Raum, dessen Achsen die drei Raumkoordinaten und die Zeit bilden. Wahrnehmbar sind Ort und Zeit.

Gruss
Hartmut
 
naja, das vierdimensionale dingsbums wird "raumzeit" genannt
obwohl wir raum und zeit als völlig verschiedene dinge erleben, schaut's in der rt anders damit aus

enemenemu,
Muzmuz
 
Muzmuz schrieb:
naja, das vierdimensionale dingsbums wird "raumzeit" genannt
obwohl wir raum und zeit als völlig verschiedene dinge erleben, schaut's in der rt anders damit aus


Tun wir das tatsächlich? Raum und Zeit werden als absolut empfunden (siehe Newton:-)), aber verschieden?

Nehmen wir den Zeitstrahl der Geschichte, der manchmal in Klassenräumen hängt.
Einerseits bewegt er sich entlang der Zeit, aber gleichzeitig ist damit auch ein fester Raum verbunden. Das eine ist ohne das andere nicht sinnvoll denkbar, oder?
 
Denkt der Physiker in Formeln?

Hallo,

vor einigen Monaten habe ich das Technorama in Winterthur besucht, darunter auch die Sonderausstellung "Mein Gott, Einstein!" Dort habe ich die folgenden interessanten Bemerkungen von A. Einstein gefunden:

Nach Einstein sollten in der Physik die ersten Lektionen nur das enthalten, was experimentell darstellbar und interessant zum Anschauen ist. Ein reizvolles Experiment, betonte er, sei in sich selbst oft wertvoller als zwanzig Formeln, die man sich mühsam ausdenken müsste.

"Ich halte es für besonders wichtig, dass sich ein junger Geist zunächst seinen Weg in der Welt der Phänomene sucht und ihm Formeln ganz und gar erspart bleiben."

Auch solche Hinweise können m.E. als Erbe Einsteins betrachtet werden.

Gruss
Hartmut
 
Heide schrieb:
Tun wir das tatsächlich? Raum und Zeit werden als absolut empfunden (siehe Newton:-)), aber verschieden?

Nehmen wir den Zeitstrahl der Geschichte, der manchmal in Klassenräumen hängt.
Einerseits bewegt er sich entlang der Zeit, aber gleichzeitig ist damit auch ein fester Raum verbunden. Das eine ist ohne das andere nicht sinnvoll denkbar, oder?

den sinn des beispiels mit dem zeitstrahl der geschichte verstehe ich zwar nicht ganz, aber frage dich doch nur selbst, ob du empfindungsgemäß zeit von raum unterscheiden kannst
das urmeter in paris zeigt nicht die zeit an, deine armbanduhr sagt wenig über räumliche koordinaten aus
schon alleine der eigene begriff "zeit" im unterschied zu den "3 raumkoordinaten" zeigt schon die sonderstellung der zeit

in der rt vereinen sich aber zeit und raum zu einem ganzen, nämlich der raumzeit
wenig anschaulich, aber für diese theorie ist die gesamtheitliche betrachtung notwendiglichst

lg,
Muzmuz
 
Muzmuz schrieb:
den sinn des beispiels mit dem zeitstrahl der geschichte verstehe ich zwar nicht ganz, aber frage dich doch nur selbst, ob du empfindungsgemäß zeit von raum unterscheiden kannst
das urmeter in paris zeigt nicht die zeit an, deine armbanduhr sagt wenig über räumliche koordinaten aus
schon alleine der eigene begriff "zeit" im unterschied zu den "3 raumkoordinaten" zeigt schon die sonderstellung der zeit

in der rt vereinen sich aber zeit und raum zu einem ganzen, nämlich der raumzeit
wenig anschaulich, aber für diese theorie ist die gesamtheitliche betrachtung notwendiglichst


Es ist 15 Uhr. Welche Information hast du damit? Es ist 15 Uhr.. irgendwo. Es gibt hier im Forum die Einstellung für die Zeitzone.
Wenn Dir jemand eine Uhrzeit gibt, nutzt dir das nur, wenn du auch weißt wo er ist. Normalerweise ist dir das natürlich bekannt. Sie Uhrzeit auf der Armband ohne diese räumliche Verknüpfung gibt nicht viel her.

Der Meter allein ist noch kein Raum, er ist 1-dimensional.

Geschichtlicher Rückblick: Ein Zeitpunkt wird fest mit einem bestimmten Ort verknüpft. Weder Ort noch Zeit allein haben alle Informationen.

Ich verwende hier nicht den Raumbegriff der SRT (glaube ich), aber ich denke eben, dass man im Alltag durchaus Raum und Zeit als Einheit benutzt, wenn auch nicht unbedingt bewusst.
 
Heide schrieb:
Es ist 15 Uhr. Welche Information hast du damit? Es ist 15 Uhr.. irgendwo. Es gibt hier im Forum die Einstellung für die Zeitzone.
Wenn Dir jemand eine Uhrzeit gibt, nutzt dir das nur, wenn du auch weißt wo er ist. Normalerweise ist dir das natürlich bekannt. Sie Uhrzeit auf der Armband ohne diese räumliche Verknüpfung gibt nicht viel her.

Der Meter allein ist noch kein Raum, er ist 1-dimensional.

Geschichtlicher Rückblick: Ein Zeitpunkt wird fest mit einem bestimmten Ort verknüpft. Weder Ort noch Zeit allein haben alle Informationen.

Ich verwende hier nicht den Raumbegriff der SRT (glaube ich), aber ich denke eben, dass man im Alltag durchaus Raum und Zeit als Einheit benutzt, wenn auch nicht unbedingt bewusst.

es geht nicht um die sinnhaftigkeit oder die verwendbarkeit der information
"es ist 15 uhr" ist für sich schon eine information, egal, ob du mit ihr etwas anfangen kannst oder nicht
wenn ich dir sage "sie ist grau":
ist das keine information, nur weil du mit dieser aussage absolut nichts anfangen können wirst ?
im alltag benutzt man zeit und raum zumeist GEMEINSAM, aber schon dieses GEMEINSAM macht ersichtlich, dass es sich um verschiedene dinge handelt
du und ich können gemeinsam diskutieren, weil wir unterschiedliche individuen sind
letztendlich sprechen wir ja im alltag auch von zeit und raum ;)

lg,
Muzmuz
 
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Muzmuz schrieb:
es geht nicht um die sinnhaftigkeit oder die verwendbarkeit der information
"es ist 15 uhr" ist für sich schon eine information, egal, ob du mit ihr etwas anfangen kannst oder nicht

im alltag benutzt man zeit und raum zumeist GEMEINSAM, aber schon dieses GEMEINSAM macht ersichtlich, dass es sich um verschiedene dinge handelt
du und ich können gemeinsam diskutieren, weil wir unterschiedliche individuen sind
letztendlich sprechen wir ja im alltag auch von zeit und raum ;)

Ging mir doch nur darum, dass es diese Verknüpfung eben gibt:) In einem bestimmten Kontext geht es ohne diese Verknüpfung nicht. Außerdem ist man sich oft gar nicht bewusst, welche Voraussetzungen man macht.

Die Unterschiedlichkeit hat auch zur Folge, dass wir unter Umständen nicht ganz verstehen, was der andere eigentlich meint...aber dafür diskutiert man ja auch.
:zauberer1
 
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